Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:20 Kuleba: Patriot-Abwehrsystem in weniger als sechs Monaten einsatzbereit +++

Die US-Regierung plant einem Bericht der britischen Zeitung "Guardian" zufolge, ihr Flugabwehrsystem Patriot in weniger als sechs Monaten für die Ukraine einsatzbereit zu machen. Die Zeitung zitiert aus einem Interview der Agentur AP mit Dmytro Kuleba. Demnach sei der ukrainische Außenminister "absolut zufrieden" mit den Ergebnissen des Besuchs von Präsident Wolodymyr Selenskyj in den USA in der vergangenen Woche. Dieser hatte dabei eine Zusage der USA für das Boden-Luft-Raketensystem erhalten, um die ukrainische Infrastruktur und das Stromnetz vor russischen Raketen- und Drohnenangriffen schützen zu können. Diese nimmt Moskau seit mehreren Monaten gezielt ins Visier. Normalerweise dauert die Ausbildung, um das Patriot-System zu bedienen, bis zu ein Jahr.

+++ 19:51 Russland setzt Investigativ-Journalist Grozev auf "Fahndungsliste" +++
Russland setzt den Investigativ-Journalisten Christo Grozev nach Angaben des russischen Innenministeriums auf seine "Fahndungsliste". Der Bulgare ist der leitende Rechercheur zu Russland bei der Journalistengruppe Bellingcat. Nach Angaben auf der Ministeriums-Website werde er "gemäß einem Artikel des Strafgesetzbuchs gesucht", ohne den betreffenden Artikel anzugeben. "Ich habe keine Ahnung, aus welchen Gründen der Kreml mich auf seine 'Fahndungsliste' gesetzt hat, daher kann ich zu diesem Zeitpunkt keine Kommentare abgeben", schreibt Grozev auf Twitter. Welcher Artikel nun der ausschlaggebende Grund sei, spiele aus seiner Sicht aber auch keine Rolle. "Seit Jahren machen sie deutlich, dass sie Angst vor unserer Arbeit haben und vor nichts zurückschrecken würden, um sie verschwinden zu lassen", so der Journalist.

+++ 19:33 Ukraine schlägt Friedensgipfel Ende Februar vor - Guterres als Vermittler? +++
Die Ukraine strebt einen Friedensgipfel im Februar an, wie die britische Zeitung "Guardian" berichtet. Demnach sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba gegenüber der Agentur AP, dass seine Regierung einen Friedensgipfel bis Ende Februar anstrebe. Laut Kuleba werde die Ukraine alles tun, um den Krieg 2023 zu gewinnen, aber auch Diplomatie spiele immer eine wichtige Rolle. "Jeder Krieg endet diplomatisch. Jeder Krieg endet als Ergebnis der Aktionen auf dem Schlachtfeld und am Verhandlungstisch", so der ukrainische Politiker. "Die Vereinten Nationen könnten der beste Ort für diesen Gipfel sein. Denn hier geht es nicht darum, einem bestimmten Land einen Gefallen zu tun. Hier geht es wirklich darum, alle an Bord zu holen", zitiert die Zeitung den Ukrainer. Als möglichen Vermittler nennt Kuleba UN-Generalsekretär António Guterres. "Er hat sich als effizienter Mediator und Verhandlungsführer und vor allem als Mann mit Prinzipien und Integrität erwiesen", sagt Kuleba über Guterres: "Wir würden uns daher über seine aktive Teilnahme freuen."

+++ 19:16 Kämpfe um Bachmut im Osten der Ukraine dauern an +++
Die Gefechte zwischen russischen Invasionstruppen und ukrainischen Verteidigern um die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine dauern an. Dabei seien erneut mehrere Vorstöße russischer Einheiten abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Stadt Bachmut gilt als sogenannter Eckpfeiler der Front im Osten der Ukraine. Ein Durchbruch an dieser Stelle würde den russischen Truppen ein Vordringen tief ins Hinterland der ukrainischen Linien ermöglichen. Die Stadt ist inzwischen von den Verteidigern zur Festung ausgebaut worden. Ukrainische Artillerie traf eine Ansammlung russischer Truppen in der Ortschaft Polowinkino in der Region Luhansk im Osten des Landes. Dabei seien rund 150 Soldaten getötet oder verwundet worden, hieß es. Ein ähnlicher Artillerieangriff auf russische Truppen in der Region Cherson im Süden der Ukraine habe rund 50 Soldaten getötet und weitere 100 verwundet, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Angaben lassen sich bislang nicht unabhängig prüfen.

+++ 18:54 Ukrainischer Gouverneur: Russische Truppen geben Stützpunkt in Kreminna auf +++
Wie mehrere ukrainische Medien berichten, befindet sich das russische Militär in der umkämpften Region Luhansk im Osten der Ukraine wohl weiter auf dem Rückzug. Die russischen Truppen haben nach Darstellung des ukrainischen Gouverneurs Serhij Hajdaj einen militärischen Stützpunkt in der Stadt Kreminna aufgegeben. Als Grund nannte Hajdaj die vorrückenden ukrainischen Truppen bei einem Interview im ukrainischen Fernsehen. Die ukrainischen Streitkräfte seien nach Aussage des Gouverneurs "nicht weit entfernt" etwa 20 Kilometer von der Stadt, wie "Kyiv Independent" berichtet. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Das russische Verteidigungsministerium hat bislang keine Stellungnahme abgegeben. Nach dem Rückzug aus Charkiw im September hatte das russische Militär in Kreminna einen neuen Stützpunkt eingerichtet.

+++ 18:23 Kiew bezweifelt Rechtmäßigkeit von Moskaus UN-Mitgliedschaft +++
Das ukrainische Außenministerium startet nach eigener Darstellung eine Initiative, mit der die Legitimität der Mitgliedschaft Russlands in den Vereinten Nationen und allen Gremien in Frage gestellt wird. Nach Auffassung des Außenamtes in Kiew sei der Sitz Moskaus weder in den UN noch im Weltsicherheitsrat auf Grundlage internationalen Rechts geregelt, zitierte die "Ukrajinska Prawda" aus einem Schreiben der Behörde. Russland betrachte sich "fälschlicherweise" seit Dezember 1991 als UN-Mitglied. Nach Dafürhalten Kiews erscheine der Name "Russische Föderation" nicht in der UN-Charta, zudem habe das Land nicht die notwendige Aufnahmeprozedur durchlaufen, wie etwa Tschechien und die Slowakei nach dem Zerfall der Tschechoslowakei. Auch die ehemaligen Republiken Jugoslawiens mussten sich nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats neu um UN-Mitgliedschaft bewerben. Russland betrachtet sich als legitimer Nachfolger der Sowjetunion, die Gründungsmitglied der Vereinten Nationen war.

+++ 17:57 Kreml: Keine Neujahrsglückwünsche Putins für Biden +++
Kremlchef Wladimir Putin streicht US-Präsident Joe Biden von seiner Liste für Neujahrsglückwünsche. "Aktuell sind wir so tief in gegenseitiger Feindseligkeit, dass es sicherlich nicht zu Glückwünschen kommen wird", wurde Putins Sprecher Dmitri Peskow von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Ob auch andere Staats- und Regierungschef von Staaten, die Russland wegen Sanktionen als unfreundlich oder feindlich eingestuft hat, vergeblich auf Glückwünsche aus Moskau zum Neuen Jahr warten müssen, führte Peskow nach Interfax-Angaben nicht aus.

+++ 17:22 Kasachstan übergibt der Ukraine 41 Generatoren für Krankenhäuser +++
Die mit Russland wirtschaftlich und militärisch liierte Ex-Sowjetrepublik Kasachstan hat der Ukraine nach Angaben aus Kiew Generatoren zur Linderung der Energiekrise übergeben. "Wir haben ein wunderbares Geschenk unter den Weihnachtsbaum von unserem Brudervolk aus Kasachstan bekommen: 41 leistungsstarke Generatoren für unsere medizinischen Einrichtungen", teilt das ukrainische Gesundheitsministerium auf seiner Facebook-Seite mit. Den Angaben aus dem Gesundheitsministerium nach sollen die Stromerzeuger in den Regionen eingesetzt werden, die besonders stark unter den russischen Raketenbeschüssen der Energie-Infrastruktur gelitten haben. Namentlich aufgeführt sind die Gebiete Mykolajiw, Dnipropetrowsk und Charkiw. Russland beschießt seit Oktober gezielt die Energie-Infrastruktur der Ukraine, um die Menschen dort in Kälte und Dunkelheit zu stürzen. Kasachstan hatte sich nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine neutral erklärt. Zudem weigerte sich Tokajew bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin offen, die russischen Annexionen anzuerkennen.

+++ 16:48 Bericht: Explosionen in russischer Stadt Nowosibirsk gemeldet +++
In der russischen Stadt Nowosibirsk soll es zu Explosionen gekommen sein. Das berichtet "Kyiv Independent". Demnach soll in einem Lagerhaus in der Stadt ein großes Feuer ausgebrochen und Explosionsgeräusche zu hören gewesen sein, berichten lokale russische Medien und Telegram-Kanäle unter Berufung auf Augenzeugen.

+++ 16:24 Selenskyj bittet Indien um Unterstützung von Friedensplan +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj telefoniert mit dem indischen Präsidenten Narendra Modi. Er habe Modi eine erfolgreiche G20-Präsidentschaft gewünscht und ihn zudem gebeten, dabei zu helfen, eine "Friedensformel" für die Ukraine umzusetzen, teilt Selenskyj mit. Er hatte der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im November einen zehn Punkte umfassenden Friedensplan zur Beendigung des Krieges präsentiert.

+++ 15:52 Angebliche Wagner-Söldner schimpfen über russischen Generalstabschef +++
In einem Video, das der Journalist Christo Grozev von Bellingcat bei Twitter geteilt hat, sind angebliche Kämpfer der privaten russischen Söldnergruppe Wagner zu sehen, wie über den Generalstabschef der russischen Streitkräfte schimpfen. Ein "Stück Scheiße" nennen die angeblichen Wagner-Söldner Valery Gerasimov. "Wo sind die Granaten? Wir haben keine Granaten mehr", fragen sie in dem Video, das in der ukrainischen Stadt Bachmut entstanden sein soll. Grozev schreibt in dem Tweet, dass Jewgeni Prigoschin, der Gründer der Söldnergruppe, gesagt haben soll, er habe "nichts zu diesem Video zu sagen" und unterstütze im Wesentlichen den Angriff auf Gerasimov.

+++ 15:12 Tschechiens Präsident: Russland wird sich zurückziehen +++
Der tschechische Präsident Milos Zeman spricht sich für eine weitere auch militärische Unterstützung der Ukraine aus. "Ich bin überzeugt, dass der Druck der freien Länder früher oder später Russland dazu bringen wird, das Gebiet der Ukraine zu verlassen", sagte das Staatsoberhaupt in seiner traditionellen TV-Weihnachtsansprache. Er sei immer ein Befürworter korrekter Wirtschaftsbeziehungen seines Landes zu Russland gewesen, vor allem wegen dessen wichtiger Energielieferungen, betonte Zeman. Nun aber seien die Sicherheit der Welt und damit auch Tschechiens bedroht. In solchen Situationen müssten Wirtschaftsinteressen hinter Sicherheitsinteressen zurücktreten, erklärte er. Bis zum russischen Angriff auf die Ukraine galt Zeman als Gegner von harten EU-Sanktionen gegen Russland. Er war deshalb oft als "pro-russisch" kritisiert worden.

+++ 14:50 Papst fordert auch in dritter Weihnachtsansprache Frieden für Ukraine +++
Auch in seiner dritten Ansprache in der Weihnachtszeit fordert Papst Franziskus ein Ende des Krieges in der Ukraine. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sagte nach dem Gebet des Angelus vor Gläubigen auf dem Petersplatz: "Wir bitten um Frieden für dieses gequälte Volk." Schon bei der Predigt während der Christmette im Petersdom und dann auch beim traditionellen Segen "Urbi et Orbi" am ersten Feiertag hatte Franziskus den blutigen Konflikt in der Ukraine kritisiert und Frieden gefordert.

+++ 14:22 Bericht: Enttarnter Spion beim BND könnte Lageberichte zu Ukraine verraten haben +++
Der vergangene Woche enttarnte mutmaßliche BND-Doppelagent könnte laut Medienberichten geheime Informationen zur Lage in der Ukraine an Russland verraten haben. Das berichten NDR und WDR. Weiter heißt es unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen, dass der Beamte möglicherweise erpresst worden sei. Der Generalbundesanwalt oder der Auslandsgeheimdienst BND wollten sich dem Bericht zufolge nicht dazu äußern. Beide verwiesen lediglich auf ihre Pressemitteilungen vom vergangenen Donnerstag.

+++ 13:51 Nawalny klagt über Schmerzen wegen langer Einzelhaft +++
Der inhaftierte Kremlkritiker Alexej Nawalny klagt über zunehmende Rückenschmerzen durch die ständige Einzelhaft. "Du sperrst einen Menschen in eine isolierte Strafzelle, wo er 16 Stunden am Tag entweder stehen oder auf einem eisernen Hocker sitzen kann. In einem Monat tut unter diesen Bedingungen selbst einem gesunden Menschen der Rücken weh", ließ der Oppositionspolitiker über mehrere Tweets mitteilen. Er selbst sitze schon drei Monate praktisch ständig in Einzelhaft. Die Gefängnisärztin habe ihn zwar untersucht, ihm aber die Diagnose selbst auf mehrfache Bitte hin nicht mitgeteilt, berichtete Nawalny weiter. Die von ihm angeforderte Krankenakte, sei ihm nur in unleserlichem Zustand übergeben worden.

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+++ 13:25 Luftwaffen-Sprecher: Explosionen auf Stützpunkt Engels sind Folgen Moskauer Aggression +++
Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Yurii Ihnat, hat die Explosionen auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Engels als "Folgen der Aggression Moskaus in der Ukraine" bezeichnet, wie Kyiv Independent berichtet. Ihnat sagte demnach in einer TV-Sendung weiter: "Wenn Russland gedacht hat, dass der Krieg sie nicht tief im eigenen Land treffen würde, dann lagen sie falsch."

Bellingcat Investigativ-Journalist Christo Grozev bezeichnete die Tatsache, dass erneut eine ukrainische Drohne es 800 Kilometer unentdeckt durch Russland schafft als absolut verblüffend. Es ist nämlich bereits der zweite Drohnen-Angriff auf den russischen Militärstützpunkt Engels in der Region Saratow. Laut Angaben der Regierung in Moskau sind nun drei Soldaten ums Leben gekommen. Die Ukraine hat sich weder für diesen Angriff noch für den am 5. Dezember auf den Stützpunkt Engels verantwortlich erklärt.

+++ 13:03 FSB meldet "Liquidierung" ukrainischer Saboteure +++
Dem russischen Geheimdienst FSB zufolge wurde eine vierköpfige ukrainische "Sabotage-Gruppe“ liquidiert. Dies sei geschehen, als die Gruppe am Sonntag versucht habe, in die russische Region Brjansk zu gelangen, die an die Ukraine grenzt, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den FSB.

+++ 12:42 Putin will bis Neujahr mit Xi Jinping sprechen, nicht aber mit Westen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin Wladimir Putin will nach Kremlangaben bis zum Jahreswechsel mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sprechen. "Tatsächlich wird ein solcher Kontakt vorbereitet", bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Über das Format der Gespräche - ein Telefonat oder ein persönliches Treffen - wollte der 55-Jährige nichts verraten. Die Beziehungen beider Länder gelten ungeachtet des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als gut. Im Gegensatz zum Gespräch mit Xi sucht der Kreml nach eigenen Angaben keinen Kontakt mit dem Westen. Peskow dementierte, dass in den nächsten Tagen ein Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geplant sei. Auch einen Neujahrsgruß an US-Präsident Joe Biden werde es nicht geben, versicherte Putins Sprecher.

+++ 12:08 Militärgeheimdienstchef zur Krim-Rückeroberung: "Ohne Gewalt geht nichts" +++
Die Ukraine werde die von Russland besetzte Halbinsel Krim durch eine Kombination aus militärischer Gewalt und Diplomatie befreien, sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, gegenüber Liga.net. "Aber ohne Gewalt geht nichts. Unsere Einheiten werden mit Waffen in der Hand dorthin gehen", sagte Budanov. Er fügte hinzu, dass die Ukraine alle von Russland besetzten Gebiete zurückerobern werde. "Die Ukraine ist ein innerhalb der Grenzen von 1991 anerkanntes Land, und wer damit nicht einverstanden ist, stimmt nicht mit der seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bestehenden Weltordnung und mit den Prinzipien der UNO überein", sagte der Geheimdienstchef weiter.

+++ 11:48 Melnyks Wunsch ans Christkind: Westliche Kampfjets, Kriegsschiffe, Panzer … +++
Nach der Zusage von Patriot-Flugabwehrsystemen der USA fordert der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk neben Panzern nun auch westliche Kampfjets und Kriegsschiffe für den Kampf gegen die russischen Angreifer. Man sei den USA für die "neuen mutigen Schritte" sehr dankbar, sagte Melnyk. "Aber klar ist: Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden. Wir brauchen dringend westliche Panzer, Kampfjets, Kriegsschiffe, Mehrfachraketenwerfer, Munition. Das ist mein einziger Wunsch an das Christkind."

+++ 11:22 Stoltenberg: 2023 stoßen Schweden und Finnland zur NATO dazu +++
Schweden und Finnland werden nach Einschätzung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg im neuen Jahr offiziell Mitglieder des Verteidigungsbündnisses. Er könne nicht genau sagen wann, sagte der Norweger zum Jahreswechsel in Brüssel. Er sei aber "absolut zuversichtlich", dass der Ratifizierungsprozess zeitnah abgeschlossen werde. Stoltenberg machte damit deutlich, dass er nicht mit einer noch viel länger andauernden Blockade des Aufnahmeprozesses durch die Türkei rechnet. Schweden und Finnland hatten Mitte Mai infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Bündnismitgliedschaft beantragt.

+++ 10:55 Melnyk als Vizeaußenminister für USA, Nord- und Lateinamerika zuständig +++
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, wird sich in seiner neuen Funktion als Vizeaußenminister vor allem um die Beziehungen zu den Ländern Nord- und Lateinamerikas kümmern. "Meine Hauptaufgabe, die mir Präsident (Wolodymyr) Selenskyj und Minister (Dmytro) Kuleba aufgetragen haben, wird es sein, eine ambitionierte Strategie für Lateinamerika zu erarbeiten, das eine immer wichtigere Rolle auf der Weltbühne spielt", sagte Melnyk. Er werde aber auch für die USA, für völkerrechtliche Aspekte der ukrainischen Außenpolitik sowie für Ukrainer im Ausland zuständig sein. Melnyk war im Oktober nach fast acht Jahren als Botschafter in Berlin von dem früheren Sanktionsbeauftragten der Regierung, Oleksii Makeiev, abgelöst worden.

+++ 10:22 London: Moskau fehlt es an Personal, um neue Minenfelder zu überwachen +++
Laut dem britischen Verteidigungsministerium haben sich die russischen Truppen seit Oktober hauptsächlich auf den Bau von Verteidigungsstellungen entlang vieler Abschnitte der Frontlinie in der Ukraine konzentriert. Dazu gehört auch die Verlegung zusätzlicher Panzerabwehr- und Minenfelder, die "mit ziemlicher Sicherheit über die russischen Lehrrichtlinien hinausgehen würden", heißt es im neusten Geheimdienst-Update. Weiter heißt es: Minenfelder stellen für trainierte Truppen nur dann ein wirksames Hindernis dar, wenn sie überwacht und beschossen werden können. Jedoch werde es für die russischen Streitkräfte eine große Herausforderung sein, große Bereiche der neuen Minenfelder effektiv zu überwachen, da ein Mangel an Überwachungsmitteln und geschultem Personal sehr wahrscheinlich ist, schließt der Bericht aus London.

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+++ 09:49 Ukrainischer Generalstab: Bisher 102.600 russische Soldaten gefallen +++
Dem ukrainischen Generalstab zufolge belaufen sich die russischen Verluste wie folgt: Seit dem 24. Februar sind 102.600 russische Soldaten gefallen, außerdem hat Moskau 3.016 Panzer, 6.017 gepanzerte Kampffahrzeuge, 4.647 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 1.996 Artilleriesysteme, 418 Mehrfachraketensysteme, 212 Luftverteidigungssysteme, 283 Flugzeuge, 267 Hubschrauber und 1.707 Drohnen sowie 16 Boote verloren. Die Angaben sind nicht unabhängig verifizierbar. Genaue Angaben zu den Verlusten der russischen und ukrainischen Streitkräfte machen beide Seiten aus Sicherheitsgründen nicht. Die "New York Times" hatte aber zuletzt über mehr als 100.000 Soldaten auf russischer Seite berichtet.

+++ 09:15 Russlands Luftwaffe soll neue Hyperschallraketen bekommen +++
Russlands Luftstreitkräfte sollen mit neuen flügelgestützten Hyperschallraketen umgerüstet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax nun unter Berufung auf den Kommandanten der Streitkräfte. "Im Interesse der Langstreckenluftfahrt wird die Entwicklung und Lieferung der gesamten Palette von Luftfahrtwaffen, einschließlich neuer Hyperschallflugkörper, durchgeführt, zitierte Interfax den Kommandanten Sergei Kobylasch.

+++ 08:49 Kuleba: Russland hat kein Recht, im UN-Sicherheitsrat zu bleiben +++
Die Ukraine will heute beantragen, dass Russland als ständiges Mitglied aus dem UN-Sicherheitsrat entfernt wird. Das hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Vortag angekündigt. "Morgen werden wir offiziell unseren Standpunkt darlegen, sagte er am Abend im ukrainischen Fernsehen. "Wir haben eine sehr einfache Frage: Hat Russland das Recht, ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates zu bleiben und überhaupt in den Vereinten Nationen zu sein?" "Wir haben eine überzeugende und begründete Antwort: Nein, das hat es nicht", fügte er hinzu. Laut Kuleba wird die Frage bereits in Diplomatenkreisen diskutiert. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen besteht aus 15 Mitgliedern. Seine Aufgabe ist es, weltweite Krisen zu bewältigen, etwa durch die Verhängung von Sanktionen, die Genehmigung von Militäraktionen und die Genehmigung von Änderungen der UN-Charta. Zu den fünf ständigen Mitgliedern mit Vetorecht gehören neben Russland die USA, Großbritannien, Frankreich und China.

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+++ 08:20 Ukraine: Mehr als 40 russische Raketenangriffe in 24 Stunden +++
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben am Vortag mehr als 40 Raketenangriffe gestartet. Dutzende Städte in den Regionen Luhansk, Donezk, Charkiw, Cherson und Saporischschja seien in den vergangenen 24 Stunden beschossen worden, teilt das ukrainische Militär am Morgen mit. In Richtung Cherson habe der Feind den Artilleriebeschuss besiedelter Gebiete entlang des rechten Ufers des Dnjepr fortgesetzt. Ukrainische Streitkräfte hätten den Angriff auf fast 20 russische Ziele gestartet.

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+++ 07:54 Prorussischer Milizenführer: Söldner aus über 30 Ländern in ukrainischer Armee aktiv +++
Söldner aus über 30 Ländern seien in den ukrainischen Streitkräften präsent, sagte Andrey Marochko, prorussischer Milizenführer in Luhansk, gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Funkmitschnitte. "Die meisten abgefangenen Funksprüche haben verschiedene englische Akzente. Gespräche auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Polnisch wurden ebenfalls abgehört. Die im vergangenen Monat abgefangenen Nachrichten enthüllten die Anwesenheit von Söldnern aus über 30 Ländern in den ukrainischen Streitkräften", sagte Marochko.

+++ 07:18 Russland: Drei Soldaten durch Absturz ukrainischer Drohne auf Stützpunkt Engels getötet +++
Auf dem russischen Militärstützpunkt Engels in der Region Saratow sind nach Angaben der Regierung in Moskau drei Soldaten durch herabfallende Trümmer einer ukrainischen Drohne getötet worden. "Am 26. Dezember gegen 01.35 Uhr Moskauer Zeit wurde ein ukrainisches unbemanntes Fluggerät in niedriger Höhe abgeschossen, als es sich dem Militärflugplatz Engels in der Region Saratow näherte", teilt das Verteidigungsministerium Berichten von Nachrichtenagenturen zufolge mit. Durch abstürzende Wrackteile seien drei russische Soldaten des technischen Personals, die sich auf dem Flugplatz befanden hätten, tödlich verletzt worden. Ausrüstung der Luftwaffe sei nicht beschädigt worden. Der Stützpunkt liegt in der Nähe der russischen Stadt Saratow und Hunderte Kilometer von der Front in der Ukraine entfernt.

+++ 06:46 Verteidigungsministerium: Menschen versammeln sich in Cherson zum Blut spenden +++
Nachdem am Samstag in Cherson im Süden des Landes mindestens 16 Menschen durch russische Artillerieangriffe getötet und weitere 64 verletzt wurden, haben sich Menschen im örtlichen Blutspendezentrum versammelt, um den Verletzten zu helfen, das berichtet das Verteidigungsministerium auf Twitter. Dazu veröffentlichte die Behörde Bilder, die einen vollen Warteraum zeigen.

+++ 06:20 Gouverneur von Charkiw: Von Russland zerstörte Brücke wieder aufgebaut +++
Eine Brücke im Dorf Martowe in Charkiw wurde vollständig wiederhergestellt, nachdem sie von sich zurückziehenden russischen Streitkräften zerstört worden war, schreibt Oleh Syniehubow, Gouverneur von Charkiw, auf Telegram. Die Brücke wurde im September während der ukrainischen Gegenoffensive zerstört. Damals wurden große Teile der von Russland besetzten Oblast Charkiw zurückerobert. Dennoch ist das Gebiet weiterhin ein Ziel russischer Streitkräfte. Am 26. November feuerte Russland Raketen auf den Bezirk Tschuhujiw in Charkiw ab, berichtet "Kyiv Independent".

+++ 05:56 Umfrage: Mehrheit der Deutschen rechnet nicht mit Kriegsende 2023 +++
Eine große Mehrheit der Deutschen glaubt nicht an ein Ende des Ukraine-Kriegs im kommenden Jahr. Nach einer YouGov-Umfrage sind 57 Prozent der Meinung, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mindestens bis Ende 2023 dauern wird. Nur 27 Prozent erwarten, dass er im Laufe des Jahres endet. 19 Prozent machen keine Angaben. Eine große Mehrheit von 55 Prozent ist dafür, dass die Ukraine sofort mit Russland über eine Beendigung des Krieges verhandelt. Nur 27 Prozent der Befragten sagen, es sei noch nicht der richtige Zeitpunkt für Friedensgespräche. Der Wunsch nach Verhandlungen überwiegt bei den Wählern aller im Bundestag vertretenen Parteien. Am geringsten ausgeprägt ist er jedoch bei den Anhängern der Grünen (46 Prozent), der SPD (52 Prozent) und der FDP (53 Prozent). Von den Wählern der AfD wünschen sich dagegen 80 Prozent, dass sich Vertreter der Ukraine und Russlands an einen Tisch setzen.

+++ 03:24 Belarus: Russische Raketensysteme einsatzbereit +++
Die russischen Raketen- und Luftabwehrsysteme, die Russland nach Belarus verlegt hatte, sind offiziellen Angaben zufolge einsatzbereit. "Unsere Soldaten haben ihre Ausbildung in den gemeinsamen Kampftrainingszentren der Streitkräfte der Russischen Föderation und der Republik Belarus vollständig abgeschlossen", sagt Leonid Kasinsky, Leiter der Hauptdirektion für Ideologie im Ministerium, in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Die Systeme seien "voll und ganz darauf vorbereitet, die ihnen zugedachten Aufgaben zu erfüllen". Die beiden Lenkraketen des mobilen Iskander-M mit Nato-Codenamen "SS-26 Stone" haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer und können konventionelle oder nukleare Sprengköpfe tragen. Das mobile russische Abfangsystem S-400 kann Flugzeuge, Drohnen, Marschflugkörper und ballistische Flugkörper bekämpfen.

+++ 02:15 Medien: Explosion auf russischem Militärfluglatz +++
Auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Engels Hunderte Kilometer weit weg von der ukrainischen Grenze ist es laut Berichten ukrainischer und russischer Medien zu mindestens einer Explosion gekommen. Die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine berichtet von zwei Explosionen. Die russische Nachrichtenagentur Baza berichtet unter Berufung auf Anwohner, dass Luftschutzsirenen heulten und eine Explosion zu hören war. Der Stützpunkt ist einer von zwei russischen Luftwaffenstützpunkten der strategischen Nuklearstreitkräfte.

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+++ 01:03 Russland will Gaslieferungen über Jamal-Pipeline wieder aufnehmen +++
Die Regierung in Moskau sei bereit, die Gaslieferungen durch Polen nach Europa über die Jamal-Europa-Pipeline wieder aufzunehmen, sagt der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. Russland gehe davon aus, bis Ende 2022 21 Milliarden Kubikmeter verflüssigtes Erdgas (LNG) nach Europa geliefert zu haben. Hintergrund des Stopps waren russischen Sanktionen gegen das Unternehmen, dem der polnische Abschnitt der Pipeline gehört.

+++ 23:34 Medwedew: Nur Atomwaffen halten Westen von Kriegsbeteiligung ab +++
Nur Russlands Atommacht hält nach den Worten des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew den Westen von einer Kriegserklärung gegen Russland ab. "Das Einzige, was unsere Feinde heute aufhält, ist die Einsicht, dass Russland sich von den Grundsätzen der staatlichen Politik ... der nuklearen Abschreckung leiten lassen wird. Und im Falle einer realen Bedrohung wird es danach handeln", schreibt Medwedew in einem 4500 Wörter langen Artikel im russischen Amtsblatt "Rossijskaja". Der Westen schwanke zwischen dem "brennenden Wunsch, Russland so weit wie möglich zu demütigen, zu beleidigen, zu zerstückeln und zu vernichten, und dem Wunsch, eine nukleare Apokalypse zu vermeiden". Experten zufolge verfügt Russland mit fast 6000 Sprengköpfen über das größte Atomwaffenarsenal der Welt.

+++ 22:15 Ukraine meldet russische Angriffe auf 65 Siedlungen +++
Laut dem Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat Russland am ersten Weihnachtstag 65 Siedlungen in der Ukraine angegriffen. Demnach sollen die russischen Truppen alleine im Gebiet Charkiw rund 25 Ortschaften beschossen haben. Das berichtet "The Kyiv Independent".

+++ 21:32 Schmyhal: Ukraine bekommt 1,5 Milliarden Dollar Energiehilfe +++
Die internationale Unterstützung für den ukrainischen Energiesektor beläuft sich auf 1,5 Milliarden US-Dollar, sagte der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal. Das berichtet "The Kyiv Independent". Er fügt hinzu, dass bereits 200 Lastwagen mit Ausrüstung zur Reparatur der beschädigten Infrastruktur in der Ukraine eingetroffen sind. Zudem meldete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte, dass Großbritannien der Ukraine über 900 Generatoren zur Verfügung gestellt hat.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ysc/jpe/rts/AFP/dpa/DJ

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