Folgen der Flutkatastrophe Nun verschmutzen Öl und Unrat die Gewässer
19.07.2021, 12:32 Uhr
Auch aus weggespülten Autos treten Kraftstoffe wie Diesel aus und fließen in Flüsse und Bäche - das Bild entstand in Erftstadt-Blessem.
(Foto: imago images/Future Image)
Nach dem Hochwasser drohen schwere Schäden für die Umwelt: Aus zerstörten Tanks und aufgerissenen Rohren tritt Öl aus, es fließt in die Gewässer. Auf dem Rhein sind bereits Schlieren zu sehen, mancherorts riecht es beißend nach Benzin.
Mit dem Hochwasser kommt der Dreck: Das Landesumweltamt (LANUV) in Nordrhein-Westfalen rechnet damit, dass durch die Fluten Öl, Diesel und andere Schadstoffe in die Gewässer eintreten werden. Bereits am frühen Donnerstagmorgen seien die ersten Ölschlieren auf dem Rhein bei Bad Honnef gefunden worden.
"Die Leute haben das auch schon gemeldet, dass es riecht und Schlieren auf dem Wasser sind", sagte nun eine Sprecherin des LANUV. Heizöltanks in Kellern seien aufgeschwemmt worden, Rohre aufgerissen und Kraftstoffe aus den weggespülten Autos ausgetreten, sagte die Sprecherin. Deshalb müsse in den nächsten Tagen mit Öl und Diesel in Gewässern gerechnet werden.
Weitere Umweltfolgen noch unklar
Auch in Erftstadt-Blessem, wo die Lage nach einem Erdrutsch besonders angespannt war, sind die ersten Umweltfolgen bereits spürbar. Das Wasser, durch das man auf den Straßen von Blessem watete, roch beißend nach Benzin und hatte einen öligen Schleier. Wo sich das Wasser schon zurückgezogen hatte, blieb Unrat zurück, der aus Häusern und Garagen geschwemmt worden war.
Oberste Priorität für das LANUV habe zunächst die Trinkwasserversorgung, sagte die Sprecherin. Wasserversorger würden über einen sogenannten Warn- und Alarmplan über mögliche Befunde informiert und könnten dann Maßnahmen ergreifen. "Über andere Umweltfolgen haben wir noch gar keinen Überblick", sagte die Sprecherin. Dafür müssten die Pegelstände zunächst weiter sinken.
Bereits am Samstag hatte der Wupperverband von einer massiven Verschmutzung der Wuppertalsperre berichtet. Durch die Überflutung von Firmengeländen, Betriebsflächen und Häusern seien verschiedene Substanzen in die Wuppertalsperre gelangt. Der Verband schrieb, dass eine Nutzung der Talsperre für Boote, Angler, Schwimmer oder Taucher deshalb nicht möglich sei.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa