Unterhaltung

Zigaretten und gebrauchte Kondome Ungemachtes Bett ist Millionen wert

Installation "My Bed".

Installation "My Bed".

(Foto: picture-alliance / dpa)

Über Kunst wird gerne gestritten. So auch über Tracey Emins Installation "My Bed". Aber kann ein ungemachtes Bett, dessen Laken in Körperflüssigkeiten getränkt ist, wirklich Kunst sein? Ja, findet ein Sammler und zahlt eine beachtliche Summe.

Kunstbanausen könnten das Werk für ein verschmutztes Bett halten, einem Sammler war die Komposition aus Zigarettenstummeln, gebrauchten Kondomen und verschmutzten Papiertaschentüchern nun aber ein Vermögen wert. Die Installation "My Bed" der britischen Künstlerin Tracey Emin wurde für 3,2 Millionen Euro in London versteigert, wie das Auktionshaus Christie's mitteilte.

Neben einem fleckigen Bettlaken besteht das 1998 erschaffene Kunstwerk außerdem aus einem gebrauchten Slip, einer benutzte Damen-Strumpfhose und zwei Kopfkissen. Neben dem Bett findet sich auch eine angebrochene Wodka-Flasche. Die Idee zu der Installation kam Emin nach eigenen Angaben, als sie nach einer schmerzvollen Trennung mehrere Tage im Bett verbrachte. 1999 wurde "My Bed" in der renommierten Londoner Tate Gallery ausgestellt.

Der Sammler Charles Saatchi kaufte das viel diskutierte Kunstwerk im Jahr 2000 für 180.000 Euro und ließ es nun versteigern, weil er mit dem Erlös eine Kunst-Stiftung unterstützen will. Der Schätzwert von "My Bed" lag bei der aktuellen Auktion zwischen 1,0 und 1,5 Millionen Euro. Künstlerin Emin war bei der Versteigerung anwesend. "Ich bin traurig, denn ich weiß nicht, wo es nun landen wird", sagte die Künstlerin dem britischen Rundfunksender BBC. "Das Bett liegt mir wirklich am Herzen."

Bei derselben Auktion wurde auch Francis Bacons Gemälde "Study for Head for Lucian Freud" für 10,2 Millionen Pfund versteigert. Es stammt aus dem Nachlass des Autors Roald Dahl, eines Freundes Bacons, der es 1967 für 2850 Pfund gekauft hat - einem Bericht des "Guardian" zufolge aus den Tantiemen für sein Buch "Charly and the Chocolate Factory".

Quelle: ntv.de, lou/AFP/dpa

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