

Okay, bevor wir hier noch als Jammer-Karagounis ...
... oder Pöbel-Nasri durchgehen, müssen wir natürlich erst einmal etwas klarstellen: Die EM ...
... hat gaaaaanz viele extrem dufte Seiten - nicht nur die Fans, ganz egal, ...
... ob es sich um die schicken deutschen, ...
... die freundlichen griechischen, ...
... die lustigen holländischen ...
... oder die - oh la la - sehenwerten ukrainischen handelt. Vor ...
... und in den Stadien, außerhalb ...
... und auf dem Platz gibt es definitiv jede Menge erfreuliche Highlights zu sehen. Weitere ...
... Beispiele gefällig? Kein Problem! Wir freuen uns mit Mario Gomez ebenso über seine Treffer ...
... wie mit den singenden Iren über ihr Ausscheiden. Wir sind glücklich, ...
... dass die Zeiten, in denen Damenbinden die Turnierbälle geschmückt haben, offenbar ein für alle Mal der dunklen Vergangenheit angehören ...
... und wir stattdessen mit dem "Tango 12" eine strahlende Rückkehr zurück in die Zukunft erleben dürfen. Darauf ...
... kann man ja wohl einfach nur stehen. Oder, um es mit den Kollegen von "11 Freunde" zu sagen, dieser Ball hinterlässt uns geradezu "ein wenig angegeilt". Ziemlich geil ...
... sind auch so manche Scherze, die im Internet kursieren. Zum Beispiel der mit den Spielern, die "Germany" auf ihrem Trikot stehen haben und auf Nachfrage erklären: "Nein, nein, wir sind die Mannschaft aus Griechenland. Deutschland ist nur unser Sponsor." Oder ...
... natürlich der hier. Äußerst erfreulich ist es selbstredend auch, ...
... dass unserem Mario schönes Haar einfach gegeben ist ...
... und bei Wayne Rooney - tatütataft - die Frisur nun auch wieder sitzt. Und das so gut, ...
... dass sie selbst härtesten Zweikämpfen ...
... und ultraintensiven Belastungstests standgehalten hat. Und wenn wir schon bei Äußerlichkeiten sind, ...
... dann sollten wir schließlich auch noch das Kreativpotenzial lobend erwähnen, das bei den Fußballern dieser EM mehr denn je ...
... nicht nur in den Beinen steckt. Nun gut, manch einer mag vielleicht finden, dass einige Kicker aussehen, ...
... als seien sie in einen Tuschekasten gefallen. Es soll ja immer noch Menschen geben, denen Tattoos ...
... schon beim reinen Anblick Schmerzen bereiten. Andere wiederum ...
... können aus eigener Erfahrung nachvollziehen, welche Schmerzen der Däne Daniel Agger wohl aushalten musste, als er sich die Handfläche verzieren ließ. Aber so aua ...
... wie früher manche Anblicke ...
... leider auch unserer Spieler kann das alles gar nicht machen. Dabei ist die ...
... von ARD-Kommentator Steffen Simon im Halbfinale aufgestellte Behauptung, der Italiener Daniele de Rossi trage bei der EM einen langen Ärmel, um damit seine Teletubbie-Tätowierung zu verbergen, übrigens Quatsch.
Das entsprechende Tattoo ...
... befindet sich nämlich auf der Innenseite des Arms, der im kurzen Ärmel steckt (Foto von Daniele de Rossi vom November 2010). Falschinformationen wie diese ...
... gehören zu den Blutgrätschen bei dieser EM, die uns jetzt aber ...
... mal wirklich Karagounis-fuchsig machen ...
... und uns die Haare zu Berge stehen lassen. Und nachdem wir nun ja wohl wirklich alles getan haben, ...
... um gute Miene zum gelegentlich auch bösen Spiel zu machen, ...
... werden wir jetzt doch auch mal stinkig sein und sagen dürfen, was uns an dieser Europameisterschaft nicht passt. Fangen wir ...
... ganz vorne an. Warum etwa sollte sich de Rossi für ein Teletubbie-Tattoo schämen, wenn praktisch schon die ganze EM im Zeichen von Laa-Laa und Tinky-Winky steht? Nein, ...
... natürlich heißen die beiden, die hier Winke Winke machen, Slavek und Slavko. Und klar, das mit den Maskottchen ist immer eine schwierige Nummer. Wir wollen jedenfalls nicht sagen, ...
... dass Goleo und Pille viel besser waren. Dennoch ...
... müssen beim Entwurf des ukrainisch-polnischen Duos irgendwelche Substanzen mit halluzinogener Wirkung im Spiel gewesen sein. Gegen den Höllentrip, ...
... auf dem die Designer des Logos ...
... und der sonstigen EM-Animationen gewesen sein müssen, ist das allerdings noch gar nichts. Das alles vereint in etwa den Flair von 70er-Jahre-Tapeten ...
... mit dem Charme von Nippes, den man in ostanatolischen Import-Export-Läden erwerben kann. Und zwar nur dort. Da möchte man sich ...
... am liebsten einfach ganz schnell vom Acker machen. Das Blöde ist nur, dass das bei den Fernsehübertragungen, ...
... in denen uns die UEFA-Design-Kunst des Jahres 2012 ebenfalls in aller Ausführlichkeit präsentiert wird, nicht geht. Während das Geschmacksdesaster nur allzu offensichtlich ist, ...
... war etwas anderes weitaus weniger eindeutig. Nein, ...
... Jogis Späßchen mit dem Balljungen ...
... war an sich natürlich alles andere als ein Flop. Dass die Fernsehbilder jedoch suggerierten, ...
... die Sache sei während dem laufenden Spiel passiert, würde man juristisch wohl als arglistige Täuschung einstufen. Nicht täuschen lassen ...
... sollte man sich indes vom Imponiergehabe von Cristiano Ronaldo. Seine John-Wayne-Haltung bei Freistößen ...
... ist jedoch weniger ärgerlich als lächerlich. Aber zumindest ...
... hat ja auch er die Haare schön ...
... und sieht selbst beim Tor-Jubel mit Teamkollegen immer noch fantastisch aus. Ganz und gar nicht fantastisch ...
... waren hingegen die Fan-Ausschreitungen nach dem Spiel Polen gegen Russland. Dass es ...
... immer noch ein paar Bekloppte gibt, die meinen Fußball und Randale gehören zusammen, ...
... ist zweifelsohne eine der traurigen Erkenntnisse dieser EM. Nicht so traurig, aber genauso bekloppt, ...
... ist das hier. Die verquere Tabellen-Arithmetik der UEFA ist kompliziert, ungerecht und deshalb total überflüssig. Und im Viertelfinale hat sie Griechenland dann genausowenig genutzt ...
... wie der Torrichter der Ukraine im entscheidenden Vorrunden-Spiel gegen England. Gut, hehe, ...
... wir wollen nicht verhehlen, dass Deutschland von ähnlichen Fehlentscheidungen auch bereits mal in der Vergangenheit profitiert hat. Dennoch ...
... sollte man spätestens nach dem jetzigen Patzer des Schiedsrichter-Gespanns bei der EM endlich die Torkamera oder den Chip im Ball einführen. Das käme auch der Chip-Industrie zugute, ...
... so viele Bälle wie bei diesem Turnier oft gleichzeitig auf dem Rasen lagen.
Gleichzeitig mit dem Spiel der Niederländer gegen Deutschland war auch eine Telefonreklame geschaltet, ...
... die ja wohl eindeutig parteiisch war. Eigentlich hätten wir umgehend Protest einlegt, ...
... aber bei den Holländern gab es ja eh keine Punkte abzuziehen. Wirklich die meisten Punkte müssen wir bei dieser EM indes ...
... ihnen abziehen - den Berichterstattern von ARD und ZDF. Und das ...
... ist kein billiges Bashing eines Privatsenders gegen Mainzelmännchen und Co. Dass es bei den Öffentlich-Rechtlichen auch anders geht, ...
... haben sie schließlich in der Vergangenheit bereits bewiesen. Doch was ...
... insbesondere das ZDF bei dieser EM dem Zuschauer bietet, ist schon hart an der Grenze zur Zumutung. Nicht nur, dass selten zuvor ...
... ähnlich bildhaft wie mit der Leinwand im Meer vor Usedom Gebührengelder versenkt wurden. Hunderte Techniker von rund 30 Firmen seien allein damit beschäftigt gewesen, ...
... die fern von jedem Fußball-Geschehen stehende Bühne zu errichten, berichteten die Mainzer stolz. Darüber, was das gekostet hat, ...
... hüllt man aber lieber den Mantel des Schweigens. Halb so wild, hätte sich der Aufwand wenigstens gelohnt. Doch das findet - außer dem ZDF natürlich - kaum einer.
"Mit dem Zweiten sieht man Wasser", machte sich die "Bild"-Zeitung lustig. Die "Süddeutsche Zeitung" ...
... attestierte dem Liegestuhl-Eldorado die Anziehungskraft von einer "Art AOK-Kongress". Und der "Stern" ...
... bescheinigte den Übertragungen aus Heringsdorf die Qualität eines "Rentner-Spektakels mit 'Fernsehgarten'-Atmosphäre". Stimmt, denn schließlich ...
... verlegte auch Fernsehgarten-Animateurin Andrea "Kiwi" Kiewel vorübergehend ihr Domizil nach Usedom (Archivbild), ...
... ebenso wie das Team von "Volle Kanne". So wurden ...
... nicht nur dem guten Jorge ein paar sicher wohl verdiente schöne Augenblicke an der Ostsee zuteil. Dort, ...
... wo Jorge und Co am Morgen über die schärfste "Miss Usedom" entschieden, ...
... fachsimpeln später am Tag Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn über das, was sie wie wir im Fernsehen verfolgt haben - meist eher simpel als vom Fach. Dann kommt noch ...
... Jeannine Michaelsen dazu und erklärt allen inklusive Oli mal so richtig, was dieses crazy Internet mit seinen Wahnsinnserfindungen wie Twitter eigentlich ist. Und als wären das ...
... nicht schon der Irrwege genug, wird uns beim Zweiten die Stimmung ...
... auch noch anderweitig verhagelt. Als das Spiel der Ukraine gegen Frankreich wegen Dauerregens unterbrochen wurde, ...
... hätte man sich am liebsten Marcel Reif und Günther Jauch in ihrer Moderationslaune beim berühmt-berüchtigten "Torfall von Madrid" zurück gewünscht. Doch stattdessen ...
... überbrückte für uns die Zeit Béla Réthy - nicht nur in diesem Fall lieferte er uns nicht unbedingt eine Sternstunde des Fußball-Kommentars im deutschen Fernsehen. In Online-Umfragen, ...
... welche Kommentatoren lieber Sendepause haben sollten, bekommt Réthy satte Mehrheiten. Die Internet-Seite "marcel-ist-reif.de", bei der man sich Amateur-Kommentare statt des Originaltons zum Spiel holen kann, soll nicht zuletzt von der Unzufriedenheit über seine Moderationen inspiriert worden sein. Andere sammeln im Netz unter dem Motto "Best of Béla Réthy" verbale Ausrutscher des ZDF-Urgesteins. Da freut man sich doch so richtig, ...
... dass bereits feststeht, wer das EM-Finale im Zweiten kommentieren wird - natürlich Béla Réthy.
In der ARD läuft es da schon ein wenig besser - trotz ...
... Mehmet Scholls ungeschickter Kritik an Mario Gomez, für die er sich hinter den Kulissen vielleicht nachträglich auch mal an den Kopf fasst. Und vorausgesetzt, ...
... man schaltet rechtzeitig um oder aus. "Waldis Club" ist leider so altbacken wie sein Namensgeber, auch wenn der sich schon vor Langem ...
... von seinem einstigen Fußballer-Solidaritäts-Markenzeichen getrennt hat und er ...
... dank Rudi Völler 2003 einmal einen Moment Fußball-TV-Geschichte schreiben durfte.
Matze Knop ist ja schön und gut, aber angesichts der Dauerberieselung mit ihm - egal, ob bei Waldemar Hartmann oder in anderen öffentlich-rechtlichen Formaten - stellt man sich allmählich die Frage, ...
... ob er das noch bezahlt bekommt oder er inzwischen nicht selbst für so viel PR in die Tasche greifen müsste. Richtig super wird es dann, ...
... wenn er und Hartmann uns auch noch nach Belieben mit ihrem unseligen EM-Song und Charts-Rohrkrepierer "Die Besten in Europa" behelligen dürfen.
So werden allerorten zwischen den Beteiligten die Pfründe fleißig hin und her geschoben (im Bild: Kahn und Hartmann bei einer gemeinsamen Bierwerbung 2006), ...
... nur leider komplett am Zuschauer vorbei. Das lässt sich auch nicht überschminken. Bei dem ...
... Talk mit Musikantenstadl-Esprit, der nur wenig mit Fußball zu tun hat, wünscht man sich, die Gäste würden anstatt zu reden häufiger mal in eine der bereitliegenden Brezeln beißen. Keine Frage: Zu den nervigen Flops der EM ...
... gehören auch sie: die Orakel, die seit der Zeit des weisen Paul - der Herr habe ihn selig - aus allen Ecken gekreucht und gefleucht kommen.
Kuh Yvonne etwa lag schon beim Spiel Deutschlands gegen Portugal falsch und hat ihre Orakel-Karriere damit hoffentlich bereits wieder beendet. Nur unter einer Bedingung ...
... lassen wir Hobby-Wahrsager wie Elefantendame Nelly ...
... oder Otterfrau Ferret gerne weiter gewähren - wenn sie uns die Frage, ob die Berichterstattung bei kommenden Fußball-Turnieren besser wird, ehrlich mit "Ja" beantworten. Alles andere wäre nämlich ...
... eine Schweinerei.