Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:06 Selenskyj appelliert vor Weihnachten an Kampfgeist der Ukrainer +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert vor Weihnachten an den Kampfgeist seiner Landsleute, nicht nachzulassen bei der Verteidigung des Landes. Es brauche ein "Maximum an Aufmerksamkeit für die Verteidigung, ein Maximum an Anstrengungen für den Staat, ein Maximum an Energie, damit die Ukraine ihre Ziele erreichen kann", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Zeit zum Ausruhen komme später. Die Ukraine feiert in diesem Jahr Weihnachten erstmals offiziell nach westlichem Vorbild auch am 25. Dezember und nicht mehr nur nach orthodoxem Brauch am 7. Januar. "Jetzt vor Weihnachten müssen alle in unserem Staat sich daran erinnern, dass dies eine Zeit ist zur Konzentration, eine Zeit zum Arbeiten", sagt Selenskyj. In den von Russland angegriffenen Regionen Charkiw, Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson werde das Schicksal des Landes entschieden.
+++ 21:26 Kiew: Westliche Gläubiger verlängern Schuldenstopp bis März 2027 +++
Die Ukraine und eine Gruppe ihrer westlichen Gläubiger haben sich darauf geeinigt, eine im September 2022 vereinbarte Aussetzung der Schuldenzahlungen bis März 2027 zu verlängern. "Ich bin unseren Partnern aus den G7-Ländern dankbar für ihr Verständnis für die Bedürfnisse der Ukraine in Kriegszeiten", erklärt der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko. Die Vereinbarung zum Schuldenstopp hätte Ende dieses Jahres auslaufen können.
+++ 20:39 Russischer Ex-Minister zu 12 Jahren Straflager verurteilt +++
Der ehemalige russische Minister Michail Abysow ist wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung und wegen Betrugs von einem Moskauer Gericht zu zwölf Jahren Straflager verurteilt worden. Das Urteil gegen den 51-Jährigen, der als Regierungsmitglied von 2012 bis 2018 Rubelbeträge in Milliardenhöhe gestohlen und außer Landes gebracht haben soll, erging fast fünf Jahre nach seiner Festnahme. Abysow hatte laut Urteil Aktionäre von Stromkonzernen in Sibirien getäuscht und Gelder illegal abgeschöpft. Mit ihm wurden weitere Angeklagte zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. Laut Urteil hat Abysow in seiner Zeit als Minister vier Milliarden Rubel (heute rund 40 Millionen Euro) aus mehreren Unternehmen entwendet und das Geld ins Ausland geschafft.
+++ 19:59 Selenskyj: Russisches Militär agiert immer langsamer +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht beim russischen Militär Anzeichen einer verlangsamten Planung und Aktivität. Es gebe entsprechende Signale, dass die russischen Planungen und die Arbeit der dortigen Rüstungsindustrie ins Stocken geraten sind, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache mit Verweis auf einen Bericht des militärischen Nachrichtendienstes. "Wir werden zu dieser Verlangsamung weiter beitragen."
+++ 19:23 Russland erlässt Haftbefehl gegen Leiterin von Nawalny-Stiftung +++
Russland erlässt einen Haftbefehl gegen eine im Exil lebende langjährige Vertraute des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. "Schaut, ich stehe jetzt auf der russischen Fahndungsliste", schreibt Maria Pewtschich in einem Beitrag in Onlinenetzwerken, der auch ein lächelndes Emoji mit Sonnenbrille zeigt. "Ich bin mir nicht sicher warum, wen kümmert es", fährt sie fort und hängt einen Screenshot der Mitteilung des Innenministeriums an. Pewtschich hat Russland bereits verlassen und leitet die von Nawalny gegründete Anti-Korruptions-Stiftung, die auf Korruption unter russischen Eliten aufmerksam macht.
+++ 18:47 Kiew stellt klar: Kein Zwang bei Mobilisierung aus dem Ausland +++
Das Verteidigungsministerium in Kiew appelliert an die vor dem Krieg geflüchteten Ukrainer im Ausland, zurückzukehren und als Soldat ihre Heimat zu verteidigen. Das sagt ein Ministeriumssprecher in Kiew der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax-Ukrajina. Es gebe aber keine Pläne, Männer unter Druck aus dem Ausland zurückzuholen und einzuberufen. Das Ministerium stellte damit Aussagen von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über die Mobilisierung von Männern im Ausland klar (Ticker-Eintrag von 00:59 Uhr). In Deutschland und anderen Staaten sind Hunderttausende Ukrainer als Kriegsflüchtlinge registriert. Offiziell dürfen Männer im wehrfähigen Alter von 18 bis 60 Jahren das Land, das sich gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt, zwar nicht verlassen. Vielen gelingt aber die Flucht.
+++ 18:15 Tote und Verletzte bei russischem Bombenangriff auf Kohlebergwerke +++
Im Osten der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew bei russischen Bombardierungen von zwei Kohlebergwerken bei der Stadt Torezk mindestens drei Menschen getötet worden. "Weitere fünf wurden verletzt", teilt Innenminister Ihor Klymenko mit. Mehrere Gebäude und Ausrüstung wurden demnach beschädigt. 32 unter Tage arbeitende Kohlekumpel konnten dennoch sicher an die Oberfläche zurückkehren. Torezk liegt im Bergbaugebiet Donezk nur etwa fünf Kilometer von der Frontlinie entfernt. Der Angriff soll Behördenangaben zufolge mit vier Gleitbomben erfolgt sein.
+++ 17:46 Lawrow sieht in Deutschland "Diebesbande" am Werk +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow bemüht den Begriff der "Diebesbande", als er bei einer Pressekonferenz in Tunis darauf angesprochen wird, dass in Deutschland mehr als 720 Millionen Euro von dem Frankfurter Bankkonto eines russischen Finanzinstituts eingezogen werden sollen. Ein entsprechender Antrag wurde von der Bundesanwaltschaft gestellt, wie am Mittwoch bekannt wurde.
+++ 17:11 Kiew muss zum Jahresanfang mehr Kredite aufnehmen - Auslandshilfen stocken +++
Die Ukraine wird in den ersten beiden Monaten 2024 wegen stockender Hilfen aus dem Ausland stärker als geplant selbst Kredite aufnehmen müssen. Die Zusagen der Partnerstaaten reichten nicht aus, sagt Finanzminister Serhij Martschenko der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. "Deswegen haben wir den Plan-B-Mechanismus jetzt in Kraft gesetzt." Dieser sieht neben der eigenen Kreditaufnahme auch frühere Auszahlungen von Dividenden staatlich kontrollierter Konzerne vor.
+++ 16:46 Ukraines "Walküren" rüsten sich für den Albtraum +++
Während sie sich um ihre Männer an der Front sorgen, trainieren Kiewerinnen selbst in schneebedeckten Wäldern am Stadtrand für den Ernstfall an der Waffe. Sie nennen sich Walküren und wollen in Zeiten des Zweifels und der Angst ein Zeichen der Stärke setzen.
+++ 16:22 Ukraine: Russland hat seit Kriegsbeginn 7400 Raketen abgefeuert +++
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge seit Beginn seiner Invasion vor etwas weniger als zwei Jahren rund 7400 Raketen auf das Nachbarland abgefeuert. Auch seien 3700 der im Iran hergestellten Schahed-Kamikaze-Drohnen auf Ziele in der Ukraine geschickt worden, wie die Luftwaffe in Kiew mitteilt. Die ukrainische Luftabwehr habe 1600 Raketen und 2900 Drohnen abschießen können, sagt Sprecher Juri Ihnat. "Wir haben es mit einem gewaltigen Aggressor zu tun, aber wir schlagen zurück", sagt er.
+++ 15:45 Orban: Russlands Angriff auf Ukraine ist kein Krieg +++
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban stellt den Kriegscharakter des russischen Angriffs auf die Ukraine infrage und stärkt mit seiner Wortwahl Kremlchef Wladimir Putin den Rücken. "Das ist eine Operation, solange es keine Kriegserklärung zwischen den zwei Ländern gibt", sagt der rechtspopulistische Politiker bei seiner Jahrespressekonferenz in Budapest. Damit reagiert er auf die Frage, weshalb er im Gespräch mit Putin zuletzt den Begriff "Krieg" vermieden habe. Zwar würden manche Menschen die Vorgänge als "Krieg" bezeichnen. "Wir Ungarn schreiben aber niemandem vor, mit welchen Worten er darüber zu reden hat", betont Orban. "Wir sind froh, dass es kein Krieg ist." Über die Ukraine sagt er hingegen, diese befinde sich im Krieg.
+++ 15:09 Krim-Brücke vorübergehend gesperrt – Berichte über vier Explosionen +++
Russische Telegramkanäle berichten über Explosionen in der Nähe der Krim-Brücke. In der Stadt Kertsch hätten sich vier Explosionen ereignet, berichtete der Telegram-Kanal "Krymskij Weter". Der Verkehr auf der Krim-Brücke wurde für etwas mehr als eine Stunde eingestellt, läuft inzwischen aber wieder, hieß es auf dem von russischen Behörden betriebenen Telegram-Kanal zur Verkehrslage an der Krim-Brücke.
+++ 14:37 Russland droht mit Verschärfung des Konflikts mit NATO +++
Das russische Militär sieht die Ausdehnung der NATO in Europa als eine riskante Verschiebung des Kräftegleichgewichts. "Der europäische Kontinent ist in Politik und Wirtschaft zur Arena der Auseinandersetzung zwischen dem Westen und Russland geworden." Das sagt Generalstabschef Waleri Gerassimow in Moskau vor ausländischen Militärdiplomaten. Als Beispiele nennt er den Beitritt Schwedens und Finnlands zur NATO, die Verstärkung von Bündniskräften in Osteuropa, im Ostseeraum und im Schwarzen Meer. Auf den Auslöser dieser Vorgänge, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Februar 2022, geht Gerassimow dabei nicht ein. In der Perspektive könnte sich der Konflikt verstärken, sagt er der Agentur Interfax zufolge. Die früheren vertrauensbildenden Maßnahmen für Sicherheit in Europa hätten deshalb ihren Sinn verloren. Moskau halte sich aber weiter an Regeln, um Zwischenfälle zu vermeiden. Als Reaktion auf die finnische Mitgliedschaft in der NATO werde Russland neue Wehrbezirke für die Regionen Leningrad und Moskau einrichten, sagt der Generalstabschef. Von diesen Plänen hatten zuvor auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Präsident Wladimir Putin gesprochen.
+++ 14:00 Patriarch Kirill beschimpft Migranten und warnt vor einer Niederlage Russlands +++
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, beschuldigt Migranten, den Frieden in Russland zunehmend zu bedrohen. So gründeten sie kriminelle und extremistische Organisationen und integrierten sich nicht in die Gesellschaft. Das Leben für die ethnisch russische "einheimische Bevölkerung" sei in einigen Gebieten, darunter auch in Moskau, fast unerträglich. Wenn der Trend anhalte, werde Russland, dessen Kern das russisch-orthodoxe Volk sei, "verlieren". Laut dem Institut for the Study of War stehen Kirills Äußerungen im Gegensatz zu den jüngsten Bemühungen von Russlands Präsident Wladimir Putin, "sich als zentristische Figur zu präsentieren" und das Konzept der sogenannten Russischen Welt zu propagieren, das alle Menschen unterschiedlicher Ethnien und religiöser Zugehörigkeit umfasse. Am Mittwoch erst erklärt Putin, die russische Verfassung und die Regierung versuchten die Harmonie in einem vielfältigen und großen Russland zu gewährleisten. Wie weit diese Toleranz geht, lässt sich allerdings derzeit in der Ukraine beobachten, wo Moskau die Russifizierung mit Gewalt vorantreibt.
+++ 13:30 EU zahlt vorerst letzten Milliardenkredit an Ukraine aus +++
Die EU kündigt die Auszahlung eines weiteren Hilfskredits für die Ukraine an. Wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilt, geht es um die letzten 1,5 Milliarden Euro aus einem insgesamt 18 Milliarden Euro umfassenden Unterstützungsprogramm für 2023. Dieses war im Dezember vergangenen Jahres von den EU-Mitgliedstaaten vereinbart worden. Wie es mit den Finanzhilfen für das von Russland angegriffene Land im kommenden Jahr weitergeht, ist unklar. Eigentlich hatte beim EU-Gipfel Ende der vergangenen Woche ein neues Hilfsprogramm über 50 Milliarden Euro für die kommenden vier Jahre vereinbart werden sollen. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban verhinderte dies allerdings mit einem Veto.
+++ 12:58 Blockierte Grenzübergänge: Ukraine hofft auf schnelle Einigung +++
Nach dem Regierungswechsel in Polen kommt Bewegung in den Streit mit der Ukraine um den grenzüberschreitenden Güterverkehr. Der ukrainische Minister für Infrastruktur, Oleksander Kubrakow, teilt mit, er habe am Mittwochabend seinen neuen polnischen Kollegen Dariusz Klimczak getroffen. Ziel der aufgenommenen Gespräche sei ein Ende der Blockaden der Grenzübergänge zwischen beiden Ländern durch polnische LKW-Fahrer, welche die ukrainische Wirtschaft stark belasten. "Wir hoffen, dass wir diese Woche eine Einigung erreichen", erklärt Kubrakow. Eine polnische Delegation werde zu weiteren Gesprächen in Kiew erwartet.
+++ 12:22 Frauen bei russischen Angriffen getötet +++
Bei neuen russischen Angriffen werden im Süden der Ukraine nach Angaben der Behörden zwei Frauen getötet. Zudem sei bei dem Beschuss von Nikopol ein 86-jähriger Mann verletzt worden, teilt die Regionalregierung bei Telegram mit. Bei den Todesopfern handele es sich um zwei Frauen im Alter von 46 und 60 Jahren. Russland überzieht die Ukraine fast in jeder Nacht mit Drohnen- und Raketenangriffen.
+++ 11:47 Mehr Männer für den Krieg - Putin ordnet elektronische Einberufung zum Wehrdienst an +++
Ab dem Herbst kommenden Jahres sollen Wehrdienstleistende in Russland ihre Einberufungsbescheide auf elektronischem Weg erhalten. Gemäß einem bereits geltenden Gesetz sollen die Rekruten dann für ihre Registrierung auch nicht mehr persönlich in den örtlichen Kreiswehrersatzämtern erscheinen müssen, wie aus dem auf der Kremlseite veröffentlichten Dokument hervorgeht. Zudem soll demnach ein Vize-Ministerposten für Digitalisierungsfragen der Armee eingerichtet werden. Bereits im April hatte Putin ein Gesetz unterschrieben, auf Grundlage dessen Männer in Russland leichter zum Militär eingezogen werden können. Es sieht vor, dass Einberufungsbescheide nicht mehr persönlich überreicht werden müssen und dass die online erfassten Wehrpflichtigen Russland bis zur Vorstellung bei der Armee nicht mehr verlassen dürfen.
+++ 11:10 Befehl direkt aus dem Kreml? "Niemand weiß, ob Nawalny noch lebt" +++
Russische Oppositionelle sind in großer Sorge um eine ihrer Führungsfiguren. Der bekannteste Kreml-Kritiker, Alexej Nawalny, ist von der Bildfläche verschwunden. Laut dem Kreml wurde er in eine andere Haftanstalt verlegt. ntv-Korrespondent Rainer Munz fasst die wenigen bekannten Informationen zusammen.
+++ 10:40 Kreml gegen Verhandlungen mit der Ukraine +++
Russland lehnt Verhandlungen mit der Ukraine erneut ab. Es gebe keinen Grund, zum jetzigen Zeitpunkt Friedensverhandlungen mit der Ukraine aufzunehmen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Ihm zufolge hat Großbritannien die Chancen auf ein Friedensabkommen im Jahr 2022 versenkt, indem es angeblich kurz nach dem russischen Einmarsch Druck auf Kiew ausgeübt habe. "Danach gab es keine Voraussetzungen mehr für Verhandlungen", so Peskow. Tatsächlich wurden damals auch die russischen Massaker von Butscha bekannt. Die Ukraine fordert als Vorbedingung für die Aufnahme von Friedensgesprächen den vollständigen Rückzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet, einschließlich der von Russland 2022 illegal annektierten Regionen. Russland lehnt das ab und fordert, dass die ukrainische Seite alle russischen Forderungen annimmt - was wenig Spielraum für Verhandlungen lässt.
+++ 09:57 Deutschland zahlt Ukraine Millionen Euro für Winterpaket +++
Die Bundesregierung stellt dem Energieunterstützungsfonds für die Ukraine 88,5 Millionen Euro zur Verfügung. 54,3 Millionen des Geldes kommen dabei vom Wirtschaftsministerium, 34,2 vom Auswärtigen Amt, wie dieses mitteilt. Aus dem Fonds finanziert die Ukraine unter anderem Ersatzteile und Ausrüstung wie Transformatoren und Generatoren, die dabei helfen, die Energieversorgung aufrechtzuerhalten. Damit können ukrainische Energieunternehmen von den Russen zerstörte Umspannstationen und Kraftwerke reparieren und das Land weiter mit Strom und Wärme versorgen. Ein weiterer Teil der Mittel soll in große Energiewendeprojekte fließen, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden. Ende 2022 hatte die Bundesregierung bereits 129,5 Millionen Euro in den Fonds eingezahlt. Deutschland ist der mit Abstand größte Geber des Fonds, der seit Februar 2022 rund 400 Millionen Euro gesammelt hat.
+++ 09:26 "Mehrere Wellen". Ukraine meldet Abschuss zahlreicher Drohnen +++
Die Ukraine wird nach eigenen Angaben erneut von Dutzenden russischen Drohnen angegriffen. Russland habe das ukrainische Staatsgebiet "in mehreren Wellen" mit insgesamt 35 Schahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart attackiert, erklärt die ukrainische Luftwaffe bei Telegram. 34 der Drohnen seien abgeschossen worden. Angaben zu Opfern oder Schäden macht die Luftwaffe nicht. Russland habe die Drohnen an drei unterschiedlichen, nahe der Grenze zur Ukraine gelegenen Orten gestartet, erklärt die ukrainische Luftwaffe weiter: in Chauda auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim, in Primorsko-Achtarsk am Asowschen Meer sowie in der Grenzstadt Kursk.
+++ 08:55 Japan will Richtlinien ändern - Kiew hofft auf weitere Patriot-Raketen +++
Die Ukraine kann auf etliche weitere Patriot-Raketen hoffen. Wie die "Washington Post" schreibt, will die japanische Regierung am Freitag ihre Exportrichtlinien aktualisieren. Dies soll die Verschiffung von mehreren Dutzend Patriot-Raketen in die USA zu ermöglichen, um Washingtons Bestände aufzufüllen. Obwohl die aktualisierten Exportrichtlinien es nicht erlauben würden, Patriot-Raketen direkt in die vom Krieg betroffene Ukraine zu liefern, würden die USA dadurch mehr Spielraum erhalten. So könnten sie die Ukraine weiterhin mit Luftabwehrsystemen aus amerikanischer Produktion versorgen. Eine Entscheidung über die Anzahl der Raketen wird offenbar bald erwartet.
+++ 08:18 Angst vor der Front: "Die Männer, die bibbern hier!" +++
Die Ukraine gerät in die Defensive. Die Soldaten an der Front sind erschöpft. Neue Einberufungen sollen helfen, auch aus dem Ausland. Bei den Männern vor Ort geht die Angst um, wie ntv-Reporterin Carolin Unger erklärt.
+++ 07:41 "Wir sollten dies wieder tun" - Yale-Professor trommelt für "Safe Skies" +++
Der renommierte Osteuropa-Experte von der Yale-Universität, Timothy Snyder, sammelt 950.000 US-Dollar für "Safe Skies", ein Schutzsystem gegen russische Marschflugkörper und Drohnen. "Ich kann verkünden, dass wir das Ziel von 950.000 Dollar erreicht haben und dass das Drohnenerkennungssystem nun auf die Regionen Sumy, Odessa, Mikolajiw und Cherson ausgeweitet wird. Dies geschah schnell - innerhalb von sechs Wochen", schreibt Snyder. Wie im letzten Winter versuche Russland wieder die kritische Infrastruktur der Ukraine zu zerstören, so dass die ukrainische Zivilbevölkerung ohne Strom und Wasser dastehe. "Russland setzt auch Drohnen und Marschflugkörper ein, um ukrainisches Getreide zu beschießen, das für den Export nach Afrika und in den Nahen Osten bestimmt ist." Snyder ruft zugleich zu weiteren Spenden auf: "Ich denke, wir sollten dies wieder tun. Mit weiteren 950.000 Dollar könnten wir vier weitere Regionen - Charkiw, Kirowohrad, Poltawa und Tscherkassy - vor Drohnen und Marschflugkörpern schützen." Hier lebten etwa sechs Millionen Menschen. "Wir können dazu beitragen, dass sie sicher sind".
+++ 07:08 Putin-Herausforderin Duntsowa reicht Wahlunterlagen ein +++
Die russische Politikerin Jekaterina Duntsowa, die sich für Frieden in der Ukraine einsetzt, reicht bei der Zentralen Wahlkommission Russlands Unterlagen ein, um sich als Kandidatin für die sogenannten Präsidentschaftswahlen 2024 zu registrieren. Die regionale Abgeordnete hofft, den russischen Präsidenten Wladimir Putin herauszufordern, indem sie für ihre Vision eines "humanen" Russlands wirbt, "das friedlich und freundlich ist und bereit ist, mit allen auf der Grundlage von Respekt zusammenzuarbeiten". Sollte die ehemalige Journalistin als unabhängige Kandidatin zugelassen werden, müsste sie 300.000 Unterstützungsunterschriften aus mindestens 40 russischen Regionen sammeln. Bis gestern Mittag haben sich nach Angaben der Wahlbehörden 16 Kandidaten für die Abstimmung angemeldet. Dass irgendeiner von ihnen auch nur den Hauch einer Chance hat, ist unwahrscheinlich. Freie Medien gibt es in Russland schon lange nicht mehr, bei den vergangenen Abstimmungen waren Wahlfälschungen an der Tagesordnung. Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, einer der aussichtsreichsten Herausforderer Putins, wurde bereits 2018 von der Kandidatur für politische Ämter gesperrt.
+++ 06:37 EU unterstützt mit Millionen-Programm ukrainische Start-ups +++
Das Programm "Seeds of Bravery" des Europäischen Innovationsrats wird 20 Millionen Euro zur Unterstützung ukrainischer Start-ups bereitstellen. Dies berichtet das ukrainische Ministerium für digitale Transformation. Im Rahmen der aktuellen Ausschreibung können ukrainische Start-ups Zuschüsse in Höhe von 10.000 Euro für Beratungsleistungen beantragen, die ihnen helfen, ihr Geschäftsmodell oder ihre Wachstumsstrategie zu verbessern. Darüber hinaus wird "Seeds of Bravery" in den nächsten zwei Jahren fünf Programme auflegen, die darauf abzielen, ukrainische Tech-Initiativen in das Innovationsökosystem der EU zu integrieren. Die Zuschüsse im Rahmen dieser Programme werden zwischen 10.000 und 50.000 Euro liegen.
+++ 06:03 Kriegstag 666: Russland greift mit Drohnenschwärmen an +++
Russland attackiert erneut die Ukraine mit Schwärmen von Kamikaze-Drohnen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe fliegen die Shahed-Drohnen iranischer Bauart von Osten und von Süden an. Im Osten und im Zentrum der Ukraine herrscht ab den Abendstunden Luftalarm je nachdem, wohin die Drohnen-Schwärme gesteuert werden. Der Generalstab in Kiew berichtet von unverändert heftigen Bodengefechten an vielen Abschnitten der Front im Osten und Süden der Ukraine. Es ist der 666. Kriegstag in der Ukraine.
+++ 05:16 Moldau kauft französisches Luftüberwachungssystem +++
Die Republik Moldau hat ein Luftüberwachungssystem aus Frankreich erhalten. Das teilt das Verteidigungsministerium in Chisinau mit. Das Radarsystem Ground Master 200 vom französischen Thals-Konzern erfasst Flugobjekte in bis zu 250 Kilometern Entfernung. "Die jüngsten Vorfälle, bei denen der Luftraum unseres Landes verletzt wurde, haben den Behörden die dringende Notwendigkeit vor Augen geführt, die Verteidigungskapazitäten der Republik Moldau zu stärken", sagt Verteidigungsminister Anatolie Nosatyi.
+++ 02:07 Wo ist Nawalny? Team setzt Belohnung aus +++
Das Team des verschwundenen inhaftierten russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny spricht eine Belohnung für Hinweise über dessen Verbleib aus. Im Moment habe das Team noch Hoffnung, dass irgendjemand ihnen Informationen geben könne, sagt Nawalnys Sprecherin Kira Jarmisch im ZDF. Bei einem Gefangenentransport bekämen eigentlich zumindest andere Gefangene etwas mit. Oft gebe es auch Wärter, die etwas sähen, so Jarmisch. Der Verbleib des inhaftierten russischen Regierungskritikers ist seit Tagen ungewiss.
+++ 00:59 Ukraine will Männer aus dem Ausland zum Wehrdienst zurückholen +++
Der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow will im kommenden Jahr auch im Ausland lebende Männer zum Wehrdienst heranziehen. Ukrainer im wehrfähigen Alter von 25 bis 60 Jahren in Deutschland und anderen Ländern sollten aufgefordert werden, sich in den Rekrutierungszentren der Streitkräfte zu melden. Das kündigt Umjerow in einem Interview mit "Bild", Welt TV und Politico an. Der Minister spricht zwar von einer Einladung, macht aber klar, dass es Sanktionen geben werde, wenn jemand der Aufforderung nicht folge. "Wir besprechen noch, was passieren soll, wenn sie nicht freiwillig kommen".
+++ 23:30 Selensky: Ukraine will Effektivität von Drohnen erhöhen +++
Die Ukraine setzt bei der Abwehr der russischen Invasion nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj verstärkt auf Drohnen aller Art. "Dies ist eine offensichtliche Priorität des Staates und ein sehr konkreter Weg, um das Leben unserer Soldaten zu retten", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er habe mit dem Militär darüber gesprochen, was an Drohnen im Lager sei, was an der Front benötigt werde "Die Logistik wird schneller sein", verspricht der Präsident. Man arbeite auch daran, die Effektivität von Drohnen zu verbessern. Die Bedeutung von Drohnen jeder Größe hat in den fast 22 Monaten des Krieges stark zugenommen. Mit kleinen Kameradrohnen beobachten ukrainische wie russische Soldaten auf dem Schlachtfeld jeden Schritt des Gegners. Die Fluggeräte können aber auch kleine Sprengladungen über Panzern oder Schützengräben abwerfen. Die Ukrainer gleichen damit zum Teil ihren Mangel an Artilleriemunition aus.
+++ 21:30 Putin soll mit Ex-Präsident Kasachstans "privat" über dessen Neffen gesprochen haben +++
Der russische Staatschef Wladimir Putin hat "private" Gespräche mit dem ehemaligen Präsidenten Kasachstans, Nursultan Nasarbajew, geführt, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigt. Kasachische Medien berichten, das Treffen mit dem russischen Diktator habe am Dienstag stattgefunden und sei von Nasarbajew initiiert worden. Den ungenannten Quellen von UlysMedia zufolge sucht Kasachstans ehemaliger Staatschef die Unterstützung Putins im Zusammenhang mit der Strafverfolgung von Samat Abisch, einer ehemals einflussreichen Figur in der kasachischen Politik und Neffe von Nasarbajew. Gegen Abisch laufen in Kasachstan strafrechtliche Ermittlungen wegen seiner angeblichen Rolle bei den kasachischen Protesten im Januar 2022.
+++ 20:29 Ukrainisches Militär bestätigt Geländegewinne der Russen bei Awdijiwka +++
Das ukrainische Militär bestätigt Geländegewinne der Russen bei deren Bodenoffensive seit zwei Monaten im Südosten der Ukraine. "Seit dem 10. Oktober, als der Feind aktiver wurde, ist er an einigen Stellen um anderthalb bis zwei Kilometer vorgerückt", sagt Oberst Olexander Schtupun, Armeepressesprecher in diesem Frontabschnitt. Er fügt hinzu: "Aber das hat ihn viel gekostet." Schwerpunkt der Angriffe sei die Industriestadt Awdijiwka, die dicht an der russisch kontrollierten Donbass-Hauptstadt Donezk liegt. An Mannstärke sei der Feind überlegen, räumt Schtupun in der Dauernachrichtensendung des ukrainischen Fernsehens ein. Den hohen russischen Einsatz an Soldaten und Panzertechnik in der Region bestätigen auch Beobachter wie das Institut für Kriegsstudien (ISW) in den USA, ebenso die hohen russischen Verluste. Ihre Berichte belegen ebenfalls ein Vorrücken der Russen, das die Ukraine gerade in Awdijiwka unter Druck setzt.
+++ 20:02 "Nach 45 Tagen wird nahezu jeder Soldat kaputt sein" +++
Einen Umgang mit den Erlebnissen im Krieg und einen Weg zurück ins Leben finden: Der Psychotherapeut Oleg Hukovskyj versucht, ukrainischen Soldaten dabei zu helfen. Unter den aktuellen Umständen sei eine vollständige Erholung allerdings kaum möglich, sagt er. Was die Männer von der Front berichten, ist der blanke Schrecken.
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Quelle: ntv.de, ghö/ino/dpa/AFP/rts