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Maori auf der Buchmesse Neuseeland gastiert in Frankfurt

Außenminister Westerwelle schaut sich in Auckland eine traditionelle Maori-Zeremonie an.

Außenminister Westerwelle schaut sich in Auckland eine traditionelle Maori-Zeremonie an.

(Foto: dpa)

Bücher vom anderen Ende der Welt gab es bei der Frankfurter Buchmesse noch nie. Doch 2012 ist es soweit: Neuseeland wird das offizielle Gastland der größten Büchermesse der Welt. Messe-Chef Boos freut sich besonders auf den großen Einfluss der Maori-Kultur und der multimedialen Vernetzungen.

Neuseeland wird im kommenden Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse. Der entsprechende Vertrag wurde bei einem Besuch von Außenminister Guido Westerwelle in Auckland unterzeichnet. Westerwelle sprach von einer "einzigartigen Chance" für Neuseeland, seine Kultur und Geschichte präsentieren zu können.

Mit Neuseeland wird das Gastland im nächsten Jahr so weit weg sein wie noch nie. Die einfache Strecke von Auckland nach Frankfurt beträgt mehr als 17.000 Kilometer. Die Tradition des "Ehrengastes" gibt es bereits seit 1976. Die weltgrößte Bücherschau findet 2012 vom 10. bis 14. Oktober statt. Gast in diesem Jahr ist Island, im Jahr 2013 kommt Brasilien.

Buchmesse-Chef Juergen Boos verwies bei der Unterzeichnung auch auf den großen Einfluss der Maori-Bevölkerung auf die neuseeländische Kultur. "Neuseeland bietet kulturelles Erfahren von ungeheurer Intensität", sagte er. "Die multikulturelle Identität Neuseelands beruht auf mitreißenden Geschichten, seien sie mündlich erzählt, geschrieben, gesungen oder verfilmt", betonte Boos.

Eine multimediale Messe

Der Staatssekretär im neuseeländischen Kulturministerium, Lewis Holden (2.v.l.) und der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Jürgen Boos (2.v.r.), unterzeichnen neben Außenminister Guido Westerwelle (r.) und dem neuseeländischen Kultusminister, Chris Finlayson, das Abkommen über die Partnerschaft für die Frankfurter Buchmesse 2012.

Der Staatssekretär im neuseeländischen Kulturministerium, Lewis Holden (2.v.l.) und der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Jürgen Boos (2.v.r.), unterzeichnen neben Außenminister Guido Westerwelle (r.) und dem neuseeländischen Kultusminister, Chris Finlayson, das Abkommen über die Partnerschaft für die Frankfurter Buchmesse 2012.

(Foto: Thomas Imo / photothek.net)

In Deutschland verlegt sind bislang nur wenige neuseeländische Autoren, darunter Alan Duff, Patricia Grace und die Krimi-Autorin Ngaio Marsh. Zu den berühmtesten Autorinnen gehören Booker-Preisträgerin Keri Hulme und Katherine Mansfield. Als bekanntester lebender Maori-Schriftsteller gilt Witi Ihimaera, dessen Roman "Whale Rider" 2002 auch verfilmt wurde.

Die Mischung der Medien, gerade zwischen Film und Buch, sei für den Insel-Staat typisch. Man könne sich auf eine multimediale Messe freuen, sagte Boos. "Auch was bildende Kunst angeht, was Design angeht, was Neue Medien angeht. Das ist sicher bei Neuseeland am bisher ausgeprägtesten. Deshalb passt es auch sehr schön zu der Entwicklung, die wir in den letzten Jahren auf der Buchmesse haben."

Neuseelands Autorenvereinigung in der Organisation PEN hat etwa 1300 Mitglieder. Rund 2000 Titel kommen jährlich neu auf den Markt. Im Verlegerverband organisiert seien etwa 80 Verlage, sagte Boos. Umgesetzt würden auf dem dortigen Buchmarkt jährlich umgerechnet rund 550 Millionen Euro. "Für ein Land mit vier Millionen Einwohnern ist das sehr gut."

Quelle: ntv.de, dpa

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