Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 01:14 Habeck geht nicht von Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 1 aus +++

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellt sich darauf ein, dass Russland über die Pipeline Nord Stream 1 kein Gas mehr nach Europa liefern wird. "Es kommt noch ein bißchen Gas über die Ukraine-Pipeline, aber dass Nord Stream 1 wieder aufgemacht wird, gehört nicht zu den Szenarien, von denen ich ausgehe", sagte der Grünen-Politiker im ZDF-"heute journal".

+++ 00:25 Selenskyj nimmt Abschied von seinem Freund Boris Johnson +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sehr emotional Abschied vom scheidenden britischen Premierminister Boris Johnson genommen. "Man sagt, dass es in der Politik keine Freunde gibt", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. "Aber Boris - das ist der Fall, wo man sich auf Zuruf versteht." Er danke Johnson im Namen aller Ukrainer für dessen Solidarität. "Seit der ersten Minute des umfassenden russischen Krieges gegen die Ukraine und Europa ist Boris an unserer Seite gewesen." Er hoffe darauf, dass die enge ukrainisch-britische Zusammenarbeit auch mit Truss weitergehe, so Selenskyj. "Wir kennen sie gut. Sie hat immer auf der Lichtseite der europäischen Politik gestanden."

+++ 23:32 Kiew: Russland beschießt Dutzende Orte im Donbass +++
Die russische Armee hat nach Angaben des Kiewer Generalstabs erneut Dutzende Orte im Donbass im Osten der Ukraine mit Artillerie und Kampfflugzeugen beschossen. Der Abendbericht der ukrainischen Militärführung zählt zugleich acht Orte auf, an denen Sturmangriffe der Russen abgewehrt worden seien. Dazu gehört auch die Umgebung der Stadt Bachmut im Gebiet Donezk, vor der der russische Vormarsch seit Wochen feststeckt. In der Nähe der Industriestadt Krywyj Rih hat nach örtlichen Behördenangaben ein russischer Raketentreffer ein Treibstofflager in Brand gesetzt. Der Beschuss hat demnach auch andere Orte des Gebiets Dnipropetrowsk in der Zentralukraine getroffen. Eine Frau sei getötet worden, außerdem habe es drei Verletzte gegeben.

+++ 22:20 Chodorkowski zielt auf bewaffneten Widerstand in Russland +++
Der im Exil lebende russische Geschäftsmann Michail Chodorkowski ruft die noch im Land befindlichen Russen auf, eine Welle der "Sabotage" gegen staatliche Strukturen loszutreten. Ziel müsse es sein, den Krieg in der Ukraine zum Scheitern zu bringen und die Regierung von Wladimir Putin zu destabilisieren, sagt der Ex-Oligarch dem "Guardian". Chodorkowski, der zwischen 2003 und 2013 ein Jahrzehnt im Gefängnis verbracht hat und jetzt in London lebt, sagt weiter, Putins Invasion habe die Agenda der politischen Opposition Russlands völlig verändert. Er rechne damit, dass "bewaffneter Widerstand" in der Zukunft eine Rolle spielen könnte. "Wir müssen den Menschen erklären, was sie tun können, sie davon überzeugen, es zu tun, und den Menschen auch helfen, wenn sie dadurch in eine gefährliche Situation geraten", sagt Chodorkowski laut dem Blatt.

+++ 21:50 "Russische Welt bewahren": Putin erlässt neue Doktrin +++
Russlands Präsident Wladimir Putin billigt eine neue außenpolitische Doktrin, die auf dem Konzept der "russischen Welt" basiert. Russland solle "die Traditionen und Ideale der russischen Welt schützen, bewahren und fördern", heißt es in dem 31 Seiten langen Dokument. "Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und die Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen." Das Konzept der "russischen Welt" ist von Konservativen als Rechtfertigung für ein Vorgehen im Ausland zur Unterstützung russischsprachiger Gruppen herangezogen worden. Putin hat wiederholt auf die etwa 25 Millionen Russen hingewiesen, die sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 in den daraus hervorgegangen, unabhängigen Staaten wiederfanden. Die Regierung in Moskau betrachtet die ehemaligen Sowjet-Staaten vom Baltikum bis nach Zentralasien als Teil einer Einflusssphäre. Viele dieser Länder und auch der Westen weisen dies zurück.

+++ 21:15 Gazprom erklärt Siemens-Turbine für "defekt" +++
Der russische Gaskonzern Gazprom macht den Lieferstopp über die Ostseepipeline Nord Stream 1 an einem angeblichen Konstruktionsfehler der eingesetzten Turbine von Siemens Energy fest. Wegen erhöhter Brand- und Explosionsgefahr habe die Technikaufsicht Rostechnadsor den Weiterbetrieb der Turbine untersagt, teilte Gazprom am Montagabend in Moskau mit. Ein Betrieb mit den festgestellten Mängeln widerspreche "den Normen der russischen Gesetzgebung". Am Vormittag machte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die Aufhebung der Russland-Sanktionen durch den "kollektiven Westen" zur Bedingung weiterer Gaslieferungen.

+++ 20:45 Sean Penn und Ben Stiller auf schwarzer Kreml-Liste +++
Das russische Außenministerium setzt 25 US-Bürger, darunter die Schauspieler Sean Penn und Benn Stiller auf eine Schwarze Liste. Den Betreffenden aus Politik, Kultur und Wirtschaft werde "als Antwort auf die ständig von der Biden-Administration ausgeweiteten Sanktionen gegen russische Bürger" die Einreise nach Russland verwehrt, teilt das Ministerium in Moskau mit. Stiller und Penn sind wegen ihres politischen Engagements auf der Liste gelandet. Die Schauspieler haben sich nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf der Seite Kiews positioniert. Beide Schauspieler wurden vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfangen und haben der Ukraine ihre Unterstützung ausgesprochen. Neben den Schauspielern trifft es auch mehrere Kongressabgeordnete und Firmenchefs.

+++ 20:15 London bescheinigt Kiew "echte Gewinne" +++
Die ukrainischen Truppen machen nach Einschätzung Londons bei ihrer Gegenoffensive im Süden des Landes "echte Gewinne". Das sagt der britische Verteidigungsminister Ben Wallace im Parlament in London. "Die Ukraine hat eine Reihe von Flussübergängen schwer beschädigt mit dem Ziel, den russischen Nachschub zu beschränken", so Wallace weiter. Moskaus Invasionsarmee werde sowohl mit Artilleriebeschuss belegt als auch von Bodentruppen attackiert. Nach Einschätzung der Briten hat Russland im Laufe des Kriegs bisher etwa 25.000 Tote in seinen Reihen zu beklagen. Insgesamt haben die russischen Invasionstruppen demnach rund 80.000 Mann durch Todesfälle, Gefangenschaft, Fahnenflucht und anderes verloren, wie Wallace sagt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Militärexperte Gustav Gressel vom European Council on Foreign Affairs zeigt auf, wie die Ukraine trotz unterlegenem Materials Erfolge erzielt.

+++ 19:45 Russland rekrutiert Soldaten in Klinik für psychisch Kranke +++
Russland rekrutiert Freiwillige für den Krieg gegen die Ukraine aus einer psychiatrischen Einrichtung in St. Petersburg. Die Website der Psychoneurologischen Apotheke Nr. 2 in St. Petersburg präsentiert auf ihrer Homepage einen entsprechenden Flyer, der Kampfwillige zum Eintritt bei den Freiwilligenbataillonen aufruft. Ein Werbebanner zeigt, wie man eine psychiatrische Untersuchung für eine Erlaubnis zum Tragen einer Waffe besteht. Die Nachrichtenseite Nexta kommentierte: "Stabiles Russland"

+++ 19:15 "Sofort lieferbar": Melnyk listet Waffen für Cherson auf +++
Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk fordert von Deutschland massive Schützenhilfe für die Südoffensive der Ukraine. Mit Verweis auf eine Auflistung des FDP-Verteidigungspolitikers Marcus Faber schreibt er: "Liebe Bundesregierung, warum verweigern Sie der Ukraine diese - sofort lieferbaren - schweren Waffen? Hören Sie endlich auf Ihre eigenen Verteidigungspolitiker." Faber hatte zuvor eine Liste mit verfügbaren Waffen gepostet: 470 Marder, 180 Leopard 1, 320 Leopard 2 und über 800 Fuchspanzer. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht betonte erst Ende August bei der Regierungsklausur in Meseberg, die Bundeswehr habe kaum noch Reserven, die in die Ukraine geschickt werden könnten.

+++ 18:55 NATO will ukrainische Truppen winterfest machen +++
Die NATO will ukrainische Truppen mit Winterausrüstung ausstatten und so deren Kampf gegen die russischen Invasoren unterstützen. Unter anderem sollen warme Kleidung, Winterstiefel und Zelte geliefert werden, wie Diplomaten bestätigen. Dafür stünden rund 40 Millionen Euro zur Verfügung. Die Pläne wurden auf Bitten des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow hin erarbeitet. "Wir haben in Vorbereitung auf den Winter mehr als ein Dutzend neue Projekte", erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor rund zwei Wochen. Der Winter komme, und er werde hart werden.

+++ 18:25 "Richtet Schutzräume ein": Kiew warnt Krim-Bewohner vor +++
Die ukrainische Regierung ruft die Bewohner der von Russland 2014 annektierten Krim auf, Schutzräume anzulegen und Vorräte zusammenzutragen. Präsidialberater Mychailo Podoljak wendet sich auf Twitter an alle Bewohner in den besetzten Gebieten, namentlich auch der der Krim. "Insbesondere sollen sie einen Schutzbunker vorbereiten, ausreichende Wasservorräte anlegen und die Powerbanks aufladen", schreibt er. "Alles wird Ukraine sein."

+++ 17:55 "Kommende Tage entscheidend": Ex-CIA-Chef zu Süd-Offensive +++
Ex-CIA-Chef David Petraeus glaubt an einen Erfolg der ukrainischen Offensive in Cherson. Allerdings sei die Schlacht noch nicht gewonnen. Im Gespräch mit der Zeitung "Welt" sagt Petraeus: "Die Ukrainer haben ihre Verteidigungsoperationen mit Bravour gemeistert, die Schlachten von Kiew, Sumy und Tschernihiw gewonnen und die Russen aus der Artilleriereichweite von Charkiw verdrängt. Sie haben aber noch nicht dieselbe Kompetenz bei der Durchführung von Offensivoperationen mit verbundenen Waffen unter Beweis gestellt." Hierfür müsse die ukrainische Armee erstmals Aktionen von Panzern, Infanterie, Artillerie, Mörsern, Luftabwehrartillerie, Ingenieuren, elektronischer Kriegsführung, Angriffshubschraubern, Luftnahunterstützung, Raketen sowie die unzähligen logistischen Unterstützungsfunktionen zur Aufrechterhaltung der Offensivkräfte kombinieren, erläutert der frühere Oberbefehlshaber der US-Truppen in Afghanistan. Die kommenden Tage würden zeigen, ob die Ukraine das nötige Fachwissen dazu habe, sagt Petraeus dem Blatt.

+++ 17:29 Habeck will zwei AKW in Reserve halten - eins wird abgeschaltet +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die beiden süddeutschen Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 als Reserve über das Jahresende am Netz halten. Das geht aus einer Mitteilung des Ministeriums hervor, die ntv vorliegt. Die AKW sollen bis Mitte April eine Einsatzreserve zur Versorgungssicherheit bilden, dann könnten sie in bestimmten Stresssituationen das Netz stabilisieren. Das sei auch das Ergebnis eines Stresstests im Auftrag des Ministeriums. Das dritte verbliebene AKW Emsland könne aber wie vorgesehen zum Jahresende abgeschaltet werden. Beim Atomausstieg wie im Atomgesetz geregelt bleibe es damit.
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+++ 16:59 Moskaus Energiekrieg spaltet Deutschland +++
Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto mehr driften die Ansichten in Ost und West auseinander. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage für RTL und ntv ist der Unterschied bei der Frage nach der Gaspipeline "Nord Stream 2" am größten. Wegen der Sanktionen gegen Russland fließt aktuell kein Gas durch die fertiggestellte Leitung. 65 Prozent der Befragten im Osten sind der Meinung angesichts der Gasknappheit solle Gas durch "Nord Stream 2" fließen. Im Westen sehen das lediglich 35 Prozent so. Auch bei der Frage nach Sanktionen gegen Russland gehen die Meinungen auseinander. Während sich im Westen 66 Prozent der Befragten dafür aussprechen alle Sanktionen gegen Russland beizubehalten, sind es im Osten nur 42 Prozent. Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Befragten im Osten kann sich sogar vorstellen alle Sanktionen aufzuheben. Im Westen sprechen sich dafür 14 Prozent aus.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 1. bis 2. September 2022 erhoben. Datenbasis: 1002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

+++ 16:30 Geheimprozess: Russischer Journalist muss 22 Jahre ins Straflager +++
Nach dem Lizenzentzug für die "Nowaja Gaseta" gibt es weitere schlimme Nachrichten für den Journalismus in Russland: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilt ein Gericht in Moskau den kritischen russischen Journalisten Iwan Safronow wegen Landesverrats zu 22 Jahren Straflagerhaft. Laut der russischen Plattform Meduza sind die Vorwürfe komplett konstruiert. In seinem Schlusswort vor Gericht bekannte sich Safronow demnach für nicht schuldig und sagte: "Wenn Sie der Staatsanwaltschaft glauben, habe ich irgendwann (unbekannt), an irgendeinem Datum (unbekannt) von einigen Personen (ebenfalls unbekannt) etwas Geheimes herausgefunden. Sie suchten nach diesen mythischen Geheimnisträgern - fanden sie aber nicht. Wieso denn? Ich habe eine Antwort: Weil es keine Personen gibt, von denen ich jemals etwas Geheimes erfahren habe." Das russische Reporterkollektiv "Projekt" veröffentlicht eine minutiöse Rekonstruktion der gefälschten Anklage. Safronow war vor mehr als zwei Jahren festgenommen worden und sitzt seitdem in Haft. Der Journalist schrieb früher für die Zeitungen "Kommersant" und "Wedomosti" über Militär- und Sicherheitsfragen. Vor seiner Festnahme arbeitete er für die russische Weltraumbehörde Roskosmos.
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Ein Video des Nachrichtenportals Nexta zeigt Safronows Reaktion während der Urteilsverlesung:

+++ 16:15 Entlastungspaket: Scholz beruft Bund-Länder-Gipfel ein +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer zu einem Bund-Länder-Gipfel einladen, um über die Kosten für das geplante Entlastungspaket zu reden. Scholz sei bereits "in die Terminfindung" für eine Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz eingestiegen, um möglichst schnell ins Gespräch mit den Ländern zu kommen, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Nachmittag in Berlin. Es werde "zeitnah" entschieden, wann diese Konferenz stattfinden wird.

+++ 15:58 Lindner für Akw-Weiterbetrieb bis mindestens 2024 +++
FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert den Weiterbetrieb der drei noch produzierenden Atomkraftwerke - unabhängig vom Ergebnis des zweiten Stresstests, das am Abend erwartet wird. "In diesen Zeiten sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, den Strompreis für die Menschen und die Betriebe zu reduzieren", sagt Lindner der "Süddeutschen Zeitung". "Das ist aus meiner Sicht ein wirtschaftspolitischer Stresstest, der neben dem energiepolitischen Stresstest auch eine Rolle spielen muss." In der Ampel-Koalition bahnt sich damit ein massiver Konflikt an. Sowohl Grüne als auch SPD sind allenfalls zu einem zeitlich eng umrissenen Weiterbetrieb bereit. "Wir sollten nicht zu wählerisch sein, sondern alles ermöglichen, was uns physikalisch und ökonomisch das Leben leichter macht", fordert der FDP-Chef. Genutzt werden müsse "alles von der Exploration heimischer Öl- und Gasvorkommen, die inzwischen wirtschaftlich sind angesichts der Weltmarktpreise, den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke bis mindestens in das Jahr 2024 hinein über die Mobilisierung aller Kapazitäten bei der Kohle bis hin zu allen Farben des Wasserstoffes".

+++ 15:28 Saporischschja: Letzter AKW-Reaktor vom Netz getrennt +++
Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist der letzte noch arbeitende Reaktor am Nachmittag vom Netz genommen worden. Dies teilte der staatliche ukrainische Betreiber Energoatom im Messengerdienst Telegram mit. Grund sei ein durch Angriffe ausgelöstes Feuer, das eine Stromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem ukrainischen Stromnetz beschädigt habe. Am Vormittag warnte der Betreiber, das AKW arbeite wegen massiven Beschusses aktuell unter der Gefahr, gegen den Strahlen- und Brandschutz zu verstoßen. Der letzte betriebene Block 6 versorge das ukrainische Stromnetz und das AKW selbst. Nach Darstellung von Enerhoatom dauert die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) an. Den Besatzern zufolge haben vier von sechs Experten die Anlage verlassen.
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+++ 14:58 Besuch in Brüssel: Ukrainischer Premier verlangt Energieembargo +++
Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit weiteren 500 Millionen Euro. Laut einem Abkommen, das die EU-Kommission mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal in Brüssel unterzeichnet, soll das Geld Binnenflüchtlingen und Landwirten zugute kommen. Schmyhal fordert in Brüssel zugleich härtere Sanktionen gegen Russland. "Zu unseren Prioritäten gehört ein vollständiges Energie-Embargo gegen Russland", bekräftigt er. Russische Gaslieferungen könnten zu einem großen Teil durch Strom aus der Ukraine ersetzt werden, argumentierte der Regierungschef bereits am Sonntag in Berlin.

+++ 14:22 "In den letzten Tagen ist Russland wild geworden": Kriegsverbrechen bei Charkiw? +++

+++ 13:52 Geheimnisverrat an Russen: Ukraine verurteilt Kollaborateur zu 16 Jahren Gefängnis +++
Ein ukrainisches Gericht verurteilt laut ukrainischen Medien einen Kollaborateur zu 16 Jahren Gefängnis. Der Mann habe Russland Informationen über den Einsatz ukrainischer Truppen und die Standorte von Infrastruktureinrichtungen in den Oblasten Tschernihiw und Tscherniwzi gegeben, teilen die Generalstaatsanwaltschaft und der Sicherheitsdienst der Ukraine mit. Der gebürtige Kiewer gab offenbar seinen russischen Vorgesetzten bis Januar 2021 Informationen über den Standort des Asowschen Freiwilligenbataillons. Sein Komplize wurde zu 10 Jahren Haft verurteilt.

+++ 13:33 Ukrainischer Ministerpräsident: EU muss Hilfe wirklich leisten +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal setzt sich in Brüssel für eine anhaltende Unterstützung seines Landes durch die EU ein. Bei einer Begegnung mit Abgeordneten habe Schmyhal die Gemeinschaft aufgefordert, die versprochene finanzielle Hilfe auch wirklich zu leisten, sagt Parlamentspräsidentin Roberta Metsola nach dem Gespräch. Im selben Tenor habe Schmyhal auch die angekündigte militärische und logistische Unterstützung angesprochen. Die Fraktionsvertreter hätten der Ukraine ihre Solidarität zugesichert. Metsola selbst fordert, dass angesichts steigender Energiepreise in der EU die Hilfe für die Ukraine nicht nachlassen und der Krieg nicht in den Hintergrund treten dürfe.

+++ 13:11 Russische Armee zerstört angeblich HIMARS-Raketenwerfer +++
Russland zerstört nach eigenen Angaben in der Region um Charkiw einen von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer (HIMARS). Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

+++ 12:42 Russland stoppt Vorbereitungen für Referendum in Cherson +++
Die Vorbereitungen für das Referendum in der von Russland besetzten ukrainischen Region Cherson zur Eingliederung in russisches Staatsgebiet werden unterbrochen. Hintergrund sei die Sicherheitslage, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Nach wochenlanger Bombardierung durch ukrainische Truppen sei die Fahrt über die wichtige Antoniwskyj-Brücke per Auto nicht mehr möglich, zitiert TASS den von Russland eingesetzten Vizechef der Stadt Cherson, Kirill Stremoussow. Die Brücke führt über den Fluss Dnjepr in der Nähe der Stadt Cherson. Die gleichnamige Region im Süden der Ukraine wurde im März fast vollständig unter russische Kontrolle gebracht. Die Ukraine hatte vor einer Woche eigenen Angaben zufolge ihre Gegenoffensive im Süden des Landes gestartet.

+++ 12:20 "Es kann nur Vergeltungsmaßnahmen geben" - Kreml äußert sich zu Ölpreisdeckel +++
Russland bekräftigt seine Drohung, auf die von den sieben führenden Industrienationen (G7) beschlossenen Preisdeckel für russisches Öl mit Vergeltung zu reagieren. "Es kann nur Vergeltungsmaßnahmen geben", sagt der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow. Er hat bereits unmittelbar nach der G7-Entscheidung erklärt, dass Unternehmen, die Preisobergrenzen verhängen, nicht mehr beliefert würden. Details der G7-Maßnahmen sind noch nicht geklärt, ebenso wie die Frage, ob wichtige Abnehmerländer außerhalb der G7 wie China mitziehen. Das Außenministerium in Peking deutet Widerstand gegen ein Preis-Limit für russisches Öl an. Öl sei ein wichtiger Rohstoff und zentral für die weltweite Energieversorgung, so ein Ministeriumssprecher. China hoffe, dass die beteiligten Länder ihren Konflikt im Dialog beilegen könnten. Die Führung in Peking hat den russischen Einmarsch in der Ukraine nicht verurteilt.

+++ 11:54 Das Ende der Ära Gorbatschow - Russisches Gericht entzieht "Nowaja Gaseta" die Lizenz +++
Die Ära Gorbatschow ist endgültig beendet: Russland entzieht der Zeitung "Nowaja Gaseta" die Lizenz. Ein Gericht gibt einem Antrag der russischen Aufsicht Roskomnadsor statt. Die Aufsicht wirft der Zeitung vor, Dokumente zu einem Eignerwechsel 2006 nicht vorgelegt zu haben. Die investigative Zeitung von Chefredakteur und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow hatte ihre Berichterstattung in Russland Anfang des Jahres eingestellt, nachdem sie von Roskomnadsor verwarnt worden war. 2006 hatten sich Michail Gorbatschow sowie der mit dem Ex-Präsidenten befreundete Milliardär Aleksandr Lebedew für zwei Millionen Dollar bei dem Blatt eingekauft. Gorbatschow hatte zuvor der unabhängigen Zeitung bereits Geld für die ersten Computer gestiftet.

+++ 11:33 Betreiber warnt vor Strahlengefahr in AKW Saporischschja +++
Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja im Süden der Ukraine arbeitet nach Angaben des Betreibers infolge massiven Beschusses aktuell unter der Gefahr, gegen den Strahlen- und Brandschutz zu verstoßen. Derzeit sei von den sechs Reaktoren nur noch ein einziger in Betrieb, teilt der Betreiber Enerhoatom mit. Block 6 versorge das ukrainische Stromnetz und das AKW selbst. Block 5 sei seit Samstagabend vom Netz, weil es durch Beschuss massive Schäden an einer Leitung gebe. Die russische Militärverwaltung hatte zuvor ebenfalls mitgeteilt, dass nur noch ein Block von Europas größtem Atomkraftwerk arbeite. Nach Darstellung von Enerhoatom dauert die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) dort an.

+++ 11:12 Krim-Plan "ist schwerer Brocken für die Bundesregierung" +++
Die ukrainische Ankündigung, die von Russland annektierte Krim zurückerobern zu wollen, bringt die Bundesregierung in eine Zwickmühle. Politikexperte Markus Kaim sieht darin einen klaren Positionswechsel, den der Westen nicht leicht nachvollziehen könne.

+++ 10:44 London bildet Tausende ukrainische Soldaten aus +++
Großbritannien weitet sein Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten erheblich aus. Dies berichtet der Sender Sky News. Demnach soll die Dauer eines Trainingskurses von drei auf fünf Wochen verlängert werden. Die Kommandeure beabsichtigten, die Unterstützung so lange fortzusetzen, wie die Ukraine neue Truppen zur Bekämpfung der russischen Invasion benötige. Seit Beginn der Ausbildung im Juni haben dem Bericht zufolge 4.700 Ukrainer die Ausbildung auf Militärstützpunkten im Norden, Südwesten und Südosten Englands durchlaufen.

+++ 10:08 "Psychisch gebrochene Bevölkerung": Journalist berichtet über Horror von Cherson +++
Der Journalist Kostyantyn Ryzhenko, der sich bis vor Kurzem im russisch besetzten Cherson aufhielt, berichtet dem ukrainischen Magazin "NV" über die zunehmenden Repressionen in der Stadt. "Nach jeder Explosion oder jedem Mord wurden Repressions- und Filtermaßnahmen stärker. Sie haben nur Gräueltaten begangen. Manchmal nahmen sie Leute mit Militärdiensterfahrung und traten sie zu Tode." Ryzhenoko rechnet dennoch mit einer Befreiung der Stadt, die dann aber Schreckliches zutage bringen werde: "Wenn alles so läuft wie bisher, werden wir Cherson irgendwann befreien. Und wir werden eine komplett geplünderte Stadt vorfinden. Es wird nicht zerstört, sondern geplündert, mit einer verarmten und psychisch gebrochenen Bevölkerung. Wenn die Folterlager und Massenbestattungen geöffnet werden, wenn die Scheiterhaufen seziert werden, auf denen die Leichen der Gefolterten in den Kellern verbrannt wurden, wenn all dies gefunden und identifiziert wird, wird Butscha nicht mehr so ein Horror sein."

+++ 09:42 Rauch über Brücke in Region Cherson +++
In der Region Cherson steigt offenbar Rauch über der Dariewsky-Brücke auf. Dies berichtet der oppositionelle belarussische Informationskanal Nexta. Die Brücke wird von den russischen Truppen zur Unterstützung ihrer Truppen genutzt.

+++ 09:20 Empörung über ein "für alle Ukrainer beleidigendes Gemälde" +++
Ein großes Wandgemälde, das einen russischen und einen ukrainischen Soldaten in einer Umarmung zeigt, sorgt in Australien für Proteste. Der ukrainische Botschafter in Australien protestiert auf Twitter und spricht von einem "für alle Ukrainer beleidigenden Gemälde". Das Gemälde erzeuge "das Gefühl einer falschen Gleichwertigkeit zwischen dem Opfer und dem Angreifer" und müsse entfernt werden. Das umstrittene sogenannte Mural in Melbourne stammt von dem Künstler Peter Seaton, der sich mittlerweile für das Werk entschuldigt und es in der Nacht entfernt hat. In einem Video auf Instagram erklärt er, seine Absicht sei es lediglich gewesen, den Frieden zu fördern.

+++ 08:54 Bald 50.000 Tote: Ukraine beziffert russische Verluste +++
Fast 50.000 Tote und mehr als 2000 zerstörte Panzer - das ukrainische Verteidigungsministerium beziffert die russischen Verluste. Demnach sind am Sonntag allein 300 russische Soldaten gestorben, wodurch sich die Zahl der Kriegstoten auf russischer Seite seit Februar auf 49.800 erhöht. Außerdem sollen laut den ukrainischen Angaben seit Kriegsbeginn unter anderem 4459 bewaffnete russische Kampffahrzeuge, 2068 Panzer und 867 Drohnen zerstört worden sein.

+++ 08:25 Thinktank sieht "nachweisbare Fortschritte" bei ukrainischer Gegenoffensive +++
Die ukrainische Gegenoffensive macht laut dem Institute for the Study of War im Süden und Osten "nachweisbare Fortschritte". Die ukrainischen Streitkräfte rückten entlang mehrerer Achsen in der westlichen Region Cherson vor und hätten Gebiete jenseits des Flusses Siverskij Donez unter ihre Kontrolle gebracht. "Das Tempo der Gegenoffensive wird sich wahrscheinlich von Tag zu Tag dramatisch ändern", heißt es weiter. Die ukrainischen Streitkräfte zielten darauf ab, "den Russen den notwendigen Nachschub zu entziehen, ihre Befehls- und Kontrollstrukturen zu stören und ihre Moral zu schwächen, selbst wenn die Bodenangriffe der Gegenoffensive weitergehen". Nach Ansicht des Instituts würden die Russen allerdings gelegentlich zum Gegenangriff übergehen und verlorenes Terrain zurückgewinnen, und natürlich würden sie wahrscheinlich heftige Artillerie- und Luftangriffe gegen befreite Siedlungen und vorrückende ukrainische Truppen durchführen.

+++ 07:55 London: Moskau zielt weiter auf den Donbass +++
Trotz der Versuche, die ukrainischen Offensiven im Süden des Landes einzudämmen, bleibt Russlands wichtigstes Ziel in der Ukraine offenbar die Eroberung im Donbass. Dies schreibt das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf den Geheimdienst. Allerdings seien die russischen Streitkräfte nur etwa ein Kilometer pro Woche in Richtung Bachmut vorgerückt. "Das politische Ziel der Donbass-Operation besteht mit ziemlicher Sicherheit weiterhin darin, das gesamte Gebiet Donezk zu sichern, was es dem Kreml ermöglichen würde, die 'Befreiung' des Donbass zu verkünden", heißt es. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Streitkräfte dieses Ziel erreichten. Dies würde die Pläne Russlands, Volksabstimmungen über den Beitritt der besetzten Gebiete zur Russischen Föderation durchzuführen, weiter erschweren.

+++ 07:29 Ombudsmann beklagt Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder +++
Mehr als 7000 Kinder soll Russland illegal aus der Ukraine verschleppt haben. Dies berichtet der ukrainische Ombudsmann Dmytro Lubinets. "Russland tut alles, um zu verhindern, dass unsere Kinder zu uns zurückkehren, und vereinfacht sogar seine Adoptionsgesetzgebung", sagt er dem VOA News. Bislang seien nur 51 Kinder zurückgegeben worden. "Dies ist auch eine Verletzung des Völkerrechts und ein anschauliches Beispiel dafür, dass die Russische Föderation einen Völkermord an der ukrainischen Nation begeht."

+++ 06:59 Einsatzkommando "Süd": Russische Militäreinheit verweigert Dienst +++
Russische Soldaten verweigern im Süden der Ukraine ukrainischen Angaben zufolge ihren Dienst. Wie "Kyiv Independent" unter Berufung auf das Einsatzkommando "Süd" der ukrainischen Armee meldet, weigerte sich das russische 127. Regiment des 1. Armeekorps, seine Aufgaben zu erfüllen. Grund dafür seien mangelnde Unterstützung und schlechte Bedingungen, einschließlich Wassermangel. Nach Angaben des ukrainischen Militärs ergreifen Spezialdienste der russischen Besatzungstruppen Disziplinarmaßnahmen gegen die Soldaten.

+++ 06:37 Hunderttausende Ukrainer ohne Strom +++
Hunderttausende Ukrainer müssen ohne Strom und Gas auskommen. Wie das Energieministerium auf Facebook mitteilt, haben rund 601.000 Menschen keinen Strom – viele von ihnen aus den Regionen der selbsternannten "Volksrepubliken" Luhansk und Mykolajiw. Rund 235.700 Menschen erhalten demnach auch kein Gas.

+++ 06:18 Gas fließt wieder durch Jamal-Pipeline +++
Nach Angaben des Betreibers Gascade fließt seit Sonntagabend wieder Erdgas aus Deutschland über die Jamal-Pipeline nach Polen. Die Durchflüsse am Messpunkt Mallnow an der deutschen Grenze betragen von 19 bis 20 Uhr am Sonntag 502.696 Kilowattstunden pro Stunde (kWh/h) und steigen heute zwischen 2 bis 3 Uhr auf 503.501 kWh/h, teilt der deutsche Netzwerkbetreiber mit. Der Durchfluss war seit sechs Uhr morgens am Sonntag auf null gesunken.

+++ 05:55 Rüstungsindustrie wird für Anleger attraktiver +++
Der Krieg in der Ukraine macht viele Menschen offener für eine Geldanlage in die Rüstungsindustrie. Vor dem russischen Angriff auf das Nachbarland fanden es rund 53 Prozent der Menschen in Deutschland moralisch verwerflich, wenn Privatanleger in Rüstungsunternehmen investieren, wie aus einer Erhebung des Vergleichsportals Verivox mit 1040 Befragten hervorgeht. An dieser ablehnenden Haltung halten heute aber nur noch knapp zwei Drittel (59,7 Prozent) derjenigen fest. Jeweils etwa ein Fünftel aus dieser Gruppe hält Geldanlagen in der Rüstungsbranche demnach inzwischen für vertretbar oder hat Zweifel an der zuvor ablehnenden Position.

+++ 04:52 Selenskyj bekräftigt Ziel einer Rückeroberung der Krim +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt in einer neuen Videobotschaft das Ziel einer Rückeroberung der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. "Ich glaube daran, dass die ukrainische Flagge und das freie Leben auf die Krim zurückkehren. Wir befreien unsere gesamte Erde, alle unsere Menschen", sagt Selenskyj in dem Clip. Für die Befreiung würden die ukrainischen Streitkräfte, die militärische Aufklärung und die Spezialdienste schon jetzt alle notwendigen Schritte unternehmen.

+++ 03:50 Finnland und Schweden wollen ihre Energiekonzerne mit Garantien stützen +++
Finnland und Schweden kündigen milliardenschwere Liquiditätsgarantien an, um den Energiekonzernen in ihren Ländern zu helfen. "Das hat die Voraussetzungen, eine Art Lehman Brothers der Energiewirtschaft zu werden", erklärt Finnlands Wirtschaftsminister Mika Lintila zur Lage auf dem Energiemarkt. Die Pleite der US-Bank 2008 war ein Schlüsselmoment der weltweiten Finanzkrise. Die Regierung in Helsinki will den Angaben zufolge zehn Milliarden Euro bereitstellen, die in Stockholm umgerechnet etwa 23 Milliarden. Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson stellte den Schritt am Samstag in Aussicht.

+++ 02:20 Selenskyj kündigt Untersuchung der Explosion in Tschernihiw an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj leitet eine Untersuchung der Explosion eines Granatwerfers bei einer Kinderveranstaltung in Tschernihiw ein. "Zwei Personen, die direkt in den tragischen Vorfall in Tschernihiw verwickelt waren, wurden wegen des Verdachts auf eine Straftat festgenommen", sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. 15 Personen, darunter acht Kinder, waren bei der Explosion bei einer außerplanmäßigen Ausstellung militärischer Ausrüstung am Samstag in der nordukrainischen Stadt verwundet worden.

+++ 01:08 Ukrainischer Regierungschef Schmyhal reist nach Brüssel +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal wird am Montag in Brüssel erwartet. Er nimmt dort an Gesprächen mit der EU teil. Der Assoziationsrat wird von Schmyhal und dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell geleitet. Hauptthemen sind eine stärkere Zusammenarbeit und die Unterstützung der EU für Kiew im russischen Angriffskrieg. Im Anschluss eröffnet Schmyhal in Brüssel eine Ausstellung zu russischen Kriegsverbrechen und nimmt dazu an einer Podiumsdiskussion teil. Zugeschaltet wird unter anderem der Chefankläger beim Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan.

+++ 23:35 Selenskyj verkündet drei Ortseinnahmen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet in seiner nächtlichen Ansprache von Geländegewinnen. Er bedankt sich bei den Streitkräften für die Einnahme von zwei Orten im Süden des Landes, eines dritten Ortes im Osten sowie weiterer Gebiete ebenfalls im Osten. Genaue Angaben zu Lage und Zeitpunkt macht er nicht. Er habe erfreuliche Berichte bei einem Treffen mit seinen Militärkommandeuren und seinem Geheimdienstchef erhalten, sagt Selenskyj weiter. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

+++ 22:05 Ukraine: Streitkräfte befreien Ortschaft im Gebiet Cherson +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Kiew im Gebiet Cherson die Ortschaft Wyssokopillja von der russischen Besatzung befreit. Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, veröffentlicht dazu bei Telegram ein Foto von der gehissten Flagge. Allerdings gab es schon im Juni Berichte über die Rückeroberung dieser Ortschaft im nördlichen Teil der Region. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky sagt bei einer Militärsitzung, die ukrainischen Flaggen kehrten zunehmend an jene Orte zurück, wo sie hingehörten. "Und es gibt keinen Platz für die Besatzer in unseren Land", sagt Selenskyj nach Angaben der Präsidialverwaltung in Kiew. Details nennt er nicht. Medienberichten zufolge hatten ukrainische Truppen am Sonntag außerdem die Ortschaft Oserne im Gebiet Donezk zurückerobert.

+++ 21:41 Bericht: Opec+ will Fördermenge wohl konstant halten +++
Das Erdölkartell Opec+ wird bei seinem Treffen am Montag einem Zeitungsbericht zufolge die Fördermenge wahrscheinlich konstant halten. Russland lehne eine Förderkürzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab, berichtet das "Wall Street Journal" und beruft sich auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Zur Opec+ gehören neben den Staaten der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) auch andere Produzenten wie Russland. Spekulationen auf einen Beschluss Opec+ zu einer weiteren Förderdrosselung hatten zuletzt die Ölpreise getrieben.

+++ 21:04 Ukraine erwartet kommende Woche mit fünf Milliarden Euro EU-Hilfen +++
Die Ukraine rechnet nach den Worten von Ministerpräsident Denys Schmyhal damit, kommende Woche fünf Milliarden Euro von der EU zu erhalten. Damit solle die Wirtschaft und die Armee unterstützt werden, außerdem diene das Geld der Vorbereitung auf den kommenden Winter, teilt er auf Telegram mit.

+++ 20:33 Ukraine: Bislang größter Getreide-Konvoi aufgebrochen +++
Nach ukrainischen Angaben haben am Sonntag 13 Frachter mit Getreide die Häfen des Landes verlassen, die größte Zahl an einem Tag seit dem Inkrafttreten eines von den UN und der Türkei vermittelten Abkommens. An Bord seien 282.500 Tonnen Agrarprodukte, die an acht Staaten geliefert werden sollten, teilt das Ministerium für Infrastruktur mit. Den Angaben zufolge sind seit dem Abschluss des Abkommens im Juli 86 Schiffe mit zwei Millionen Tonnen Güter aus der Landwirtschaft in 19 Staaten aufgebrochen. Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreidelieferanten der Welt.

+++ 20:04 Ukrainischer Regierungschef spricht mit Scholz über Kampfpanzer +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal macht Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen in Berlin konkrete Vorschläge zur Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine. "Wir haben über das Thema gesprochen. Wir haben sogar vorgeschlagen, auf welche Weise Deutschland die Ukraine mit diesen Panzern versorgen kann", sagt Schmyhal nach seinem Gespräch mit Scholz. Er könne "nicht alle Vereinbarungen und alle Einzelheiten des Gesprächs" offenlegen. "Aber wir haben diese ganzen Fragen zu den Panzern und anderen militärischen Systemen für die Ukraine absolut konstruktiv diskutiert." Auf die Frage, ob er optimistisch sei, dass die Kampfpanzer am Ende geliefert werden, sagt er: "Ich bin immer optimistisch."

Denys Schmyhal und Olaf Scholz in Berlin.

Denys Schmyhal und Olaf Scholz in Berlin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, mau/ghö/mpe/rts/AFP/dpa

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