Frauen können so gemein sein. Gerade als man dachte, die Frau Meis verhält sich aber ganz fein der Frau Boulahrouz gegenüber, holt die Blondine zum Schlag gegen ihre ehemalige Freundin und Widersacherin aus. Aber so was von!

Als wäre dieses Jahr nicht schon schlimm genug gewesen für Sabia Boulahrouz! Es wurde bereits so oft gesagt, aber 2015 ist nicht gut gelaufen für die Ex von Rafael van der Vaart. Mann weg, Job weg, Ansehen (falls je vorhanden) weg, BFF sowieso weg, und als es jetzt hieß, sie hätte ihr Kind verloren, da haben einige ihr nicht mal geglaubt, dass sie zuvor überhaupt schwanger war. ABER: Man macht sich nicht lustig über eine Frau, die entweder ihr Kind tatsächlich verloren hat ODER so tat, als sei sie schwanger gewesen und habe das Kind, das nie unter ihrem Herzen wuchs, nun verloren. Wie verzweifelt muss man denn sein, dass man so eine Geschichte erfindet und sie dann ein halbes Jahr durchzieht? Dann macht man sich erst recht nicht lustig über eine Frau wie Sabia Boulahrouz, die alles auf eine Karte gesetzt hat und den Jackpot trotzdem nicht bekommt. Denn ihr Kerl hat jetzt eine andere und die Ex-Freundin ist immer noch dick im Geschäft.

Wir alle wissen, wie, nennen wir es facettenreich, Frauen sein können. Und wir wissen, wie wichtig es ist, Freundinnen zu haben, oder wenigstens eine beste Freundin. In den Gefilden aber, in denen Frauen wie Sylvie und Sabia fischen, sind eine Menge Haie unterwegs. Die schlimmsten Haie sind sie natürlich selbst. Bussi-Bussi links und rechts, kreisch hier wegen der Handtasche, träller da wegen der neuen Schuhe, das ist alles die reine Show. Kann man sich ernsthaft vorstellen, dass Frauen wie Sabia und Sylvie ungeschminkt und mit bekleckertem Pullover, eine Kippe in der Hand und Rotwein, Käse und Schokolade auf dem Tisch, mit anderen Frauen unberechnend, unbeschwert und unfotografiert Karten spielen? Nein, kann man nicht. So ein Kunstleben aufrechtzuerhalten ist doch ungemein anstrengend.

Aber, ganz ehrlich, diese Situation kennen wir doch alle, dass man in etwas hineinschlittert und nicht wieder herausfindet: Wir verpassen den Moment, in dem es noch okay gewesen wäre, mit der Wahrheit rauszurücken. Doch irgendetwas - ein innerer Schweinehund oder Fehlplanung oder Faulheit - hat uns die Klappe halten lassen. Und schon gelten wir im Freundeskreis als diejenige, die schon mal Heli-Skiing gemacht hat. Dabei hatte man bloß überlegt, es mal zu tun. Freunde hatten davon erzählt, doch bei der nächsten Gelegenheit sagt dann jemand, wahrscheinlich ein cooler Typ: "Mensch, die Süße hier neben mir, die hat doch auch schon mal Heli-Skiing gemacht. Erzähl' doch mal, wir wollen Ostern nach Utah." Gerade als sie gequält lächelnd antworten will und ausrechnet, ob Ostern eventuell und hoffentlich außerhalb der Heli-Ski-Saison in Utah liegt, sagt der coole Typ: "Weißt du was, komm doch mit, dann kannst du uns das gleich mal alles zeigen." "Ja, also ...", stottert sie dann, aber es ist zu spät. Alles, was ihr jetzt noch bleibt, ist, eine Schneeallergie, Knieprobleme oder eine Schwangerschaft vorzutäuschen. Ja, Sie rollen jetzt mit den Augen, aber so kann das gehen, schneller als man denkt.

Hauptsache gesund

Und bei Sabia war das nur eine Kohlroulade zu viel. Jemand sah ihr nur eine Sekunde zu lange auf den vorübergehend etwas geblähten Bauch, sie sah die Fragezeichen in den Augen - und dann lächelte Sabia, nicht ohne, wie in Gedanken und mit einem sanften, gütigen Lächeln im Gesicht, eine Hand schützend über ihre gewölbte Mitte zu legen. Für den Rest des Abends würde sie nur noch Wasser trinken und bämm - fertig ist das Gerücht. Am nächsten Tag steht es in der Zeitung, und Rafa, ach, dem skypt man irgendein Bild von einem Schwangerschaftstest - als wüsste so ein Rafa oder wie der Fast-Vater auch immer heißen mag, wie so ein Schwangerschaftstest zu leuchten hat. "Bei Rosa wird es ein Mädchen, Schatz?" "Ja, Schatz, bei Rosa wird es ein Mädchen." Und wenn es dann doch ein Junge wird? Egal, Hauptsache gesund. Und Denkfehler! Denn es besteht ja gar keine Schwangerschaft. Und der Schwangerschaftstest kann sich auch blau färben und trotzdem wird es kein Junge. Aber das weiß nur "sie". Hätte "sie" wirklich eine Freundin, dann könnte sie jetzt zu ihr gehen und sagen: "Du, ich habe Mist gemacht." Aber in Sabias und Sylvies Welt gibt es keinen Mist, da geht es immer weiter in Richtung Birkin-Bag und nächstes Selfie und nächster Mann - zur Not eben der von der besten Freundin.

Daraus kann frau nun aber eine Lehre ziehen: Klau' nicht den Mann deiner besten Freundin, danach kommt es echt dicke! Das wünscht man nicht einmal seiner besten Feindin. Und während die bunte Blätterwelt noch dachte, dass Sylvie sich Sabia gegenüber freundschaftlich verhält und auf Anfragen zu Sabias Misere den Mund hält, beweist sie jetzt, dass sie nur auf den richtigen Moment gewartet hat, um es ihrer Ex-BFF mal so richtig heimzuzahlen. Unter dem Selfie mit dem Designer André Borchers und ihrer Stylistin Serena Goldenbaum im Original-Look von 2012, als sie mit Rafael und Sabia zu Silvester noch herzig poste und danach dann die Trennung kam, stehen Hastags wie "Comfyclothes", was wohl so viel wie "Schlabberlook" bedeuten soll, "Xmas", Party" und - und jetzt kommt's - "realfriends". Echte Freunde. Das sitzt.

Mit wem Sabia wohl unter dem Weihnachtsbaum sitzen wird? Für sie kann man nur hoffen, dass sie als gewohnter Pechvogel keinen Trip auf die Malediven gebucht hat: Dort soll die Islamisierung weiter vorangeschritten sein, als es für Touristen wirklich vorteilhaft ist. Ein Gutes hat die Sache: Heli-Skiing könnte Sabia jetzt machen ...