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Das Grand-Prix-Tagebuch, Tag 4 Countdown zum Halbfinale

Wo kann man denn hier das Halbfinale sehen?

Wo kann man denn hier das Halbfinale sehen?

(Foto: picture alliance / dpa)

Dienstag, 10. Mai, 23.30 Uhr: Unser Schwein pfeift
Hallo?!? Was ist das denn für eine Katastrophen-Entscheidung? Türkei raus, "Boom Boom Chucka Chucka" raus, unser Ultra-Geheimtipp Albanien raus? Wir würden uns gerne in aller Ausführlichkeit darüber aufregen, doch erst einmal gibt es noch einen anderen Grund, weshalb wir mehr als nur glauben, dass unser Schwein pfeift. Beim Public Viewing stehen irgendwann ein paar Jungs mit weißen Perücken, Glitzerhosen und total lustigen Sprüchen auf der Bühne. Karneval halt. Als es zehn nach Neun ist und auf der Leinwand noch immer nicht das Halbfinale läuft, beschleicht uns Unsicherheit: Beginnt die Übertragung vielleicht erst entgegen allen Gewohnheiten um 21.30 Uhr? Schließlich wird es uns aber doch zu bunt und wir fragen einen der Jungs am Mischpult, ob denn hier nicht das Halbfinale gezeigt wird. "Nein, ist das heute?", kriegen wir zu hören – und sehen Rot. Zur Erinnerung: Wir befinden uns am offiziellen Public-Viewing-Platz in Düsseldorf, zu dem wir vom "Euro Club" geschickt wurden und auf dem auf einer großen Videowand das Song-Contest-Logo prangt. Doch statt hier das ESC-Halbfinale zu übertragen, entscheidet man sich, im Kirmesflair eine Karnevalstruppe auftreten zu lassen. Abstrus! Trotz unseres Aufbruchs in aller Eile erreichen wir die nächste Kneipe am Rheinufer, in der die Übertragung läuft, erst als schon beinahe die Hälfte der Show vorbei ist. Immerhin: Hier können wir den Rest verfolgen, auch wenn der Ton viel zu leise ist und außer uns und ein paar offensichtlich ausländischen Gästen kaum jemand auf die Leinwand guckt. Grand-Prix-Flair sieht definitiv anders aus - und unmittelbar nachdem das Ergebnis feststeht, machen wir uns auf den Weg ins Hotel, um auf den Fernseher in unserem Zimmer wenigstens noch die Wiederholung mitzubekommen.

Den haben wir verpasst: ESC-Flashmob in der Düsseldorfer Innenstadt.

Den haben wir verpasst: ESC-Flashmob in der Düsseldorfer Innenstadt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dienstag, 10. Mai, 20.00 Uhr: Was ist denn hier (nicht) los?
Huaahh. Das mit dem "Euro Club" war ja mal ein kompletter Schuss in den Ofen. Von wegen, hier wird man rausgetragen. Ganz im Gegenteil: Ein paar vereinzelte Personen, die sich eher hierher verirrt als bewusst das Ziel angesteuert zu haben scheinen, sitzen vor der anlässlich des ESC zum Club umgewandelten Pinte. Noch. Denn ab 21.30 Uhr, so verrät es ein Schild am Eingang, ist hier geschlossene Gesellschaft. Ab 21.30 Uhr? Was ist das denn? Das Halbfinale beginnt doch schon um 21 Uhr. Spielen die hier Skat, oder was? Also gut, dann die Alternative: Am Rhein soll es ein Public Viewing geben. Ein paar Schritte durch das schöne Düsseldorf weiter finden wir es. Aber was bitteschön geht denn hier jetzt ab? Genauer gesagt: Was geht nicht ab. Anstatt die Leinwand an einem lauschigen Örtchen am Rhein zu platzieren, hat man sich lieber entschlossen, das Ganze unmittelbar neben einer Autobrücke über den Fluss zu veranstalten. Der gepflasterte Platz hat mit seiner handverlesenen Zahl an Bratwurst-Buden und mit Drei-Farben-Lichtorgeln aufgemotzten Getränke-Ständen den Charme einer Kirmes. Es gibt eine Bühne, auf der irgendwelche Musikanten gerade "Sternenhimmel" von Hubert Kah zum Besten geben. Wir schätzen mal, maximal 500 Düsseldorfer und Düsseldorferinnen und vielleicht auch ein paar Ausländer haben es trotz des Bilderbuchwetters für Wert befunden, das ESC-Halbfinale hier anzugucken. Aber et kütt wie et kütt, wa. Jetzt bleiben wir hier.

Während Emmy aus Armenien "Boom Boom Chucka Chucka" singt, sehen wir eine Karnevalstruppe.

Während Emmy aus Armenien "Boom Boom Chucka Chucka" singt, sehen wir eine Karnevalstruppe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dienstag, 10. Mai, 18.00 Uhr: Der Showdown beginnt
O.k., heute haben wir es gemächlich angehen lassen. Viel zu erleben gab es für uns auf dem Song- Contest-Gelände ohnehin nicht. Stress hatten nur die Teilnehmer des ersten Halbfinales, die am Nachmittag noch eine letzte Probe zu absolvieren hatten. Aber bei der durften die Journalisten nicht dabei sein. Dafür haben wir unseren persönlichen Kleinkrieg mit den Betrieben des öffentlichen Nahverkehrs fortgesetzt. Das ist uns allerdings bei Gelegenheit demnächst wohl nochmal einen eigenen Artikel wert, also lassen wir das an dieser Stelle. Stattdessen werfen wir lieber einen kurzen Vorausblick auf das Halbfinale, das in weniger als drei Stunden beginnt. Na, wer sind da die Favoriten? Wir lehnen uns mal aus dem Fenster und sagen: Türkei, Russland und Aserbaidschan. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Wo gucken? Wir versuchen es mal im "Euro Club", der offiziellen Party-Location des Song Contests, befürchten aber, dass sie uns da erst stapeln und dann raustragen. Na, wir werden sehen.

Dienstag, 10. Mai, 11.00 Uhr: Die Spannung steigt
Es ist soweit. Schluss mit Vorgeplänkel. Der erste große Tag ist gekommen. Heute Abend findet das erste Halbfinale statt. Erstmals wird sich die Spreu vom Weizen trennen.

Das Grand-Prix-Tagebuch, Tag 1 - Lena, Party und viel Stress
Das Grand-Prix-Tagebuch, Tag 2 - Die irren Iren
Das Grand-Prix-Tagebuch, Tag 3 - Germany 12 Points

Quelle: ntv.de

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