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Er gilt als Ausnahme-Papst …
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Er gilt als Ausnahme-Papst …

… und zieht weit über seinen Tod hinaus die Massen an:
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… und zieht weit über seinen Tod hinaus die Massen an:

Am 1. Mai 2011 wird Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen.
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Am 1. Mai 2011 wird Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen.

Eine Million Pilger aus aller Welt strömen in die Ewige Stadt, um ihrem vor sechs Jahren gestorbenen Kirchenführer zu huldigen. Bis zu 80.000 machen sich aus der polnischen Heimat Karol Wojtylas auf den Weg. Italiens Hauptstadt hat sich für den erneuten Riesenansturm gewappnet - …
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Eine Million Pilger aus aller Welt strömen in die Ewige Stadt, um ihrem vor sechs Jahren gestorbenen Kirchenführer zu huldigen. Bis zu 80.000 machen sich aus der polnischen Heimat Karol Wojtylas auf den Weg. Italiens Hauptstadt hat sich für den erneuten Riesenansturm gewappnet - …

… hatten doch bereits im April 2005 Millionen auf dem Petersplatz Abschied von Johannes Paul II. genommen.
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… hatten doch bereits im April 2005 Millionen auf dem Petersplatz Abschied von Johannes Paul II. genommen.

Nachfolger Benedikt XVI. leitet höchstpersönlich die Seligsprechung auf dem Petersplatz.
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Nachfolger Benedikt XVI. leitet höchstpersönlich die Seligsprechung auf dem Petersplatz.

"Wir nähern uns mit Freude diesem Tag, an dem wir diesen großen Papst und Zeugen Christi als Seligen verehren und uns dann noch mehr seiner Fürsprache anvertrauen können."
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"Wir nähern uns mit Freude diesem Tag, an dem wir diesen großen Papst und Zeugen Christi als Seligen verehren und uns dann noch mehr seiner Fürsprache anvertrauen können."

Mit diesen Worten würdigte Joseph Ratzinger erst kürzlich Johannes Paul II. (1920-2005), der nach einem beschleunigten Verfahren seliggesprochen wird.
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Mit diesen Worten würdigte Joseph Ratzinger erst kürzlich Johannes Paul II. (1920-2005), der nach einem beschleunigten Verfahren seliggesprochen wird.

So rasch ging es noch nie in der jüngeren Geschichte der katholischen Kirche, und das war eine Antwort auf jene Spruchbänder und Sprechchöre, die nach dem Ende des Karol Wojtyla sofort einen Heiligen aus ihm machen wollten:
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So rasch ging es noch nie in der jüngeren Geschichte der katholischen Kirche, und das war eine Antwort auf jene Spruchbänder und Sprechchöre, die nach dem Ende des Karol Wojtyla sofort einen Heiligen aus ihm machen wollten:

"Santo subito!" Auch dieser nächste Schritt könnte schon bald folgen, meinen Beobachter.
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"Santo subito!" Auch dieser nächste Schritt könnte schon bald folgen, meinen Beobachter.

Worauf sich der Vatikan und die Stadt Rom seit Wochen vorbereiten, geht als Premiere in die Kirchengeschichte ein: Erstmals schreibt ein Pontifex seinen unmittelbaren Vorgänger in das Buch der Seligen ein.
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Worauf sich der Vatikan und die Stadt Rom seit Wochen vorbereiten, geht als Premiere in die Kirchengeschichte ein: Erstmals schreibt ein Pontifex seinen unmittelbaren Vorgänger in das Buch der Seligen ein.

Auch das betont, wie sehr dieser mediale Geistliche, der als erster nicht-italienischer Pontifex nach viereinhalb Jahrhunderten rund um den Globus reiste, eine Ausnahmeerscheinung war:
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Auch das betont, wie sehr dieser mediale Geistliche, der als erster nicht-italienischer Pontifex nach viereinhalb Jahrhunderten rund um den Globus reiste, eine Ausnahmeerscheinung war:

Sehr konservativ und deswegen nicht unumstritten, aber auch sehr populär und in seinem tapferen Leiden von vielen bewundert.
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Sehr konservativ und deswegen nicht unumstritten, aber auch sehr populär und in seinem tapferen Leiden von vielen bewundert.

Johannes Paul galt als politischer Reformer und dogmatischer Hardliner zugleich.
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Johannes Paul galt als politischer Reformer und dogmatischer Hardliner zugleich.

Mit seinen mehr als hundert Auslandsreisen wirkte er zwar weltoffen und den Ortskirchen nahe.
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Mit seinen mehr als hundert Auslandsreisen wirkte er zwar weltoffen und den Ortskirchen nahe.

Doch innerkirchlich wich er nicht von seiner strengen moraltheologischen Linie ab.
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Doch innerkirchlich wich er nicht von seiner strengen moraltheologischen Linie ab.

Seine harte Haltung zu Zölibat, Frauenpriestertum, Homosexualität, Verhütung und Abtreibung stieß bei vielen Laien auf Kritik.
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Seine harte Haltung zu Zölibat, Frauenpriestertum, Homosexualität, Verhütung und Abtreibung stieß bei vielen Laien auf Kritik.

Gleichzeitig trug der erste polnische Papst entscheidend zum Ende des Kommunismus in Osteuropa bei und mischte sich immer wieder ein, wenn es um den Weltfrieden ging. Der Friedensnobelpreis, für den er mehrfach als einer der Favoriten genannt worden war, blieb ihm aber verwehrt.
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Gleichzeitig trug der erste polnische Papst entscheidend zum Ende des Kommunismus in Osteuropa bei und mischte sich immer wieder ein, wenn es um den Weltfrieden ging. Der Friedensnobelpreis, für den er mehrfach als einer der Favoriten genannt worden war, blieb ihm aber verwehrt.

Geborgen wurde Karol Wojtyla am 18. Mai 1920 in Wadowice südwestlich von Krakau als Sohn eines Schneidermeisters.
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Geborgen wurde Karol Wojtyla am 18. Mai 1920 in Wadowice südwestlich von Krakau als Sohn eines Schneidermeisters.

Im Alter von 8 Jahren verlor er seine Mutter. Der Vater starb, als er 21 Jahre alt war (das Bild zeigt ihn 1987 am Grab seiner Eltern). Sein Studium musste er nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Polen unterbrechen und Zwangsarbeit leisten. Ein Jahr nach Kriegsende wurde er zum Priester geweiht.
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Im Alter von 8 Jahren verlor er seine Mutter. Der Vater starb, als er 21 Jahre alt war (das Bild zeigt ihn 1987 am Grab seiner Eltern). Sein Studium musste er nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Polen unterbrechen und Zwangsarbeit leisten. Ein Jahr nach Kriegsende wurde er zum Priester geweiht.

Nach einigen Jahren als Theologieprofessor begann der rasche Aufstieg innerhalb der Kirche: Wojtyla nahm in den Jahren 1962 bis 1965 am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, wurde im Jahr 1964 mit 43 Jahren zum Erzbischof von Krakau und drei Jahre später zum Kardinal ernannt.
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Nach einigen Jahren als Theologieprofessor begann der rasche Aufstieg innerhalb der Kirche: Wojtyla nahm in den Jahren 1962 bis 1965 am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, wurde im Jahr 1964 mit 43 Jahren zum Erzbischof von Krakau und drei Jahre später zum Kardinal ernannt.

Am 16. Oktober 1978 wählte das Kardinalskollegium Wojtyla mit 58 Jahren zum Oberhaupt von damals weltweit mehr als 800 Millionen Katholiken. Er folgte dem nur 33 Tage amtierenden Johannes Paul I. nach und war der erste Nicht-Italiener auf dem Apostolischen Stuhl seit mehr als viereinhalb Jahrhunderten.
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Am 16. Oktober 1978 wählte das Kardinalskollegium Wojtyla mit 58 Jahren zum Oberhaupt von damals weltweit mehr als 800 Millionen Katholiken. Er folgte dem nur 33 Tage amtierenden Johannes Paul I. nach und war der erste Nicht-Italiener auf dem Apostolischen Stuhl seit mehr als viereinhalb Jahrhunderten.

An den jungen sportlichen Papst knüpften sich viele Hoffnungen.
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An den jungen sportlichen Papst knüpften sich viele Hoffnungen.

Johannes Paul II. entwickelte schnell seinen eigenen Stil weg vom klerikalen Pomp und hin zum Kontakt mit einfachen Menschen.
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Johannes Paul II. entwickelte schnell seinen eigenen Stil weg vom klerikalen Pomp und hin zum Kontakt mit einfachen Menschen.

Auf seinen Reisen in alle Welt legte er knapp 1,7 Millionen Flugzeug-, Zug- und Autokilometer zurück.
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Auf seinen Reisen in alle Welt legte er knapp 1,7 Millionen Flugzeug-, Zug- und Autokilometer zurück.

Vor allem in Lateinamerika galt er vielen Gläubigen als "Weltenbummler des Evangeliums".
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Vor allem in Lateinamerika galt er vielen Gläubigen als "Weltenbummler des Evangeliums".

Ein anderer Spitzname für ihn war deshalb auch "Eiliger Vater".
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Ein anderer Spitzname für ihn war deshalb auch "Eiliger Vater".

Unvergessen wird sein Ritual bleiben, den Boden zu küssen, wenn er ein Land das erste Mal betrat.
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Unvergessen wird sein Ritual bleiben, den Boden zu küssen, wenn er ein Land das erste Mal betrat.

Innerkirchlich wurde der anfänglich als Jugendpapst bezeichnete Wojtyla mit zunehmendem Alter immer konservativer.
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Innerkirchlich wurde der anfänglich als Jugendpapst bezeichnete Wojtyla mit zunehmendem Alter immer konservativer.

Viele Katholiken warfen dem treuen Marienverehrer vor, die gesellschaftliche Realität angesichts einer veränderten Sexualmoral, den Gefahren von HIV und Überbevölkerung sowie der Gleichstellung von Mann und Frau zu verkennen.
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Viele Katholiken warfen dem treuen Marienverehrer vor, die gesellschaftliche Realität angesichts einer veränderten Sexualmoral, den Gefahren von HIV und Überbevölkerung sowie der Gleichstellung von Mann und Frau zu verkennen.

Im Herbst 1999 zwang der Papst die deutsche Bischofskonferenz (hier mit Kardinal Lehmann) zum Ausstieg aus der Schwangerenberatung. Sein beharrliches Schweigen zu Fällen von sexuellem Missbrauch von Kindern innerhalb der Kirche stieß vielerorts auf harsche Kritik.
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Im Herbst 1999 zwang der Papst die deutsche Bischofskonferenz (hier mit Kardinal Lehmann) zum Ausstieg aus der Schwangerenberatung. Sein beharrliches Schweigen zu Fällen von sexuellem Missbrauch von Kindern innerhalb der Kirche stieß vielerorts auf harsche Kritik.

Eines der Hauptanliegen des Polen war der Dialog mit anderen Religionen: Als erstes katholisches Kirchenoberhaupt betete er in einer Synagoge und besuchte eine Moschee.
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Eines der Hauptanliegen des Polen war der Dialog mit anderen Religionen: Als erstes katholisches Kirchenoberhaupt betete er in einer Synagoge und besuchte eine Moschee.

Im März 2000 bat er in Jerusalem die Juden in einer spektakulären Geste um Vergebung für das ihnen zugefügte Leid.
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Im März 2000 bat er in Jerusalem die Juden in einer spektakulären Geste um Vergebung für das ihnen zugefügte Leid.

In der Ökumene mit den Protestanten kam die katholische Kirche während des Pontifikats von Johannes Paul II. jedoch kaum voran: In einer im Jahr 2003 veröffentlichten Enzyklika verbot er den Katholiken, am Abendmahl protestantischer Kirchen teilzunehmen.
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In der Ökumene mit den Protestanten kam die katholische Kirche während des Pontifikats von Johannes Paul II. jedoch kaum voran: In einer im Jahr 2003 veröffentlichten Enzyklika verbot er den Katholiken, am Abendmahl protestantischer Kirchen teilzunehmen.

Das wohl dramatischste Ereignis seiner Amtszeit war das Attentat im Mai 1981 auf dem Petersplatz.
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Das wohl dramatischste Ereignis seiner Amtszeit war das Attentat im Mai 1981 auf dem Petersplatz.

Der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Agca feuerte aus nächster Nähe auf den Papst.
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Der türkische Rechtsextremist Mehmet Ali Agca feuerte aus nächster Nähe auf den Papst.

Johannes Paul II. überlebte dank einer Notoperation, später vergab das Kirchenoberhaupt dem Attentäter. Doch blieb die Schussverletzung eine lebenslange Bürde. Leiden wie eine Kniearthrose, ein Oberschenkelbruch, ein Darmtumor und seine Erkrankung an Parkinson …
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Johannes Paul II. überlebte dank einer Notoperation, später vergab das Kirchenoberhaupt dem Attentäter. Doch blieb die Schussverletzung eine lebenslange Bürde. Leiden wie eine Kniearthrose, ein Oberschenkelbruch, ein Darmtumor und seine Erkrankung an Parkinson …

… schwächten den einst leidenschaftlichen Schwimmer, Wanderer und Skifahrer (ganz links) zudem.
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… schwächten den einst leidenschaftlichen Schwimmer, Wanderer und Skifahrer (ganz links) zudem.

In den letzten Monaten vor seinem Tod am 2. April 2005 wurde darum viel über einen vorzeitigen Rücktritt spekuliert, …
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In den letzten Monaten vor seinem Tod am 2. April 2005 wurde darum viel über einen vorzeitigen Rücktritt spekuliert, …

… den Johannes Paul II. aber eisern ablehnte.
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… den Johannes Paul II. aber eisern ablehnte.

Der Schweizer Theologe Hans Küng sprach dem toten Papst angesichts seiner konservativen Haltung die für einen Seligen nötige Tauglichkeit als Vorbild ab. Johannes Paul II. habe "ein autoritäres Lehramt ausgeübt, er hat die Menschenrechte von Frauen und Theologen unterdrückt", sagte Küng der "Frankfurter Rundschau".
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Der Schweizer Theologe Hans Küng sprach dem toten Papst angesichts seiner konservativen Haltung die für einen Seligen nötige Tauglichkeit als Vorbild ab. Johannes Paul II. habe "ein autoritäres Lehramt ausgeübt, er hat die Menschenrechte von Frauen und Theologen unterdrückt", sagte Küng der "Frankfurter Rundschau".

Diese "dunklen Seiten" seien bei dem Seligsprechungsprozess "ganz und gar unberücksichtigt geblieben".
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Diese "dunklen Seiten" seien bei dem Seligsprechungsprozess "ganz und gar unberücksichtigt geblieben".

Küng schrieb Johannes Paul II. und seinem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger auch eine systematische Vertuschung des Skandals um tausendfachen sexuellen Missbrauch von Kindern durch katholische Priester zu.
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Küng schrieb Johannes Paul II. und seinem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger auch eine systematische Vertuschung des Skandals um tausendfachen sexuellen Missbrauch von Kindern durch katholische Priester zu.

Persönlich habe Johannes Paul II. mit dem Ordensgründer Marcial Maciel Degollado einen "notorischen Kinderschänder" geschützt. Bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche habe er "komplett versagt".
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Persönlich habe Johannes Paul II. mit dem Ordensgründer Marcial Maciel Degollado einen "notorischen Kinderschänder" geschützt. Bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche habe er "komplett versagt".

Im Seligsprechungsprozess für diesen Papst sei gründlich und gut gearbeitet worden, betont dagegen Slawomir Oder, der Kirchenrechtler und Anwalt des Verfahrens. Grundlage war die vermeintliche Wunderheilung einer französischen Nonne, die Johannes Paul kurz nach seinem Tod bewirkt haben soll.
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Im Seligsprechungsprozess für diesen Papst sei gründlich und gut gearbeitet worden, betont dagegen Slawomir Oder, der Kirchenrechtler und Anwalt des Verfahrens. Grundlage war die vermeintliche Wunderheilung einer französischen Nonne, die Johannes Paul kurz nach seinem Tod bewirkt haben soll.

Warum ausgerechnet sie von ihrer Parkinson-Krankheit geheilt wurde, ist für die französische Nonne Marie Simon-Pierre ein "großes Rätsel". Das offiziell von Papst Benedikt XVI. anerkannte Wunder trug sich nach Angaben der Schwester in der Nacht zum 3. Juni 2005 zu. Drei Jahre zuvor sei bei ihr Parkinson diagnostiziert worden - dieselbe Krankheit, unter der auch Johannes Paul II. litt.
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Warum ausgerechnet sie von ihrer Parkinson-Krankheit geheilt wurde, ist für die französische Nonne Marie Simon-Pierre ein "großes Rätsel". Das offiziell von Papst Benedikt XVI. anerkannte Wunder trug sich nach Angaben der Schwester in der Nacht zum 3. Juni 2005 zu. Drei Jahre zuvor sei bei ihr Parkinson diagnostiziert worden - dieselbe Krankheit, unter der auch Johannes Paul II. litt.

Nach und nach wurden laut Marie Simon-Pierre ihr linker Arm und ihr linkes Bein von starkem Zittern befallen. Vom 2. April 2005 an - dem Todestag von Johannes Paul II. - habe sich ihr Zustand weiter verschlechtert. "Ich sah mich schwinden, ich konnte nicht mehr schreiben", berichtete die Nonne dem Vatikan.
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Nach und nach wurden laut Marie Simon-Pierre ihr linker Arm und ihr linkes Bein von starkem Zittern befallen. Vom 2. April 2005 an - dem Todestag von Johannes Paul II. - habe sich ihr Zustand weiter verschlechtert. "Ich sah mich schwinden, ich konnte nicht mehr schreiben", berichtete die Nonne dem Vatikan.

Am 2. Juni habe sie deshalb ihre Oberin gebeten, sie von ihren Aufgaben zu entbinden. Doch diese bat sie, noch durchzuhalten. "Johannes Paul II. hat vielleicht sein letztes Wort noch nicht gesprochen", sagte die Vorgesetzte. In der Nacht habe sie dann plötzlich wieder schreiben können, beschrieb Marie Simon-Pierre ihre Genesung. "Alles, was ich sagen kann, ist: Ich war krank und bin geheilt", berichtete die kleine Frau mit dem strahlenden Lächeln.
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Am 2. Juni habe sie deshalb ihre Oberin gebeten, sie von ihren Aufgaben zu entbinden. Doch diese bat sie, noch durchzuhalten. "Johannes Paul II. hat vielleicht sein letztes Wort noch nicht gesprochen", sagte die Vorgesetzte. In der Nacht habe sie dann plötzlich wieder schreiben können, beschrieb Marie Simon-Pierre ihre Genesung. "Alles, was ich sagen kann, ist: Ich war krank und bin geheilt", berichtete die kleine Frau mit dem strahlenden Lächeln.

Johannes Paul wird für die Zeremonie aus der Grotte des Vatikans in den Petersdom verlegt, ohne dass dann sein Sarg geöffnet wird.
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Johannes Paul wird für die Zeremonie aus der Grotte des Vatikans in den Petersdom verlegt, ohne dass dann sein Sarg geöffnet wird.

Nach der Seligsprechung sollen die Gläubigen ihn ehren können, bevor er in ein Grabmal in der Kapelle des Heiligen Sebastian rechter Hand des Eingangs umgebettet wird. Auf dem schlichten Marmor wird stehen, was viele sich lange gewünscht haben: "Der Selige Johannes Paul II."
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Nach der Seligsprechung sollen die Gläubigen ihn ehren können, bevor er in ein Grabmal in der Kapelle des Heiligen Sebastian rechter Hand des Eingangs umgebettet wird. Auf dem schlichten Marmor wird stehen, was viele sich lange gewünscht haben: "Der Selige Johannes Paul II."

Auch zwei Blutreliquien von Johannes Paul II. können die Pilger an diesem Wochenende respektvoll begutachten. Der Lebenssaft wurde dem polnischen Papst wenige Tage vor seinem Tod entnommen - und chemisch so aufbereitet, dass er weiterhin in flüssiger Form ist.
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Auch zwei Blutreliquien von Johannes Paul II. können die Pilger an diesem Wochenende respektvoll begutachten. Der Lebenssaft wurde dem polnischen Papst wenige Tage vor seinem Tod entnommen - und chemisch so aufbereitet, dass er weiterhin in flüssiger Form ist.

Gedenktag des neuen Seligen wird künftig der 22. Oktober sein, der Tag seiner Amtseinführung 1978. Dies gilt aber nur für die Diözese Rom und für die polnischen Bistümer. Denn im Gegensatz zu Heiligen werden Selige nach dem Kirchenrecht lediglich "lokal" verehrt. (Text: tis/dpa/AFP)
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Gedenktag des neuen Seligen wird künftig der 22. Oktober sein, der Tag seiner Amtseinführung 1978. Dies gilt aber nur für die Diözese Rom und für die polnischen Bistümer. Denn im Gegensatz zu Heiligen werden Selige nach dem Kirchenrecht lediglich "lokal" verehrt. (Text: tis/dpa/AFP)

Sonntag, 01. Mai 2011

Politischer Reformer und dogmatischer Hardliner Papst Johannes Paul II. wird seliggesprochen

Weil er die Wunderheilung einer Nonne bewirkt haben soll, wird Papst Johannes Paul II. von seinem Nachfolger Benedikt XVI. seliggesprochen. Die Entscheidung ist nicht unumstritten, galt der Papst doch innerhalb der katholischen Kirche als konservativer Hardliner. Doch Millionen Gläubige lieben ihn. Johannes Paul gilt als Ausnahmeerscheinung.
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