Unterhaltung

Hilfeschrei auf Facebook Sinéad O'Connor schockt mit Abschiedsbrief

Ist und bleibt ein Sorgenkind: Sinéad O'Connor.

Ist und bleibt ein Sorgenkind: Sinéad O'Connor.

(Foto: AP)

Mit "Nothing Compares 2 U" brachte sie einst beinahe eine ganze Generation zum Schluchzen. Doch mittlerweile scheint Sinéad O'Connors komplettes Leben nur noch zum Heulen zu sein. Das Drama um die Sängerin erreicht einen neuen Höhepunkt.

Raspelkurze Haare, ein bildhübsches Gesicht und der von Prince geschriebene Evergreen "Nothing Compares 2 U" - so gelang der Irin Sinéad O'Connor 1990 der große Durchbruch auf der internationalen Musik-Bühne. Und so hätten sie viele auch am liebsten in Erinnerung behalten.

Doch schon damals wurde klar: O'Connor ist kein kleines Pop-Mäuschen, sondern eine Sängerin mit Ecken und Kanten und - nicht zuletzt - so manchen Schrägen. Sie machte Schlagzeilen, weil sie einen Auftritt nach dem Spielen der amerikanischen Nationalhymne verweigerte. Sie lehnte es ab, einen Grammy für ihr Album "I Do Not Want What I Haven't Got" abzuholen, um damit gegen die vermeintliche Kommerzialisierung der Veranstaltung zu protestieren. Und als sie 1992 im US-Fernsehen ein Bild des damaligen Papstes Johannes Paul II. zerriss, sorgte das für einen handfesten Skandal.

Selbstmordversuch als Hilfeschrei

Obwohl O'Connor seit den 90er Jahren weiterhin in unregelmäßigen Abständen Alben veröffentlicht, konnte sie an den großen Erfolg zu Beginn ihrer Karriere nie mehr anknüpfen. Und auch privat ging es bei der 1966 geborenen Sängerin ziemlich drunter und drüber. Sie hat vier Kinder - drei Söhne und eine Tochter - von vier verschiedenen Männern. Insgesamt war sie auch viermal verheiratet. Ihre letzte Ehe hielt dabei gerade mal 17 Tage.

Geblieben ist, dass O'Connor nach wie vor insbesondere mit Begebenheiten abseits der Musik Schlagzeilen macht. So verwirrte sie die Öffentlichkeit etwa kurzzeitig mit der Behauptung, dass sie eigentlich lesbisch sei. 2011 wiederum suchte sie auf ihrer Facebook-Seite nach einem "sexhungrigen Mann". Ihre Tournee 2012 brach sie wegen psychischer Probleme ab, nachdem sie wenig zuvor einen Selbstmordversuch öffentlich gemacht hatte. "Ich habe eine Überdosis genommen", sagte sie da. Und: "Ich musste einfach einen Hilfeschrei loswerden."

"Ihr seid mich endlich los"

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  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Nun scheint die Sängerin, deren 49. Geburtstag am 6. Dezember bevorsteht, erneut dringend Hilfe zu benötigen. Auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte sie am Sonntag einen Text, der sich wie ein Abschiedsbrief liest. In dem Post beklagt O'Connor familiäre Probleme. Ihre ehemaligen Lebensgefährten und ihr ältester Sohn Jake würden sie von ihren jüngeren Kindern fernhalten. Sie könne es nicht länger ertragen, von ihrer Familie zurückgewiesen zu werden.

"Die letzten beiden Nächte haben mich fertig gemacht. Ich habe eine Überdosis genommen. Das ist der einzige Weg, um Respekt zu bekommen. Ich bin nicht zu Hause, ich bin in einem Hotel, irgendwo in Irland, unter falschem Namen", schreibt O'Connor bei Facebook und ergänzt: "Meine Familie schätzt mich kein bisschen. Wenn ich sie jetzt verdammt noch mal nicht informieren würde, würden sie wochenlang gar nicht mitbekommen, dass ich tot bin. Gut gemacht, Leute, ihr seid mich endlich los."

O'Connor unversehrt

Schon in den Tagen zuvor hatte O'Connor immer wieder familiäre Auseinandersetzungen bei Facebook beklagt. Unter anderem ging es dabei um einen Sorgerechtsstreit mit dem Musiker Donal Lunny, Vater ihres 2004 geborenen Sohnes Shane. Zugleich suchte die Sängerin nach einer Unterkunft. "Ich suche verzweifelt nach einem Job und einem Platz zum Leben. Kann jemand helfen? Meine Familie behandelt mich so schlecht, dass ich es kaum noch schaffe, am Leben zu bleiben", postete O'Connor etwa am Samstag.

Britische und irische Medien meldeten inzwischen übereinstimmend, die Sängerin sei unversehrt. So soll sich die Polizei unmittelbar nach Bekanntwerden der Facebook-Nachricht auf die Suche nach O'Connor gemacht und sie in Dublin gefunden haben. Die Musikerin sei in ein Krankenhaus gebracht worden und werde dort medizinisch versorgt, hieß es.

Quelle: ntv.de, vpr

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