"Bauer sucht Frau" Scheue Begrüßungsküsschen am Lagerfeuer
08.11.2016, 02:55 Uhr
Berthold und Anja knutschen wild in der Gegend herum.
Anja will Berti näherkommen, Roland schenkt Verena seine Ziegenwurst und Klausi geht mit Conny baden. Nur Gerhard hat etwas zu mosern. Nicoles Schenkel wollen nicht so recht am Pferd bleiben. Hat sie das Zeug zur nächsten "Glucke"?
"Henkel schön ruhig, Schenkel bleiben am Pferd", sagt Gerhard zu seiner "agilen Nicole", als sie zum ersten Mal reiten darf. Leicht sonderbar, wie der junggebliebene Rentner sich um die Frau auf seinem Hof kümmert. Er bringt ihr das Hühnerfüttern bei ("Du musst laut putt, putt rufen!"), zeigt ihr, wie seine Hennen Eier brüten, und verrät, dass seine acht Kinder nicht von ein und derselben "Glucke" sind. So soll Nicole auch beachten, dass man den Gaul nicht endlos vollsabbelt und sich, solange man auf dessen Rücken verweilt, bitte leise verhält. Dass die Hofdame beim Absteigen die "Beine hochkriegt", freut den feurigen Sachsen aber wieder, obschon er hinzufügt, dass man es "mit den Komplimenten bei einer Frau auch nicht übertreiben darf."
Was das Komplimentemachen betrifft, davon ist Mützenfreund Berthold wie George Lucas' Galaxis, weit, weit entfernt. Während Cornelia, die Hofdame seines Bruders, sich an Bernd-Udos Trompetenspiel laben darf, muss die arme Anja malochen und für das gemeinsame Grillfest Holz hacken. Als die beiden "Schwägerinnen" in spe gemeinsam am Tisch Salat schnippeln und die holde Weiblichkeit unter sich ist, tauschen sie sich über ihre Farmer aus und stellen fest: "Ja, die sind schon ganz süß, aber sie haben noch nicht so die Erfahrung mit Frauen!"
"Solln 'ma knutschen?"
Anja beschließt deshalb, nicht länger stillzuhalten und die Initiative zu ergreifen. Nachdem sie brav ihre Grillwurst verzehrt hat, nennt sie ein leichtes Frösteln als Grund, um sich mit Berthold ans Lagerfeuer zu setzen. Der sagt natürlich nicht nein, schließlich ahnt er ja nicht, dass Anja gleich in die Vollen geht. Als das Feuer wie Anjas Verlangen nach Liebe gefährlich auflodert, fasst sich die Holzhackerin mit dem modischen Undercut ein Herz und stellt Berti die Frage aller Fragen: "Solln 'ma knutschen?"
Endlich! Der pfälzische Cowboy drückt der 49-Jährigen einen leichten Stülp-Kuss auf ihren frühstückslosen Mund. Daraufhin die Frau, die jetzt natürlich Blut geleckt hat: "Gleich nochmal?" Und so küssen sich die beiden Grillfans zwar ohne Zunge, dafür aber mit der ganzen Zuneigung, die sie füreinander empfinden. Am Ende gesteht Berti, dass ihm die scheuen Begrüßungsküsschen mit Anja solche Freude gemacht haben, dass er von sich selbst ganz überrascht war.
Amors unheilvollen Pfeil spüren auch Daniel und Lina längst in ihren sehnsuchtsvollen Herzen. Alles könnte so schön sein: Lina ist die perfekte Stallausmisterin, Daniel ist der kernigste Traktor-Boy unter Gottes Himmel, aber nein: Lina muss abreisen. Ihre Hofwoche ist vorbei. Ein letztes Mal bleibt ihnen noch, um gemeinsam eine Wurst mit Darm zu verzehren, dann muss Lina den Jungbauern tränenreich verlassen.
Einziger Lichtblick in der Stunde des Abschieds: Lina hat von Daniel ein Stoffschaf geschenkt bekommen, das sie sich über die von der Liebe schwer geschwächte Herzmuskulatur legen darf, so lange, bis sie Daniel wiedersieht. Die beiden sind sich nämlich sicher: Unsere junge Liebe hat eine Zukunft.
Ziegenwurst auf Blutsbrüderschaft
Darauf hofft auch Teddy-Fan Klaus, der mit seiner ersten Auserwählten Sabrina keinen so guten Fang gemacht hat. Es hat einfach nicht geknistert. Nachdem die werte Dame ihren Rollkoffer wieder gepackt und vom Gut gezogen hat, darf die zuvor ausgemusterte Conny in Klaus' Schuppen saubermachen. Der Milchbauer möchte aber betonen, dass die Conny bitte ja nicht denken soll, sie spiele jetzt nur die zweite Geige. Um ihr zu beweisen, dass es ihm ernst ist, nimmt Klausi sich den halben Tag frei und fährt mit der zweiten Wahl ins nächstgelegene Freibad, wo er gesteht, wie sehr er ihr schönes Lächeln und ihren Charakter mag.
Auch Verena hat gut Lächeln. Das liegt einerseits daran, dass die Taxifahrerin in ihrem Urlaub keine maulfaulen Fahrgäste durch die Gegend kutschen muss, andererseits aber auch an Rolands süßen Ziegen. Denn während für die eine Dame die Hofwoche endet, hat sie für Verena erst begonnen. Roland ist, als er die 20-Jährige mit einer "noch namenlosen Ziege" vom Bahnhof abholt, bei ihrem Anblick sofort von den Socken: "Die Verena ist ne richtige Granate, ein richtig geiles Kompaktpaket."
Dass auch Rolands 400 Ziegen von der brünetten Frohnatur schwer angetan sind, sieht man sofort: Alle freuen sich tierisch, als die steile "Granate" ihnen einen Eimer Futter hinhält. Und weil Liebe ja bekanntlich durch den Magen wandert, stoßen die beiden Ziegenfreunde am Ende des ersten gemeinsamen Hoftages nicht nur mit Schampus an, sondern essen auch eine leckere Ziegenwurst, die sie freilich nicht bäuerlich herunterschlingen, sondern sich gegenseitig lieblich zum Munde führen. "Auf Blutsbrüderschaft", sagt Verena und freut sich. Moment: Hat sie da nicht was verwechselt?
Quelle: ntv.de