Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:33 Tschechien beschließt Rekord-Hilfspaket +++

Das tschechische Parlament billigt ein Rekord-Haushaltsdefizit für dieses Jahr, um die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen. Es beläuft sich auf 500 Milliarden Kronen, umgerechnet rund 18,8 Milliarden Euro. Ursprünglich war weniger als ein Zehntel dessen vorgesehen. Für den Nachtragshaushalt stimmen 104 Abgeordnete, dagegen waren 87. Das Parlament stimmt zudem der Abschaffung der Grunderwerbssteuer zu, um den Immobilienmarkt zu stützen. Er sei überzeugt, dass Tschechien in Europa mit am besten aus der Krise kommen werde, sagt der Regierungschef und Multimilliardär Andrej Babis. Oppositionspolitiker kritisieren, dass man nicht genau wisse, wofür die Mittel verwendet würden. Bis Mittwoch gab es in Tschechien laut Gesundheitsministerium 12.775 bestätigte Coronavirus-Infektionen, davon 4419 aktive Fälle und 351 Todesfälle.

+++ 23:09 Wegen Corona: Budget für Olympia 2024 soll auf Prüfstand +++
Die Organisatoren von Paris 2024 wollen noch bis zum Jahresende das Budget für die Olympischen Sommerspiele in vier Jahren in der Seine-Metropole einer Prüfung unterziehen. Das berichtet unter anderem die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine Quelle aus dem Elysee-Palast. Dort war es zuvor zu einem Treffen zwischen Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, OK-Chef Tony Estanguet und Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) gekommen.

+++ 22:34 Gilead testet inhalierbare Form von Remdesivir +++
Der US-Pharmakonzern beginnt mit Tests seines Medikaments Remdevisir in inhalierbarer Form zur Behandlung von Corona-Patienten. An der Frühphasenstudie nähmen rund 60 Amerikaner im Alter zwischen 18 und 45 Jahren teil, gibt das Unternehmen bekannt. Dabei solle das Medikament vor allem in solchen Fällen getestet werden, bei denen noch keine Einweisung des Patienten ins Krankenhaus erforderlich sei. Gilead plane außerdem zusätzliche klinische Studien, um herauszufinden, wie Remdesivir in Verbindung mit anderen entzündungshemmenden Medikamenten wirkt. Remdesivir gilt als Hoffnungsträger in der Behandlung von Covid-19-Patienten und ist bereits unter anderem in den USA und Europa zur Behandlung zugelassen.

+++ 22:08 Zwei Drittel der Deutschen für Maskenpflicht +++
Fast zwei Drittel der Deutschen sprechen sich einer Umfrage zufolge für eine Beibehaltung der Regeln zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung aus. Knapp 31 Prozent für eine Lockerung. Das ergibt eine Erhebung des Instituts Civey für das Nachrichtenportal T-online.de. Etwa sieben Prozent zeigen sich unentschieden. In der Altersgruppe ab 65 Jahren wollen mehr als 70 Prozent an der derzeitigen Regelung festhalten, bei den 40- bis 49-Jährigen knapp 57 Prozent.

+++ 21:38 Trump droht Schulen mit Geld-Entzug +++
US-Präsident Donald Trump droht Schulen mit dem Entzug von Finanzmitteln, falls sie im Herbst nicht wieder öffnen. Das geht aus einem Twitter-Beitrag des Präsidenten hervor. Welche Gelder genau er streichen will, ist allerdings unklar. Nach der US-Verfassung sind die Bundesstaaten für die Schulbildung zuständig, die Zentralregierung in Washington stellt lediglich ergänzende Mittel zur Verfügung. Unzufrieden zeigt sich Trump mit den Richtlinien der Gesundheitsbehörden für die Öffnung der Schulen. Er bezeichnet die Vorgaben als "sehr streng und teuer". Trump wirft den oppositionellen Demokraten vor, Schulöffnungen zu hintertreiben, um daraus politische Vorteile bei der Präsidentenwahl im November zu ziehen.

+++ 21:08 Tönnies darf Verwaltung wieder öffnen +++
Drei Wochen nach der coronabedingten Schließung des riesigen Fleischwerkes von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück darf ein erster Teilbereich außerhalb der Produktion wieder geöffnet werden. Eine Ausnahmegenehmigung durch den Bürgermeister ermögliche die schrittweise Wiederinbetriebnahme des Teilbereiches Verwaltung an dem Hauptstandort, teilte die Stadt am Mittwochabend mit. Das Betretungsverbot des Werksgeländes für Beschäftigte im Verwaltungsbereich sei damit seit dem Mittwoch nicht mehr in Kraft. Die Mitarbeiter seien namentlich benannt, die das Betriebsgelände betreten dürften, hieß es weiter. Ab wann und wie viele Verwaltungsmitarbeiter von Tönnies nun wieder in das riesige Werk an ihrem Arbeitsplatz gehen werden, dazu waren am Mittwochabend keine Informationen von dem Unternehmen zu erhalten.

+++ 20:38 Deutschland meldet fast 400 neue Infektionen +++
Alle Bundesländer haben in ihrem Tagesreport 398 neue Corona-Infektionen und 15 Todesfälle gemeldet. Damit kommt Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie auf 197.397 nachweislich Infizierte. Das ergeben Berechnungen von ntv.de auf Basis der Länderdaten. 9044 Menschen sind gestorben, 182.128 Menschen haben die Infektion inzwischen überstanden. Brandenburg und Saarland melden jeweils nur einen neuen Infektionsfall. Mecklenburg-Vorpommern kann wieder null Neuinfektionen vorweisen.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts bei 0,70 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der Sieben-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 0,83 und ist nahezu konstant (Vortag: 0,84).

+++ 20:18 Kanada besser dran als USA: Trudeau stellt sich über Trump +++
Kanada meistert nach Darstellung von Ministerpräsident Justin Trudeau die Coronavirus-Krise besser als die USA. "Wir haben das Virus besser unter Kontrolle bekommen als viele unserer Verbündeten, insbesondere auch unser Nachbar", sagt er während eines Briefings. Es ist ungewöhnlich, dass sich Trudeau zum Verlauf der Epidemie in den USA äußert. Kanada - etwa 38 Millionen Einwohner - hat etwas mehr als 106.000 Fälle verzeichnet, die USA - Bevölkerung grob 330 Millionen - über drei Millionen Infektionen.

Kandas Premier Trudeau trägt Maske. Sein "Nachbar" Trump meint, ohne auszukommen.

Kandas Premier Trudeau trägt Maske. Sein "Nachbar" Trump meint, ohne auszukommen.

(Foto: AP)

+++ 19:52 Klinik in Bergamo ist covidfrei +++
Es war emotional und symbolträchtig: In Bergamo hat das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII nach rund dreieinhalb Monaten Corona-Krise den ersten Tag ohne Covid-19-Patienten auf der Intensivstation gefeiert. Dafür gab es beim Personal "befreienden Applaus", aber auch eine Gedenkminute für die Toten, schrieben italienische Medien. Die Stadt Bergamo in der Lombardei stand seit Februar im Zentrum des Virus-Ausbruchs in Italien.

+++ 19:32 Covid-19 wird Berufskrankheit +++
In Deutschland haben einem Medienbericht zufolge gesetzliche Unfallversicherer in fast 6000 Fällen Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt. Bis zum 3. Juli sind 5762 Covid-19-Fälle von Menschen anerkannt worden, die sich während ihrer beruflichen Tätigkeit mit dem Coronavirus infizierten, berichtete die "Ärzte Zeitung" unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Nach Angaben der DGUV sind alle Betroffenen im Gesundheitswesen tätig. Zudem waren zwischen März und Mai 2020 Beschäftigte im Gesundheitswesen am stärksten von Krankschreibungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus betroffen, teilte das Wissenschaftliche Institut der AOK mit. In Berufen der Altenpflege sei die Fehlzeiten-Rate mit 1283 Betroffenen je 100.000 AOK-versicherten Beschäftigten so hoch wie in keinem anderen Beruf

+++ 19:01 Niedersachsens Seebäder wollen keine Strand-Ampeln +++
Die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen haben für volle Strände an Niedersachsens Küste gesorgt und stellen die Corona-Maßnahmen dort auf die Probe. So sei an Wochenenden mit Strandwetter die Einhaltung der Abstandsregeln wegen der vielen Besucher stellenweise schwierig gewesen, sagte Armin Korok, Geschäftsführer des Tourismusbetriebs der Stadt Norden im Landkreis Aurich. Eine virtuelle Ampel gegen überfüllte Strände wie an der Lübecker Bucht in Schleswig-Holstein ist nach einem Bericht des Radiosenders Antenne Niedersachsen an der Küste aber nicht geplant. In Norden überwachen derzeit Sicherheitsleute die Einhaltung der Regeln. Dort ebenso wie in Butjadingen, Dornum, Greetsiel, Otterndorf, Wangerland, Wurster Küste, Bremerhaven und Wilhelmshaven wurden dem Radiosender zufolge die Strandkörbe mit ausreichend Abstand im Boden verankert.

+++ 18:32 Pilze und Einsturzgefahr: 1900 Mängel in Wohnungen der Fleischindustrie +++
Bei der Überprüfung von Unterkünften für Arbeiter der Fleischindustrie in Nordrhein-Westfalen sind bereits bis Mai zahlreiche Mängel festgestellt worden. Unter den fast 1900 mittleren und gravierenden Beanstandungen waren Überbelegungen, Schimmelpilze, Einsturzgefahr, undichte Dächer, "katastrophale Sanitäreinrichtungen", Brandschutzmängel und fehlende Desinfektionsmittel. Das geht aus einem Bericht von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an den Landtag hervor. Bei der Fleischindustrie wurden bis Ende Mai - also noch vor dem massenhaften Corona-Ausbruch beim Unternehmen Tönnies - rund 650 Unterkünfte mit mehr als 5300 Menschen überprüft. "Vier Wohnungen mussten aufgrund von erheblichen Baumängeln sowie Gesundheitsgefahren geräumt werden", teilte der CDU-Politiker mit.

+++ 17:55 Drei Studentenwohnheime in Koblenz abgeriegelt +++
Wegen eines Corona-Ausbruchs sind drei Koblenzer Studentenwohnheime unter Quarantäne gestellt worden. Drei Bewohner hätten Symptome gespürt und sich ins Krankenhaus begeben, ein Schnelltest sei positiv ausgefallen, teilte die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz mit. Auch Kontaktpersonen zeigten nach den Angaben Symptome und wurden getestet. Die Ergebnisse lagen vorerst noch nicht vor. Zwei nachweislich Infizierte leben in einem Wohnheim, der dritte in einem anderen. Das dritte Wohnheim sei wegen Kontakten von Bewohnern zu den anderen beiden Gebäuden ebenfalls unter Quarantäne gestellt worden. Die drei Wohnheime bieten insgesamt Platz für rund 350 Bewohner. "Es sind nicht alle da", sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung. Alle Bewohner würden auf das hochansteckende Coronavirus getestet. Zahlreiche Polizisten kontrollierten am Nachmittag alle Ausgänge der drei Studentenwohnheime.
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+++ 17:32 "Keine Ausgangssperre": Serbiens Präsident rudert nach Krawallen zurück +++
Nach massiven Protesten in der Nacht zum Mittwoch hat Serbiens Präsident Aleksandar Vucic eine von ihm angekündigte Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie zurückgenommen. "Es wird sicherlich neue Maßnahmen für Belgrad geben, aber keine Polizeistunde", sagte er. Die Einzelheiten werde der Krisenstab der Regierung am Donnerstag bekanntgeben. Vucic hatte angekündigt, dass die Regierung wegen der zuletzt stark gestiegenen Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus eine Ausgangssperre verhängen werde, die von Freitagabend bis zum Morgen des darauffolgenden Montags dauern würde. Die Ankündigung hatte massive Proteste ausgelöst. Tausende Menschen versammelten sich vor dem Parlament in der Belgrader Innenstadt. Eine kleinere Gruppe militanter Demonstranten drang kurzzeitig in das Gebäude ein. Die Polizei löste die Kundgebung unter Einsatz von Tränengas auf. Nach offiziellen Angaben wurden 23 Menschen festgenommen. 43 Polizisten und mehrere Demonstranten erlitten Verletzungen

Sturm aufs Parlament: Die Demonstranten werfen dem Präsidenten vor, zu früh mit den Lockerungen begonnen zu haben.

Sturm aufs Parlament: Die Demonstranten werfen dem Präsidenten vor, zu früh mit den Lockerungen begonnen zu haben.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 17:05 US-Eliteunis klagen gegen Trump-Erlass +++
Die US-Eliteuniversitäten Harvard und MIT gehen juristisch gegen eine Regelung der Regierung von US-Präsident Donald Trump vor, die zur Ausweisung ausländischer Studenten führen könnte. Die beiden Hochschulen hätten beim Bundesgericht in Boston den Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragt, teilte die Universität Harvard im Bostoner Vorort Cambridge mit. Die US-Einwanderungsbehörde ICE hatte am Montag mitgeteilt, ausländische Studierende an US-Universitäten, die im Wintersemester wegen des Coronavirus ausschließlich Online-Kurse anbieten, müssten das Land verlassen oder an Hochschulen mit persönlichen Vorlesungen wechseln. Harvards Präsident Lawrence Bacow kritisierte, die Regelung erwecke den Eindruck, als wolle die Trump-Regierung Druck auf Universitäten ausüben, die Lehrsäle ohne Rücksicht auf Gesundheitsbedenken wieder zu öffnen. Harvard hatte zuvor angekündigt, wegen des Coronavirus im Wintersemester alle Vorlesungen online abzuhalten. Trump übte daran am Dienstag scharfe Kritik. "Ich denke, dass sie es sich leicht machen, und ich denke, sie sollten sich schämen", sagte Trump. Er dringt auf eine Rückkehr zur Normalität in den USA, obwohl die Coronavirus-Fallzahlen dort weiterhin dramatisch ansteigen.

+++ 16:38 Merkel: Das Virus entblößt die Populisten +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht den Populismus durch die Corona-Pandemie entblößt. "Mit Lüge und Desinformation lässt sich die Pandemie nicht bekämpfen, genauso wenig mit Hass und Hetze", sagte Merkel im EU-Parlament in Brüssel. "Dem faktenleugnenden Populismus werden seine Grenzen aufgezeigt." In ihrer Rede zum Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft vor den Abgeordneten betonte Merkel die Bedeutung von Einigkeit und Zusammenarbeit in Europa in Krisenzeiten und warnte vor Nationalismus. In vielen EU-Staaten "warten die EU-Gegner nur darauf, die Krise für ihre Zwecke zu missbrauchen".

Merkel praktiziert in Brüssel den Corona-Gruß.

Merkel praktiziert in Brüssel den Corona-Gruß.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 16:08 Auch milder Covid-19-Verlauf kann zu Gehirnschäden führen +++
Auch milde Verläufe von Covid-19 können laut einer Studie bei den Erkrankten zu ernsthaften Gehirnschäden führen. Ihrer Untersuchung zufolge komme es häufiger als bisher vermutet zu tendenziell tödlichen Komplikationen, darunter Fieberwahn, Nervenschäden und Schlaganfälle, erklärte ein Ärzteteam aus London. "Wir konnten mehr Patienten mit neurologischen Schäden wie Entzündungen im Gehirn identifizieren als gedacht", sagte der Forscher Michael Zandi vom University College London. Die Befunde hätten jedoch nicht immer mit dem Schweregrad der Covid-19-Symptome korreliert, sagte er. An der Studie beteiligten sich 43 Patienten, bei denen entweder Covid-19 nachgewiesen oder vermutetet wurde. Das Team aus Ärzten stellte in zehn Fällen eine vorübergehende Hirnfunktionsstörung fest, in zwölf Fällen eine Hirnentzündung, in acht Fällen Schlaganfälle und in weiteren acht Fällen Nervenschäden. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift "Brain" veröffentlicht.

+++ 15:38 Hilfspaket blockiert: Bolsonaros erste Amtshandlung seit Positiv-Test +++
Kein Kurswechsel trotz Corona-Diagnose: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat als erste Amtshandlung nach seinem positiven Corona-Test sein Veto gegen ein Hilfspaket für Indigene und Afrobrasilianer während der Pandemie eingelegt. Mit der Unterschrift stoppte der rechte Staatschef vorläufig ein Gesetz, das die Behörden verpflichten würde, Ureinwohnern und Schwarzen Zugang zu Trinkwasser, Desinfektionsmitteln und ärztlicher Versorgung zu garantieren. Am Tag zuvor hatte Bolsonaro mitgeteilt, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. "Schaut mich an, mir geht es gut", sagte er, als er nach seiner Ansprache vor Journalisten ein paar Schritte zurückging und die Maske abnahm. "Das Leben geht weiter."

+++ 15:08 Verzicht auf Maskenpflicht würde die USA 45.000 Tote mehr kosten +++
Bis November könnten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA insgesamt rund 208.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus sterben. Das wären fast 80.000 Tote mehr als derzeit. Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der zusätzlichen Opfer bis November aber mehr als halbiert und auf rund 163.000 begrenzt werden, erklärten die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle. "Jene, die sich weigern, eine Maske zu tragen, bringen ihr Leben, ihre Familien, ihre Freunde und ihre Gemeinschaften in Gefahr", erklärte Institutsdirektor Christopher Murray. Das Institut hatte Mitte Juni bereits mit rund 200.000 Toten bis Oktober gerechnet.
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+++ 14:46 Dänen auf Reisen bekommen digitalen Corona-Pass +++
Touristen aus Dänemark haben von nun an die Möglichkeit, sich vor der Abreise eine coronafreie Gesundheit bescheinigen zu lassen. Mit Hilfe eines Covid-19-Passes sollen die Dänen für den Fall gewappnet sein, wenn sie auf Reisen ins Ausland einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. Damit könnten sie etwa eine Quarantäne nach der Einreise vermeiden. Wie das dänische Gesundheitsministerium mitteilte, ist es möglich, sich vor der Abreise aus Dänemark in einem Zentrum testen zu lassen, um eine entsprechende offizielle Dokumentation auf Reisen bei sich zu haben. Die Möglichkeit zum kostenfreien Corona-Test gibt es in Dänemark bereits seit Mitte Mai. Auch der digitale Covid-19-Pass ist nach Ministeriumsangaben kostenlos. Die Dänen können sich den Pass in ihren online einsehbaren Gesundheitsdaten herunterladen und ausdrucken, sofern das Testergebnis negativ ausgefallen und nicht älter als sieben Tage ist.

+++ 14:28 Johnson: "Wollte Schuld nicht abwälzen" +++
Der britische Premierminister Boris Johnson weist den Vorwurf zurück, er wolle die Verantwortung für die Ausbreitung der Pandemie auf Mitarbeiter von Pflegeheimen abwälzen. Dies sei das Letzte, was er tun wolle, sagt Johnson vor dem Parlament. "Wenn es um die Schuldfrage geht, übernehme ich die volle Verantwortung für das, was geschehen ist." Johnson hatte zuvor erklärt, einige Mitarbeiter von Pflegeheimen hätten die Richtlinien nicht beachtet. Er hat Forderungen der Opposition zurückgewiesen, sich dafür zu entschuldigen.
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+++ 13:55 Kärnten setzt auf abendliche Maskenpflicht in Touri-Hotspots +++
Das österreichische Bundesland Kärnten verzeichnet einen stetig wachsenden Touristenandrang und verhängt deshalb nun eine abendliche Maskenpflicht in Tourismus-Hotspots. An stark besuchten Orten wie Velden oder dem Wörthersee soll im öffentlichen Raum jede Nacht von 21 Uhr bis 2 Uhr ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Verordnung wird noch ausgearbeitet und soll am Freitag in Kraft treten, wie die Landesregierung am Mittwoch ankündigte. "Velden soll nicht zum Sommer-Ischgl werden", sagt Tourismus-Landesminister Sebastian Schuschnig.

+++ 13:12 Iran verbietet sämtliche Hochzeitsfeiern +++
Die steigenden Fallzahlen im Iran führen nun zu einer Absage sämtlicher Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien in dem Land. "Bis auf weiteres sind beide verboten", verkündet Präsident Hassan Ruhani bei einer Kabinettssitzung. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben sich landesweit Tausende Iraner bei Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien mit dem Coronavirus infiziert, weil die Hygienevorschriften ignoriert wurden. Demnach gehörten diese Feiern neben öffentlichen Verkehrsmitteln zu den gefährlichsten Orten für Neuinfektionen.

+++ 12:46 Katalonien führt strenge Maskenpflicht ein +++
Wer sich künftig in Katalonien aufhält, muss im öffentlichen Raum eine Maske tragen. Man werde in der gesamten Region ab Donnerstag auch im Freien selbst in jenen Situationen Mund- und Nasenschutz tragen müssen, in denen der minimale Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden könne, gibt Regionalpräsident Quim Torra bekannt. Die sogenannte Autonome Gemeinschaft im Nordosten Spaniens reagiert damit auf einen Anstieg der Corona-Infektionszahlen in einigen Gebieten.

+++ 12:26 Melbourne hamstert massiv für Ausgangssperre +++
Viele Teile der Bevölkerung von Melbourne reagieren mit Hamsterkäufen auf die gestern verkündete sechswöchige Ausgangssperre. Australiens größte Supermarktkette Woolworths teilt mit, sie habe in der Hauptstadt des südlichen Bundesstaates Victoria Einkaufsbeschränkungen für Artikel wie Nudeln, Gemüse und Zucker wieder eingeführt, nachdem dort überall Kunden die Geschäfte gestürmt hätten. Auch andere Supermarktketten melden geleerte Warenregale.

+++ 11:35 Kreis Euskirchen testet Hunderte Gemeindemitglieder +++
Die Infektionen von 13 Mitgliedern einer Familie in Euskirchen ziehen nun Hunderte Corona-Tests nach sich. Seit heute werden Hunderte Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde getestet, teilt der Kreis in Nordrhein-Westfalen mit. Die gesamte Euskirchener Mennoniten-Gemeinde, die auch komplett unter Quarantäne steht, muss sich demnach auf das Virus testen lassen. Erste Ergebnisse könnten morgen vorliegen.

+++ 11:19 Israel meldet so viele Neuinfektionen wie nie zuvor +++
In Israel ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf einen Rekordwert geklettert. Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilt, wurden 1320 Fälle gemeldet - so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Insgesamt gab es demnach in Israel bislang mehr als 32.700 Infizierte.

+++ 10:46 Bund stellt Dutzende Millionen für Chöre +++
Kulturstaatsministerin Monika Grütters ruft Musikchöre dazu auf, Corona-Hilfen zu beantragen. "Alle privat finanzierten Chöre können Hilfe beantragen und sollten prüfen, ob sie im Rahmen dieses Förderprogramms Unterstützung finden können", sagte Grütters den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dabei helfe das Programm "Neustart Kultur". 150 Millionen Euro seien für die überwiegend privatwirtschaftlich organisierte Musikkultur vorgesehen.

+++ 10:05 Russland überschreitet 700.000er-Marke +++
In Russland haben sich inzwischen mehr als 700.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Binnen 24 Stunden seien 6562 Neuinfektionen gemeldet worden, teilen die Behörden mit. Damit sei die Zahl der Infektionen auf 700.792 gestiegen. Von ihnen gelten 472.511 als wieder genesen. 173 weitere Menschen seien in Zusammenhang mit dem Virus gestorben, insgesamt gebe es damit 10.667 Todesfälle.

+++ 09:32 Virus-Lage: Kreis Gütersloh deutlich unter "Obergrenze" +++
Die Infektions-Karte für Deutschland weist den zweiten Tag in Folge keinen roten Fleck mehr auf: Dem neuesten RKI-Datenstand zufolge liegt der in den vergangenen Tagen kritische Kreis Gütersloh mit einem Wert von 28,6 (Wert gestern: 35,4) erneut deutlich unter der zwischen Bund und Ländern vereinbarten "Obergrenze" von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Die Region nähert sich somit bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz weiter den Werten anderer Regionen an. Der Kreis in Nordrhein-Westfalen ist schwer von den Fällen in der Causa Tönnies betroffen. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs beim Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück lag der Wert bei 270,2.

+++ 08:26 NRW verbietet große Feste bis Ende Oktober +++
Nordrhein-Westfalen hat das Verbot für bestimmte Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. Oktober verlängert. In der neuen Coronaschutzverordnung werden als "große Festveranstaltungen" konkret Volksfeste, Stadt-, Dorf- und Straßenfeste, Schützenfeste und Weinfeste genannt. Andere Veranstaltungen mit mehr als 100 Menschen können bei bestimmten Hygiene- und Abstandsvorgaben erlaubt werden. Bund und Länder hatten sich bereits Mitte Juni auf die Verlängerung des Verbots geeinigt.

+++ 06:51 China meldet sieben Neuinfektionen +++
In China bewegt sich die Zahl der Neuinfektionen neuesten Angaben zufolge weiter auf niedrigem Niveau. Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet binnen 24 Stunden sieben neue Coronavirus-Fälle, nachdem es tags zuvor acht gegeben hatte. Insgesamt sind in China nach offiziellen Angaben 83.572 Fälle bestätigt. Die Zahl der Todesopfer verharrt seit mehreren Wochen auf dem Stand von 4634.

+++ 05:40 EU-Schnellwarnsystem springt auf falsche Corona-Wundermittel an +++
Die EU registriert während der Corona-Krise eine Reihe von Warnmeldungen aus den Mitgliedstaaten wegen gefährlicher oder fehlerhafter Schutzausrüstung. Bis zum 1. Juli habe es 63 Warnungen zu Gesichtsmasken und drei zu Schutzanzügen gegeben, teilt die Behörde mit. In dem EU-System seien drei Meldungen zu Handdesinfektionsmitteln und weitere drei zu UV-Lampen eingegangen, die als "Sterilisatoren" zur Vernichtung des Virus verkauft wurden. Mit der Corona-Krise sei "eine große Zahl von Produkten" in Europa angeboten worden, die teils als "Wundermittel" zum Schutz vor einer Infektion angepriesen worden seien, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Die EU-Kommission habe daraufhin Kontakt zu Internet-Händlern aufgenommen, um die Produkte schnell aus dem Verkauf zu nehmen. Zudem habe Brüssel Produktionsländer wie China kontaktiert, um die örtlichen Behörden zum Einschreiten zu bringen. Das EU-Schnellwarnsystem gibt es seit 2003.

+++ 05:15 Lauterbach warnt vor Fußballspielen mit Publikum +++
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt angesichts der Corona-Pandemie davor, Fußballspiele vor Publikum wieder zu erlauben, wie es jetzt in Sachsen erwogen wird. "Fußball-Bundesliga-Spiele mit Zuschauern halte ich für nicht verantwortbar", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Auch andere Großveranstaltungen ohne Grenze nach oben sind durch Hygienekonzepte nicht wirklich sicher zu machen. Denn die Kontaktverfolgung wird bei diesen Menschenmengen natürlich nicht gelingen." Lauterbach weiter: "Es wird einfach auf Risiko gespielt, in der Hoffnung, es werde noch gut gehen." Solche Maßnahmen könnten "die perfekte Vorbereitung einer zweiten Welle im Herbst sein".

+++ 04:55 Hans mahnt: Zweite Corona-Welle unbedingt verhindern +++
Saar-Ministerpräsident Tobias Hans appelliert an die Eigenverantwortung der Bürger und hat zu besonderer Umsicht im Sommerurlaub wegen der Corona-Krise aufgerufen. "Ganz wichtig ist, dass vor allem Eltern mit Schulkindern nicht in Risikogebiete fahren und direkt danach die Kinder in die Schule schicken", sagt Hans der Deutschen Presse-Agentur. "Das kann natürlich nicht gehen. Hier muss man schon darauf Wert legen, dass Quarantäneregeln eingehalten werden können." Er appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, bei der Wahl ihres Urlaubsziels zu berücksichtigen, wie das Infektionsgeschehen im jeweiligen Urlaubsland sei, so Hans. Da dieses innerhalb der Europäischen Union im Moment gut im Griff sei, biete es sich an, Urlaubsziele etwa in den Nachbarländern Deutschlands zu wählen. "Allein schon, weil man eben im Notfall von dort auch wieder schneller zurückkommen kann."

+++ 04:27 Spanien pumpt eine Milliarde in die Eisenbahn +++
Spanien verstärkt seine Hilfen für die Wirtschaft. Die Regierung werde 1,8 Milliarden Euro für Transportunternehmen bereitstellen, kündigt Transportminister Jose Luis Abalos an. Allein die staatseigene Eisenbahn Renfe soll eine Milliarde Euro erhalten. Auch für Hausbesitzer und Mieter sind Unterstützungsmaßnahmen geplant. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez werde mit Kanzlerin Angela Merkel vor dem EU-Gipfel in der zweiten Juli-Hälfte die geplanten EU-Hilfen zur Überwindung der Corona-Krise erörtern, kündigte eine Regierungssprecherin in Madrid an.

+++ 03:53 Italien stoppt alle Flüge aus Bangladesch +++
Italien setzt alle Flüge aus Bangladesch aus, nachdem mehrere Passagiere eines Fluges aus der Hauptstadt Dhaka positiv auf das Coronavirus getestet worden sein sollen. Das Verbot solle zunächst für eine Woche gelten, sagt Gesundheitsminister Roberto Speranza. Die Maschine mit 225 Fluggästen war demnach am Montag in Rom gelandet. Alle aus Dhaka Eingereisten müssen für zwei Wochen in Quarantäne. Diese Regel gilt in Italien für alle, die von außerhalb des Schengenraums einreisen. Nach Angaben des Gesundheitskommissars für Latium, die Region um Rom, sind bislang 21 der 225 Passagiere positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Es lägen aber noch nicht alle Ergebnisse vor, sagt Alessio D'Amato. Die Region Latium meldete am Montag 19 Neuinfektionen, darunter 12 bei in Rom lebenden Bangladeschern. Italien wurde von der Pandemie besonders hart getroffen und zählt rund 35.000 Todesfälle. Der leichte Anstieg der Neuinfektionen in zahlreichen Regionen bereitet entsprechend dem ganzen Land Sorgen. Zuletzt zählten die Behörden landesweit 208 neue Fälle in 24 Stunden.

+++ 03:26 Neuansteckungen in Frankreich sinken wieder +++
In Frankreich geht die Zahl der festgestellten Neuinfektionen zurück. Sie beträgt nach Angaben der Gesundheitsbehörden 475 und liegt damit deutlich unter dem Schnitt der vergangenen sieben Tage von 573. Im Juni allerdings war der Schnitt mit 435 niedriger. Ferner melden die Behörden 13 neue Todesfälle. Die Gesamtzahl steigt damit auf 29.933.

+++ 02:59 Chile meldet mehr als 300.000 Corona-Fälle +++
In Chile steigt die Zahl der Corona-Infektionen über die Schwelle von 300.000. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 2400 Neuinfektionen registriert worden, teilen die Behörden mit. Das Gesundheitsministerium sieht das Land in der Pandemie-Bekämpfung dennoch auf einem guten Weg - und will die landesweiten Corona-Einschränkungen weiter lockern. Die Zahl der Todesfälle habe sich um 50 auf mehr als 6400 erhöht, erklärt Gesundheitsminister Enrique Paris.

+++ 02:31 Corona-Proteste in Belgrad: Polizei setzt Tränengas ein +++
Vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad protestieren Tausende Menschen gegen neue Beschränkungen in der Corona-Pandemie. In der Nacht kam es dabei zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei, wie örtliche Medien berichten. Die Bereitschaftspolizei setzte demnach Tränengas gegen die Demonstranten ein, nachdem eine größere Gruppe versucht hatte, das Parlamentsgebäude zu stürmen.

+++ 02:02 Trump drängt auf Schulöffnung nach den Sommerferien +++
Trotz weiter steigender Corona-Fallzahlen will US-Präsident Donald Trump Druck auf die US-Bundesstaaten ausüben, die Schulen nach den Sommerferien wieder zu öffnen. "Wir wollen, dass unsere Schulen im Herbst geöffnet sind", sagt Trump bei einem Runden Tisch zu dem Thema im Weißen Haus. Das sei sehr wichtig für das Land und das Wohlbefinden von Schülern und deren Eltern. "Wir werden Druck auf die Gouverneure und alle anderen ausüben, die Schulen zu öffnen."

+++ 01:44 Brasilien verzeichnet über 1200 weitere Todesfälle +++
Brasilien bestätigt nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den letzten 24 Stunden 45.305 neue Coronavirus-Fälle und 1254 weitere Todesfälle. Das lateinamerikanische Land verzeichnet offiziellen Daten zufolge bislang insgesamt 1.668.589 Infektionen und 66.741 Todesopfer, die auf das Virus zurückzuführen sind.

+++ 01:11 Ab September höhere Maskenproduktion in Deutschland +++
Ab September sollen Produktionsstätten in Deutschland einem Medienbericht zufolge in der Lage sein, binnen eines Jahres zusätzlich 2,5 Milliarden Masken zu produzieren. Das berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium. Bis Ende Juni 2021 sollten die Unternehmen hierzulande dann bis zu sieben Milliarden Masken jährlich in zertifizierter Qualität zusätzlich herstellen können. Dazu zählen FFP2, FFP3 und medizinische Gesichtsmasken. Das Wirtschaftsministerium investiert 60 Millionen Euro an Fördermitteln, damit die Firmen ihre Produktion entsprechend umstellen. Gefördert werden zudem Anlagen, die das sogenannte Filtervlies für die Masken produzieren, durch das Viren abgehalten werden.

+++ 00:44 USA: Corona-Fälle übersteigen Drei-Millionen-Marke +++
Die Zahl der bekannten Coronavirus-Fälle in den USA durchbricht nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters die Drei-Millionen-Marke. In den ersten sieben Julitagen haben 18 US-Bundesstaaten einen Rekordanstieg bei neuen Covid-19-Fällen gemeldet, wie aus einer Reuters-Zählung hervorgeht. Allein in Texas hat sich die Zahl der stationären Patienten innerhalb von nur zwei Wochen mehr als verdoppelt. Der demokratische Bürgermeister von Austin warnte am Wochenende, dass die Krankenhäuser seiner Stadt in zwei Wochen ihre Kapazität erreichen und in 10 Tagen keine freien Betten auf der Intensivstation (ICU) mehr zur Verfügung stünden. In Arizona sind etwa 90 Prozent der Intensivbetten voll. Die Vereinigten Staaten haben weltweit die höchste bekannte Anzahl von Covid-19 Fällen und Todesfällen.

+++ 00:21 Katalonien will strenge Maskenpflicht auch im Freien einführen +++
Die spanische Region Katalonien will nach einer Zunahme der Corona-Infektionen eine Maskenpflicht auch im Freien einführen, die praktisch überall und unter allen Umständen gelten soll. Die genaue Ausgestaltung der Anordnung solle der regionale Zivilschutz am heutigen Mittwoch beschließen, teilt die katalanische Regierungssprecherin Meritxell Budó mit. "Die Idee ist aber, dass die Pflicht immer und überall gelten soll, unabhängig vom Abstand zwischen den Menschen", so Budó. Nach dem derzeit landesweit geltenden Dekret der "neuen Normalität" der Madrider Zentralregierung gilt eine Maskenpflicht in ganz Spanien im Freien nur dann, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann.

+++ 23:51 Fed besorgt über Corona-Entwicklung +++
Der Anstieg der Corona-Infektionen in den USA bereitet auch der Notenbank Federal Reserve (Fed) zunehmend Sorgen. Die Firmeninhaber würden wieder nervös, sagt der Präsident der Fed von Atlanta, Raphael Bostic. Er spricht von ernsthaften Befürchtungen, dass die Krise länger dauern könnte als erwartet. Die nächsten drei bis Wochen könnten darüber entscheiden, wie schnell sich die Wirtschaft erholen werde, ergänzt Bostic. Ähnliche Bedenken äußert seine Kollegin Mary Daly, die die Fed von San Francisco leitet.

+++ 22:59 USA nähern sich der Marke von drei Millionen Infektionen +++
In den USA steigt die Zahl der festgestellten Infektionen um 46.329 auf 2.932.596. Wie die Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) mitteilen, gibt es 322 weitere Todesfälle. Deren Zahl wächst damit auf 130.133. Derweil pocht US-Präsident Donald Trump auf eine Wiedereröffnung der Schulen im Herbst. Er widerspricht damit örtlichen Verantwortlichen im ganzen Land, die angesichts steigender Infektionszahlen die Wiederaufnahme des Unterrichts verschieben wollen. Zuletzt hatten sich zunehmend jüngere Menschen mit dem Virus angesteckt.

+++ 22:36 Alle großen US-Airlines sind auf Staatshilfen angewiesen +++
Alle großen US-Fluggesellschaften wollen wegen der Corona-Krise staatliche Kredithilfen in Anspruch nehmen. United Airlines, Delta Air Lines und Southwest Airlines gaben entsprechende Absichtserklärungen gegenüber der Regierung ab, teilte das US-Finanzministerium mit. American Airlines hatte vergangene Woche bereits ein Darlehen aus dem Cares-Programm zur staatlichen Unterstützung der Wirtschaft während der Pandemie vereinbart. Insgesamt greifen damit inzwischen zehn amerikanische Fluggesellschaften auf die Hilfe zu. Die jüngsten Reisebeschränkungen innerhalb der USA könnten der Erholung des Flugverkehrs einen Rückschlag versetzen.

+++ 22:05 Fleischindustrie in den USA verzeichnet 17.000 Infizierte +++
Auch in den USA rückt die Fleischindustrie in der Coronakrise in den Fokus. Ein Bericht der Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) zeigt, dass im April und Mai mehr als 17.000 Infektionen in fleischverarbeitenden Betrieben festgestellt wurden sowie fast 100 Todesfälle. In Deutschland hat der Virusausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück zu einer hitzigen Debatte über die Arbeitsbedingungen in der Branche geführt.

Die wichtigsten Entwicklungen des Vortages zur aktuellen Lage rund um die weltweite Coronavirus-Pandemie können Sie hier lesen.

Quelle: ntv.de, mau/cri/bad/dpa/rts/AFP

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