Kino

Fanta Vier, Madagascar und Agenten "Wir sind Hollywood-Pinguine"

Vier Pinguine sollt ihr sein.

Vier Pinguine sollt ihr sein.

(Foto: 2014 DreamWorks Animation L.L.C.)

Endlich auf eigenen Beinen: "Die Pinguine aus Madagascar" erleben ein so witziges wie actionreiches Soloabenteuer. Gesprochen werden die Filmhelden von den Fantastischen Vier. Kein Wunder, dass Michi Beck bekennt: "Der Pinguin ist verinnerlicht."

Dreimal begeisterten Löwe, Giraffe, Zebra und Nilpferd aus "Madagascar" bereits das Kinopublikum. Nun machen sie jedoch eine Pause und lassen den Pinguinen den Vortritt. Die hatten sich bereits in den bisherigen Abenteuern zu den heimlichen Stars der Reihe entwickelt. Schließlich musste die verrückte Truppe immer die heißen Kartoffeln aus dem Ofen holen.

Pinguin-Anführer Skipper schlägt Alarm.

Pinguin-Anführer Skipper schlägt Alarm.

(Foto: 2014 DreamWorks Animation L.L.C.)

Mit "Die Pinguine von Madagascar" bekommen sie nun ihren eigenen Kinofilm - ein irrwitziges Abenteuer, für das das Wort turbulent eine gehörige Untertreibung ist. Immerhin bekommen es die Tiere mit Dr. Octavius Brine zu tun, hinter dem der Oktopus Dave steckt. Der war einst ein Zootier wie die Pinguine. Doch die waren so süß, dass sie die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zogen. Nun will sich Brine rächen, indem er die Zoo-Pinguine in aller Welt zu hässlichen Monstern mutiert. Doch die vier Helden stellen sich dem Superschurken entgegen - ganz im Stile von James Bond.

Wobei es hier nicht um 007 geht, sondern um 004. Denn es gibt nicht nur vier Pinguine, sondern auch vier Synchronsprecher: die Fantastischen Vier. Das Soloabenteuer ist auch für sie etwas Besonderes: "Das hat uns natürlich total gefreut und auch stolz gemacht", sagt Sänger Michi Beck im Gespräch mit n-tv.de. Aber für ihn waren die Pinguine ohnehin schon immer die kleinen Stars der Reihe. Probleme, erneut in die Rolle zu schlüpfen, hatte er auch nicht: "Ich fand es relativ leicht, wieder reinzukommen. Der Pinguin ist ja verinnerlicht, ich bin irgendwo auch Skipper."

Die Geburt eines Pinguins

Wenn zwei Superteams zusammenarbeiten, wird schon mal gekuschelt, hier mit Schneeeule Eva.

Wenn zwei Superteams zusammenarbeiten, wird schon mal gekuschelt, hier mit Schneeeule Eva.

(Foto: 2014 DreamWorks Animation L.L.C.)

Während Beck also mit dem Anführer der Tiere keine Probleme hatte, liegt die Sache bei Pinguin Rico anders. Er spricht eigentlich nicht, sondern macht vor allem Geräusche. Das ist seinem Synchronsprecher, dem Soundtüftler And.Ypsilon, aber ganz recht: "Schnell sprechen, klar artikulieren - das liegt mir nicht so wie meinen rappenden Bandkollegen. Deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass mein Pinguin nicht viel sagt", erzählt er im Gespräch. Neben Rico, den Spezialisten für Explosives, und Kommandeur Skipper gibt es auch noch dessen rechte Hand Kowalski, gesprochen von Thomas D, und Private, den Jüngsten. Ihm leiht Smudo seine Stimme.

Private ist es auch, mit dem der Film beginnt. Zu sehen ist nicht nur seine Geburt, sondern auch, wie es die Pinguine einst in den New Yorker Zoo verschlug. Dort wurden sie zu jener eingeschworenen Truppe, die wir aus Kinofilmen und Fernsehserie kennen. Gegen Octavius Brine allerdings haben sie Hilfe nötig. Sie kommt in Form eines Elite-Undercover-Interspezial-Sonderkommandos: "Nordwind". Die vierköpfige Truppe (gesprochen etwa von Conchita Wurst und Heino Ferch) ist eine professionelle Agenteneinheit, die Tiere in aller Welt beschützt. Den Pinguinen trauen sie dagegen nicht allzu viel zu. Zumal Private in die Fänge des Schurken gerät und seine Gefährten in Trauer versinken. Doch es dauert nicht lange, bis Pinguine und Agenten merken, dass sie nur gemeinsam eine Chance gegen Brine haben.

Drei Viertel der Fantastischen Vier: Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon mit ihren Pinguinen. Nur Smudo fehlt.

Drei Viertel der Fantastischen Vier: Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon mit ihren Pinguinen. Nur Smudo fehlt.

(Foto: 2014 Twentieth Century Fox)

"Die sind wahnsinnig geworden", dachte Michi Beck, als er zum ersten Mal eine Rohfassung des Films sah. Und tatsächlich feuern die Macher ein Feuerwerk aus Action, Witzen und Anspielungen ab. Die Machart entspricht ziemlich genau dem letzten "Madagascar"-Abenteuer. Allerdings sind die Pinguine ironischer und gewitzter als Löwe Alex und Co. Das bekommt dem Film ziemlich gut, zumal immer wieder Anspielungen auf andere Filme, vor allem Agentenabenteuer, eingestreut werden. Zwar hält der Film das Tempo nicht bis zum Ende durch und auch die "Nordwind"-Truppe bleibt ziemlich blass, aber "Die Pinguine aus Madagascar" bietet immer noch genügend verrückte Szenen für eine kurzweilige Unterhaltung.

"Wir müssen auch knallig sein"

Probleme, die durchgeknallten Tiere zu sprechen, hatten die Synchronsprecher übrigens nicht. "Mit dem Sprung ins Pinguinkostüm fallen auch die Hemmungen", sagt Michi Beck. Dann sei alles drin: schreien, jammern, seufzen, hecheln, leise Töne, laute Töne. Zudem versuche man, die Verrenkungen der Tiere nachzumachen, um ein besseres Sprachgefühl zu bekommen. "Mein Antrieb ist ja auch, gut zu sein. So gut wie die Originalstimme", erklärt er. "Die Zeichentrickfiguren sind knallig und wir müssen auch knallig sein", bringt es And.Ypsilon auf den Punkt.

Als Hip-Hopper bringen sie dafür schon eine Menge Erfahrung mit. Das rhythmische Sprechen beim Rappen etwa sei gut für das Sprachgefühl, sagen sie. Dennoch sei die Synchronisation eines Filmes eine völlig neue Erfahrung. "Es ist schon ein ganz anderes Prinzip, als Musik zu machen", sagt Michi Beck, schließlich habe es viel mehr mit Schauspielerei zu tun. "Manchmal muss man sich als Musiker darauf besinnen, dass du jetzt Synchronschauspieler bist und gefälligst deine Rolle so spielst, wie sie vorgesehen ist", fügt er an. Raum für sprachliche Freiheiten gibt es da nicht.

"Als Musiker denken wir immer: Aller Ausdruck muss in der Stimme liegen", sagt And.Ypsilon. "Manchmal kommt es aber mehr auf die Kraft an, dass es laut genug ist, damit es die Bilder unterstützt." Und laut müssen die Pinguine angesichts der actionreichen Szenen durchaus sein. Doch obwohl die Fantastischen Vier mit den Pinguinen viel Spaß haben, denken sie nicht daran, die beiden Welten Film und Musik miteinander zu verbinden. "Einen Pinguinsong von den Fantastischen Vier wird es nie geben", stellt Michi Beck fest. "Wir sind Hollywood-Pinguine und keine Pinguin-Rapper."

"Die Pinguine aus Madagascar" startet am 27. November in 3D in Deutschland im Kino.

Quelle: ntv.de

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