Unterhaltung

Verlegung nach Huntercombe So lebt es sich nun für Boris Becker

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Man könnte es wohl Glück im Unglück nennen. Schließlich wird Boris Becker nur drei Wochen nach seiner Inhaftierung in Wandsworth in ein Gefängnis verlegt, in dem die Bedingungen deutlich erträglicher sein sollen. So genießt er nun neue Freiheiten.

Das Wandsworth-Gefängnis, in dem Boris Becker bislang untergebracht war, wurde in den vergangenen Wochen als regelrechter Horrorknast charakterisiert. So berichtete etwa der Filmemacher Chris Atkins, der dort selbst wegen Steuerbetrugs eine Zeit lang eingesessen hatte, von den dramatischen Zuständen in der Haftanstalt.

In Wandsworth seien nicht nur Schwerverbrecher, sondern auch psychisch kranke und drogenabhängige Täter inhaftiert. Es werde gelärmt, geschrien - und die Wärter würden einem "jede Würde" nehmen. Die winzigen Zellen müsse man sich häufig mit einem Mithäftling teilen. Die Bedingungen in Wandsworth seien einfach nur "grausam".

Tatsächlich wird das Gefängnis in London als eine Einrichtung der Kategorie B geführt. In England werden Haftanstalten in insgesamt vier Untergruppierungen aufgeteilt - von A für besonders schwere Straftäter mit entsprechender Sicherheitsstufe bis D für Täter im offenen Vollzug, denen mitunter sogar der Freigang erlaubt ist.

Fitnessstudio und Bibliothek

Rund drei Wochen musste Becker nach seiner Verurteilung wegen Insolvenzverschleppung in Wandsworth aushalten. Doch nun wurde er bereits in ein anderes Gefängnis verlegt, in dem die Haftbedingungen deutlich milder ausfallen sollen: in das Männergefängnis Huntercombe in Nuffield, nordwestlich von London.

Bis 2010 handelte es sich um eine Haftanstalt für jugendliche Straftäter. Inzwischen werden hier rund 400 erwachsene Häftlinge untergebracht, insbesondere ausländische Männer.

"Boris Becker muss nicht mehr 23 Stunden am Tag in der Zelle verbringen. Er kann vor allem wieder viel Sport machen, darf täglich ins Fitnessstudio oder auch in die Bibliothek. Und er kann vor allem jederzeit seine Partnerin Lilian, Freunde oder auch die Familie anrufen", schildert RTL-Korrespondent Ulrich Oppold die Vorzüge, die Becker durch seine Verlegung nun genießt.

Wie ein billiges Hotel

"Die Zellen muss man sich vorstellen wie ein Einzelzimmer in einem billigen Hotel - mit einer Waschgelegenheit, Toilette und einem Fenster, das nicht vergittert ist, sich sogar öffnen lässt. Also die Luft ist deutlich besser in diesen Zellen", fährt Oppold fort. Dabei stehen Beckers Chancen auf weitere Lockerungen wohl gar nicht schlecht. Bei guter Führung könnte er bereits in wenigen Monaten in den offenen Vollzug wechseln.

Becker war am 29. April wegen Insolvenzverschleppung zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt und danach umgehend inhaftiert worden. Mindestens die Hälfte der Strafe muss er verbüßen. Noch hat er die Möglichkeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

Quelle: ntv.de, vpr

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