Unterhaltung

Schweiz lässt Polanski laufen US-Regierung ist empört

Die Schweiz liefert Regisseur Roman Polanski nicht aus. Die US-Regierung reagiert enttäuscht. "Von diesem Fall geht ein wichtiges Signal aus, wie Mädchen und Frauen rund um die Welt behandelt werden sollen", sagt der Sprecher des Außenamtes.

Noch hier oder schon weg? Vor Polanskis Chalet in Gstaad.

Noch hier oder schon weg? Vor Polanskis Chalet in Gstaad.

(Foto: REUTERS)

Die USA haben mit Empörung auf die Entscheidung der Schweizer Justiz zur Freilassung von Filmregisseur Roman Polanski reagiert. "Wir sind enttäuscht", sagte Außenamtssprecher Philip Crowley in Washington. Polanski werde eines schweren Verbrechens beschuldigt, auf dessen Aufklärung die US-Justiz weiter drängen werde. "Die Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens durch einen Erwachsenen, der es besser wissen sollte, ist ein Verbrechen", sagte Crowley. "Von diesem Fall geht ein wichtiges Signal aus, wie Mädchen und Frauen rund um die Welt behandelt werden sollen."

Für das Argument der Schweiz, die das Auslieferungsgesuch der Schweiz wegen eines Formfehlers abgewiesen hatte, zeigte Crowley kein Verständnis. "Ich bitte Sie", sagte der Sprecher vor Journalisten. "Ein 13-jähriges Mädchen wurde von einem Erwachsenen vergewaltigt. Das ist doch keine Formfrage."

Polanski selbst bedankte sich über seinen Anwalt bei all jenen, die ihm beigestanden haben. Er wolle seinen Unterstützern ein "riesiges Dankeschön" zukommen lassen, heißt es in einer Erklärung, die Polanski der Nachrichtenagentur AFP über seinen französischen Anwalt Hervé Temime zukommen ließ. Über den Fall selbst wolle er sich nicht äußern. Wo Polanski sich derzeit aufhält, wollte sein Anwalt nicht verraten.

Die Schweiz hatte Polanski Ende September aufgrund eines US-Haftbefehls festgenommen. Die US-Justiz wirft Polanski vor, 1977 eine 13-Jährige vergewaltigt zu haben. Die Schweizer Regierung lehnte es am Montag ab, den 76-Jährigen an die USA auszuliefern. Polanski hatte sich bis zu seiner Verhaftung immer wieder unbehelligt in der Schweiz aufgehalten und die Tat selbst nie bestritten.

Quelle: ntv.de, AFP

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