Edward, George und Liz Die letzten britischen Könige
06.04.2011, 09:51 Uhr
Er gehört (noch) nicht dazu.
(Foto: dpa)
Eine schrecklich nette Familie, oder? Sie tragen lange Titel und führen Leben voller Prunk und Politik - die Könige und Königinnen des britischen Hofes. Doch wer waren sie eigentlich, die letzten britischen Monarchen?
EDWARD VII. (1841-1910) Edward VII. war von 1901 bis 1910 König von Großbritannien und Irland sowie Kaiser von Indien. Beliebt und umgänglich soll der Herrscher gewesen sein. Für seine Lebensart bekam er dennoch Kritik: Neben einer Vorliebe für Glücksspiele wurden Edward auch nicht standesgemäße Affären nachgesagt. Deutsch und Französisch sprach er fließend und interessierte sich vor allem für Außenpolitik, Armee undMarine. Weil er mit nahezu allen europäischen Monarchen verwandt war, trug er den Spitznamen "Onkel Europas". Mit seiner Ehefrau, Prinzessin Alexandra von Dänemark, hatte Edward sechs Kinder.
GEORGE V. (1865-1936) Der zweite Sohn von Edward VII. galt - anders als sein weltgewandter Vater - als eher mäßig gebildet, wenig belesen und kaum an Kunst und Wissenschaft interessiert. Er war von 1910 bis 1936 Oberhaupt des Vereinigten Königreiches. 1893 heiratete er Mary von Teck, die frühere Verlobte seines verstorbenen Bruders. Sie bekamen fünf Kinder. In Georges Regierungszeit fielen der Erste Weltkrieg und eine sich wandelnde Beziehung Englands zum Rest des Empires hin zu mehr Gleichberechtigung. Der Enkel von Königin Victoria änderte während des Ersten Weltkrieges den deutschen Namen des Königshauses - Sachsen-Coburg-Gotha - in Windsor.
EDWARD VIII. (1894 - 1972) Er regierte 1936 - nur 325 Tage lang. Edward musste zwischen Krone und Liebe wählen und entschied sich für das private Glück. Wallis Simpson, seine große Liebe, war eine zweifach geschiedene Amerikanerin ohne Adelstitel - und als Königin undenkbar. Um sie zu heiraten legte Edward seinen Titel nieder und ging ins Exil. Das Paar blieb kinderlos. Edward starb 1972 in Paris.
GEORGE VI. (1895-1952) Der Vater der heutigen Queen wurde nach dem Abdanken seines Bruders unerwartet König und blieb bis zu seinem Tod an der Macht. George war von früher Kindheit an schüchtern und stotterte. Erst mit 30 Jahren half ihm ein Sprachtherapeut, den Makel zu überwinden - der aktuelle Kinofilm «The King's Speech» zeigt diese Geschichte. Während des Zweiten Weltkrieges besuchten der König und seine Frau, Lady Elizabeth Bowes-Lyon, häufig ihre Truppen. Als die Nazis Bomben auf London abwarfen, blieb die Königsfamilie im Buckingham Palace. Das brachte ihr viel Ansehen ein.
ELIZABETH II. (geboren 1926) Sie ist Königin von Großbritannien und Nordirland und Oberhaupt des Commonwealth. Sie bestieg nach dem Tod ihres Vaters, George VI., den Thron. 1947 heiratete sie Philip Mountbatten, mit dem sie vier Kinder hat: Charles, Anne, Andrew und Edward. 2002 feierte die Queen ihr 50. Thronjubiläum. Wenig ist über ihre privaten Ansichten bekannt, da die Queen nur selten Interviews gibt. Fleiß und Verantwortung sind ihr wichtig. Bekannt ist Elizabeth auch für ihre oft farbenfrohen Kostüme und ausgefallenen Hüte.
Quelle: ntv.de, dpa