Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 04:46 Greenpeace: Vier EU-Länder zahlen mehr für russisches Gas als für Ukraine-Hilfen +++

Frankreich, Belgien, Spanien und die Niederlande haben Russland zwischen 2022 und Juni 2025 mehr für Flüssigerdgas (LNG) bezahlt, als sie im selben Zeitraum für die Ukraine-Hilfen ausgaben. Dies geht aus einer Greenpeace -Studie hervor, über die Ukrinform berichtet. Der Untersuchung zufolge importierten die vier Länder in diesem Zeitraum russisches Flüssigerdgas im Wert von 34,3 Milliarden Euro und unterstützten die Ukraine mit 21,2 Milliarden Euro. Diese Lieferungen von russischem Gas erfolgen im Rahmen von Verträgen mit europäischen Energieunternehmen wie Total Energies, Engie, Shell, Naturgy und SEFE. Der wichtigste russische Flüssigerdgaslieferant für Europa ist Yamal LNG. Greenpeace schätzt, dass das Unternehmen zwischen 2022 und 2024 aus seinen Treibstoffverkäufen nach Europa rund 8,1 Milliarden Euro an Steuern an den russischen Haushalt abgeführt hat.

+++ 03:48 Wadepuhl warnt Nato vor Überreaktion +++
Nach wiederholten Zwischenfällen mit mutmaßlich russischen Drohnen in Nato-Ländern hat Außenminister Johann Wadephul vor einer Überreaktion der Nato gewarnt. "Es ist ja gerade das Ziel von Putin, Unruhe zu stiften", sagt Wadephul den Funke-Zeitungen. "Die beste Antwort darauf ist ruhig zu bleiben." Bisher habe die Nato sehr angemessen reagiert. "Jetzt zu überziehen wäre ein Fehler", sagte Wadephul. "Wir erleben es ja schon bei der verbalen Auseinandersetzung, dass Russland versucht, den Spieß umzudrehen - das wäre erst recht der Fall, wenn wir jetzt mit Waffengewalt reagieren würden." Gleichzeitig dürfe man nicht davon ausgehen, dass Putin einfach so zurückstecken werde. "Russland testet uns jetzt und möchte wissen, was wir uns gefallen lassen."

+++ 02:45 Estlands Regierungschef sieht russische Luftraumverletzungen als Ablenkungsmanöver +++
Estlands Regierungschef Kristen Michal hat das Eindringen russischer Drohnen und Militärflugzeuge in den Luftraum von Nato-Staaten als Ablenkungsmanöver bezeichnet. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle, dass die EU-Staaten sich mit sich selbst beschäftigten und nicht mit der weiteren Unterstützung der Ukraine, sagt Michal in Kopenhagen. "Putin will, dass wir über uns selbst sprechen, nicht über die Ukraine, nicht über die Hilfe für die Ukraine." Mit Blick auf das informelle Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in der dänischen Hauptstadt am heutigen Mittwoch sagt Michal, er hoffe auf eine starke Botschaft der "Einheit und Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen". Die EU-Staaten dürften sich "niemals von dem Hauptthema ablenken lassen, dem Problem mit Russland".

+++ 01:44 IAEA: Atomkraftwerk Saporischschja schnell reparieren +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bemüht sich um eine rasche Wiederherstellung der externen Stromversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Die IAEA stehe dazu mit beiden Konfliktparteien in Kontakt, teilt IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Lage in dem von Russland besetzten Kraftwerk als kritisch bezeichnet. Russischer Beschuss verhindere die Reparatur der Stromleitungen. Diese sind zur Kühlung der Reaktoren und zur Abwendung einer Kernschmelze notwendig.

+++ 01:04 Wadephul drängt auf sofortige Wehrpflicht +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul plädiert dafür, in Deutschland umgehend die Wehrpflicht wieder einzuführen. "Ich bin für die sofortige Wehrpflicht!", sagt der CDU-Minister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber das müssen wir in der Koalition miteinander besprechen." In der kommenden Woche wird im Bundestag erstmals der Gesetzentwurf der Bundesregierung beraten, der zunächst einen neuen Wehrdienst auf freiwilliger Basis vorsieht. Sollte damit der Personalbedarf der Bundeswehr nicht gedeckt werden und die Sicherheitslage es erforderlich machen, sollen laut Entwurf zu einem späteren Zeitpunkt Bundesregierung und Bundestag über die Einführung der Wehrpflicht entscheiden. Wadephul betont, er habe schon mehrmals für die sofortige Wehrpflicht plädiert und bleibe dabei.

+++ 23:48 Dnipro unter Dauerbeschuss: Zwölf Drohnen zerstört +++
Ukrainische Streitkräfte haben zwölf russische Drohnen am Himmel über der Region Dnipropetrowsk zerstört. Das berichtet Serhii Lysak, Leiter der regionalen Militärverwaltung von Dnipropetrowsk, auf Telegram."Unsere Luftverteidigung hat heute zwölf Drohnen zerstört, die die Russen auf die Region abgefeuert haben", schreibt er. Die Russen hätten Dnipro den ganzen Tag über angegriffen. 28 Menschen wurden verletzt, darunter ein zehnjähriger Junge und ein 17-jähriges Mädchen. Zwölf Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, berichtet Ukrinform.

+++ 22:25 Selenskyj: Lage im AKW Saporischschja ist "kritisch" +++
Selenskyj warnt vor der Gefahr einer nuklearen Katastrophe im von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine. Die Lage sei kritisch, weil die Anlage seit einer Woche nicht mehr am Stromnetz hänge, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Dieselmotoren gewährleisten die Stromversorgung." Über einen so langen Zeitraum sei das bislang noch nie getestet worden, sagt er. Zudem gebe es Informationen darüber, dass einer der Generatoren ausgefallen sei.

+++ 22:02 "Wir müssen regeln": Trump fordert erneut Selenskyj-Putin-Treffen +++
US-Präsident Donald Trump schlägt erneut vor, dass Selenskyj und Putin sich zu einem Gipfeltreffen treffen sollen, um den Krieg in der Ukraine "ein für alle Mal zu regeln". Er betont, man müsse über Frieden sprechen und den Konflikt beenden, auch wenn es dafür Zugeständnisse brauche. Der Vorschlag stößt international auf Skepsis: Kritiker warnen vor legitimatorischem Charakter und vor Bedingungen, die die Ukraine schwächen könnten.

Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, hny/jpe/mau/dpa/rts/AFP

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