Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 03:21 EU gibt Ukraine weitere Finanzspritze aus eingefrorenen russischen Geldern +++

Die Europäische Union überweist nach Angaben aus Kiew der Ukraine eine weitere Kredit-Tranche in der Höhe von vier Milliarden Euro. "Die Tranche wurde von Einnahmen aus eingefrorenen Geldern der russischen Zentralbank in der EU finanziert", schreibt die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko bei Telegram. Es sei ein wichtiges Signal Europas, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu erhöhen. Swyrydenko dankt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis für ihre Unterstützung. In einer Mitteilung schreibt das Finanzministerium in Kiew, dass die Kreditgelder für Ausgaben in den Bereichen Soziales und Wiederaufbau, aber auch im Militärbereich verwendet werden können. Die Nutzung eingefrorener russischer Mittel für den Bedarf der Ukraine stehe weiter auf der Tagesordnung bei Treffen mit europäischen Vertretern, sagt Finanzminister Serhij Martschenko gemäß der Mitteilung. Der Kreml hatte dies erst kürzlich als "Diebstahl" bezeichnet.

+++ 01:06 Selenskyj wirft Russland gezielten Angriff bei Tschernobyl vor +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Moskau am Mittwoch einen Angriff auf die Stadt Slawutytsch inszeniert, der die Stromzufuhr zum nahegelegenen stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl drei Stunden lang unterbrochen habe. Moskau habe bei dem "vorsätzlichen Angriff" mehr als 20 Drohnen eingesetzt, teilt Selenskyj auf Telegram mit. "Den Russen konnte nicht unbekannt gewesen sein, dass ein Angriff auf Anlagen in Slawutytsch solche Folgen für Tschernobyl haben würde." In dem stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl lagern große Mengen abgebrannter Brennelemente.

+++ 23:37 EU-Kommissarin: "Europa kann ohne stabile Ukraine nicht sicher sein" +++
Der Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union wird die Sicherheit des gesamten Kontinents stärken und gleichzeitig ein Schlüsselelement für umfassendere Sicherheitsgarantien für die Ukraine in der Zukunft darstellen. Dies erklärt die EU-Kommissarin für die Erweiterung der Union, Marta Kos, in einem Interview mit Ukrinform. "Wenn ich über die Sicherheit in Europa spreche, meine ich, dass Europa ohne eine stabile und demokratische Ukraine nicht sicher sein kann", sagt Kos und fügt hinzu, dass die EU-Mitgliedschaft der Ukraine ein "politischer Anker für Sicherheitsgarantien" sein werde. Sie merkt an, dass sich die Mitgliedstaaten in der Vorkriegszeit, während der früheren EU-Erweiterungsrunden, hauptsächlich von wirtschaftlichen Erwägungen leiten ließen. "Wir hatten in der EU vergessen, selbst als mein Land Slowenien 2004 Mitglied wurde, dass es bei dem Projekt der Europäischen Union um Frieden, Freiheit und Wohlstand geht. Ich gebe zu, als wir 2004 der EU beitraten, haben wir unsere Mitgliedschaft vor allem durch die wirtschaftliche Brille gesehen: Wie viel Geld werden wir bekommen, wie viel besser werden wir leben? […] Aber jetzt, aufgrund des Krieges in Ihrem Land, hat sich die Geopolitik völlig verändert", so Kos.

+++ 22:16 Kiew wütend: Ungarn sperrt Empfang von zwölf ukrainischen Medien +++
Ungarn sperrt am Montag den Zugang zu zwölf ukrainischen Medien, darunter die "Ukrainska Pravda". Als Reaktion wirft der Nationale Rat für Fernsehen und Rundfunk der Ukraine Budapest eine schwerwiegende Verletzung des Rechts auf Information vor. Nach Ansicht des Nationalrats untergräbt diese Entscheidung das Recht der Bürger auf freien Zugang zu verlässlichen Informationen ohne russische Propaganda, für die Moskau sehr viel Geld ausgibt. Im Jahr 2025 plante Russland laut Detector Media, eine Rekordsumme von etwa 1,64 Milliarden Dollar für staatliche Propaganda auszugeben. Da Moskau die Ukraine auf dem Schlachtfeld nicht besiegen könne, habe es sich zum Hauptziel gesetzt, die westliche Unterstützung zu verringern, insbesondere während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump, so der Nationale Rat. Die ungarischen Behörden bezeichnen die Sperrung ukrainischer Medien dagegen als "Spiegelreaktion", nachdem die Ukraine Anfang September 15 ausländische Medien eingeschränkt hatte. Diese Quellen, darunter News Front, Bal-Rad, Demokrata, Origo, Pravda Romania, Flux24 und Sputnik, verbreiteten jedoch russische Desinformation, so der ukrainische Nationalrat.

+++ 21:34 Satellitenbilder: Russische Drohnenstartplätze immer näher an der Grenze zur Ukraine +++
Flugplätze sind nach wie vor Russlands wichtigste Startplätze für Kampfdrohnen, aber in den Jahren 2024 und 2025 beginnen die Streitkräfte zunehmend, provisorische Drohnenstartplätze auf offenen Feldern einzurichten. Ein solcher Standort ist nun in der Nähe der Stadt Navlya in der russischen Region Brjansk entstanden - nur 75 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Satellitenbilder zeigen, dass das Gebiet, in dem sich der Startplatz heute befindet, 2022 nichts weiter als eine unbefestigte Straße und eine Lichtung zwischen Baumreihen war. Bilder vom September 2025 zeigen jedoch zwei neue Einrichtungen. Die erste ist ein mobiler Startplatz, der von Fahrzeugen aus betrieben wird. Der zweite Standort wurde vom Dnipro-OSINT-Projekt eingehend analysiert. Die Analysten identifizierten 18 neue Strukturen, die Drohnengaragen ähneln, sowie zwei stationäre Abschussrampen. Der Bericht stellt fest, dass diese zweite Anlage - insbesondere die festen Abschussplattformen - auf eine kürzlich erfolgte Erweiterung hindeutet. Durch die Nähe der Startplätze und der Infrastruktur zur ukrainischen Grenze verkürzt sich die Zeit, die Shahed-Drohnen benötigen, um ihre Ziele in der Ukraine zu erreichen. Dies wiederum verkürzt das Reaktionsfenster für die ukrainische Luftabwehr.

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Quelle: ntv.de, toh/dpa/rts/AFP

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