Die "Turtles" sind wieder da Schildkröten, Spezialeffekte und Megan Fox
15.10.2014, 12:22 Uhr
Immer im journalistischen Einsatz: Megan Fox spielt April O'Neal.
(Foto: MMXIV Paramount Pictures Corporation)
"Cowabunga": 20 Jahre nach ihrer Geburt kommen die Turtles wieder ins Kino. Mit dabei sind nicht nur Pizzakartons, Ninja-Schwerter und Erzfeind Shredder, sondern auch Megan Fox. Mit n-tv.de spricht sie über Schildkröten, soziale Netzwerke und Aliens.
Megan Fox ist eigentlich ein absoluter Hunde-Mensch. Aber bei den "Teenage Mutant Ninja Turtles" macht sie eine Ausnahme. Schließlich kennt sie die mutierten Schildkröten seit ihrer Kindheit. "Ich bin mit ihnen aufgewachsen", erzählt sie im Gespräch mit n-tv.de. "Ich mochte besonders die Kinofilme, vor allem 'Turtles II - Das Geheimnis des Ooze'".

Vier Brüder sollt ihr sein: Raphael, Michelangelo, Leonardo und Donatello (v.l.).
(Foto: MMXIV Paramount Pictures Corporation)
Kein Wunder, dass sie sich um die Rolle der April O'Neil in der Neuadaption riss. Die ist eine Fernsehreporterin in New York, die tro tz langer Ausbildung nur über seichte Themen berichten darf. Dabei gibt es spannende Ereignisse: Ninja-Meister Shredder, seine Fußsoldaten und Handlanger Eric Sacks (William Fichtner) terrorisieren die Stadt. O'Neil will darüber berichten - und kommt vier seltsamen Wesen auf die Spur, die gegen die Bösewichte antreten.
"Frische Version mit einer Menge Spezialeffekten"
O'Neil stellt sich schnell auf die Seite der überdimensionalen Schildkröten, bekommt aber auch noch Unterstützung von ihrem Kameramann Vern Fenwick, der von US-Serienstar Will Arnett gespielt wird. Der Kanadier war schon etwas zu alt für die Turtles, als sie ihre ersten Erfolge feierten. Aber seine Söhne schauen sich heutzutage die Zeichentrickserie an, wie er im Interview erzählt - in dem er ansonsten wenig zu Wort kommt, Megan Fox hat einfach viel zu erzählen.

Die Turtles und ihr Meister Splinter halten Kriegsrat mit April O'Neil.
(Foto: MMXIV Paramount Pictures Corporation)
Als alter Fan kann sie natürlich auch die Turtles auseinanderhalten. Aber nicht nur Fox ist mit den Turtles aufgewachsen. Jeder, der in den 80ern oder 90ern vor dem Fernseher saß, kennt deren Namen: Raphael, Michelangelo, Leonardo und Donatello. Hinzu kommt noch deren Lehrer und Meister Splinter, eine Ratte. Seit Mitte der 80er-Jahre treiben die vier Schildkröten mit Kampfausbildung und Vorliebe für Pizza ihr Unwesen in Comics, Zeichentrick- und Realserien sowie im Kino. Nun erlebt das Franchise eine Neubelebung auf der großen Leinwand. Doch ist das nötig?
"Es ist eine absolut frische Version mit einer Menge Spezialeffekten", sagt Megan Fox dazu. "Wir sehen die Turtles Dinge tun, die sie bisher nicht getan haben." In den alten Filmen hätten noch reale Menschen in Kostümen die Turtles gespielt, erzählt die 28-Jährige. Dadurch hätte es immer Grenzen in den Kampfszenen gegeben. "Mit den neuen Spezialeffekten sieht man nun Dinge, die vorher unmöglich schienen. Der Spielraum ist einfach größer, so groß wie noch nie bei den Turtles."

April O'Neil und Kollege Vern Fenwick nehmen den Kampf gegen Shredder auf.
(Foto: MMXIV Paramount Pictures Corporation)
Tatsächlich ist der Film ein lautes Gewitter aus Spezialeffekten, atemlosen Kamerafahrten und schnellen Schnitten. Regisseur Jonathan Liebesman hat sich das wohl bei seinem Förderer Michael Bay abgeschaut, der bei dem Turtles-Film als Produzent agiert. Doch auch Megan Fox verdankt Bay viel. Durch seine "Transformers"-Reihe erlebte sie ihren Durchbruch.
Einen Unterschied zu den Dreharbeiten bei den "Transformers" gab es allerdings, wie Fox erzählt. "Die Turtles wurden von vier Schauspielern dargestellt. Erst im Nachhinein wurden sie am Computer zu riesigen Schildkröten. Wir hatten beim Dreh mit echten Menschen zu tun, die schauspielerten und improvisierten. Das war großartig und sehr hilfreich."
Der Tanktop bleibt im Schrank
Aber natürlich ist es Megan Fox, wegen der viele (männliche) Fans ins Kino gehen werden. In "Teenage Mutant Ninja Turtles" zeigt sich die Frau, die regelmäßig zu den erotischsten der Welt gewählt wird, allerdings nicht im Tanktop. Ohnehin kann sie Bewertungen, die sich nur auf ihre Äußerlichkeiten beziehen, nicht verstehen. "Ich tue, was ich tue und das kann man mögen oder nicht. Darum geht es in der Kunst", sagt sie. Kritiken, die sich nur um Äußerlichkeiten drehen, liest sie gar nicht erst. "Ich möchte meinen Kopf nicht diesem Gift belasten. Ich gehe meinen eigenen Weg." Aber selbst da lässt sie die Zukunft auf sich zukommen. "Was das Universum noch für mich bereithält, ist Sache des Universums."

April O'Neil bittet Eric Sacks um Hilfe - und tappt in eine Falle.
(Foto: MMXIII Paramount Pictures)
Apropos Universum: Megan Fox interessiert sich auch für die großen Fragen der Menschheit. "Ich glaube, dass die Menschheit von Außerirdischen erschaffen wurde", erzählt sie. "Wie kann man etwa die Herkunft der Pyramiden erklären? Damals gab es die entsprechenden Technologien gar nicht." Es gebe so viele unbeantwortete Fragen, fügt sie an.
Zustand permanenter Beschallung
Deshalb kann sie auch nicht nachvollziehen, warum es heutzutage immer nur um die Zahl der Freunde in den sozialen Netzwerken geht. "Ich verstehe nicht, warum die Menschen sich so nach einer Bestätigung von außen sehnen, warum es jemanden kümmert, was ich schreibe oder welches Foto ich poste", sagt sie. "Für mich ist das Unsinn, aber es gibt Menschen, die sich das anschauen, die dafür leben. Ich möchte hier ein Umdenken erreichen, vor allem bei Jugendlichen, damit sie sich für wichtigere Dinge interessieren." Und Arnett fügt an: "Heutzutage fühlen sich die Menschen unwohl, wenn sie nicht beschäftigt sind. Als ich ein Kind war, nutzte ich meine Fantasie, heute ist das anders."
Doch ausgerechnet der Film, in dem nun beide mitspielen, entspricht genau diesem Zeitgeist. Bei den "Turtles" geht es nicht darum, seine eigene Fantasie zu nutzen. Stattdessen wird die Handlung von einer Walze aus Action, Krach und schnellen Bildfolgen überrollt. An den Gehalt oder auch die Ironie anderer Actionblockbuster, etwa der aktuellen Marvel-Filme, reicht der Film nur selten heran - etwa mit popkulturellen Bezügen zu Batman und Star Wars. Der Film passt zur Generation Smartphone: Nicht nur, weil Journalistin April O'Neil selbst permanent ein Handy zur Hand hat, sondern auch weil er den Zuschauer in den Zustand permanenter Beschallung versetzt. Zum Atmen bleibt da keine Zeit mehr.
Angesichts des Erfolges in den USA haben die Produzenten allerdings bereits eine Fortsetzung angekündigt. Megan Fox, der alte Turtles-Fan, weiß auch schon, wer darin auf jeden Fall mitspielen soll: Casey Jones. Der Mann mit der Eishockeymaske kämpft ebenfalls gegen das Böse. Und in vielen Adaptionen hat er eine Romanze mit April O'Neil. Man kann davon ausgehen, dass die in der Fortsetzung wieder von Fox gespielt wird. "Bestätigt ist das noch nicht", sagt sie mit einem Lachen, "aber emotional bin ich schon dabei".
"Teenage Mutant Ninja Turtles" startet am 16. Oktober in 3D oder 2D in den deutschen Kinos.
Quelle: ntv.de