Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:30 Kreise: USA senden Ukraine neue Militärhilfe +++
Die USA senden der Ukraine nach Angaben von Gewährspersonen neue Militärhilfe im Umfang von etwa 375 Millionen Dollar. Enthalten seien Streubomben mit mittlerer Reichweite sowie verschiedene Raketen, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, verlautete aus US-Regierungskreisen. Mit einer offiziellen Bekanntgabe der Hilfe wurde für den morgigen Mittwoch gerechnet. Das neue Hilfspaket ist eines der größten, das in letzter Zeit genehmigt wurde. Dabei sollen Waffen aus den Vorräten des US-Militärs genommen werden, um sie schneller an die Ukraine liefern zu können. Mit dem jüngsten Paket haben die USA der Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Land 2022 Militärhilfe von insgesamt mehr als 56,2 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt.
+++ 20:54 Ukraine lehnt vorübergehende Besetzung des eigenen Gebiets strikt ab +++
Die Ukraine lehnt bei der Suche nach einer Friedenslösung alle Gedankenspiele ab, eine vorübergehende Besetzung von Gebieten durch Russland zu akzeptieren. Das teilte das Außenministerium in Kiew mit. Der vollständige Abzug aus dem Hoheitsgebiet der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen sei "einer der obligatorischen Punkte der Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj". Russland hält etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt und beansprucht mindestens fünf Verwaltungsgebiete im Südosten des Landes sowie die bereits 2014 annektierte Halbinsel Krim.
+++ 20:25 Russlands Armee kann künftig auch mutmaßliche Straftäter rekrutieren +++
Das russische Parlament hat am Dienstag einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der der Armee die Rekrutierung von mutmaßlichen Straftätern für die Offensive in der Ukraine erlaubt. Nach dem am Dienstag von der Staatsduma verabschiedeten Entwurf können sich auch Angeklagte, die noch nicht verurteilt sind, zur Armee melden. Sollten sie ausgezeichnet oder im Kampf verletzt werden, wird die Anklage gegen sie fallengelassen. Das Gesetz muss noch vom Oberhaus gebilligt und dann von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet werden. Die russische Armee rekrutiert faktisch bereits seit Längerem Straftäter. Als Gegenleistung für einen Einsatz an der Front wird ihnen die Freilassung versprochen. Neben der russischen Armee warb besonders die Söldnergruppe Wagner auf diesem Weg Kämpfer an.
+++ 19:43 Medien: Australien will Ukraine 59 ausgemusterte Abrams-Panzer des Typs M1A1 liefern +++
Ukrainische Soldaten könnten im Kampf gegen die einmarschierenden russischen Streitkräfte bald 59 ausgemusterte australische Kampfpanzer aus US-amerikanischer Fertigung erhalten. Medienberichten zufolge arbeitet die australische Regierung mit der Biden-Regierung an einem Plan, sie auf das Schlachtfeld zu schicken. Wie "The Sydney Morning Herald" berichtet, werden die 59 Abrams-Panzer des Typs M1A1, die nie im Kampf eingesetzt wurden, derzeit durch neuere Modelle ersetzt. Berichten zufolge soll sich insbesondere auch die ukrainische Community in Australien für diesen Schritt eingesetzt haben, nachdem bekannt worden war, dass ausrangiertes australisches Militärgerät in Online-Auktionen landet, um an Enthusiasten solcher Gerätschaften versteigert zu werden.
+++ 18:50 Jugendliche in Russland sollen Molotow-Cocktail auf Militärhubschrauber geworfen haben +++
In Sibirien sind zwei russische Jugendliche wegen mutmaßlicher Brandstiftung an einem Militärhubschrauber festgenommen worden. Das zuständige Gericht in der Stadt Omsk habe eine zweimonatige Untersuchungshaft für die beiden 16-Jährigen angeordnet, denen ein "terroristischer Akt" vorgeworfen werde, erklärte die Pressestelle des Gerichtes im Onlinedienst Telegram. Den beiden drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft. Nach dem Bericht eines den Behörden nahestehenden Telegram-Kanals waren die beiden Schüler am Samstag auf einen Militärstützpunkt eingedrungen und hatten einen Molotow-Cocktail auf einen Helikopter vom Typ MI-8 geworfen. Sie seien auf Telegram für die Tat angeworben worden, sagten die Jugendlichen in einem in dem Onlinedienst veröffentlichten Video. Ihnen seien umgerechnet 18.000 Euro dafür versprochen worden. Die Identität des Auftraggebers wurde bisher nicht bekannt.
+++ 18:17 Wagner-Propagandist im Tschad festgenommen +++
Die Festnahme dreier Russen im Tschad sorgt für Verstimmung zwischen Moskau und dem zentralafrikanischen Land. Bei zwei der Festgenommenen handelt es sich um Maxim Schugalej, der von der EU als Propagandist für die Söldnergruppe Wagner sanktioniert wird und seinen Mitarbeiter Samer Sueijfan. Die beiden Männer, bei denen es sich nach russischen Angaben um einen Soziologen und seinen Übersetzer handelt, saßen schon gemeinsam in Libyen wegen des Vorwurfs der Wahlmanipulation in Haft. Nach Angaben aus Moskau wurden die beiden am 19. September bei der Einreise in den Tschad am Flughafen festgehalten. Am 21. September seien der dritte Russe sowie ein vierter Mann belarussischer Staatsbürgerschaft festgenommen worden. Tschads Botschafter in Moskau sagte der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge, dass die Männer rasch an die russischen Behörden übergeben werden sollten. Zuvor hatte sich das russische Außenministerium für ihre Freilassung eingesetzt. Was den Männern vorgeworfen wurde, blieb unklar.
+++ 17:40 Irans Präsident Peseschkian nimmt an Gipfel in Russland teil - und trifft Putin +++
Der iranische Präsident Massud Peseschkian wird bei einem Russland-Besuch im Oktober mit Kreml-Chef Wladimir Putin zusammenkommen. Wie eine Regierungssprecherin in Teheran sagte, reist Peseschkian nach Russland, um am Gipfel der Brics-Staatengruppe teilzunehmen. Er werde "auch bilaterale Treffen mit dem Präsidenten Russlands abhalten", kündigte die Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani an. Ein Abkommen über eine "strategische Partnerschaft" zwischen dem Iran und Russland stehe kurz vor dem Abschluss, fügte die Sprecherin hinzu. Einzelheiten nannte sie allerdings nicht.
+++ 17:07 Strack-Zimmermann lehnt Kursänderung in der Ukraine-Politik ab +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat sich vehement gegen eine Veränderung der Ukraine-Politik ihrer Partei ausgesprochen. Unter dem Eindruck der jüngsten Landtagswahlen müsse man viel mehr den Bürgern erklären, dass die Unterstützung der Ukraine "unser ureigenstes Interesse" sei. "Ich sage das deswegen, weil, wenn Putin Erfolg hat, (…) wenn wir das zulassen, wird das nicht der letzte Krieg gewesen sein", sagte die FDP-Politikerin in der Sendung RTL Nachtjournal-Spezial.
+++ 16:44 Biden vor UN: "Wir werden in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen" +++
US-Präsident Joe Biden ruft vor der UN-Generalversammlung zur weiteren Hilfe für die Ukraine in deren Kampf gegen den russischen Angriffskrieg auf. "Wir werden in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen", betont Biden. Der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei gescheitert.
+++ 16:25 Autos aus der Ukraine brauchen ab Oktober deutsche Zulassung +++
Flüchtlinge aus der Ukraine müssen ihr mitgebrachtes Auto von Oktober an in Deutschland zulassen. Voraussetzung ist, dass sich das Auto bereits länger als ein Jahr im Land befindet. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür hat der Bund geschaffen. Bis 30. September gelten für die ukrainischen Fahrzeuge noch Ausnahmeregelungen der Länder. Das neue Verfahren wird in einem Fragenkatalog beschrieben, den das Bundesverkehrsministerium zusammen mit den Ländern in den vergangenen Monaten entwickelt hat. Die Fahrzeughalter müssen den Behörden demnach unter anderem ein Personaldokument mit Namensangabe in lateinischen Buchstaben, die ukrainische Zulassungsbescheinigung und einen Versicherungsnachweis vorlegen. Die Verwendung digitaler ukrainischer Dokumente ist nicht zulässig. Die ukrainischen Nummernschilder müssen nach der Zulassung ausgetauscht werden.
+++ 15:40 Tote nach Gleitbombeneinschlägen im ostukrainischen Charkiw +++
Durch den Einschlag mehrerer russischer Gleitbomben in der ostukrainischen Großstadt Charkiw hat es zivile Opfer gegeben. "Die Zahl der Toten hat sich auf drei erhöht", schrieb Gouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram. Mehr als ein Dutzend Menschen seien verletzt worden. Den Angaben nach ist eine Gleitbombe direkt in einem Hochhaus eingeschlagen. Bürgermeister Ihor Terechow hatte zuvor ebenso bei Telegram von Bombeneinschlägen in vier Stadtvierteln und zwei beschädigten Hochhäusern geschrieben.
+++ 15:15 Bundeswehr übt im Hamburger Hafen Verteidigungsfall +++
Unter dem Titel "Red Storm Alpha" plant die Bundeswehr von Donnerstag bis Samstag eine große Verteidigungsübung im Hamburger Hafen. Dabei sichert das Landeskommando Hamburg mit Heimatschutzkräften einen Teil des Hafens, teilte die Bundeswehr mit. Unter anderem werde ein Checkpoint aufgebaut. Ziel der Übung sei es, die für Verteidigung wichtige Infrastruktur zu schützen, auf allen Ebenen das gleiche Lagebild zu haben und schnell und sicher mit allen Übungsteilnehmenden zu kommunizieren. Der zivile Verkehr werde jedoch nicht Teil der Übung sein und soll nicht behindert werden. Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine sei ein konventioneller Krieg in Europa in den nächsten fünf Jahren wieder möglich, heißt es in einer Ankündigung. Dem wolle die NATO gemeinsam entgegentreten. Dafür sei ein schneller Aufmarsch alliierter Truppen von West nach Ost notwendig. "Deutschland kommt wegen seiner geostrategischen Lage die Funktion einer Drehscheibe zu. Deswegen muss die Organisation von militärischen Transporten auf Schiene, Straße oder per Flugzeug, die Versorgung mit Essen, Betten oder Betriebsstoffen oder die Sicherung ganzer Fahrzeugkolonnen geübt werden, um glaubhaft abschreckend zu wirken", heißt es weiter.
+++ 14:30 Selenskyj wirbt in den USA um Hilfe für Energieinfrastruktur +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Besuch in den USA vor Wirtschaftsvertretern für Investitionen in den angeschlagenen Energiesektor geworben. "Die Hauptaufmerksamkeit galt der Vorbereitung des ukrainischen Energiesystems auf den Winter", schrieb der Staatschef in sozialen Netzwerken. Das Land befürchtet als Folge der von Russland verursachten Kriegsschäden auch in diesem Winter wieder Stromausfälle. Selenskyj stellte besondere Anreize in Aussicht. "Das ist ein Vorschlag von uns. Dies ist einer der Punkte unseres Siegesplans", sagte er in einem veröffentlichten Video. An dem Treffen in New York nahmen neben Vertretern von Energie-, Finanz- und Versicherungsunternehmen auch die Leiterin der Behörde für internationale Entwicklung USAID, Samantha Power, teil.
+++ 13:55 Militärexperte hält ukrainische Offensive in Kursk für Erfolg +++
Viele Beobachter sind sich uneins darüber, ob die ukrainische Offensive im russischen Kurs einen Erfolg oder Misserfolg für Kiew darstellt. Der Militärexperte Nico Lange hält sie für Ersteres und schreibt auf X: "Während Selenskyj in New York Gespräche über den ukrainischen Plan zum Frieden führt, sollte man sich mal vorstellen, er müsste das ohne die Kursk-Offensive tun. Schon allein dadurch werden Wert und Erfolg der Kursk-Offensive deutlich."
+++ 13:17 Kiew: "Siegesplan" beinhaltet Einladung in die NATO +++
Eine Einladung für die Ukraine zum Beitritt in die NATO ist Teil des von Präsident Wolodymyr Selenskyj aufgestellten "Siegesplans" Kiews. Die Partner des von Russland angegriffenen Landes sollten die Einladung für die Aufnahme in das westliche Militärbündnis aussprechen und dabei die Moskauer Eskalationsdrohungen ignorieren, sagt der Chef von Selenskyjs Büro, Andrij Jermak, gemäß einer Mitteilung bei einem Auftritt in New York. Der Plan enthalte militärische und diplomatische Elemente. Russland hatte seinen Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit dem Streben Kiews in die NATO begründet.
+++ 12:42 Nach Selenskyjs Friedens-Aussagen: Russland will weiter an Kriegszielen festhalten +++
Moskau hält trotz Kiews Streben nach Verhandlungen an den Kriegszielen in der Ukraine fest. "Sobald diese Ziele auf die eine oder andere Weise erreicht worden sind, wird die spezielle Militäroperation abgeschlossen sein", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow über den seit 2,5 Jahren andauernden, brutalen russischen Angriffskrieg. Er reagiert der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der während seiner US-Reise erklärte, dass ein Kriegsende näher sei, als von vielen erwartet. Selenskyj stellt in den USA seinen von ihm so bezeichneten Siegesplan vor, mit dem er Moskau zu Verhandlungen drängen will. Zu Russlands Kriegszielen gehört mindestens die Kontrolle über die ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson. Auch einen ukrainischen NATO-Beitritt will Moskau verhindern. Zudem wurde die Beseitigung der Regierung in Kiew in der Vergangenheit genannt. Viele Experten gehen davon aus, dass das wahre Ziel Russlands die Kontrolle über die gesamte Ukraine ist.
+++ 11:59 Lage in Wuhledar spitzt sich weiter zu - russische Truppen wenden wohl perfide Taktik an +++
Der dem ukrainischen Militär nahestehende Kanal Deepstate berichtet von einer kritischen Lage um die Stadt Wuhledar, die sich weiter verschlechtere. "Die Russen versuchen, die Siedlung einzukesseln, und machen sie gleichzeitig mit Artillerie usw. einfach dem Erdboden gleich." Von einem Einmarsch russischer Truppen (Eintrag von 09:27 Uhr) berichtet Deepstate nicht. "Bis zuletzt durchzuhalten bedeutet, die Ruinen über den Preis unseres Militärs zu stellen, was nicht hinnehmbar ist. Wir hätten früher über die heutigen Konsequenzen nachdenken sollen, aber jetzt ist es zu spät. Die Soldaten der 72. Brigade geben jedoch nicht auf und machen trotz allem weiter." Laut dem osteuropäischen Medium Nexta wendet Russland erneut die Taktik der "verbrannten Erde" an, indem Wuhledar massiv mit Angriffen aus der Luft überzogen wird:
+++ 11:15 Hochauflösende Satellitenbilder zeigen massive Zerstörung in russischen Munitionsdepots +++
Der Ukraine sind zuletzt mehrere spektakuläre Angriffe auf Munitionsdepots gelungen, wobei massenweise russische Raketen, Artilleriegranaten und anderes Material zerstört wurden. Hochauflösende Satellitenbilder von Maxar zeigen das Ausmaß der jüngsten Angriffe in Oktjabrski und Toropez:
+++ 10:46 Verheerende Angriffe auf Saporischschja: ein Toter, mehrere Verletzte und viel Zerstörung +++
Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Stadt Saporischschja sind nach Behördenangaben ein Mensch getötet und sechs weitere Menschen verletzt worden. Innerhalb von zwei Stunden sei das Gebiet am späten Montagabend von "massiven Luftangriffen" getroffen worden, teilt der staatliche Zivilschutz mit. "Ein Mann starb und sechs weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein 13-jähriges Mädchen und ein 15-jähriger Junge", schreibt Regionalgouverneur Iwan Fedorow im Onlinedienst Telegram. Zudem seien eine Infrastruktureinrichtung sowie Wohngebäude in Brand geraten. Laut einer Mitarbeiterin der Stadtverwaltung wurden 74 Wohnblöcke und 24 Privathäuser in verschiedenen Teilen der Stadt beschädigt.
+++ 10:07 Munz zu russischer Pannenschiff-Crew: "Flugzeugträger wird wohl nie mehr auslaufen" +++
Die Besatzung des russischen Flugzeugträgers "Admiral Kusnezow" wird laut einem "Forbes"-Bericht an die Front verlegt. Das Schiff ist für seine Pannenserie bekannt, erklärt ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau. Die Verlegung der Besatzung könne ein weiterer Beleg für die finanziellen Probleme Russlands sein:
+++ 09:27 Festung des Widerstands: Wuhledar vor dem Fall? Russische Truppen sollen einmarschiert sein +++
Russische Truppen haben staatlichen Medien und Bloggern zufolge mit der Einnahme des ostukrainischen Ortes Wuhledar begonnen. "Russische Einheiten sind in Wuhledar einmarschiert - der Sturm auf die Stadt hat begonnen", schreibt etwa der in der Ukraine geborene prorussische Militärblogger Juri Podoljaka. Weitere prorussische Kriegsblogger berichten ebenfalls über den Angriff. Staatliche russische Medien melden, dass die in der Region Donezk gelegene Stadt in die Zange genommen worden sei und im Osten der Siedlung Kämpfe im Gange seien. Auch Militärexperte Oberst Reisner sagt ntv.de, die russischen Truppen würden sich aus mehreren Richtungen wie eine Zange auf die Stadt zubewegen. "Wuhledar droht akut, eingeschlossen zu werden. Man muss davon ausgehen, dass die 72. mechanisierte Brigade, also eine mit Panzern und Kampfschützenpanzern ausgestattete Brigade, das Gebiet nicht wird halten können."
+++ 08:59 Russland und die Ukraine attackieren sich in der Nacht mit Drohnen +++
Die russische Luftabwehr hat staatlichen Angaben zufolge in der Nacht 13 ukrainische Drohnen abgeschossen. Je sechs davon seien über den Regionen Belgorod und Kursk abgefangen worden und eine über der Region Brjansk, meldet die amtliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Ukraine ist nach Angaben ihrer Luftwaffe in der Nacht von Russland mit 81 Drohnen und vier Raketen angegriffen worden. 79 Drohnen seien abgeschossen oder zum Absturz gebracht worden. Angaben zu möglichen Opfern oder Schäden liegen zunächst nicht vor.
+++ 08:17 Deutliche Worte aus Dänemark zu Langstreckenangriffen auf Russland +++
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen fordert die Verbündeten der Ukraine auf, grünes Licht für den Einsatz von westlichen Waffen mit höherer Reichweite gegen Russland zu geben. "Mein Vorschlag ist, dass wir die Diskussion über rote Linien beenden", sagt Frederiksen in einem Interview mit Bloomberg. Die wichtigste rote Linie sei bereits überschritten worden. "Und das war, als die Russen in die Ukraine einmarschierten." Sie werde niemals zulassen, dass jemand aus Russland entscheidet, was in der NATO, in Europa oder in der Ukraine das Richtige ist, so Frederiksen.
+++ 07:38 Russische Gefallene werden wohl vergraben und als vermisst gemeldet, um Kosten zu sparen +++
Laut einem vom ukrainischen Militärgeheimdienst veröffentlichten Telefonat werden gefallene russische Soldaten auf dem Schlachtfeld vergraben und als vermisst eingestuft, um sich so die üppigen Zahlungen an die Hinterbliebenen zu sparen. "Sie töten sie, die Kämpfe gehen weiter, es ist heiß, sie fangen an zu stinken, also begraben wir sie genau dort, und dann gelten sie als vermisst. Und wenn sie vermisst sind, bekommt die Familie keine Bezahlung. Verstehst du?", erklärt ein Mann seinem Gesprächspartner, einem Einwohner der russischen Region Belgorod, in dem Telefonat, über das Kyiv Independent berichtet. Die Entschädigung für jeden gefallenen Soldaten soll zwischen 67.500 und 116.000 Dollar liegen.
+++ 06:59 Aussagen aus Russland machen keine Hoffnung auf ein Ende des Krieges +++
Während der ukrainische Präsident Selenskyj in den USA für seinen "Siegesplan" wirbt, gibt es aus Russland nach wie vor keinerlei Hinweise darauf, an einer Beilegung des Konflikts interessiert zu sein. "Der Kreml signalisiert weiterhin öffentlich sein Desinteresse an einer Friedensregelung, die nicht die totale Kapitulation der ukrainischen Regierung und die Zerstörung des ukrainischen Staates voraussetzt", schreibt das Institut für Kriegsstudien (ISW). Hochrangige russische Vertreter äußerten sich zuletzt ablehnend gegenüber einer Teilnahme am nächsten Friedensgipfel und Kreml-Sprecher Peskow bekräftigte, dass Russland nicht bereit sei, über andere Bedingungen als die ukrainische Kapitulation zu verhandeln und bezeichnete auch die NATO und den Westen als "gemeinsamen Feind". "Das ISW geht weiterhin davon aus, dass der Kreml nicht an gutgläubigen Friedensverhandlungen mit der Ukraine interessiert ist und sich nur auf das Konzept der 'Friedenspläne' und 'Verhandlungen' berufen wird, um den Westen zu veranlassen, die Ukraine zu präventiven Zugeständnissen in Bezug auf die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zu drängen."
+++ 06:27 Selenskyj: Entschlossene Maßnahmen könnten Ende der russischen Aggression beschleunigen +++
Entschlossene Maßnahmen der US-Regierung könnten nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Ende der russischen Aggression gegen die Ukraine im kommenden Jahr beschleunigen. "Jetzt, zum Jahresende, haben wir eine echte Chance, die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den USA zu stärken", schrieb Selenskyj in einem Beitrag auf seinem Telegram-Kanal nach einem Treffen mit einer parteiübergreifenden Delegation des US-Kongresses. Selenskyj hält sich derzeit in den USA auf, um an Sitzungen der UN-Generalversammlung teilzunehmen und der US-Regierung seinen Siegesplan" vorzustellen.
+++ 05:44 Junge Russen zünden in Omsk Mi-8-Helikopter an +++
Zwei Teenager haben am vergangenen Samstag im russischen Omsk auf einem Luftwaffenstützpunkt mit einem Molotowcocktail einen Mi-8-Hubschrauber in Brand gesteckt, berichtet der Telegrammkanal Baza. Die 16-Jährigen wurden später festgenommen und gaben demnach an, ihnen seien über Telegram 20.000 Dollar für die Durchführung des Angriffs angeboten worden. Der Helikopter wurde dabei erheblich beschädigt, wie russische Medien berichten. Dieser Vorfall folgt auf einen ähnlichen Angriff am 11. September, als zwei jüngere Jungen einen Mi-8-Hubschrauber auf dem Flughafen Nojabrsk in der Region Tjumen in Brand setzten. In verschiedenen Regionen Russlands kommt es immer wieder zu Sabotageakten, darunter auch Zugentgleisungen. Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) behauptete im Januar, dass einige der Bahngleise in Russland von "unbekannten Gegnern des Putin-Regimes" angegriffen wurden.
+++ 04:44 G7 beraten über Langstreckenraketen für Kiew +++
Die Außenminister der G7-Staaten beraten am kommenden Montag über mögliche Lieferungen von Raketen mit längerer Reichweite an die Ukraine, die russisches Territorium erreichen könnten. Das teilt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Rande der UN-Vollversammlung mit. Zudem sei klar, dass Russland neue Waffen erhalte - darunter auch iranische Raketen, obwohl Teheran dies wiederholt bestritten habe.
+++ 03:50 Selenskyj: "Frieden näher, als wir denken" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich optimistisch bezüglich eines baldigen Endes des Krieges mit Russland. "Ich denke, wir sind dem Frieden näher, als wir denken", sagt Selenskyj in einem Interview mit dem US-Sender ABC News. Das Kriegsende rücke näher. In dem Interview ruft er die USA und andere Partner auf, die Ukraine weiterhin zu unterstützen.
+++ 02:50 Opfer nach russischen Angriffen auf Saporischschja +++
Russische Streitkräfte haben am Abend den jüngsten einer Reihe von Angriffen auf die südostukrainische Stadt Saporischschja geflogen. Dabei sei eine Person getötet worden, sagt der Regionalgouverneur Iwan Fedorow. Ein Stadtbeamter, der vom öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne zitiert wird, beziffert die Zahl der Verletzten auf fünf, darunter ein 13-jähriges Mädchen. Bei Angriffen auf die Stadt früher am Tag und in der Nacht zuvor wurden mindestens 23 Menschen verletzt. Fedorow schreibt auf Telegram, dass bei dem jüngsten Angriff zwei Häuser zerstört worden seien, obwohl unklar sei, welche Art von Waffe verwendet wurde. Russische Streitkräfte griffen auch die Infrastruktur in der Stadt an und lösten einen Brand aus, den die Rettungsdienste schnell unter Kontrolle bringen konnten, ohne dass es zu Verletzten kam.
+++ 01:29 Ukrainische Armee in Pokrowsk unter Druck +++
Das ukrainische Militär steht nach eigenen Angaben im Osten des Landes weiter unter Druck. "Die Lage im Raum Pokrowsk und Kurachowe bleibt angespannt", teilt der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Von den insgesamt 125 russischen Angriffen entlang der Front seien mehr als 50 in diesem Abschnitt geführt worden. "Die Hauptanstrengungen hat der Feind Richtung Pokrowsk unternommen", präzisiert die ukrainische Militärführung. Während den Ukrainern selbst von unabhängigen Beobachtern bescheinigt wird, den Vormarsch der Russen auf das strategisch wichtige Pokrowsk abgebremst zu haben, bleibt die Lage vor dem weiter südlich gelegenen Kurachowe gefährlich für die Verteidiger. Durch Vorstöße russischer Truppen nahe der Bergarbeiterstadt Hirnyk droht dort mehreren Einheiten die Einschließung. Eine ähnliche Umgehung der Verteidigungsstellungen deutet sich auch noch weiter südlich nahe der Stadt Wuhledar an, die die Russen in der Vergangenheit vergeblich durch frontale Sturmangriffe einzunehmen suchten.
+++ 00:28 US-Bürger in Russland wegen Kindesentführung verurteilt +++
Ein US-Bürger ist in Russland zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er nach Justizangaben mit seinem russischen Sohn ohne Zustimmung der Mutter das Land verlassen wollte. Ein Gericht in der Enklave Kaliningrad sprach den Mann wegen versuchter "Entführung" schuldig. Seine Strafe muss er demnach in einer Strafkolonie verbüßen. Dem Urteil zufolge hatte der US-Bürger versucht, im Juli 2023 mit seinem vierjährigen Sohn nach Polen auszureisen. "Ohne die Zustimmung der Mutter zu erhalten, hat er versucht, das Kind aus dem Land zu bringen", erklärte das Gericht im Onlinedienst Telegram. Demnach hatte er versucht, mit dem Jungen durch ein Waldgebiet über die Grenze nach Polen zu gelangen, bevor er von Grenzbeamten gestoppt wurde. Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind insbesondere wegen des Ukraine-Konflikts äußerst angespannt.
+++ 23:14 Russland meldet Tote nach Angriff auf Belgorod +++
Bei einem Angriff auf eine russische Ortschaft an der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden drei Menschen getötet worden. Das fünf Kilometer von der Grenze entfernte Dorf Archangelskoje sei am Montag "von der ukrainischen Armee bombardiert worden", teilt der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit. Zwei Erwachsene und ein Jugendlicher seien dabei getötet worden. Zudem gebe es zwei Verletzte, unter ihnen ein Kind, fügt der Gouverneur hinzu.
+++ 22:13 Selenskyj dankt Scholz bei Treffen in New York für deutsche Unterstützung +++
Nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in New York hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung der Unterstützung Deutschlands hervorgehoben. "Wir sind Deutschland zutiefst dankbar für seine Unterstützung", erklärte Selenskyj auf X. "Gemeinsam haben wir Tausende von Menschenleben gerettet, und wir können sicherlich noch mehr dazu beitragen, die Sicherheit auf dem gesamten europäischen Kontinent zu stärken." Scholz bekräftigte indes die Haltung der Bundesregierung, der Ukraine keine weitreichenden Waffen zur Verfügung zu stellen.

Scholz und Selenskyj begrüßen sich bei einem bilateralen Treffen vor Beginn der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 21:35 Forbes: Während einziger russischer Flugzeugträger verfällt, wird Crew in Krieg geschickt +++
Russland hat einen einzigen Flugzeugträger. Er läuft auf den Namen "Admiral Kusnezow" und ist immer wieder Gegenstand von Berichterstattung, da er seit seinem Stapellauf in den 80er Jahren wohl nur ganz wenige Einsätze auf seinen Buckel brachte - aber immer wieder Pannen erlitt. Nun berichtet dass Magazin "Forbes", dass von der 15000 Mann zählenden Kusnezow-Crew vermehrt Soldaten in den Krieg in der Ukraine geschickt werden. Aber nicht etwa auf ihrem Flugzeugträger, sondern als Teil eines eigenen Battailons. Laut "Forbes" ist dies eine der Maßnahmen, um den monatlichen Rekrutierungsbedarf Russlands, den das Magazin auf jeweils 30.000 neue Kämpfer beziffert, zu decken. Die Kusnezow verfalle indes und bekäme immer wahrscheinlicher ein dauerhafter "Bewohner der Küstenlinie von Murmansk", wo sie laut dem Bericht sei längerem anliegt.
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Quelle: ntv.de, rog/mau/mbo/hul/rts/AP/dpa/AFP