"Ja, ich bin Kandidat" N'Dour will Senegal regieren
03.01.2012, 13:35 Uhr
Will für sein Volk schwitzen - wenn es ihn denn wählen sollte: Youssou N'Dour.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Senegal wurde schon lange darüber gemunkelt, nun ist es offiziell. Musiker Youssou N'Dour will bei den Präsidentschaftswahlen Ende Februar antreten. Der Künstler, der mit dem Welthit "7 Seconds" bekannt wurde, geht damit gegen Amtsinhaber Abdoulaye Wade ins Rennen.
Sänger Youssou N'Dour tritt im Februar bei den Präsidentschaftswahlen im Senegal gegen Amtsinhaber Abdoulaye Wade an. "Ich bin Kandidat", gab der 52-jährige Musiker bekannt. Seine Kandidatur bezeichnete der seit langem politisch und sozial aktive Senegalese als seine "patriotische Pflicht".
N’Dour wurde 1994 durch das Lied "7 Seconds", das er gemeinsam mit Neneh Cherry aufgenommen hatte, weltweit zum Star. Bis heute gilt er als einer der einflussreichsten und populärsten afrikanischen Künstler.
Reisen qualifizieren zu Präsidentschaft
Viele Senegalesen hätten sich in der Vergangenheit für seine Kandidatur ausgesprochen, sagte N'Dour in seiner Erklärung. "Ich habe zugehört und antworte positiv auf eure Forderung." Er sei eine echte Alternative zu Wade, der im Februar eine weitere Amtszeit anstrebt. N'Dour beteuerte, keine Mühen zu scheuen, um sich im Falle eines Wahlsiegs für sein Land einzusetzen. "Mein Leben besteht zu zehn Prozent aus Inspiration und zu 90 Prozent aus Transpiration."
"Es stimmt, ich habe keine höheren Studien genossen, aber die Präsidentschaft ist eine Funktion und kein Beruf", sagte der weltweit bekannte Sänger weiter. Er habe zudem wiederholt seine Kompetenz und sein Engagement bewiesen. "Ich habe an der Schule der Welt gelernt", sagte er. "Reisen bildet genauso wie Bücher."
Medien des Künstlers machen Stimmung gegen Wade
Zuletzt hatte es wiederholt Gerüchte über eine mögliche Kandidatur N'Dours bei den Wahlen gegeben. Der Verfassungsrat des Landes muss nun bis Ende Januar über die Gültigkeit der bei ihm eingereichten Kandidaturen für die Wahl entscheiden. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl ist für den 26. Februar vorgesehen. Zur Wahl dürften sich rund 20 Kandidaten stellen.
Der 85-jährige Wade war 2000 erstmals zum Präsidenten gewählt worden. Die Zeitung sowie der TV- und Radiosender, die zu N'Dours Mediengruppe gehören, hatten in der Vergangenheit immer wieder kritisch über den Staatspräsidenten berichtet.
Quelle: ntv.de, AFP