

Sebastian Vettel will in die Erfolgsspur zurück: Bilder wie diese sind zuletzt Mangelware geworden.
In der Formel-1-Saison 2013/2014 läuft es für den viermaligen Champion mehr als bescheiden. Der Titel ist längst passé, der interne Kampf gegen den Teamrivalen Daniel Ricciardo ist verloren.
Nun wagt der deutsche Champion den nächsten Schritt: Sebastian Vettel ...
... fährt in Zukunft im Zeichen des Cavallino rampante - des sich aufbäumenden Pferdes. Vettels Rennstall heißt in Zukunft ...
... Ferrari. Und die Männer, die seine Reifen wechseln, tragen Rot. Vettel begibt sich damit auf die Spuren ...
... seines großen Idols: Michael Schumacher fuhr von 1996 bis 2006 für die Italiener, holte in dieser Zeit fünf WM-Titel. Eine Zeit, an die man sich in Maranello gerne erinnert.
Folgerichtig daher die Verpflichtung Vettels: Es soll wieder ein Deutscher sein, der die Scuderia zu alten Höhen führt, nachdem es mit Fernando Alonso als erstem Piloten zuletzt nicht rund lief.
Und tatsächlich: Auch wenn Vettel in der Saison 2013/2014 enttäuschte - er hat das Zeug zum absoluten Star.
Erst in der Vorsaison trug sich Vettel in die Formel-1-Geschichtsbücher ein: Der Red-Bull-Pilot kürte sich mit 26 Jahren zum mit Abstand jüngsten Vierfach-Weltmeister der Geschichte. Michael Schumacher war bei seinem vierten Titel bereits 32 Jahre alt.
Vettel ist seither Mitglied eines ganz elitären Fahrer-Zirkels: Bisher konnten überhaupt erst drei Fahrer vier oder mehr WM-Titel in der Formel 1 gewinnen: Rekordweltmeister Schumacher (sieben Titel), Juan Manuel Fangio (fünf) und Alain Prost (vier).
"Alles ging so schnell. Ich werde zwar älter, aber bin ja noch nicht so alt", sagte er damals.
Dabei ist er bereits seit einiger Zeit dabei.
Sein erstes Rennen: 17. Juni 2007 in Indianapolis/USA.
Vettels Formel-1-Karriere beginnt in den USA.
Als Ersatz für den verletzten Polen Robert Kubica kommt er für BMW Sauber zum Einsatz ...
... und schreibt gleich Geschichte.
Durch seinen achten Platz holt er einen Zähler und ist mit 19 Jahren und 350 Tagen seitdem der jüngste Fahrer in den Punkterängen.
6. Rennen, 30. September 2007 in Fuji/Japan: Die erste Führung, ...
... der erste Unfall.
In einem chaotischen Regenrennen sorgt Vettel erstmals richtig für Aufsehen, als er das Rennen kurzzeitig anführt.
Während einer Safety-Car-Phase scheidet er nach einer Kollision mit seinem heutigen Teamkollegen Mark Webber allerdings aus.
18. Rennen, 20. Juli 2008 in Hockenheim.
Der erste Auftritt in Deutschland: Vettel startet erstmals vor heimischem Publikum und holt als Achter einen Punkt.
22. Rennen, 14. September 2008 in Monza/Italien.
Der erste Sieg.
Und was für einer!
Nach einer bereits beachtlichen Saison im unterlegenen Toro Rosso fährt Vettel im verregneten Qualifying von Monza ...
... auf die Pole Position ...
... und am Tag darauf sensationell zum Sieg.
Damit ist er auch der jüngste Pole-Inhaber ...
... und Sieger der Formel-1-Geschichte.
25. Rennen, 19. Oktober 2008 in Schanghai/China.
Das erste kleine Jubiläum bringt Pech.
Von Rang acht aus gestartet, wird Vettel Neunter.
Es ist das einzige der letzten sieben Saisonrennen, in dem er ohne Punkte bleibt.
27. Rennen, 29. März 2009 in Melbourne/Australien.
Einstand bei Red Bull.
Erstmals sitzt Vettel nach dem Aufstieg vom Schwesterteam Toro Rosso im Red Bull.
Sein Debüt bringt ihm jedoch kein Glück.
Von Platz drei gestartet, liegt er drei Runden vor dem Ende auf Platz zwei, ...
... kollidiert jedoch mit Robert Kubica und scheidet aus.
Finale Krönung: Als Unfallverursacher wird er auch noch mit einer Rückversetzung um zehn Startplätze für das kommende Rennen bestraft.
29. Rennen, 19. April 2009 in Shanghai/China.
Der erste Red-Bull-Sieg.
Denkwürdig daran: Auf dem Podium erklingt statt der österreichischen Nationalhymne für sein Team fälschlicherweise die britische.
Schon in seinem dritten Rennen für Red Bull feiert Vettel von der Pole den Premierentriumph.
50. Rennen, 30. Mai 2010 in Istanbul/Türkei.
Auch das zweite größere Jubiläum steht für Vettel unter keinem guten Stern.
Er startet von Platz drei, sein Teamkollege Webber von der Pole.
In der 40. Runde kollidieren beide.
Vettel scheidet aus, ...
... Webber verliert den Sieg.
Die Medien betiteln die Bullen als "Hornochsen".
62. Rennen, 14. November 2011 in Abu Dhabi.
Der erste Titel.
In einem unglaublichen Saisonfinale schnappt Vettel Fernando Alonso noch den Titel weg.
Vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi ist der Hesse noch Dritter der WM-Wertung.
Doch wegen einer katastrophalen Rennstrategie von Ferrari springt er noch auf Platz 1.
Sein Erfolg macht ihn zum jüngsten Weltmeister der Geschichte.
68. Rennen, 29. Mai 2011 in Monaco.
Zum ersten Mal gewinnt Vettel das legendärste und ruhmreichste Rennen.
Rund ein Dutzend Mal springt er danach überschwänglich im Rennanzug ...
... in den Pool auf dem Dach der luxuriösen Red-Bull-Energystation im Hafen Monte Carlos und spricht von "einem meiner schönsten Siege".
75. Rennen, 11. September 2011 in Monza.
Endlich einmal ein Sieg beim Jubiläum.
Monza ist für Vettel eben ein gutes Pflaster.
77. Rennen, 9. Oktober 2011 in Suzuka/Japan.
Der zweite Titel.
Eine überragende Saison krönt Vettel damit, ...
... dass er schon vier Rennen vor dem Ende den Titel holt.
Dennoch ärgert er sich.
Warum? Weil er, von der Pole gestartet, nur Dritter wird.
79. Rennen, 30. Oktober 2011 in Neu Delhi/Indien.
Die Premiere in Indien wird zum perfekten Wochenende in Vettels Karriere.
Er holt erstmals den Hattrick aus Pole Position, Sieg und schnellster Rennrunde.
Und als er anschließend von Indien und den "schönen Augen" der Frauen schwärmt, lieben ihn 1,2 Milliarden Inder.
95. Rennen, 23. September 2012 in Singapur.
Nach nur einem Sieg aus 13 Rennen liegt Vettel vor Singapur nur auf Rang vier der WM-Wertung.
Sein Sieg beim Nachtrennen wird zum Wendepunkt in der WM.
Es folgen drei weitere Erfolge in Serie und die Übernahme der WM-Führung.
99. Rennen, 4. November 2012 in Abu Dhabi.
Am Ort seines ersten Titelgewinns fährt Vettel nach Meinung vieler Experten sein bestes Rennen.
Nach einer peinlichen Tankpanne seines Teams aus der Boxengasse gestartet, ...
... muss er nach einer Kollision mit einem Styroporschild in die Box und wieder vom letzten Platz aufholen.
Dann zeigt er die größte Aufholjagd der Formel 1 seit 23 Jahren.
Am Ende fährt er als Dritter aufs Podium. Sein Vorsprung in der WM-Wertung schmilzt nur minimal von 13 auf 10 Punkte.
100. Rennen, Großer Preis der USA am 18. November 2012.
Den Sieg beim Debüt-Rennen in Austin/Texas ...
... schnappt ihm McLaren-Pilot Lewis Hamilton weg.
Auch in der Fahrer-WM fällt keine Entscheidung, ...
... weil Fernando Alonso direkt hinter Vettel auf Platz drei noch einen Podiumsplatz erobert.
Nur in der Team-WM kann Red Bull schon den Titel-Hattrick feiern.
101. Rennen, Großer Preis von Brasilien am 25. November 2012.
In einer wahren Nervenschlacht mit Fernando Alonso ...
... sichert sich Vettel seinen dritten WM-Titel in Folge.
Nach früher Kollision und Wetterkapriolen reicht Vettel letztlich Platz sechs im Regen von São Paulo, ...
... um am Ende mit drei Punkten Vorsprung auf Fernando Alonso zu triumphieren.
Der Titel-Hattrick ist perfekt.
Es folgte der vierte Streich.
Mit einem souveränen Sieg in Indien fährt Sebastian Vettel den vierten Weltmeistertitel in Folge ein.