"Toni Erdmann" nicht ganz vorn Überraschung beim Deutschen Filmpreis
16.03.2017, 15:36 Uhr
Lars Eidinger in einer Szene des Films "Die Blumen von gestern". Der Film ist eine deutsch-österreichische Koproduktion.
(Foto: dpa)
Was ist denn da los? Ein anderer Film übertrumpft "Toni Erdmann" in der Anzahl der Nominierungen? Sieht so aus, denn "Die Blumen von gestern" gehen tatsächlich acht Mal ins Rennen - auch in den Königsdisziplinen.
Überraschung bei den Nominierungen: Neben dem Oscar-Kandidaten "Toni Erdmann" sind vor allem zwei Filme heiße Favoriten beim diesjährigen Deutschen Filmpreis, der am 28. April in Berlin verliehen wird. Während "Toni Erdmann" insgesamt respektable sechsmal nominiert ist, trumpfen das Drama "Die Blumen von gestern" mit acht und das Komödiendrama "Wild" mit sieben Nennungen ebenfalls kräftig auf. Alle drei konkurrieren auch in den Königsdisziplinen Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Beste Regie.
Ebenfalls vielleicht der beste Spielfilm des Jahres könnten werden: das Drama "24 Wochen" (insgesamt vier Nominierungen), die Literaturverfilmung "Tschick" (ebenfalls vier) oder der Überraschungserfolg "Willkommen bei den Hartmanns" (eine).
Einsam, sexy, bemitleidenswert?
Sich schon mal über mehr als eine mögliche Dankesrede Gedanken machen sollten außerdem die Macher der Biopics "Paula" (vier Nominierungen) und "Marie Curie" (drei) sowie des Märchens "Das kalte Herz" (drei), der Kinderbuchneuverfilmung "Timm Thaler - oder das verkaufte Lachen" (drei) und der Komödie "Die Welt der Wunderlichs" (zwei).
Letztgenannter Film ist ein ziemlich schräges Werk von Dani Levy. Nominiert sind hier Emmy-Gewinnerin Christiane Paul als Beste weibliche Nebendarstellerin und Martin Feifel als Bester männlicher Hauptdarsteller. Bei den Männern konkurrieren außerdem um die Haupt-Trophäe: Lars Eidinger ("Die Blumen von gestern"), Peter Simonischek ("Toni Erdmann"), Georg Friedrich ("Wild"), Bruno Ganz ("In Zeiten des abnehmenden Lichts") und Rainer Bock für seine Rolle in "Einsamkeit und Sex und Mitleid".
Der Preis für die Beste weibliche Hauptrolle könnte wie zu erwarten an Sandra Hüller ("Toni Erdmann") gehen oder an Julia Jentsch ("24 Wochen") oder an Lilith Stangenberg für ihre Rolle in "Wild". Und auch die künftige "Tatort"-Kommissarin aus dem Schwarzwald, Eva Löbau, darf sich über eine Nominierung freuen: Vielleicht hat sie in "Einsamkeit und Sex und Mitleid" die Beste weibliche Nebenrolle gespielt?
Letztes Jahr gewannen der Politthriller "Der Staat gegen Fritz Bauer" von Lars Kraume die Lola als bester deutscher Film. Gleich zwei Preise gab es für die Schauspielerin Laura Tonke - für die Hauptrolle in "Hedi Schneider steckt fest" und die Nebenrolle in "Mängelexemplar". Bester Hauptdarsteller wurde Peter Kurth ("Herbert"). Der Theaterstar spielt in dem Drama einen Ex-Boxer, der an der unheilbaren Krankheit ALS leidet.
Quelle: ntv.de, soe/spot