Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:26 Russischer LNG-Tanker legt in chinesischem Hafen an +++
Ein weiterer Tanker mit Flüssiggas aus dem von den USA sanktionierten russischen Projekt Arctic LNG 2 hat in einem chinesischen Hafen angelegt, wie die Schiffsverfolgungsdaten verschiedener Webseiten zeigen. Der russische LNG-Tanker "Voskhod" liegt demnach vor einem LNG-Terminal im Hafen von Tieshan in der südwestchinesischen Provinz Guangxi vor Anker. Der Tanker wurde laut den LSEG-Tracking-Daten am 19. Juli in der Arctic LNG 2-Anlage in Gydan im Norden Sibiriens beladen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist die Ladung die zweite aus dem sanktionierten Projekt, die China erreicht, nachdem der sanktionierte Tanker "Arctic Mulan" Ende August am LNG-Terminal in Beihai angekommen war.
+++ 19:43 Militär warnt vor neuen Drohnenschwärmen – Brände in Saporischschja +++
Am Abend greift Russland die Ukraine erneut an. In weiten Teilen der Ukraine gilt Luftalarm. Die Luftstreitkräfte warnen die Bevölkerung vor einer Reihe von Drohnenschwärmen. Auch in Kiew ist die Flugabwehr aktiv, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilt. Erste Schäden werden aus der Stadt Saporischschja gemeldet. Es seien mehrere Brände nach Drohnenattacken ausgebrochen, schreibt der Gouverneur der Region Ivan Fedorov auf Telegram. Von ihm geteilte Fotos und Videos zeigen beschädigte Wohnhäuser. Mindestens ein Mensch wurde verletzt.
+++ 19:14 Kiew sieht neue russische Taktik bei Pokrowsk +++
Nach Einschätzung der Ukrainer hat die russische Armee ihre Taktik im Kampf um die Stadt Pokrowsk im Südosten der Ukraine geändert. Eine vor kurzem in das Gebiet verlegte Einheit russischer Marineinfanterie versuche nunmehr, in kleinen Gruppen so tief wie möglich in die Stadt einzudringen, heißt es vom ukrainischen Militär. Daneben zielten die Russen darauf ab, die Verteidigungslinien aufzusplittern und sich in neuen Stellungen festzusetzen. Mit dem verstärkten Einsatz von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen versuche das russische Militär zudem, die Stadt und ihre Verteidiger vollständig einzukesseln. "Nach vorliegenden Informationen plant Russland, seine Truppen in der Region Donezk für einen sogenannten "Entscheidungsdurchbruch" einzusetzen", heißt es in der Mitteilung. Es gibt keine aktuelle, unabhängige Einschätzung der tatsächlichen Lage bei Pokrowsk. Zuletzt hieß es vom Institut für Kriegsstudien in Washington (ISW) am Freitag, Russland rücke bei Pokrowsk vor und russische Soldaten hätten auch in der Nähe von Pokrowsk selbst angegriffen.
+++ 18:27 Bundeswehr verlegt Tausend Militärfahrzeuge für Übung nach Litauen +++
In Litauen sind mehr als Tausend Militärfahrzeuge für eine große Bundeswehr-Übung zum verstärkten Schutz des Bündnispartners an der Nato-Ostflanke eingetroffen. Mit zwei Frachtschiffen wurden Gefechtsfahrzeuge, Bergepanzer, Sanitätslastwagen und anderes Gerät samt Begleitpersonal von Rostock über die Ostsee in das baltische EU- und Nato-Land verlegt. Nach der Ankunft im Hafen von Klaipeda machte sich der Konvoi der Panzergrenadierbrigade 37 auf den Weg nach Pabrade und zu anderen litauischen Militärstützpunkten, wie ein Bundeswehr-Sprecher mitteilt. In Litauen werden die Truppen und Fahrzeuge an der Großübung "Quadriga 2025" teilnehmen, bei der es um den Schutz des Ostseeraumes unter Bedingungen von Krisen und Krieg geht. Rund 8000 Soldatinnen und Soldaten aus 14-Nato-Staaten beteiligen sich an der Manöverreihe, zu der auch eine Übung zur Verlegung von Einsatzkräften und Material zu Land, zu See und in der Luft nach Litauen gehört.

Die Militärfahrzeuge verlassen ein Schiff im Hafen von Klaipeda.
(Foto: picture alliance/dpa/Bundeswehr)
+++ 17:54 London: 50.000 ukrainische Kinder bei "Universitäts-Sessions" indoktriniert +++
Laut britischen Geheimdiensten werden ukrainische Jugendliche in den russisch besetzten Gebieten weiterhin politisch indoktriniert. Als ein Beispiel nennt das "Geheimdienst-Update" aus London die sogenannten Universitäts-Sessions, die 2022 von russischen Behörden eingeführt wurden. Kinder aus den besetzten Regionen der Ukraine würden an russische Universitäten gebracht, wo ihnen eine anti-ukrainische Haltung eingeimpft werde und russische militärische Erfolge verherrlicht würden, schreiben die Briten. "Seit 2022 haben rund 50.000 ukrainische Kinder an diesen Veranstaltungen an 116 russischen Universitäten teilgenommen."
+++ 17:18 Open-Source-Projekt meldet russisches Vorrücken +++
Das ukrainische Open-Source-Projekt berichtet von einem russischen Verstoß im Nordosten der Ukraine. Die Russen seien in dem Dorf Junakiwka in der Obast Sumy vorgerückt, heißt es auf der Website von "Deepstatemap". Außerdem seien russische Streitkräfte im Serebrjansker Wald in der östlichen Oblast Luhansk und in der Nähe des Dorfes Sichneve in der Oblast Dnipropetrowsk vorgerückt.
+++ 16:41 Kritik von SPD und Grünen: Söder irritiert mit "schräger Forderung" +++
CSU-Chef Markus Söder wird für seine Überlegungen kritisiert, wehrfähige ukrainische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückzuschicken, weil ein Frieden nicht abzusehen sei. Grünen-Chefin Franziska Brantner wirft Söder Populismus vor. "Populismus auf dem Rücken von Europas Sicherheit ist wirklich das Letzte", sagt sie. Schließlich gehe es um das Ende des Kriegs in der Ukraine und darum, was danach kommen müsse. "Offensichtlich will Söder keinen Frieden", fügt Brantner hinzu. Darüber freue sich sicher der russische Präsident Wladimir Putin. "Söder sollte beim Wurstessen bleiben", kommentiert sie in Anspielung auf die Social-Media-Aktivitäten des CSU-Chefs, bei denen es häufig um sein favorisiertes Essen geht. Kritik kommt auch aus den Reihen des Koalitionspartners der Union: Der außenpolitische Sprecher der SPD Adis Ahmetović sagt, er sei irritiert durch "Söders schräge Forderung nach Abschiebungen von ukrainischen Flüchtlingen aus unserem Land, um sie an die Front zu schicken. Diese Diskussion sollte die Koalition nicht führen. Allerdings stimmt er mit Söder unter anderem in dem Punkt überein, dass ein Einsatz deutscher Bodentruppen nichts sei, worüber man ernsthaft nachdenken könne.
+++ 16:03 Fischer zu symbolischer Diplomatie: Zusage aus Kiew hätte "Putin wirklich überrascht" +++
Putins Einladung an Selenskyj, ihn in Moskau zu treffen, war vermutlich nur ein symbolischer Zug - eine Zusage hätte den Kreml-Chef "das erste Mal wirklich überrascht", so Klemens Fischer. Der Politologe sieht darin eine verpasste Chance, Stärke zu demonstrieren und das Machtspiel kurzzeitig zu drehen.
+++ 15:40 Russisches Belgorod meldet Tote durch Drohnenangriffe +++
Bei ukrainischen Drohnenangriffen im Grenzgebiet Belgorod sind nach russischen Angaben drei Menschen getötet worden. Der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, schreibt bei Telegram von Angriffen an vier verschiedenen Orten, nicht weit von der Grenze zur Ukraine entfernt. Demnach kamen die Fahrer eines Busses und eines Kleintransporters sowie ein weiterer Mann bei verschiedenen Attacken ums Leben. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift die Ukraine auch Ziele in Russland an, dabei gibt es immer wieder Tote und Verletzte. Die Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den Folgen des russischen Angriffskriegs auf ukrainischer Seite. Der ukrainische Präsident spricht von rund 2200 russischen Angriffen allein seit Monatsbeginn. (Siehe Eintrag um 11.38 Uhr)
+++ 15:03 Weichert: Ukraine hofft auf deutsche Friedenstruppe +++
Die deutsche Debatte um einen möglichen Bundeswehreinsatz wird in der Ukraine aufmerksam verfolgt. Obwohl CSU-Chef Söder ihn für ausgeschlossen hält, hoffen viele Ukrainer auf eine Friedenssicherung. "Man erhofft sich, dass Russland dann nicht mehr angreift", so ntv-Reporter Jürgen Weichert.
+++ 14:34 Russen sollen falsche Geldscheine über Tschernihiw abgeworfen haben +++
Eine russische Drohne soll falsche Geldscheine über der ukrainischen Stadt Tschernihiw abgeworfen haben. Laut der Polizei wurden am Morgen in einem Wohnviertel Flugblätter entdeckt, die aussahen wie Scheine der ukrainischen Währung Hrywnja. Auf diesen Flugblättern sei dazu aufgerufen worden, Koordinaten zu verraten und zu helfen, die ukrainische Armee unter Beschuss zu nehmen, heißt es. Im Gegenzug dafür würde es später echtes Geld geben. Die Russen hätten die Flyer per Drohne abgeworfen, schreibt die Polizei und warnt davor, die Stellungen der Armee preiszugeben.
+++ 13:55 Jäger: Erstaunlich, dass Kreml EU-Beitritt der Ukraine dulden würde +++
Russland lehnt westliche Truppen in der Ukraine strikt ab, einen EU-Beitritt des Landes würde der Kreml jedoch offenbar dulden. Laut dem Politikwissenschaftler Thomas Jäger steckt dahinter strategisches Kalkül: Moskau unterschätzt die EU und betrachtet sie nicht als militärisch relevanten Akteur.
+++ 13:30 Russen töten 70-Jährige in Tschernihiw +++
In der ukrainischen Region Tschernihiw haben Russen erneut Drohnen auf Zivilisten abgefeuert: Eine 70-jährige Frau sei getötet worden und eine 45-jährige Frau schwer verletzt, berichtet die regionale Militärverwaltung auf Telegram. Demnach nahmen die Russen in zwei Ortschaften gewöhnliche Innenhöfe ins Visier. Wie die Agentur Ukrinform berichtet, haben russische Truppen gestern 60 Mal auf die Region Tschernihiw geschossen und dabei 22 Siedlungen getroffen.
+++ 12:45 Fritz: Trump "ist an russischer Mauer abgeprallt" +++
Im Wahlkampf verspricht US-Präsident Trump, den Ukraine-Krieg in einem Tag zu beenden. Nun räumt er ein, er habe sich die Lage deutlich einfacher vorgestellt. Für ntv-Korrespondent Gordian Fritz in Washington ist das ein "großes Eingeständnis": Den Einfluss, "mit dem er geprahlt hat, gibt es eben nicht".
+++ 12:29 Deutscher Botschafter verabschiedet sich mit Video von Kiew +++
Deutschlands bisheriger Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, verabschiedet sich zum Ende seiner Amtszeit mit einem Video von den Ukrainern. Auf X erklärt der Diplomat, er habe in seiner Zeit in Kiew gelernt, dass Schmerz und Angst durch Hoffnung und Freundschaft überwunden werden können. "Ich verlasse die Ukraine als Botschafter, aber ich bleibe diesem Land weiterhin eng verbunden", sagt Jäger, der Mitte September neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes wird. Als Jägers Nachfolger nach Kiew geht dann der frühere Finanzstaatssekretär Heiko Thoms.
+++ 11:58 Putin lobt Widerstandskraft gegen Sanktionen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Widerstandsfähigkeit der heimischen Industrie gegen westliche Sanktionen gelobt. "Russland sei es in kurzer Zeit gelungen, zahlreiche innovative Technologien für den Energiesektor zu entwickeln", zitieren ihn russische Nachrichtenagenturen. Dies sei entscheidend für die Sicherung der Gas-Exporte, insbesondere mit Blick auf die geplante Pipeline "Power of Siberia 2" nach China. Mit dem Projekt will Moskau den Verlust europäischer Gaskunden nach dem Einmarsch in die Ukraine kompensieren. Allerdings wollte China durchsetzen, dass die Russen die Pipeline komplett finanzieren und China keine Mindestabnahmemenge garantieren müsste. Die finalen Details der Vereinbarung sind noch unklar.
+++ 11:38 Im September griffen Russen mit 900 Lenkbomben und bis zu 50 Raketen an +++
Seit Anfang September hat Russland mehr als 1.300 Angriffsdrohnen, fast 900 gelenkte Luftbomben und bis zu 50 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt. Das erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj auf Facebook. In fast allen Regionen der Ukraine sei es in der ersten Septemberwoche zu Explosionen gekommen. Seiner Ansicht nach "muss darauf mit einer gemeinsamen Antwort reagiert werden: auf die Angriffe und Zerstörungen, auf die Missachtung diplomatischer Bemühungen und des zivilisierten Dialogs". Präsident Trump habe absolut Recht, "dass wirksame Beschränkungen für den russischen Öl- und Gashandel notwendig sind, um die Diplomatie wieder in Gang zu bringen".
+++ 10:51 Ukrainischer Geheimdienst zählt 700.000 russische Soldaten auf Staatsgebiet +++
Derzeit sind in der Ukraine laut Einschätzung des dortigen Militärgeheimdienstes 700.000 russische Soldaten stationiert. Dabei konzentriert sich die größte Gruppe auf die Oblast Donezk. Aus dem Militär heißt es zudem, die Zahl der russischen Truppen im umkämpften Sektor Pokrowsk sei doppelt so hoch wie die Vorkriegsbevölkerung dort - 110.000 Soldaten gegenüber zuvor 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Nordkoreanische Kämpfer sieht der Geheimdienst derzeit ausschließlich auf russischem Territorium, nicht auf dem Gebiet der Ukraine.
+++ 10:15 Ukraine meldet Rettung von Kindern aus russisch besetzten Gebieten +++
Das ukrainische Präsidialamt gibt die Rettung einer "großen Gruppe" ukrainischer Kinder aus den von Russland besetzten Gebieten bekannt. "Während der Jahre der Besatzung erlebten sie Unterdrückung, Zwang und russische Propaganda, aber heute sind sie in Sicherheit und erhalten die notwendige Hilfe in der Ukraine", erklärte Amtsleiter Andriy Yermak auf Telegram. Ihm zufolge befinden sich unter den zurückgebrachten Kindern Schwestern, die die Russen nach dem Tod ihrer Mutter in ein Internat bringen wollten, sowie Kinder, die gezwungen wurden, an Werbeveranstaltungen mit russischem Militär teilzunehmen. Die US-Universität Yale schätzte im Juni die Zahl entführter ukrainischer Kinder in russischer Hand auf etwa 35.000. Teilweise wurden sie von russischen Familien adoptiert, teils auch in Militärcamps gesteckt. Insgesamt meldet die Ukraine 250 zurückgeholte Kinder im Jahr 2025 bislang.
+++ 09:39 Spahn: Deutschland sollte britische und französische Atomwaffen mitfinanzieren +++
Unionsfraktionschef Jens Spahn spricht sich für eine finanzielle Unterstützung französischer und britischer Atomwaffen-Arsenale aus. Dies gelte für den Fall, dass die Bundesregierung mit Paris und London eine nukleare Teilhabe vereinbaren könne, wie sie mit den USA bestehe, sagte Spahn der "FAS". Deutschland müsse dankbar sein, dass die Vereinigten Staaten "aktuell" ihren Schutzschirm über Europa aufspannten. "Wir brauchen aber auch europäisch die Fähigkeit zur Abschreckung", so der CDU-Politiker. Er selbst sei gerade in der Ukraine gewesen: "Von Frieden sind wir leider weit entfernt. Putin will weiterhin Krieg."

Auf seinem Weg in die Ukraine sprach Unions-Fraktionschef Spahn auch mit Bundeswehrsoldaten, die in Polen mit zwei Patriotsystemen den Flughafen Rzeszow schützen. Er liegt etwa 70 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 08:48 Ukraine meldet sechs Tote nach russischen Luftangriffen +++
Russische Luftschläge auf das Staatsgebiet der Ukraine haben in der vergangenen Nacht mindestens sechs Menschen getötet und elf verletzt. Das melden Behörden der von Angriffen betroffenen Regionen. Die Luftwaffe bilanziert 68 abgefangene Drohnen von 91, die Russland gestartet haben soll. Es handelt sich um große Kampfdrohnen des Typs Shahed oder Geran-2, teils mit und teils ohne Sprengkopf. Vier Zivilisten kamen in der Region Donezk im Donbass ums Leben. Dort liegt das Schwergewicht der russischen Angriffe. Weiter südwestlich, in der Oblast Cherson, wurden zwei Menschen getötet und zwei verletzt, darunter ein Kind.
+++ 08:23 Selenskyj lehnt Putins Einladung nach Moskau ab +++
Russlands Präsident Wladimir Putin will sich nicht im Ausland mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj treffen und lädt diesen stattdessen nach Moskau ein. Ein unannehmbares Angebot, erklärt Selenskyj nun im Interview mit dem Sender ABC News. "Ich kann nicht nach Moskau reisen, wenn mein Land täglich unter Raketenbeschuss steht", sagte der Präsident. "Ich kann nicht in die Hauptstadt dieses Terroristen kommen, und das versteht er." Nach seiner Einschätzung ist Putins Weigerung, sich an einem neutralen Ort mit Selenskyj zu treffen, eine Taktik, um eine solche Begegnung hinauszuschieben. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 07:56 Kiews Geheimdienst: Russen können 2700 Kampfdrohnen pro Monat bauen +++
Russlands Rüstungsindustrie ist nach ukrainischer Analyse inzwischen in der Lage, pro Monat 2700 Geran-2-Kamikazedrohnen zu bauen. So lautet die gegenwärtige Einschätzung von Kiews Militärgeheimdienst. Zusätzlich zu den Kampfdrohnen produziert Russland demnach noch eine größere Zahl von Drohnen ohne Sprengkopf, um ukrainische Luftverteidigung zu strapazieren. Schon beim Ukraine-Nato-Rat in der vergangenen Woche hatten die Ukrainer ihre Unterstützer informiert, wie stark der Kreml derzeit dank Unterstützung durch Nordkorea und den Iran seine Waffenproduktion hochfährt.
+++ 07:06 Ukraine bilanziert 960 russische Verluste seit gestern +++
Der ukrainische Generalstab meldet 960 Verluste von russischen Streitkräften in den vergangenen 24 Stunden. Er berechnet damit seit Beginn von Präsident Putins Vollinvasion in die Ukraine 1.087.180 getötete oder verwundete Soldaten auf Seiten Moskaus. Hinzu kommen nach der ukrainischen Bilanz des gestrigen Tages zwei zerstörte russische Panzer, 39 Artilleriesysteme, ein Fliegerabwehrsystem, 256 auf dem Gefechtsfeld eingesetzte Drohnen und 119 Tank- und andere Fahrzeuge.
+++ 06:35 Experte sieht dauerhaften Aufschwung bei Rüstungsindustrie +++
Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber erwartet einen langanhaltenden Aufschwung der deutschen Rüstungsindustrie. Der Aufwärtstrend der Branche werde nachhaltig sein und absehbar auf viele Jahre weitergehen, sagte der Experte vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Laut einer Studie unter Beteiligung des IAB könnten bis zu 200.000 Jobs entstehen, wenn Deutschland seine Verteidigungsausgaben schuldenfinanziert von 2 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern würde. In vielen Rüstungsbetrieben steigen die Beschäftigtenzahlen seit Russlands Überfall auf die Ukraine, etwa bei Rheinmetall, Renk oder Diehl Defence.
+++ 06:11 Putin setzt auf neue Triebwerke für Raketen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die heimische Industrie zum Bau neuer Triebwerke für Trägerraketen aufgerufen. Russland müsse nicht nur den eigenen Bedarf decken, sondern sich auch "aktiv auf den Weltmärkten behaupten und im Wettbewerb erfolgreich sein", sagt Putin russischen Nachrichtenagenturen zufolge bei einem Besuch des Triebwerkherstellers Kusnezow in Samara. Er verweist zudem auf die Entwicklung des Flugzeugtriebwerks PD-26, das die Modernisierung von Militärtransportern und den Bau neuer Großraum-Passagierflugzeuge ermöglichen solle.
+++ 05:36 Ukrainer verkünden Rettung von Soldaten, die sich drei Jahre versteckten +++
Das ukrainische Militär verkündet, vier seiner Soldaten aus russisch besetztem Gebiet gerettet zu haben. Die Soldaten - ein Marinesoldat und drei Soldaten der Nationalgarde - hätten sich mehr als drei Jahre in einem Krankenhaus versteckt, schreibt der Marine-Kommandeur Oleksii Neizhpapa auf Facebook. Nähere Angaben zum Ort werden nicht gemacht. Ärzte hätten geholfen, die Soldaten zu verstecken. Spezialeinheiten hätten nicht nur die Soldaten herausgeholt, sondern auch einen medizinischen Mitarbeiter der Klinik, der geholfen habe, die Soldaten vor russischen Sicherheitskräften zu verbergen.
+++ 03:58 RWE-Chef: Inbetriebnahme von Nord-Stream-Pipelines "politische Frage" +++
Der Chef des Energiekonzerns RWE Markus Krebber hat sich zurückhaltend zu einer möglichen Inbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines geäußert. "Erst muss Russland die Angriffe stoppen, es muss einen verlässlichen Frieden und Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben, bevor wirtschaftliche Themen anstehen", so Krebber. "Dies ist am Ende eine politische Frage."
+++ 02:01 Trump rechnet mit baldiger Freilassung Oppositioneller in Belarus +++
US-Präsident Donald Trump rechnet mit der Freilassung zahlreicher politischer Häftlinge in Belarus. Er habe darüber mit dem Präsidenten Alexander Lukaschenko gesprochen, den er als "sehr angesehenen Mann" bezeichne, sagt Trump. Er glaube, dass "viele" der rund 1400 Oppositionellen freigelassen würden. Dies könne "in ziemlich naher Zukunft" geschehen.

Der Belarusse Lukaschenko und Russlands Präsident Putin trafen sich vergangene Woche in Peking.
(Foto: IMAGO/Anadolu Agency)
+++ 00:23 Söder: "Legitim zu überlegen, wehrfähige Ukrainer zurückzusenden" +++
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder erteilt Bundeswehr-Einsätzen in der Ukraine eine klare Absage und regt eine Diskussion über den Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen an. "Ein Frieden ist derzeit nicht absehbar. Es ist daher legitim zu überlegen, wehrfähige Ukrainer in ihre Heimat zurückzusenden, um in ihrem eigenen Land für die Sicherheit zu sorgen", sagt Söder der "Rheinischen Post". Zudem führe das Bürgergeld dazu, dass "wir im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einen deutlich geringeren Anteil an Ukrainern haben, die in Arbeit sind". Das müsse dringend geändert werden - nicht nur für neu ankommende Ukrainer, meint Söder.
+++ 23:26 Trump: USA arbeiten noch an Sicherheitsgarantien für Ukraine +++
Die Ausgestaltung der Garantien für die Ukraine gegen einen neuen Angriff Russlands für den Fall, dass es zu einer Waffenruhe kommt, ist noch nicht abgeschlossen. Die USA arbeiten nach den Worten von Präsident Donald Trump an Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese sollen dazu beitragen, den Krieg mit Russland zu beenden, sagt Trump. Nach Angaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind 26 Länder bereit, sich mit Soldaten an einer Truppe zur Sicherung des Friedens zu beteiligen.
+++ 22:05 Geheimdienst will russische Radarstation im Schwarzen Meer zerstört haben +++
Ukrainische Spezialeinsatzkräfte haben nach Angaben des Militärgeheimdienstes ein russisches Radarsystem im Schwarzen Meer ausgeschaltet. Auch ein Boot der Russen und eine Station für elektronische Kriegsführung seien mit Hilfe von Drohnen zerstört worden, schreibt der Geheimdienst in sozialen Medien. Ein Video soll den Einsatz im August zeigen. Unabhängig überprüfen lässt sich dies jedoch nicht.
+++ 21:33 Ungarischer Außenminister attackiert Selenskyj +++
Die Regierung in Budapest sperrt sich weiter vehement gegen einen EU-Beitritt der Ukraine. Zudem kritisiert Ungarns Außenminister Péter Szijjártó den ukrainischen Staatschef mit scharfen Worten, weil dieser es als "seltsam" bezeichnet habe, dass Ungarn die EU-Mitgliedschaft der Ukraine ablehne, da selbst Russland nichts dagegen habe. "Wieder einmal urteilt Selenskyj nach seinen eigenen Maßstäben. Im Gegensatz zu Selenskyj wird die Position Ungarns nicht vom Ausland diktiert", schreibt Szijjártó auf der Plattform X. "Es ist uns egal, was Moskau über die EU-Mitgliedschaft der Ukraine denkt." Es komme nur darauf an, was die ungarische Bevölkerung denke, so der Minister. Egal, wie sehr Selenksyj davon ausgehe, "dass Russland Einfluss auf uns nimmt, Ungarn wird den EU-Beitritt der Ukraine nicht unterstützen".
+++ 20:55 Kanadas Premier: Putin wird keinen Frieden diktieren +++
Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney kündigt neue Sanktionen gegen Russland an. Die Verbündeten der Ukraine bereiteten neue Strafmaßnahmen vor, sagt Carney auf einer Pressekonferenz. Damit solle Russlands Staatschef Wladimir Putin dazu gebracht werden, den Krieg zu beenden. "Herr Putin ist die Ursache dieses Krieges. Er ist der Grund für das Töten - er wird nicht die Friedensbedingungen diktieren."
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Quelle: ntv.de, lme/hul/mpa/dpa/rts/AFP