Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 01:15 US-Thinktank: zweite russische Verteidigungslinie vielleicht schwächer als die erste +++
Die ukrainischen Streitkräfte durchbrechen nach Angaben einer US-Denkfabrik die stärkste russische Verteidigungslinie um das Dorf Robotyne. Sie scheinen "in Schlagdistanz" zur nächsten Reihe von Verteidigungsstellungen zu sein, die möglicherweise schwächer sind, so das "Institute for the Study of War" (ISW) in einem aktuellen Bericht. Sie könnten immer noch eine "bedeutende Herausforderung" darstellen, aber nur, wenn es genügend russische Soldaten gibt, die in der Lage sind, sie zu überwinden. "Diese Reihe von vorbereiteten Verteidigungspositionen könnte weniger stark verteidigt sein als die Positionen, in die die ukrainischen Streitkräfte bereits im Norden eingedrungen sind", so das ISW. "Die Verteidigungsstellungen, durch die die ukrainischen Streitkräfte derzeit vorrücken, bestanden aus dichten Schichten von Minenfeldern und Befestigungen, die von den russischen Streitkräften mit erheblichem Personal- und Materialaufwand gehalten wurden." In der nächsten Zeile werden Panzerabwehrgräben, Panzerabwehrpoller in Form von Drachenzähnen und russische Kampfstellungen genannt. Entscheidend für die Ukraine ist, dass sie möglicherweise weniger stark vermint war, um den russischen Streitkräften den Rückzug zu ermöglichen.
+++ 00:08 Kiew rechnet mit Einsatz von F-16-Kampfjets ab dem Frühjahr +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow geht von einem Einsatz der F-16-Kampfflugzeuge gegen Russland ab dem Frühjahr aus. "Ich würde sagen, das könnte im Frühling nächsten Jahres sein", sagt er dem Podcast Ronzheimer einer Vorabmeldung der Zeitung "Bild" zufolge. Die westlichen Jets dürften sich als ein "ernsthafter 'Game-Changer'" im Kampf gegen die russischen Truppen erweisen.
+++ 22:49 Russen melden Explosionen nahe besetzter Millionenstadt Donezk +++
Nahe der russisch besetzten Stadt Donezk in der Ostukraine sind sollen am Abend zahlreiche Explosionen zu hören sein. Dies berichtet Ukrinform unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Demnach seien vom nördlichen Stadtrand "Geräusche intensiver Kämpfe" zu hören. "Man hört Explosionen von Artilleriegranaten", heißt es in der Nachricht. Worum es sich konkret handelt, ist offen.
+++ 21:25 Ukraine strebt große Bandbreite an Sicherheitsgarantien an +++
Die Sicherheitsgarantien, die die Ukraine für die Zeit nach dem Krieg aushandeln will, sollen nach Darstellung von Präsident Selenskyj eine große Bandbreite abbilden. Es solle darin "Sanktionen, Waffen, Finanzen, Luftverteidigung, Flugzeuge geben", sagt Selenskyj im ukrainischen Fernsehen. Mit unterschiedlichen Ländern werde die Ukraine unterschiedliche Vereinbarungen aushandeln: "Die Speisekarte ist groß, aber der Kunde ist anders", so Selenskyj. "Es gibt Staaten, die einfach keine Waffen haben, aber über Finanzen und schwere Sanktionen im Falle wiederholter Aggression verfügen."
Mit Blick auf den häufig gezogenen Vergleich zur amerikanischen Unterstützung Israels sagt Selenskyj, es werde wahrscheinlich ein ähnliches Modell sein, "aber wir haben einen anderen Staat und einen anderen Feind". Zugleich betont Selenskyj, die Ukraine halte am Ziel einer NATO-Mitgliedschaft fest.
+++ 19:54 Selenskyj deutet Verhandlungslösung für die Krim an +++
Im bereits zitierten TV-Interview deutet Selenskyj zudem an, dass er mit einer Verhandlungslösung für die Krim rechnet, sobald die ukrainischen Truppen das Festland vor der Halbinsel befreit haben. "Wenn wir uns an der administrativen Grenze zur Krim befinden, glaube ich, dass es möglich sein wird, die Entmilitarisierung Russlands auf der Halbinsel politisch voranzutreiben", sagt er. Auf diese Weise gebe es weniger Opfer. "Ich glaube, das wäre so besser, vor allem für die, die das [die Befreiung der Krim] verwirklichen werden. Jeglicher Krieg ist mit Verlusten verbunden."
Auf die Frage der Moderatorin, ob der Krieg verstärkt auf russischem Territorium geführt werden sollte, sagt der Präsident: "Ich glaube, dann gibt es das große Risiko, dass wir alleine bleiben werden." Die westlichen Verbündeten der Ukraine binden ihre Waffenlieferungen in der Regel an die Zusage, dass die ukrainische Armee damit keine Ziele in Russland angreift.
+++ 19:45 Selenskyj will Korruption mit Verrat gleichsetzen +++
In einem TV-Interview mit der bekannten Moderatorin Natalija Mossejtschuk plädiert Präsident Selenskyj dafür, Korruption für die Zeit des Kriegsrechts mit Verrat gleichzusetzen. Binnen einer Woche werde er dem Parlament einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten, sagt Selenskyj. Er verstehe, dass eine solche Maßnahme nicht dauerhaft eingesetzt werden könne, "aber für die Kriegszeit wird es helfen", so der Präsident. "Ob die Gesetzgeber das unterstützen, weiß ich nicht, aber ich werde das vorschlagen."
+++ 19:23 Frachter aus Odessa erreicht sicher rumänisches Hoheitsgebiet +++
Der zweite Frachter, der trotz russischer Drohungen den Hafen von Odessa verlassen hatte, ist sicher in rumänischen Hoheitsgewässern eingetroffen. Das teilt Präsident Selenskyj auf dem sozialen Netzwerk "X", vormals Twitter, mit.
Die "Primus" hatte Odessa am Samstagmorgen mit dem Ziel Warna in Bulgarien verlassen. Moskau hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgezogen. Stattdessen würden alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht angesehen, hieß es. Als erstes Schiff hatte der deutsche Containerfrachter "Joseph Schulte" am 16. August Odessa trotz russischer Blockade verlassen.
+++ 18:55 Russischer Jet eskortiert US-Drohne über Schwarzem Meer +++
Ein russisches Militärflugzeug hat eine US-Aufklärungsdrohne vom Typ Reaper über dem Schwarzen Meer eskortiert, berichten staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Nach russischer Darstellung wurde so eine Grenzverletzung durch das Fluggerät verhindert, die Drohne habe die russische Staatsgrenze nicht durchbrochen. Anfang des Jahres warf die US-Luftwaffe der russischen Luftwaffe vor, eine Reaper-Drohne über Schwarzen Meer zum Absturz gebracht zu haben.
+++ 18:16 Putin-Propagandistin: Zwei Drohnen nahe meines Hauses abgestürzt +++
Die Chefredakteurin des russischen Staatssender RT, Margarita Simonyan, sagt im staatlichen Fernsehen, in dieser Woche seien zwei Drohnen in der Nähe ihres Hauses bei Moskau abgestürzt. "Es ist laut, das kann ich Ihnen sagen. Man wird um 03.30 Uhr morgens geweckt, wenn man gerade erst eingeschlafen ist", klagt sie. Die Ukraine greife Moskau mit Drohnen an, um "die Menschen in Panik zu versetzen", damit sie verlangen, dass der russische Präsident die "Spezialoperation" beende, "und sei es nur, damit diese Drohnen nicht über unsere Köpfe fliegen". Das werde allerdings nicht passieren, so die Propagandistin.
+++ 17:16 Ukrainische Armee: Wir rücken von Robotyne nach Süden vor +++
Die ukrainische Armee arbeitet sich nach Angaben eines Sprechers nach dem Durchstoßen der russischen Verteidigungslinie bei Robotyne weiter Richtung Süden vor. Die nächsten Ziele seien die Dörfer Nowoprokopiwka, Mala Tokmatschka und Otscheretuwate, sagt der Offizier Oleksander Schtupun, Sprecher der Truppen in diesem Frontabschnitt, im ukrainischen Fernsehen. Die russische Luftwaffe verstärke dort zwar ihre Angriffe, Schtupun deutete dies aber als Zeichen, dass die erschöpfte russische Artillerie und Infanterie dem ukrainischen Vorstoß nicht mehr viel entgegenzusetzen habe.
Diese Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen. Allerdings sind sich Militärbeobachter einig, dass Robotyne im Gebiet Saporischschja nach wochenlangen Kämpfen tatsächlich in der Hand ukrainischer Truppen ist.
+++ 17:10 Selenskyj: "Wir warten auf Entscheidungen" +++
Die Ukraine hofft nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj im September auf eine Reihe militärischer Hilfspakete aus dem Ausland. Dazu zählten Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge, Luftverteidigung und Raketen sowie Minenräumgerät, schreibt Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal. "Jeder der Partner ist über unsere Bedürfnisse informiert. Wir warten auf Entscheidungen." Außenpolitisch kündigt der Präsident einen "kraftvollen September" an. Geplant seien Gesprächsrunden zu internationalen Sicherheitsgarantien für das durch Russland angegriffene Land.
+++ 17:05 Ukrainischer Geheimdienst bestätigt Drohnen-Angriff auf Kursk +++
Ukrainischen Medien zufolge bestätigt der Geheimdienst des Landes einen Drohnenangriff auf die russische Region Kursk (siehe Eintrag heute Morgen, 07.04 Uhr). Demnach feuerte die Ukraine in der Nacht 16 Drohnen auf einen Flughafen dort ab. Die Drohnen hätten vier Kampfflugzeuge vom Typ Su-30 sowie eine MiG-29 zerstört. Ein S-300-Radarkomplex und zwei Raketensysteme seien ebenfalls getroffen worden.
+++ 16:17 Merz: Scholz soll sich nicht hinter Biden verstecken +++
CDU-Chef Friedrich Merz hat Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeworfen, sich in der Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine hinter US-Präsident Joe Biden zu verstecken. Er sei "seit langer Zeit der Auffassung, dass wir der Ukraine helfen müssen, dass sie schnell diesen Krieg beenden kann", sagt Merz im ARD-Sommerinterview. Er verstehe nicht, warum sich Scholz "auch in dieser Frage hinter dem amerikanischen Präsidenten versteckt", so Merz. "Ein deutscher Bundeskanzler muss sich nicht hinter dem amerikanischen Präsidenten verstecken." Merz stellte die Frage, was Scholz denn machen werde, wenn der nächste US-Präsident Donald Trump heißen werde. "Versteckt er sich dann immer noch dahinter?"
+++ 16:06 Tote nach Angriffen auf Charkiw und Cherson +++
Nach Angaben regionaler Gouverneure hat die russische Armee die Oblaste Charkiw und Cherson angegriffen und dabei zwei Menschen getötet. In Charkiw sei das Dorf Odnorobiwka nahe der russischen Grenze angegriffen worden, dabei sei eine 39-jährige Frau ums Leben gekommen. In Cherson sei die Ortschaft Virivka beschossen worden, dabei sei eine 35-Jährige getötet worden (siehe Eintrag 13.30 Uhr). Charkiw und Cherson sind fast täglich Angriffen russischer Streitkräfte ausgesetzt.
+++ 15:23 Prigoschin in altem Video: Das Flugzeug wird auseinanderbrechen +++
Anton Geraschtschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, postet ein Video, in dem der heute von Russland offiziell für tot erklärte Prigoschin über ein abstürzendes Flugzeug spricht - wenn auch nur als Metapher für Russland. "Ihr könnt mich umbringen, aber ich werde nicht lügen", sagt der Wagner-Chef darin, der sich als Kritiker der russischen Armeeführung inszenierte. "Ich muss ehrlich sein: Russland steht vor einer Katastrophe. Wenn das Räderwerk nicht richtig eingestellt wird, wird das Flugzeug mitten in der Luft auseinanderbrechen."
+++ 14:53 Gas- und Ölplattformen im Schwarzen Meer umkämpft +++
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums sind im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch strategisch wichtige Öl- und Gasplattformen im Schwarzen Meer umkämpft. Ein russischer Kampfjet habe vergangene Woche auf ein kleines ukrainisches Marineboot geschossen, das in der Nähe einer Plattform im Nordwesten des Meeres unterwegs gewesen sei, heißt es im britischen Geheimdienst-Update auf Twitter bzw. "X".
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 habe die Ukraine mehrere von Russland kontrollierte Plattformen angegriffen. "Sowohl Russland als auch die Ukraine haben zeitweise auch Truppen dort stationiert." Die Plattformen böten Zugang zu wertvollen Ressourcen. "Allerdings können sie, wie die Schlangeninsel im Westen, auch als Basis verwendet werden, als Hubschrauberlandeplätze und um Langstreckenraketensysteme zu positionieren."
+++ 14:12 Russische Paramilitärs drohen mit Befehlsverweigerung +++
Die rechtsradikale russische Rusitsch-Miliz droht angeblich mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist. Die russische Regierung solle eine Ausreise des 36-Jährigen nach Russland durchsetzen, fordern die Paramilitärs. "Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?", heißt es auf einem Rusitsch-Kanal auf Telegram. Der inhaftierte Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung. Das Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki verlängerte am Freitag den Gewahrsam gegen den Mann.
+++ 13:54 Größerer Brand in besetztem Berdjansk gemeldet +++
Es gibt Berichte über einen größeren Brand im von Russland besetzten Berdjansk im Süden der Ukraine. Der Exil-Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fedorow, schreibt, dass der Brand nach vorläufigen Angaben auf dem Gelände eines Unternehmens ausgebrochen sei. Anwohner hätten berichtet, dass die russischen Besatzer dort am Vortag militärische Ausrüstung untergebracht hätten, sagt er weiter. Diese Angaben sind nicht überprüfbar.
+++ 13:30 Gouverneur: Frau im Raum Cherson getötet +++
Im Großraum Cherson hat es nach Angaben der Behörden ein Todesopfer gegeben. Eine 35-jährige Frau sei in Virivka durch russischen Beschuss getötet worden, weitere Menschen seien verletzt worden, erklärt der Gouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin. Zuvor hatte die Verwaltung von Bombenangriffen über dem Raum Cherson berichtet.
+++ 13:05 Ukrainische Armee zählt Dutzende Luftangriffe +++
Die Ukraine zählt landesweit 45 Luftangriffe im Laufe des gestrigen Tages. Zudem habe Russland fünf Raketenangriffe durchgeführt und 67 Mal mit Mehrfachraketenwerfern auf Stellungen der ukrainischen Truppen sowie auf bewohnte Gebiete gefeuert, schreibt der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine. Luftangriffe habe unter anderen in den Regionen Donezk und Saporischschja gegeben.
+++ 12:52 Russische Ermittler: DNA-Test bestätigt Prigoschins Tod +++
Vier Tage nach dem Absturz eines Privatflugzeugs in Russland ist der Tod von Söldnerführer Jewgeni Prigoschin nach Angaben der russischen Ermittler durch DNA-Tests bestätigt. Bei den genetischen Untersuchungen seien alle zehn Todesopfer des Absturzes identifiziert worden, erklärt das russische Ermittlungskomitee. Es handele sich um die auf der Passagierliste des Fluges aufgeführten Personen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 12:30 Behörde: Russland wirft gelenkte Bomben über Raum Cherson ab +++
Im Süden der Ukraine gibt es nach Behördenangaben Luftangriffe. Die russische Armee habe im Gebiet von Cherson, Darjiwka und Odradokamjanka gelenkte Bomben abgeworfen, erklärt die Regionale Militärverwaltung. Ob es Verletzte oder Schäden gibt, werde noch geprüft. In der Oblast Cherson gab es am Vormittag Luftalarm, der eine gute halbe Stunde andauerte.
+++ 11:40 Mehrere Regionen beklagen Tote und Verletzte nach russischem Beschuss +++
In der Oblast Saporischschja ist Behördenangaben zufolge ein Mann durch russischen Beschuss getötet worden. Vier weitere Menschen seien verletzt worden, erklärt die Regionale Militärverwaltung im Südosten der Ukraine. Sie berichtet von knapp 90 Angriffen auf die Regionen Wassyliwka und Polohy im Laufe des gestrigen Tages. Die russischen Truppen hätten Drohnen, Raketenwerfer und Artillerie eingesetzt. Zahlreiche Kleinstädte und Dörfer wurden demnach beschossen. Auch die südliche Oblast Cherson beklagt nach russischen Angriffen ein Todesopfer sowie vier Verletzte. Demnach wurden gestern Wohnviertel, Infrastruktur, eine medizinische Einrichtung, Geschäfte und Lagerhäuser getroffen.
+++ 11:00 Russland soll Angriffe bei Lyman und Kupjansk verstärken +++
Ein Sprecher der ukrainischen Armee berichtet von zunehmenden russischen Angriffen an den Frontabschnitten bei Lyman und Kupjansk im Osten und Nordosten des Landes. Russland habe die Häufigkeit seiner Angriffe an diesen beiden Fronten deutlich erhöht, erklärt der Pressesprecher laut "Ukrainska Pravda" in einer Nachrichtensendung. An der Kupjansk-Front seien etwa 45.000 russische Soldaten stationiert, an der Lyman-Front seien es um die 48.000 russische Soldaten. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.
+++ 10:31 Borrell hält Sanktionen für wirkungsvoll +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hält die Sanktionen der EU gegen Russland für wirkungsvoll: "Einige Leute behaupten, diese Sanktionen hätten nicht funktioniert. Das ist einfach nicht wahr. Innerhalb eines Jahres haben sie Moskaus Handlungsspielraum bereits erheblich eingeschränkt, (…) das Land von wichtigen Märkten abgeschnitten und die industriellen und technologischen Kapazitäten Russlands erheblich geschwächt." Schon jetzt hätten die Sanktionen spürbare Auswirkungen auf die gesamte russische Wirtschaft. Diese dürften weiter zunehmen, nimmt er an. Neben den Wirtschaftssanktionen habe die EU auch Vermögenswerte von mehr als 1500 Personen und fast 250 Unternehmen und Organisationen eingefroren, sowie Reiseverbote verhängt.
+++ 09:58 Ukraine meldet zwei Verletzte nach Raketenangriffen +++
Aus der Ukraine werden Verletzte und Schäden in Folge der jüngsten russischen Raketenangriffe gemeldet: Nach Angaben der Behörden sind in der Region Kiew zwei Menschen verletzt worden. Zudem seien zehn Gebäude beschädigt worden, als Trümmer abgeschossener russischer Raketen niedergingen, erklärt Gouverneur Ruslan Krawtschenko. Dank der ukrainischen Luftwaffe habe es bei dem nächtlichen Angriff keine Raketeneinschläge an zivilen Zielen oder der kritischen Infrastruktur gegeben. Zuvor hatte das Militär den Abschuss von vier Marschflugkörpern gemeldet. In der ganzen Ukraine gab es am frühen Morgen für rund drei Stunden Luftalarm. Den Behörden zufolge zielten russische Raketen auch außerhalb von Kiew auf den Norden und die Mitte des Landes. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:16 Ukraine: Russland setzt bei Raketenangriff womöglich auch Attrappen ein +++
Nach ukrainischen Angaben könnte Russland bei seinem jüngsten Raketenangriff zum Teil auch Attrappen eingesetzt haben. Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, am frühen Morgen seien Marschflugkörper von russischen Kampfflugzeugen bei der Stadt Engels an der Wolga gestartet worden. Insgesamt seien acht Flugkörper beobachtet worden. Vier von ihnen seien über der nördlichen und zentralen Ukraine abgeschossen worden. Trotzdem seien bislang keine Einschläge oder Schäden bekannt geworden. Es könnte sich bei einigen der Lenkraketen um Attrappen gehandelt haben, heißt es. Am frühen Morgen war die Luftabwehr in den Außenbezirken von Kiew und in der zentralukrainischen Oblast Tscherkassy aktiviert worden, wie ukrainische Stellen mitteilten.
+++ 08:46 Kriegsparteien wollen jeweils Hunderte Soldaten ausgeschaltet haben +++
Die ukrainische Armee beziffert die Zahl der russischen Verluste auf etwa 550 Soldaten binnen eines Tages. Insgesamt seien mehr als 260.800 russische Kämpfer ausgeschaltet worden, teilt der Generalstab mit. Russland macht ebenfalls Angaben zu den feindlichen Verlusten. In einem Bericht des Verteidigungsministeriums vom Samstag ist von bis zu 690 ausgeschalteten ukrainischen Soldaten die Rede. Die Angaben beider Seiten sind nicht unabhängig überprüfbar.
+++ 08:08 Russlands Marine beendet Übung mit China +++
Verbände der russischen und der chinesischen Marine haben einem Agenturbericht zufolge eine gemeinsame Patrouillen-Fahrt im Pazifik abgeschlossen. An der mehr als dreiwöchigen Übung nahmen einige der größten Kriegsschiffe Russlands teil, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die russische Flotte berichtet. Während der Patrouille seien gemeinsame U-Boot- und Flugabwehrübungen durchgeführt worden. Die Verbände legten demnach mehr als 7000 Seemeilen unter anderem auch durch das Japanische Meer und das Beringmeer zurück. Dabei fuhren sie entlang der Kurilen-Inseln, die seit Jahrzehnten für Spannungen zwischen Japan und Russland sorgen.
+++ 07:39 Ukrainischer Geheimdienstchef: Russen können Linien lange halten, "wenn wir keine aktiven Maßnahmen ergreifen" +++
Der Direktor des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, betont, dass die Ukraine offensiv vorgehen müsse, um ihr Territorium zu befreien. "Es ist notwendig, die Verteidigungslinien zu durchbrechen. Und das tun wir übrigens gerade", sagt er laut dem Online-Portal "Ukrainska Pravda" in einem Interview mit "Crimea.Realities", einem örtlichen Projekt des ukrainischen Ablegers vom US-finanzierten Sender Radio Free Europe / Radio Liberty. Die russischen Truppen könnten die Verteidigungslinien in den von ihnen besetzten Gebieten "sehr lange halten, wenn wir keine aktiven Maßnahmen ergreifen. Glauben Sie mir, sie können sie für den Rest ihres Lebens halten". Die Linien zu überwinden, sei nur möglich "mit unserem eigenen Blut, es gibt keine andere Option", fügt er demnach hinzu.
+++ 07:04 Laut Moskau wird weitere Drohne über Russland abgeschossen +++
Das russische Verteidigungsministerium meldet einen zweiten Drohnen-Abschuss über russischem Gebiet. Neben dem Abschuss über der Region Brjansk sei eine weitere Drohne über der Region Kursk abgewehrt worden, heißt es. Die Oblast Kursk grenzt an den Nordosten der Ukraine. Die Angaben des Ministeriums lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Immer wieder hatte es in den vergangen Wochen Berichte aus Russland über ähnliche Angriffe gegeben. Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr anderthalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
+++ 06:19 Russische Region Brjansk meldet Drohnen-Abschuss +++
Die russische Oblast Brjansk liegt nördlich der Ukraine - dort soll eine ukrainische Drohne abgeschossen worden sein. Das erklärt der Gouverneur von Brjansk. Das russische Militär habe die Drohne über der Region Trubtschewsk zerstört, schreibt Alexander Bogomaz am späten Abend bei Telegram. Es sei niemand verletzt worden. Gestern hatte auch die russische Oblast Belgorod ukrainische Drohnenangriffe gemeldet.
+++ 04:45 Luftabwehr aktiv: Raketenangriffe auf Kiew +++
Mehrere Regionen in der Ukraine sind Berichten zufolge am frühen Morgen unter Raketenbeschuss geraten. Unter anderem wurde in den Außenbezirken Kiews die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte. Auch der Gouverneur von Tscherkassy, Ihor Taburez, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass das zentralukrainische Gebiet die Luftabwehr aktiviert habe. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. In der gesamten Ukraine herrscht derzeit Fliegeralarm.
+++ 03:48 ISW: Ukraine stößt in Saporischschja durch +++
Die ukrainischen Streitkräfte machen laut dem US-Institut für Kriegsstudien ISW weitere taktisch bedeutsame Fortschritte in der westlichen Oblast Saporischschja. Mehrere ukrainische und russische Quellen berichten demnach, dass die ukrainischen Streitkräfte durch die erste Reihe der russischen Verteidigungsstellungen vorgedrungen sind, die nach ukrainischen und US-amerikanischen Angaben die größte Herausforderung darstellen. ISW verwies auf die Einschätzung eines ukrainischen Kommandeurs mit Decknamen Skala: "Wir haben die Hauptstraßen, die vermint waren, passiert. Wir kommen zu den Linien, an denen wir vorrücken können. Ich bin sicher, dass wir von hier aus schneller vorankommen werden", sagt Skala laut Reuters.
+++ 02:48 Kadyrow droht Dänemark und Schweden +++
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow droht Schweden und Dänemark wegen öffentlicher Koranverbrennungen mit Einmarsch und Krieg. Zuerst werde man die Ukraine besiegen, sagt der Putin-Verbündete in einem Video-Clip.
+++ 23:59 Gefallene ukrainische Soldaten: "Es ist Papa" +++
Der Berater des ukrainischen Innenministeriums Anton Geraschtschenko teilt auf Twitter (heute X) ein Video über ein kleines Mädchen, das auf Plakaten gefallener ukrainischer Soldaten den eigenen Vater entdeckt.
+++ 20:53 Ukraine bereitet weitere Mobilmachung vor +++
Die ukrainische Regierung bereitet nach eigenen Angaben für den Abwehrkampf gegen Russland weitere Einberufungen vor. "Ja, die Militärs haben sich an uns gewandt und es wird wohl eine zusätzliche Einberufung geben", sagt der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, im ukrainischen Radio. Ihm zufolge handelt es sich um keine außerplanmäßige Maßnahme.
+++ 20:17 Ukraine setzte "völlig moderne" Rakete gegen Ziel auf Krim ein +++
Eine "neue, völlig moderne" Rakete sei bei einem Angriff auf ein russisches Flugabwehrsystem auf der Krim am vergangenen Mittwoch zum Einsatz gekommen, sagt Olexij Danilow, Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, im ukrainischen Radio. Die in der Ukraine hergestellte Rakete funktioniere "einwandfrei". Bei dem Angriff war ein russisches Luftverteidigungssystem vom Typ S-400 zerstört worden. Nach ukrainischen Angaben war das Flugabwehrsystem in der Lage, Ziele in der Luft, an Land und auf See anzugreifen. Die Ukraine nimmt seit Wochen verstärkt Ziele auf der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel ins Visier.
+++ 19:51 Selenskyj würdigt verunglückte Piloten +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj würdigt die bei einem Unfall ums Leben gekommenen ukrainischen Piloten. "Mein Beileid an Familie und Freunde, an alle, die die Jungs kannten", schreibt er in seinem Telegram-Kanal. Der als "Juice" bekannt gewordene Pilot habe der Ukraine sehr geholfen, so Selenskyj. "Die Ermittlungen zum Vorfall dauern an. Es ist noch zu früh, um Einzelheiten zu verraten. Selbstverständlich werden alle Sachverhalte geklärt."
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Quelle: ntv.de, hvo/mau/hul/dpa/rts/AFP