Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:47 Klitschko: Man gewöhnt sich an Explosionen und Tod +++
Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko schildert auf einem Forum zum Ukraine-Krieg in Chemnitz in bewegenden Worten seine Gefühle. "Jeden Tag, jede Nacht sterben Ukrainer, nicht nur Militärs, sondern auch Zivilisten, Frauen, Kinder. Man gewöhnt sich an die Bilder (...) Man gewöhnt sich daran, den Tod zu sehen und lebt weiter", sagt der 47-Jährige auf einem Leserforum der Chemnitzer "Freien Presse". Man gewöhne sich auch an Explosionen. Der 24. Februar 2022 habe das Leben der Menschen in der Ukraine komplett verändert. Gerade jetzt im Sommer würden Pläne gemacht für die Ferien, für das Leben. Ukrainer könnten das so nicht: "Sie denken von Tag zu Tag."
+++ 20:26 Zehn Jahre Haft nach Anschlagsplan auf Routen für ukrainische Waffentransporte +++
Ein Mann ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er schuldig befunden wurde, einen Anschlag auf die ukrainischen Waffentransportrouten geplant zu haben. Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) hat den Mann nicht identifiziert, sagt aber, er habe mit von Russland unterstützten militanten Gruppen in der Ostukraine gekämpft. Er wurde im Februar festgenommen, bevor er seinen Auftrag ausführen konnte, so die Organisation. "Um den Auftrag des Feindes auszuführen, hat der Kriminelle das Gebiet um die Infrastruktureinrichtungen erkundet und die Platzierung von Sprengsätzen an den am stärksten gefährdeten Stellen der beiden Transportwege vorbereitet", so die Sicherheitskräfte. Sein Ziel war die Region Rivne in der Westukraine, in der sich mehrere wichtige Straßen- und Eisenbahnverbindungen nach Polen befinden. Die Routen, über die westliche Militärhilfe transportiert wird, werden in der Ukraine geheim gehalten, aber die Ausrüstung wird oft durch Ostpolen transportiert.
+++ 19:59 USA will für Ukraine HAWK-Raketen aus Taiwan zurückkaufen +++
Nach Angaben der China Times planen die USA, ausgemusterte HAWK-Luftabwehrraketen, die sie an Taiwan verkauft haben, zurückzukaufen und als Teil eines Militärhilfepakets an die Ukraine weiterzugeben. Unter Berufung auf ungenannte Quellen behauptet die Zeitung, Washington und Taipeh hätten sich nach Konsultationen mit hochrangigen Sicherheitsbeamten bereits im vergangenen Jahr auf den Rückkauf geeinigt. Der Transfer soll im Rahmen des von den USA am 9. Juni angekündigten Verteidigungshilfepakets im Wert von 2,1 Milliarden Dollar erfolgen. Die MIM-23 HAWK ist ein amerikanisches Boden-Luft-Raketensystem mittlerer Reichweite, das von Raytheon entwickelt wurde. Das ukrainische Militär hat bereits HAWK-Luftabwehrsysteme eingesetzt, die von Spanien geliefert wurden.
+++ 19:32 Kreml rotiert Truppen: Fast alle Soldaten aus Belarus abgezogen? +++
Im Rahmen der jüngsten Militärrotation zieht Russland fast alle seine Truppen aus Belarus ab, wie der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzdienstes, Andrij Demtschenko, mitteilt. Wie er erklärt, nutzte das russische Militär das belarussische Territorium hauptsächlich als Übungsgelände. "Erfreulicherweise nimmt die Zahl der russischen Soldaten auf den belarussischen Truppenübungsplätzen stetig ab", erklärt er auf einer Pressekonferenz. "Bis vor kurzem schätzten wir ihre Zahl auf bis zu 2000 Soldaten, aber jetzt hat eine weitere Rotation stattgefunden, und fast das gesamte russische Personal ist aus dem belarussischen Hoheitsgebiet abgezogen worden." Demtschenko schließt jedoch nicht aus, dass Russland irgendwann in der Zukunft wieder Truppen in das Land entsenden könnte.
+++ 19:01 Ukraine holt 62 gefallene Soldaten aus russisch besetzten Gebieten nach Hause +++
Der Ukraine ist es gelungen, die Leichen von 62 gefallenen ukrainischen Soldaten aus den besetzten Gebieten zurückzubringen, berichtet das Ministerium für Wiedereingliederung. Vier von ihnen sollen in russischer Gefangenschaft aufgrund von Verletzungen, Krankheiten und unzureichender medizinischer Behandlung verstorben sein, so das Ministerium. Die Überführung wurde Berichten zufolge vom Amt des Kommissars für Vermisste, den ukrainischen Strafverfolgungsbehörden und in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen durchgeführt. Nach den Genfer Konventionen haben Menschen, die im Krieg ihr Leben verloren haben, ein Recht auf ein würdiges Begräbnis. Nachdem die Leichen der ukrainischen Verteidiger identifiziert sind, werden sie an ihre Angehörigen übergeben.
+++ 18:34 "Grauhaar" Troschew - Putin deutet neuen Wagner-Chef an +++
Russlands Präsident Wladimir Putin deutet einer Zeitung zufolge an, dass die Söldner der Wagner-Gruppe eine neue Führung erhalten könnten. Die Wirtschaftszeitung "Kommersant" veröffentlichte ein Interview mit Putin, bei dem es insbesondere um dessen Treffen mit dem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin und Wagner-Kommandeuren nach dem abgebrochenen Aufstand der Gruppe gegangen sei. Er habe den Söldnern Möglichkeiten zur Fortsetzung ihres Dienstes aufgezeigt, sagte der Präsident demnach. Darunter sei, unter dem Kommando eines führenden Wagner-Befehlshabers mit dem Kampfnamen "Sedoi" zu dienen. "Für sie hätte sich nichts geändert. Sie wären von derselben Person geführt worden, die die ganze Zeit über ihr eigentlicher Befehlshaber gewesen war." Bei "Sedoi" - übersetzt "Grauhaar" - handelt es sich nach französischen und EU-Dokumenten, Insidern und Medienberichten um Andrej Troschew, ein hoch dekorierter Veteran der russischen Kriege in Afghanistan und Tschetschenien. Er stammt aus Putins Heimatstadt St. Petersburg und wurde vor einigen Jahren in Gesellschaft des Präsidenten fotografiert.
+++ 18:06 Russe soll US-Waffen nach Russland geschmuggelt haben - Estland liefert ihn aus +++
Ein mutmaßlicher russischer Geheimdienstmitarbeiter, der von den USA beschuldigt wird, von den USA entwickelte Technologie und Munition nach Russland geschmuggelt zu haben, um dessen Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, wurde von Estland ausgeliefert, so die Bundesstaatsanwaltschaft. Der Angeklagte Vadim Konoshchenok wird voraussichtlich im Laufe des heutigen Freitags vor einem Bundesgericht in Brooklyn erscheinen, wie Reuters berichtet. Die Staatsanwälte beantragen, ihn bis zur Verhandlung in Haft zu nehmen, da bei ihm ein Fluchtrisiko bestehe.
+++ 17:41 Blinken mosert über Lawrow: Jedes Problem den USA zugeschoben +++
Der US-Außenminister Antony Blinken sagt, die Interventionen des russischen Außenministers Sergej Lawrow bei einem Treffen des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) seien "in keiner Hinsicht konstruktiv oder produktiv" gewesen. Blinken, der Lawrow am Rande des Treffens nicht getroffen hat, sagt Reportern auf einer Pressekonferenz, der russische Diplomat sei "total negativ" gewesen und habe sich darauf konzentriert, die USA zu beschuldigen. Laut Blinken habe sein Amtskollege "praktisch jedes Problem in der Welt den Vereinigten Staaten zugeschrieben".
+++ 17:15 Selenskyj sicher: Invasion aus Belarus droht nicht +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich mit dem ukrainischen Geheimdienstchef getroffen, der eine Invasion aus Belarus ausschließt. Nach Angaben des Geheimdienstes besteht keine Gefahr eines Angriffs von belarussischem Territorium, erklärt der ukrainische Präsident auf Telegram. Zuletzt wurde gemutmaßt, dass die Wagner-Söldner, die nach Belarus reisen sollten, von dort aus einen Angriff starten könnten.
+++ 16:49 Verwirrung um Getreide-Deal: Erdogans Worte fehlinterpretiert? +++
Russland äußert sich nach Angaben des Kremls nicht zur Verlängerung des Schwarzmeer-Getreideabkommens. Das Abkommen, das die sichere Ausfuhr ukrainischer Erzeugnisse aus den blockierten Häfen ermöglicht, wurde ursprünglich im Juli letzten Jahres von der UNO und der Türkei ausgehandelt. Es wurde seither dreimal verlängert, läuft aber in drei Tagen aus. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte sich, nachdem der türkische Präsident Tayyip Erdogan erklärt hatte, er stimme mit Wladimir Putin darin überein, dass das Abkommen verlängert werden sollte. Einige Medien interpretierten die Äußerungen Erdogans so, dass eine Einigung über die Verlängerung des Abkommens erzielt worden sei. Russland hat erklärt, es werde einer Verlängerung nur zustimmen, wenn seine eigenen Bedingungen für seine Exporte erfüllt werden.
+++ 16:24 Geheimdienstchef: "So sieht jeder künftige Krieg aus" +++
"Man könnte sagen, wir setzen hier einen Trend", betont Kyrylo Budanow. Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes erklärt, welche Rolle seine Organisation bei der Kriegsführung im 21. Jahrhundert spielt. Dass Russland versuche, seine Behörde zu zerstören, empfindet er als "Kompliment".
+++ 16:02 Bedrohung im Schwarzen Meer - Russland meldet unkontrolliert treibende Mine +++
Russland warnt davor, dass eine verirrte Mine "unkontrolliert" auf einer Schifffahrtsroute im Schwarzen Meer treibe. Die russische Schwarzmeerflotte teilt mit, der Sprengkörper sei im nordwestlichen Teil der Wasserstraße gesichtet worden. Die Ukraine und Russland haben sich gegenseitig beschuldigt, vor der ukrainischen Küste Minen einzusetzen, die eine sichere Schifffahrt in der Region verhindern. Die Minen sowjetischer Bauart waren bisher verankert, doch bei einem Sturm könnten sich einige von ihnen lösen und von der Strömung mitgerissen werden.
+++ 15:39 Erdogan: Putin will Getreide-Deal verlängern +++
Das am Montag auslaufende Getreideabkommen sollte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zufolge verlängert werden. Damit stimmten er und der russische Präsident Wladimir Putin überein, sagt Erdogan vor der Presse. Um einen offizielle Bestätigung handelt es sich bei Erdogans Worten allerdings nicht. Die Vereinten Nationen und die Türkei werden von der EU bei ihren Bemühungen um eine Verlängerung unterstützt.
+++ 15:15 Ukraine soll im Süden weiteres Gelände befreit haben +++
Die ukrainischen Streitkräfte erzielen nach eigenen Angaben bei ihrer Gegenoffensive weitere Geländegewinne an der Südfront. Die ukrainischen Truppen seien im Verlauf dieser Woche 1,7 Kilometer weit in Richtung Süden und Südosten vorgestoßen, teilt Oberst Mykola Urschalowitsch von der Nationalgarde mit. In ihrem Vormarsch seien die ukrainischen Angriffsverbände von Panzern unterstützt worden. Urschalowitsch zufolge wollen die ukrainischen Einheiten in dem Gebiet ihre Gegenoffensive weiter in Richtung der Stadt Melitopol fortsetzen.
+++ 14:47 Wagner-Söldner trainieren angeblich belarussische Soldaten +++
Lange ist unklar, wo die Wagner-Söldner nach der Auflösung der Gruppe verblieben sind. Nun könnte die Frage danach zum Teil beantwortet sein. Wie das Verteidigungsministerium mitteilt, bilden Söldner belarussische Soldaten in Weißrussland aus. Das Ministerium sagt, die Ausbildung finde in der Nähe der Stadt Osipovichi statt, etwa 90 km südlich der Hauptstadt Minsk, berichtet Reuters. In der Stadt befindet sich ein leeres Lager, das die meuternden russischen Söldner noch nicht genutzt haben. "Die Wehrpflichtigen beherrschen die Fähigkeiten, sich auf dem Schlachtfeld zu bewegen und taktisch zu schießen, und erwerben Kenntnisse in der technischen Ausbildung und der taktischen Medizin", fügte das Ministerium auf Telegram hinzu. "Die Kämpfer der Wagner PMC fungierten als Ausbilder in einer Reihe von militärischen Disziplinen." Ein Video, das unter anderem vom belarussischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurde, soll die Ausbildung zeigen.
+++ 14:18 Nach Drohnenattacke: Kreml wirft Westen "Nuklearterrorismus" vor +++
Die Regierung in Moskau wirft dem Westen nach dem Einschlag einer Drohne in der russischen Stadt Kurtschatow in unmittelbarer Nachbarschaft eines AKW "Nuklearterrorismus" vor. "Planen die Länder, die sie (die Drohnen) an das Kiewer Regime liefern, sich auf den Mars zurückzuziehen, wenn es eine nukleare Katastrophe gibt?", erklärt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau. "Die Menschen in den NATO-Ländern sollten erkennen, dass ihre Regierungen den Nuklearterrorismus des Kiewer Regimes sponsern." Die Drohne habe in der Nacht zum Freitag ein Wohnhaus getroffen, teilt der Gouverneur der Region Kursk, Roman Starowoit, mit. "Glücklicherweise wurde keiner der Bewohner verletzt. Wichtige Einrichtungen wurden durch den Absturz und die anschließende Detonation der Drohne nicht beschädigt." Kurtschatow wurde für das in den 1960er Jahren gebaute AKW Kursk errichtet. Es liegt an einem großen Teich, aus dem auch das Kühlwasser für das AKW gepumpt wird.
+++ 13:50 Loslösung von Russland: Ukraine verlegt Weihnachten +++
Die Ukraine verlegt das bisher vor allem am 7. Januar gefeierte orthodoxe Weihnachtsfest auf den 25. Dezember. Eine deutliche Mehrheit im Parlament hat für diese Neuerung gestimmt. Ziel des von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereichten Gesetzes sei die "Loslösung vom russischen Erbe", heißt es. Zwei der drei großen Kirchen mit orthodoxem Ritus hatten zuvor den Übergang zum heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender beschlossen. Bereits 2017 war der 25. Dezember parallel zum 7. Januar als arbeitsfreier Feiertag für das Weihnachtsfest eingeführt worden. Die lange mit Moskau verbundene und bisher größte ukrainisch-orthodoxe Kirche hat sich zu dem Übergang noch nicht geäußert.
+++ 13:24 Kuleba: Ukraine "psychologisch" bereits in der NATO +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba zeigt sich mit den Ergebnissen des kürzlichen NATO-Gipfels in Vilnius. "Wir haben die psychologische Barriere überwunden und ich sehe, dass man die Ukraine real als Mitglied der NATO betrachtet", sagt der Chefdiplomat in einem Interview des ukrainischen Fernsehens. Es sei zwar schlecht, dass kein "Quantensprung" gelungen sei. "Doch wird dieser Quantensprung (der NATO-Mitgliedschaft) unvermeidlich kommen, und das wird viel früher sein, als es uns jetzt scheint", sagt Kuleba.
+++ 12:52 Südkorea kündigt milliardenschwere Wiederaufbauhilfe an +++
Südkorea wird den Wiederaufbau der Ukraine mit 52 Milliarden Dollar unterstützen. Das berichtet der "Korean Herald" unter Berufung auf das südkoreanische Präsidialamt. Die ukrainische Regierung habe die Beteiligung von Unternehmen aus Südkorea an rund 5000 Projekten beantragt, sagt der Wirtschaftssekretär des Präsidenten, Choi Sang-mok, der Zeitung. Die Aufträge hätten ein Volumen von etwa 20 Milliarden Dollar. Mit weiteren 32 Milliarden Dollar werde Seoul den Privatsektor unterstützen, heißt es. Die Hilfe werde sich auf den Bau von Schulen, Wohnungen und Krankenhäusern konzentrieren.
+++ 12:28 Video: Russischer Soldat stirbt bei Schlägerei in Militärlager +++
In einem russischen Militärlager bricht nach der Bestrafung eines Soldaten eine Massenschlägerei aus, bei der wohl Stöcke und Messer genutzt wurden. Ein Video aus Kalininez hält fest, wie zuvor zwei Männer aufeinander losgehen. Einer der Beteiligten kommt offenbar ums Leben.
+++ 12:11 Scholz: USA informierten Deutschland vorab über Streumunition-Lieferung +++
Die USA haben Deutschland nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz vorab über die Lieferung der umstrittenen Streumunition an die Ukraine informiert. Dies sei eine souveräne Entscheidung anderer Staaten, die er nicht zu kommentieren habe. Deutschland habe die Konvention gegen Streumunition anders als die USA, Russland und die Ukraine unterzeichnet und werde diese Munition nicht beschaffen und einsetzen. Die US-Regierung habe die Lieferung auch damit begründet, dass es einen Mangel an anderer Munition für die Ukraine gebe.
+++ 11:59 Polen verurteilt Schließung von Konsulat in Russland +++
Die Regierung in Warschau kündigt Vergeltung für die Schließung ihres Konsulates im russischen Smolensk an. "Wenn es dazu kommt, dass Russland beginnt, unsere Büros zu liquidieren, werden wir in gleicher Weise reagieren", sagt Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Das Konsulat ist für Polen von besonderer Bedeutung, da es zwei für die eigene Geschichte wichtige Stätten betreut. Im bei Smolesk gelegenen Wald von Katyn erschossen Angehörige der sowjetischen Geheimdienst NKWD 1940 über 4000 gefangene polnische Offiziere. 2010 stürzten der damalige Präsident Lech Kaczynski und 95 Begleiter in einem Flugzeug bei Smolensk ab. Kaczynski wollte am Jahrestag des Massakers von Katyn teilnehmen.
+++ 11:21 Ukraine meldet Abschuss von 16 Angriffsdrohnen +++
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht 16 Angriffsdrohnen der russischen Streitkräfte abgeschossen. "Die Russen haben die Ukraine mit 17 im Iran hergestellten Angriffsdrohnen vom Typ Shahed-136/131 aus südöstlicher Richtung angegriffen", heißt es in einer Online-Erklärung der Luftwaffe. "Als Ergebnis der Militäreinsätze wurden 16 Shaheds zerstört", teilt die Luftwaffe weiter mit.
+++ 11:04 Drohnen auf russischem Gebiet abgeschossen +++
Russland berichtet vom Einsatz seiner Flugabwehr im Gebiet Woronesch, wo am Donnerstag drei Drohnen abgeschossen worden seien. In der in Nachbarschaft zur Ukraine gelegenen Region Kursk melden die Behörden den Absturz einer Drohne in der Stadt Kurtschatow, wo ein Wohnhaus beschädigt wurde. Vier Kilometer von der Stadt entfernt liegt das Kursker Atomkraftwerk. Verletzte gab es nach Angaben der Behörden bei keinem der Fälle.
+++ 10:46 Lawrow will auf Konferenz nicht mit US-Kollegen sprechen +++
Russland will trotz gemeinsamer Teilnahme mit den USA an der Asean-Konferenz in Jakarta die Gelegenheit für bilaterale Gespräche nicht nutzen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow habe keine Pläne, Vertreter der US-Regierung zu kontaktieren, kündigt seine Sprecherin Maria Sacharowa an. Auch US-Außenminister Antony Blinken ist nach Indonesien gereist. Das G20-Treffen im März in Indien hatten beide Minister noch für einen kurzen Austausch genutzt.
+++ 10:20 Russische Raketen schlagen in Selenskyjs Geburtsort ein +++
Nächtliche russische Luftangriffe haben den Geburtsort von Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Stadt Krywyj Rih im Zentrum des Landes, getroffen. Dabei sei ein 56-Jähriger verletzt worden, teilt Regional-Gouverneur Serhij Lysak über Telegram mit. Mehrere Gebäude seien durch herabstürzende Trümmer beschädigt worden. Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurden 16 von 17 im Iran produzierte Schahed-Drohnen über südlichen und östlichen Gebieten der Ukraine abgeschossen.
+++ 09:55 ntv-Reporter Munz: "Brodelt enorm in der russischen Armee" +++
Die Stimmung unter den russischen Streitkräften ist angespannt. Ein bekannter russischer Militärblogger sieht die russische Armee "nur eine Niederlage entfernt vom nächsten Putsch". ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet über die Hintergründe der Entlassung des Generals Iwan Popow und die Folgen.
+++ 09:20 Ukraine meldet Erfolge südlich von Bachmut +++
Die ukrainischen Truppen stoßen nach eigenen Anhaben südlich von Bachmut weiter vor. In der Ortschaft Bila Hora-Andriivka habe es Fortschritte gegeben, teilt der Sprecher des Generalstabs der Streitkräfte, Andrii Kovalov, laut "Kyiv Independent" mit. "Es gibt Erfolge im Sektor Bila Hora-Andriivka, [die Truppen] festigen neu eingenommene Stellungen" so Kovalov.
+++ 08:39 ntv-Reporterin: "Zwei Gründe, warum Ukraine Streumunition gefordert hat" +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium meldet Fortschritte an der Südflanke Bachmuts, allgemein gestalte sich das Vorankommen der Gegenoffensive aber weiterhin zäh. Unterdessen erhält das angegriffene Land die erste Ladung Streumunition. ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet aus Dnipro.
+++ 08:18 London: Russland hat vor Marine-Parade Sicherheitsbedenken +++
Dass russische Atom-U-Boote nicht an einer Parade zum Tag der Marine teilnehmen, liegt nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch an Sicherheitsbedenken. Es bestehe eine "realistische Möglichkeit", dass interne Sorgen nach der Meuterei der Privatarmee Wagner zu der Entscheidung beigetragen hätten, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Vor allem aber dürfte der Schritt dazu dienen, Wartungsarbeiten zu ermöglichen und die Verfügbarkeit für Betrieb und Schulung aufrechtzuerhalten. Das britische Ministerium zitierte russische Staatsmedien, dass die Atom-U-Boote der russischen Nordflotte erstmals seit Einführung des aktuellen Formats 2017 nicht am Tag der Marine in St. Petersburg am 30. Juli teilnähmen.
+++ 07:39 Bericht: Russland foltert ukrainische Zivilisten in Gefängnissen +++
Tausende ukrainische Zivilisten werden laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP in Gefängnissen in ganz Russland festgehalten, wo sie gefoltert und zu Sklavenarbeit gezwungen werden. Es gebe in Russland ein komplexes System zur Inhaftierung und Misshandlung von Zivilisten, heißt es in dem Bericht. Nach Angaben des russischen Menschenrechtsaktivisten Wladimir Osechkin werden mehr als 4000 ukrainische Zivilisten festgehalten. Die ukrainische Regierung geht sogar von über 10.000 Menschen aus. Die Misshandlungen seien in den Gefängnissen an der Tagesordnung. Ehemalige Häftlinge berichten AP von "wiederholten Elektroschocks, Schläge, die Schädel und Rippen brechen, und simuliertes Ersticken". Einige Zivilisten würden dazu gezwungen, Massengräber und Schützengräben auszuheben.
+++ 07:04 Entminungs-Experten aus Kambodscha bilden Ukrainer weiter +++
Kambodschanische Spezialisten haben Mitglieder des ukrainischen Katastrophenschutzes in Entminungstechniken geschult. Das Treffen habe vergangene Woche in Polen stattgefunden, berichtet der US-Sender Voice of America. Die Experten hätten sich über fortschrittliche Technologie und Ausrüstung zur Erkennung von Landminen ausgetauscht. Das kambodschanische Zentrum für Minenräumung, das bei der Entwicklung von Schulungen für ukrainische Teams in Polen federführend ist, hat nach dem Ende des Krieges in Kambodscha Ende der 1990er Jahre Erfahrungen mit Entminungstechniken gesammelt.
+++ 06:24 Frankreich ehrt im Krieg getöteten Reporter +++
Der in der Ukraine getötete AFP-Journalist Arman Soldin ist posthum in die Ehrenlegion aufgenommen worden. Per Dekret des Präsidenten werde Soldin zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, heißt es im französischen Amtsblatt. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung in Frankreich. Der Video-Koordinator wurde am 9. Mai bei einem Raketenangriff im Osten der Ukraine getötet. Der 32-jährige Soldin war Teil eines fünfköpfigen Teams von AFP-Reportern, das ukrainische Soldaten an der Front begleitete. Die Journalisten gerieten am Rande von Tschassiw Jar nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut unter russischen Raketenbeschuss. Soldin wurde tödlich getroffen, seine Kollegen konnten unverletzt entkommen.
+++ 06:06 G7-Finanzminister wollen über Ukraine-Hilfen sprechen +++
Die Finanzminister der G7 wollen am 16. Juli am Rande des G20-Treffens in Indien unter anderem Gespräche über die Unterstützung für der Ukraine führen. Das teilt der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki mit. "Wir haben nicht vor, eine Erklärung abzugeben, aber wir werden Debatten führen, um die Probleme zu lösen, mit denen die Welt konfrontiert ist", sagt Suzuki.
+++ 05:39 USA: Wagner-Söldner nicht nennenswert in der Ukraine engagiert +++
Die Wagner-Söldner sind nach US-Angaben nicht in nennenswerter Weise an militärischen Aktionen in der Ukraine beteiligt. "Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir keine nennenswerte Beteiligung von Wagner-Truppen an Kampfeinsätzen in der Ukraine", sagt ein Pentagon-Sprecher. Die Wagner-Kämpfer hatten während des russischen Einmarsches in die Ukraine einige der heftigsten und blutigsten Kämpfe ausgefochten. Doch nach dem Aufstand vom 23. und 24. Juni wurde den Söldnern die Wahl gelassen, ins Exil zu gehen, sich den regulären russischen Streitkräften anzuschließen oder nach Hause zu gehen. Am Mittwoch teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass die Wagner-Söldner die Übergabe von Waffen an die regulären Streitkräfte Russlands abgeschlossen hätten.
+++ 04:55 Selenskyj telefoniert mit Ramaphosa zu Getreideabkommen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa telefonisch eingeladen, sich an der Initiative "Grain from the Ukraine" ("Getreide aus der Ukraine") zu beteiligen. Dabei sei man sich über die Notwendigkeit einer Verlängerung des Abkommens einig gewesen, so Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Russland warf er einmal mehr vor, mit der Drohung, die Vereinbarung auslaufen zu lassen, die Welt in Geiselhaft zu nehmen.
+++ 03:55 Kiewer Stadtrat verbietet russischsprachige "Kulturprodukte" +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der Stadtrat ein Moratorium auf die öffentliche Nutzung russischsprachiger "Kulturprodukte" verhängt. "Es muss endgültig ein für alle mal das russischsprachige Kulturprodukt auf dem Gebiet der Hauptstadt der Ukraine eingeschränkt werden", sagt der Stadtratsabgeordnete Wadym Wassyltschuk von der nationalliberalen Partei Holos (Stimme) gemäß einer Mitteilung. Dem Verbot unterliegen demnach Bücher, Musik, Filme, Theater- und Zirkusveranstaltungen. Russisch sei die Sprache des "Aggressorstaates" und habe in Kiew nichts zu suchen, heißt es von Wassyltschuk. Für die Neuerung stimmten 71 der 120 Abgeordneten. Betroffen sind auch historische Werke von hohem künstlerischen Wert wie von Michail Bulgakow, einem der berühmtesten russischsprachigen Schriftsteller aus Kiew. Nicht mitgeteilt wurde, welche Strafen auf Verstöße stehen.
+++ 02:53 Europäische Investitionsbank stellt 400 Millionen Euro Übergangsfonds vor +++
Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt einen neuen Hilfsfonds mit einem Volumen von 400 Millionen Euro für die Ukraine vor. Das Geld soll als Überbrückungsmaßnahme zur Verfügung gestellt werden, bis geplante weitere Hilfen greifen. An dem Fonds beteiligen sich 16 der 27 EU Länder. Frankreich und Italien haben je 100 Millionen Euro beigesteuert. Deutschland nimmt nicht teil.
+++ 01:32 Von der Leyen: Putin soll Getreideabkommen verlängern +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu auf, das Getreideabkommen mit der Ukraine zu verlängern. Der Ball liege bei Putin und die gesamte Welt schaue zu, sagt von der Leyen auf einer Pressekonferenz. Andernfalls werde die globale Ernährungssicherheit gefährdet sein. Durch das Abkommen kann die Ukraine Getreide über das von der russischen Flotte kontrollierte Schwarze Meer exportieren. Es läuft am Montag aus. Russland moniert, dass es ihm Rahmen des Abkommens zwar Agrarprodukte exportieren könne, deren Bezahlung aber wegen Sanktionen blockiert werden.
+++ 00:30 Putin wollte Wagner-Söldner weiter in Ukraine kämpfen lassen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Angaben den Söldnern der Privatarmee Wagner nach ihrer Revolte gegen die Militärführung angeboten, in der Ukraine weiter unter eigenem Kommando zu kämpfen. "Viele haben genickt, als ich das sagte", beschreibt Putin in der Tageszeitung "Kommersant" (Freitag) ein Treffen im Kreml mit der Privatarmee von Jewgeni Prigoschin. Prigoschin sei es aber auch gewesen, der das Angebot abgelehnt habe. "Nein, die Männer sind mit so einer Entscheidung nicht einverstanden", sagte Prigoschin nach Angaben von Putin.
+++ 23:45 Selenskyj sieht Ausweitung des G7-Sicherheitspakts +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht breite internationale Unterstützung für einen Sicherheitspakt zugunsten seines Landes über die G7-Staaten hinaus. Der Gruppe sieben großer westlicher Demokratien hätten sich seit dem NATO-Gipfel in Litauen binnen kurzer Zeit "bereits sechs weitere Länder angeschlossen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er nannte Dänemark, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien und Tschechien. In Vilnius hatten die großen Industrienationen der G7 der Ukraine Schutz zugesichert. Selenskyj zeigte sich optimistisch, dass weitere Länder mitmachen. Zusammen mit den USA werde man eine Liste der Hilfswilligen erstellen. Der G7-Sicherheitspakt sieht langfristige finanzielle und militärische Hilfsmaßnahmen für die Ukraine vor, unter anderem moderne Ausrüstung für die Luft- und Seestreitkräfte.
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Quelle: ntv.de, als/mpe/mdi/dpa/rts/AFP