Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:03 Belgorod meldet drei Tote durch ukrainischen Angriff +++

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Bei ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Belgorod sind nach russischen Angaben drei Menschen getötet worden. Das Dorf Nowaja Tawolschanka "wurde wiederholt von den ukrainischen Streitkräften beschossen", erklärt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. Dabei seien drei Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt worden. Die Grenzregion Belgorod ist regelmäßig Ziel ukrainischer Luft- und Drohnenangriffe.

+++ 22:09 Ukrainischer Abgeordneter wirft Russland gezielte Attacken auf Schulen vor +++
Der ukrainische Parlamentsabgeordneter Roman Hryshchuk wirft Russland vor, zu Beginn des neuen Schuljahres in dieser Woche verstärkt Bildungseinrichtungen in der Ukraine angegriffen zu haben. "Dies ist eine bewusste Kampagne zur Einschüchterung der Ukrainer", sagt Hryshchuk, der Mitglied des Bildungsausschusses im Parlament ist, dem "Kyiv Independent". Laut dem Nachrichtenportal wurden durch die russischen Angriffe binnen drei Tagen "mindestens 12 Bildungseinrichtungen, darunter ein Militärinstitut, ein Luftfahrtinstitut, eine Universität, sowie Schulen in der gesamten Ukraine beschädigt". Dutzende Menschen wurden demnach dabei getötet oder verletzt.

+++ 21:36 ISW: Putin glaubt weiterhin, Ukraine unterwerfen zu können +++
Die Analysten der Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) glauben, dass der russische Präsident Wladimir Putin nach wie vor meint, er könne die Ukraine unterwerfen. Daran habe auch der ukrainische Vorstoß auf russischem Staatsgebiet in der Region Kursk nichts geändert, schreibt das ISW. Die Offensive scheine sich zwar auf operativer Ebene auf das russische Militär auszuwirken, jedoch habe sie bei Putin bisher wahrscheinlich nicht zu einem Umdenken auf strategischer Ebene geführt. Das ISW schätzt Putin so ein, dass er die Auffassung vertritt, Russland könne seine Ziele erreichen, indem es einen Zermürbungskrieg führt und die westliche Unterstützung überdauert. Daher sei Putin nicht bereit zu Friedensverhandlungen, die nicht zur ukrainischen und westlichen Kapitulation vor seinen Forderungen führen.

+++ 21:03 EU-Beitrittskandidat Serbien versichert Putin Verbundenheit +++
Russlands Präsident Wladimir Putin trifft sich am Rande eines Wirtschaftsforums in Wladiwostok mit dem stellvertretenden serbischen Regierungschef Aleksandar Vulin. Dem russischen Fernsehen zufolge erklärt Putin, dass auch Serbiens Präsident Aleksandar Vucic zum bevorstehenden Treffen der BRICS-Staaten im Oktober in Russland eingeladen worden sei. Vulin hebt hervor, dass sein Land sowohl "Verbündeter Russlands" als auch strategischer Partner sei. Serbien stehe deshalb "immens" unter Druck. Dennoch werde das Land unter der Führung von Vucic "niemals Mitglied der NATO werden, niemals Sanktionen gegen Russland verhängen und niemals zulassen", dass es von seinem Territorium aus Aktionen geben werde, die gegen Russland gerichtet sind. Serbien unterhält traditionell gute Beziehungen zu Russland - auch ungeachtet seines Status als EU-Beitrittskandidat.

Aleksandar Vulin steht wegen seiner Verbindungen zu Russland auf der US-Sanktionsliste. Früher war er Chef des serbischen Geheimdienstes.

Aleksandar Vulin steht wegen seiner Verbindungen zu Russland auf der US-Sanktionsliste. Früher war er Chef des serbischen Geheimdienstes.

(Foto: picture alliance/dpa/POOL)

+++ 20:29 Zehntausende Bewohner sind aus Pokrowsk geflohen +++
Immer mehr Menschen fliehen aus der ostukrainischen Stadt Pokrowsk, die etwa zehn Kilometer von der Front entfernt ist. Mehr als 20.000 Menschen hätten die Stadt innerhalb eines Monats verlassen, sagt der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin laut der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine in einer Fernsehsendung. Etwa 26.000 Menschen würde noch in Pokrowsk ausharren, darunter mehr als 1000 Kinder. Vor Kriegsbeginn zählte die Industrie- und Bergbaustadt etwa 65.000 Einwohner. Pokrowsk ist ein wichtiger Logistikstützpunkt der ukrainischen Armee. Seit Monaten weichen die ukrainischen Truppen vor einem russischen Vormarsch in der Region zurück. Zuletzt sprachen pro-russische Militärblogger davon, dass russische Truppen in die Kleinstädte Selydowe und Ukrainsk vorgedrungen seien und dort kämpften.

+++ 19:55 USA werfen Russland Einmischung in Präsidentenwahl vor +++
Die USA werfen Russland vor, die Präsidentschaftswahl im November mit gezielter Desinformation beeinflussen zu wollen. Über seine Staatsmedien habe der Kreml ahnungslose Influencer aus den USA dazu gebracht, die eigene Propaganda zu übernehmen, sagt Justizminister Merrick Garland. Deshalb habe man Sanktionen erlassen, strafrechtliche Anklagen erhoben und die Beschlagnahme von Internet-Domains angeordnet. Dem Finanzministerium in Washington zufolge betreffen die Strafmaßnahmen zehn Personen und zwei Organisationen. Darunter sind Vertreter des staatlichen russischen Senders RT sowie Hacker und eine mit dem Kreml in Verbindung stehende Nichtregierungsorganisation. Die US-Behörden werfen ihnen vor, Künstliche Intelligenz (KI) in Desinformationskampagnen einzusetzen, die sich "gegen den Wahlkampf" in den USA richteten. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 19:47 Litauen bestellt russischen Diplomaten ein +++
Litauen hat wegen der schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine einen Vertreter der russischen Botschaft in Vilnius einbestellt. In dem Gespräch sei dem Diplomaten der starke Protest gegen den verstärkten Beschuss ziviler Ziele in der Ukraine zum Ausdruck gebracht worden, teilt das litauische Außenministerium mit. Demnach zeigten die Raketen und Bomben, die Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser und Wohngebiete treffen, Russlands Verzweiflung und dessen völlige Missachtung menschlichen Lebens und des humanitären Völkerrechts. Bei russischen Luftangriffen auf Lwiw wurden mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt worden. Zuvor waren am Dienstag bei einem Angriff auf die Stadt Poltawa mehr als 50 Menschen getötet und etwa 270 verletzt worden.

+++ 19:15 Angeblicher "Spionagewal" soll erschossen worden sein +++
Tierschutzorganisationen haben nach dem Tod eines angeblichen russischen "Spionagewals" in Norwegen Anzeige erstattet. Der tot aufgefundene Belugawal habe mehrere Schusswunden gehabt, erklären die Organisationen One Whale und Noah. Die zuständige Polizeistelle teilt mit, dass man nun prüfe, ob es einen angemessenen Grund dafür gebe, Nachforschungen einzuleiten. Im Jahr 2019 war der Wal nicht weit von russischen Gewässern entfernt mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck "Ausrüstung St. Petersburg" am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, er könnte ein russischer Spionagewal sein. Eine andere Theorie besagte, er sei einmal als eine Art Therapiewal in Russland eingesetzt worden. Am Samstag wurde der Meeressäuger tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt.

+++ 18:58 Bundeswehr-Dienst soll durch Anreize attraktiver werden +++
Das Kabinett verabschiedet das "Artikelgesetz Zeitenwende", das den Dienst bei der Bundeswehr attraktiver machen soll. Dazu zählen unter anderem flexiblere Regelungen im Arbeitszeitrecht und finanzielle Anreize – zum Beispiel für kurzfristige Einsätze. "Dadurch wollen wir nicht nur qualifiziertes Personal in den eigenen Reihen halten, sondern auch neues Personal hinzugewinnen", sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Profitieren sollen auch die rund 5000 Soldatinnen und Soldaten der Brigade Litauen, welche die Ostflanke der NATO gegenüber Russland stärken sollen. Vorgesehen sind demnach Anreize, "um die Entscheidung für einen Umzug oder Rückumzug insbesondere mit Familie nach und von Litauen zu erleichtern". Wie hoch die Mehrkosten seien, könne er nur "in einem ganz groben Rahmen" beziffern, so der Sprecher. Für die Brigade Litauen sei im Jahr 2025 von 40 Millionen Euro auszugehen, ein Jahr später von 90 Millionen und 2027 dann von 145 Millionen Euro. Im November soll der Bundestag über das Gesetz entscheiden.

+++ 18:27 Bewohnerin in Lwiw berichtet von "unmenschlichen" Schreien +++
Tod, Schrecken und Verwüstung: Das hat der nächtliche Raketen- und Drohnenangriff der russischen Armee auf Lwiw verursacht. Die 27-jährige Bewohnerin Jelysaweta sagt, sie habe "schreckliche und unmenschliche" Schreie gehört. Wie ein AFP-Journalist berichtet, sind im Zentrum von Lwiw überall ausgebrannte Autos und Trümmer zu sehen. Ukrainischen Behörden zufolge wurden in Lwiw sieben Menschen getötet und 53 Menschen verletzt. Im historischen Stadtzentrum seien mehr als 50 Gebäude beschädigt worden, darunter zwei medizinische Einrichtungen und zwei Schulen, teilt das Kultusministerium mit.

Diese Bilder kommen aus dem westukrainischen Lwiw.

Diese Bilder kommen aus dem westukrainischen Lwiw.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)

Zahlreiche Gebäude sind nach russischen Luftangriffen beschädigt oder zerstört.

Zahlreiche Gebäude sind nach russischen Luftangriffen beschädigt oder zerstört.

(Foto: picture alliance/dpa/State Emergency Service of Ukraine)

Darunter sind Wohnhäuser.

Darunter sind Wohnhäuser.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Aus einem zerstörten Wohnhaus im Stadtzentrum tragen Rettungskräfte eine Leiche.

Aus einem zerstörten Wohnhaus im Stadtzentrum tragen Rettungskräfte eine Leiche.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 18:09 USA werden Russland wohl Wahleinmischung vorwerfen +++
Die USA wollen Russland einem Medienbericht zufolge noch im Laufe des Tages offiziell beschuldigen, sich in den aktuellen Präsidentschaftswahlkampf einzumischen. Dabei werde es um den Vorwurf gehen, Online-Plattformen zu nutzen, um US-Wähler mit Falschinformationen anzusprechen, berichtet CNN unter Berufung auf Insider. Die Anschuldigungen würden sich vor allem gegen das russische staatliche Mediennetzwerk RT richten. Das US-Justizministerium hatte bereits zuvor gewarnt, Russland sei eine Bedrohung für die Präsidentschaftswahlen am 5. November.

+++ 17:35 In radioaktiver Tschernobyl-Zone lodert Waldbrand +++
In der Ukraine ist in der radioaktiv belasteten Sperrzone um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ein Waldbrand ausgebrochen. Eine Fläche von etwa 20 Hektar brenne, teilt der Gouverneur des Gebiets Kiew, Ruslan Krawtschenko, mit. Die radioaktive Hintergrundstrahlung sei allerdings innerhalb der Norm. Angaben der Sperrzonenverwaltung nach sind über 200 Löschkräfte im Einsatz, darunter 50 Soldaten. Diese konnten die Flammen demnach bereits eingrenzen. Zur Brandursache werden keine Angaben gemacht. Aufgrund hoher Temperaturen und langanhaltender Trockenheit gilt im nordukrainischen Gebiet Kiew eine erhöhte Brandgefahr.

+++ 17:07 Tote und Verletzte auf Markt in Donezk: Besatzer und Ukrainer beschuldigen sich gegenseitig +++
Es werden Tote und Verletzte in der von Russland annektierten ostukrainischen Großstadt Donezk gemeldet. Die Besatzungsbehörden teilen mit, bei Artilleriefeuer auf einem Markt seien mindestens drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Ukrainische Truppen hätten den Markt beschossen, zwei Männer und eine Frau seien getötet worden, schreibt der Chef der selbsternannten Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin. Auch ein Linienbus sei getroffen worden. Auf Videos und Fotos in russischen Staatsmedien sind Leichen sowie schwere Verwüstungen des Marktes zu sehen. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Die ukrainischen Streitkräfte beschuldigen hingegen die Gegenseite, den Markt beschossen zu haben. "Alles wird nur um des Bildes willen getan, das Leben der Menschen ist ihnen egal", schreibt das Militär auf Telegram.

Bilder aus Donezk zeigen schwere Verwüstungen.

Bilder aus Donezk zeigen schwere Verwüstungen.

(Foto: IMAGO/SNA)

Unter den Opfern sei auch ein Kind, teilt der von Russland ernannte Bürgermeister der Stadt, Alexej Kulemzin, mit.

Unter den Opfern sei auch ein Kind, teilt der von Russland ernannte Bürgermeister der Stadt, Alexej Kulemzin, mit.

(Foto: IMAGO/SNA)

+++ 16:43 Erste Rücktritte in Kiew besiegelt, Stellvertreter könnte Kuleba ersetzen +++
Das ukrainische Parlament hat nach Angaben der Abgeordnetenkammer den Rücktritt von vier Ministern akzeptiert. Mit dem ebenfalls vorliegenden Rücktrittsgesuch von Außenminister Dmytro Kuleba habe man sich jedoch nicht befasst. Es wird erwartet, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj noch im Laufe des Tages einen Nachfolger nominiert. Als ein aussichtsreicher Anwärter gilt Kulebas erster Stellvertreter, Andrij Sybiha. Der in Kiew ansässige Politik-Experte Wolodymyr Fesenko geht ungeachtet des Wechsels nicht davon aus, dass es größere Veränderungen in der Außenpolitik der Ukraine geben wird.

+++ 16:21 Lukaschenko lässt 30 politische Gefangene frei +++
Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, begnadigt 30 wegen Protestaktionen verurteilte Oppositionelle. Laut dem Präsidialamt stellten sie alle "einen Antrag auf Begnadigung, gaben ihre Schuld zu, bereuten aufrichtig und versprachen, ein gesetzestreues Leben zu führen". Letzteres werde das Innenministerium kontrollieren. Diese Angaben sind nicht überprüfbar. Es handele sich um 23 Männer und sieben Frauen. Die meisten seien Eltern von Minderjährigen, heißt es. Das russische Exilmedium "Meduza" berichtet, die belarussische Opposition im Exil habe zuvor über Dritte der Regierung in Minsk Listen schwer kranker Gefangener zukommen lassen. Es seien viele Häftlinge von dieser Liste begnadigt worden. Regierungsgegner im Exil begrüßen die Freilassung, erklären aber auch, dies signalisiere keinen Kurswechsel. Politische Verfolgung und Folter in Belarus gingen weiter, sagt Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, die als eigentliche Siegerin der Präsidentenwahl 2020 gilt. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:55 Luftangriff auf Lwiw löscht Familie aus +++
Bei dem russischen Luftangriff auf Lwiw sind nach Angaben der Stadt fast alle Mitglieder einer Familie getötet worden. Unter den sieben Toten seien eine 43-jährige Frau und ihre drei Töchter im Alter von 7, 18 und 21 Jahren, schreibt Bürgermeister Andrij Sadowy. Sie seien in ihrem eigenen Haus gestorben. Nur der Vater sei noch am Leben. Er befindet sich nach Angaben der Ukrainischen Katholischen Universität in einem kritischen Zustand. "Mitten in Europa tötet Russland Ukrainer und ihre Familien. Die Russen töten unsere Kinder, unsere Zukunft", schreibt Sadowy.

+++ 15:41 Scholz verteidigt Stationierung von US-Raketen: "Durch Nichthandeln geriete Frieden bei uns in Gefahr" +++
Kanzler Scholz kritisiert Gegner der Stationierung von US-Raketen in Deutschland. "Es geht uns darum, den Frieden hier bei uns zu sichern und Krieg zu verhindern", sagt der SPD-Politiker. "Es geht uns dabei einzig und allein darum, mögliche Angreifer abzuschrecken." Russland rüste seit Jahren massiv auf, gerade auch mit Raketen, sagt Scholz. Präsident Putin habe zudem Abrüstungsverträge wie den INF-Vertrag gebrochen und Raketen nach Kaliningrad verlegt, was Luftlinie 530 Kilometer von Berlin entfernt liegt. "Darauf nicht angemessen zu reagieren, wäre fahrlässig." Der Kanzler fügt hinzu: "Ja, durch Nichthandeln geriete der Frieden auch bei uns in Gefahr. Das lasse ich nicht zu." Als Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben sich die USA und die Bundesregierung darauf verständigt, ab 2026 wieder US-Raketen größerer Reichweite auf deutschem Boden zu stationieren. Insbesondere das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), aber auch die AfD lehnen dies ab, weil sie darin einen reinen Rüstungswettlauf sehen, der die Sicherheit Deutschlands gefährde. Kritik kommt auch aus Teilen der SPD. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:18 Scholz sagt Ukraine weitere IRIS-T-Flugabwehrsysteme zu +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sagt der Ukraine weitere Flugabwehrsysteme vom Typ IRIS-T zu. Acht Systeme IRIS-T SLM und neun Systeme IRIS-T SLS seien verbindlich für die Ukraine bestellt, sagt Scholz am Bundeswehrstandort Todendorf in Schleswig-Holstein. "Jeweils zwei davon werden noch dieses Jahr geliefert, der Rest ab 2025." In der Ukraine seien inzwischen vier Systeme IRIS-T SLM im Einsatz. Hinzu käme eine hohe Zahl von Flugkörpern und drei verwandte Systeme IRIS-T SLS. Scholz äußert sich in Todendorf anlässlich der Inbetriebnahme des ersten IRIS-T-Flugabwehrsystems für die Bundeswehr.

+++ 14:55 Südkorea und Neuseeland fordern "bedingungslosen" Rückzug Russlands +++
Südkorea und Neuseeland haben bei ihrem ersten Spitzentreffen seit neun Jahren den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung fordern Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und Neuseelands Ministerpräsident Christopher Luxon Russland dazu auf, sich "unverzüglich, vollständig und bedingungslos aus dem international anerkannten Gebiet der Ukraine zurückzuziehen". Zudem kritisieren sie die verstärkte militärische Zusammenarbeit Nordkoreas mit Moskau. Es sei "wichtiger denn je", dass Länder mit gemeinsamen Werten wie Südkorea und Neuseeland "in dieser kritischen Phase, in der autoritäre Kräfte weiterhin Herausforderungen darstellen, Solidarität zeigen", sagt Yoon. Das international weitgehend isolierte Nordkorea hat in jüngster Zeit seine militärischen Beziehungen zu Russland ausgebaut.

+++ 14:21 Selenskyj begründet Regierungsumbildung: "Wir brauchen neue Energie" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will seinem Land durch die umfassende Regierungsumbildung nach eigenen Angaben einen Energieschub verschaffen. "Wir brauchen neue Energie", antwortet Selenskyj auf eine Frage nach den Gründen für die Regierungsumbildung. "Und diese Schritte hängen zusammen mit der Stärkung unseres Staates in unterschiedlichen Bereichen." Die Ukraine setzt sich bereits zweieinhalb Jahre gegen den russischen Angriffskrieg zur Wehr. Er sei den Ministern und dem gesamten Kabinett "sehr dankbar", fügt Selenskyj hinzu.

+++ 13:47 Bundeswehr nimmt System in Betrieb: Wie das IRIS-T SLM Europa vor Raketen schützen soll +++
Das IRIS-T SLM ist in der Ukraine nicht neu. Um noch mehr russische Raketen abzufangen, sollen statt bisher vier demnächst zehn Systeme im Land stationiert sein. Eine Lieferung soll laut Angaben aus Sicherheitskreisen bereits beschlossene Sache sein. In Schleswig-Holstein will die Bundeswehr IRIS-T ebenfalls nutzen.

+++ 13:21 Russland: Weitere Ortschaft nahe ukrainischer Stadt Pokrowsk eingenommen +++
Russland hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft nahe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine eingenommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt, die russische Armee habe das rund 30 Kilometer von Pokrowsk gelegene Dorf Karliwka "vollständig befreit". Pokrowsk ist ein wichtiger Logistikstützpunkt der ukrainischen Armee. Seit Monaten weichen die ukrainischen Truppen vor einem russischen Vormarsch in der Region zurück.

+++ 12:59 Ukraine: Krim ist "vollgestopft mit Luftabwehrsystemen" +++
Die russischen Besatzer der Krim setzten alle verfügbaren Mittel ein, um die Brücke von Kertsch zu verteidigen. Das soll der Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletenchuk, laut Defense Express im ukrainischen Nationalfernsehen gesagt haben. Demnach sollen Kurz- und Langstreckensysteme im Einsatz sein, darunter Systeme der Typen S-300, S-400 Triumf, S-500 Prometheus und Pantsir-S1. Die Krim, so der Sprecher, sei "vollgestopft mit Luftabwehrsystemen", "weil sie nicht nur eine pragmatische Bedeutung für die Besatzer hat, sondern auch eine symbolische". Die Krim-Brücke ist ein Prestigeprojekt des Kremlchefs Wladimir Putin. Die 2018 von Putin eröffnete Krim-Brücke bei Kertsch verbindet Südrussland mit der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel und ist eine wichtige Versorgungsroute für die russischen Verbände im Süden der Ukraine. Um die Brücke finden immer wieder Kämpfe statt. Kiew hat wiederholt betont, die Halbinsel befreien zu wollen. Die Brücke ist dafür ein strategischer Knotenpunkt.

+++ 12:32 Putin kündigt Besuch von Xi bei BRICS-Gipfel in Russland an +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen Besuch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping beim bevorstehenden Treffen der BRICS-Staaten im Oktober in Russland angekündigt. "Wie vereinbart, erwarten wir den chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf dem BRICS-Gipfel", sagt Putin bei einem Treffen mit dem chinesischen Vizepräsidenten Han Zheng am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok. Zudem schlug Putin in diesem Rahmen ein "bilaterales Arbeitstreffen" mit Xi vor. Zu der 2009 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründeten Staatengruppe waren 2010 Südafrika und dieses Jahr auch Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und der Iran beigetreten. Die BRICS-Staaten verstehen sich als Gegengewicht zu westlichen Staaten. Sie treffen sich vom 22. bis 24. Oktober zu einem Gipfel in der russischen Stadt Kasan. Der Kreml erhofft sich davon einen weiteren Ausbau seines Einflusses und hofft darauf, engere wirtschaftliche Allianzen zu schmieden. Moskau und Peking haben ihre strategische Partnerschaft seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vertieft.

+++ 12:00 Russland: Angriff auf Poltawa zielte auf Soldaten und ausländische Ausbilder +++
Das russische Verteidigungsministerium erklärt zu dem tödlichen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa, dass sich dieser gegen Soldaten und ausländische Ausbilder gerichtet habe. Ziel sei ein Militärausbildungszentrum gewesen. An dem Institut würden "unter Anleitung ausländischer Ausbilder Spezialisten für Kommunikation und elektronische Kriegsführung aus allen Teilen und Militäreinheiten der ukrainischen Streitkräfte sowie Bediener unbemannter Luftfahrzeuge ausgebildet, die an Angriffen auf zivile Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation beteiligt sind". Zudem teilt das Ministerium mit, dass es das Hyperschall-Waffensystem Kinschal gegen militärindustrielle Einrichtungen in der westukrainischen Stadt Lwiw eingesetzt habe. Außerdem hätten russische Streitkräfte die Kontrolle über zwei weitere Siedlungen im Osten der Ukraine übernommen, Pretschystiwka und Karliwka. Nach ukrainischen Angaben wurden bei dem Angriff in Poltawa am Dienstag 50 Menschen getötet.

+++ 11:43 Baerbock würdigt scheidenden ukrainischen Außenminister +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat ihren ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba gewürdigt. "Lange Gespräche in Nachtzügen, bei der G7, an den Frontlinien, in Brüssel, vor einem zerbombten Kraftwerk", schreibt die Grünen-Politikerin auf X. "Es gibt wenige Menschen, mit denen ich so eng zusammengearbeitet habe wie mit Dir, @DmytroKuleba", fügt sie hinzu. "Du stellst die Menschen deines Landes über dich." Sie wünsche Kuleba "aus der Tiefe meines Herzens alles Gute - Wir sollten uns wieder treffen, wenn Frieden und Freiheit wieder in die ganze Ukraine zurückgekehrt sind."

+++ 11:24 Russland will Atomwaffen-Doktrin ändern +++
Das Vorgehen des Westens forciert dem russischen Präsidialamt zufolge eine Änderung seiner Atomwaffendoktrin. Russland werde vom sogenannten Westen vor Herausforderungen und Bedrohungen gestellt, die eine Überarbeitung der Doktrin erfordere, zitieren russische Nachrichtenagenturen Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Dabei werde in Betracht gezogen, dass die Ukraine bei ihren Angriffen tief in russisches Territorium hinein US-Langstreckenwaffen einsetzen könnte. Die Regierung in Kiew drängt die USA seit einiger Zeit, ihr zu erlauben, mit den von den Verbündeten an die Ukraine gelieferten Waffen auch Ziele weit im Inneren Russlands anzugreifen. "Es ist offensichtlich, dass die Ukrainer dies tun werden", sagt Peskow der Agentur RIA zufolge. "Wir berücksichtigen dies alles." Russland hat bereits angekündigt, die Atomwaffendoktrin anzupassen, aber bislang keine Details genannt. Die Leitlinie sieht den Einsatz von Atomwaffen vor, falls Russlands Souveränität oder seine territoriale Integrität bedroht werden.

+++ 10:54 Ukraine: 29 von 42 russischen Luftangriffen abgewehrt +++
Russland habe in der Nacht 42 Ziele in der Ukraine aus der Luft angegriffen. Das schreibt die ukrainische Luftwaffe in ihrer Bilanz auf Telegram. Im Einsatz sollen demnach unter anderem Ch-47M2 Kinschal-Raketen, Marschflugkörper vom Typ Ch-101 und vom Typ "Iskander-K" gewesen sein. Laut eigener Angaben hat die ukrainische Luftwaffe sieben Marschflugkörper und 22 Shahed-Drohnen abgeschossen. Demnach wurden 29 Luftangriffe abgewehrt.

+++ 10:19 Munz: Poltawa-Angriff könnte auf Russland zurückfallen +++
Russland greift die ukrainische Stadt Poltawa mit Raketen an. Dabei wird von einem der heftigsten Luftschläge seit Kriegsbeginn gesprochen. Russische Medien wiederum sprechen von einem "großen Erfolg", so ntv-Korrespondent Rainer Munz. Derweil scheint Russland einen Strategiewechsel vorzunehmen.

+++ 09:52 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 620.350 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 1390. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen unter anderem außerdem sieben Panzer, 30 Artilleriesysteme und 43 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 8.618 Panzer, 16.848 Artilleriesysteme und 368 Flugzeuge, 328 Hubschrauber, Drohnen, 28 Schiffe und ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen - wobei das auch nur Mindestwerte sind.

+++ 09:21 Gouverneur: "Schwarzer Tag" für Region Lwiw - Zahl der Opfer steigt +++
Nach russischen Luftangriffen auf die westukrainischen Stadt Lwiw (siehe Eintrag 07:18, 06:17 und 05:29) steigt die Zahl der Opfer. Sieben Menschen seien in der Nacht getötet worden, schreibt der Gouverneur der Region Lwiw, Maksym Kosyzkyj, auf Telegram. Darunter sind demnach ein siebenjähriges und ein 14-jähriges Mädchen sowie weitere Kinder. "Es ist ein schwarzer Tag für unsere Region", schreibt Koszykyj weiter. Es sei eine schreckliche Tragödie. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von fünf Toten und mehr als 30 Verletzten in einem Post auf X geschrieben. Selenskyj bekundet darin den Opfern der Familien sein Beileid.

+++ 08:49 Ukrainischer Außenminister Kuleba reicht Rücktritt ein +++
Ukrainischer Außenminister Dmytro Kuleba reicht Rücktritt ein. Das sagt Parlamentspräsident Ruslan Stefantchuk am Mittwoch. Über das Rücktrittsgesuch werde bei der nächsten Plenarsitzung gesprochen, teilt Stefantschuk auf seiner Facebook-Seite mit. Zuvor hatten bereits mehrere andere Minister ihren Rücktritt eingereicht (siehe Einträge 00:47 und 22:06). Die Rücktritte sind Teil des umfangreichen Umbaus der ukrainischen Regierung. Mittwoch werde ein Tag der Entlassung, schreibt Fraktionschef der Regierungspartei Diener des Volkes, David Arachamia, bei Telegram. Am Donnerstag soll dann demnach der Tag der Ernennung folgen.

+++ 08:03 Selenskyj: "Menschen noch unter Gebäudetrümmern" +++
Der russische Raketenangriff auf Poltawa ist einer der tödlichsten Einzelangriffe seit Beginn des Krieges. Noch immer seien Menschen unter den Trümmern verschüttet, so Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Er fordert erneut Flugabwehrsysteme.

+++ 07:39 Grossi warnt vor drohender Katastrophe im AKW Saporischschja +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Chef der UN-Atomaufsichtsbehörde (IAEA), Rafael Grossi erörtern bei einem Treffen in Kiew die Lage um die Kernkraftwerke in der Ukraine und Russland. Grossi besucht am Mittwoch das von Russland besetzte Kernkraftwerk Saporischschja in der Südostukraine. Laut der Nachrichtenagentur Reuters sagt Grossi bei dem Treffen mit Selenskyj, die Lage dort sei „sehr fragil“ und es bestehe weiterhin die Gefahr einer Katastrophe. Die Anlage in Saporischschja fiel kurz nach Moskaus Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 an russische Truppen und ist derzeit nicht in Betrieb. Beide Seiten haben sich häufig gegenseitig beschuldigt, die Anlage zu beschießen. Sowohl Moskau als auch Kiew streiten die Vorwürfe ab.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Chef der UN-Atomaufsichtsbehörde (IAEA), Rafael Grossi, bei ihrem Treffen in Kiew.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Chef der UN-Atomaufsichtsbehörde (IAEA), Rafael Grossi, bei ihrem Treffen in Kiew.

(Foto: via REUTERS)

+++ 07:18 Gouverneur: Mindestens zwei Tote bei Angriff auf Lwiw +++
In der westukrainischen Stadt Lwiw sind bei russischen Luftangriffen (siehe Eintrag 06:17 und 05:29) mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. 19 seien verletzt worden, teilt der Gouverneur der Region Lwiw, Maksym Kosyzkyj, auf Telegram mit.

+++ 06:53 Ukraine hofft auf weitere Hilfen für die Front +++
Die Ukraine hofft auf weitere Unterstützung beim Wiederaufbau ihres Agrarsektors und bei der Räumung von Minen. Das berichtet die Düsseldorfer "Rheinische Post" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Union, die der Zeitung vorliegt. Es gehe unter anderem um ein Förderprogramm für landwirtschaftliche Flächen in Frontnähe. "Die Bundesregierung wurde gebeten, eine mögliche Unterstützung zu prüfen", heißt es in dem Papier. So müsse etwa eine Sicherheitsprämie für das Personal gezahlt werden. Auch habe die Ukraine angefragt, ob ein vom Landwirtschaftsministerium gefördertes Programm zur Lieferung von Generatoren verlängert werden könne. "Darüber hinaus hat die Ukraine um Unterstützung bei der Minenräumung in Gebieten nahe der Frontlinie gebeten." Laut Bundesregierung ist unter anderem das Entwicklungsministerium bereits bei einem Projekt zur Erkennung von Minen und deren Räumung aktiv.

Nach Kämpfen mit russischen Truppen entminen ukrainische Truppenhandwerker Felder von Bauern in der Region Charkiw.

Nach Kämpfen mit russischen Truppen entminen ukrainische Truppenhandwerker Felder von Bauern in der Region Charkiw.

(Foto: AP Photo/Andrii Marienko)

+++ 06:17 Ukraine: Brand nach russischem Shahed-Drohnenangriff auf Lwiw +++
Nach russischen Luftangriffen (siehe Eintrag 05:29) auf die Stadt Lwiw, im Nordwesten der Ukraine, ist ein Brand in der Nähe des Hauptbahnhofs ausgebrochen. Das schreibt der Gouverneur der Region Lwiw, Maksym Kosyzkyj, auf Telegram. Zudem sind bei dem Angriff demnach zwei Schulgebäude beschädigt worden, viele Fenster sind zerbrochen, Glasscherben liegen auf den Straßen. Laut Kosyzkyj waren mehrere Shahed-Drohnen bei dem russischen Luftangriff im Einsatz. Luftabwehr und Rettungskräfte seien im Einsatz. Die betroffenen Schulen blieben geschlossen, schreibt der Bürgermeister der Stadt Lwiw, Andrij Sadowyj, auf Telegram. Demnach sind mindestens sechs Menschen, darunter ein 10-jähriger Junge, verletzt worden. Lwiw liegt im Westen der Ukraine in der Nähe der polnischen Grenze und damit weit entfernt von der Front im Osten. Trotzdem wurde die Stadt seit Kriegsbeginn mehrfach Ziel von Angriffen.

Nach einem russischen Luftangriff veröffentlicht der Bürgermeister der Stadt Lwiw dieses Fotos eines brennenden Hauses auf Telegram.

Nach einem russischen Luftangriff veröffentlicht der Bürgermeister der Stadt Lwiw dieses Fotos eines brennenden Hauses auf Telegram.

(Foto: via REUTERS)

Spezialscheinwerfer suchen den Himmel über Lwiw nach Drohnen und Raketen ab.

Spezialscheinwerfer suchen den Himmel über Lwiw nach Drohnen und Raketen ab.

(Foto: REUTERS)

+++ 05:29 Zweite Luftangriffswelle trifft Kiew +++
Die ukrainische Hauptstadt Kiew wird von einer zweiten Welle russischer Luftangriffe getroffen. Die Luftabwehr ist im Einsatz. Augenzeugen berichten von mehreren Explosionen am Stadtrand von Kiew, die auf den Einsatz von Luftabwehrsystemen hindeuten. Gleichzeitig meldet die Armee einen Drohnenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw nahe der polnischen Grenze. Die gesamte Ukraine befinde sich in Luftalarm, erklärt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram. Polen aktiviert zum dritten Mal binnen acht Tagen eigene und verbündete Flugzeuge zur Sicherung des Luftraums als Reaktion auf russische Luftangriffe und Langstreckenaktivitäten, wie das Operative Kommando der polnischen Streitkräfte mitteilt.

+++ 04:35 Biden verspricht Ukraine neue Luftabwehrsysteme +++
Nach dem verheerenden russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa sagt US-Präsident Biden der Ukraine die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme zu. "Ich verurteile diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste", teilt Biden mit. Washington werde Kiew weiterhin militärisch unterstützen, "einschließlich der Bereitstellung der Luftverteidigungssysteme und -fähigkeiten, die das Land zum Schutz seiner Grenzen benötigt". Selenskyj hatte nach dem Angriff mit mindestens 51 Toten seine Forderung an die westlichen Verbündeten bekräftigt, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und bereits gelieferte weitreichende Waffen für Angriffe auf russisches Territorium nutzen zu dürfen.

+++ 02:52 Erneuter Drohnenangriff auf Kiew +++
Russland startet erneut einen Drohnenangriff auf Kiew. Die Luftabwehreinheiten der Ukraine sind damit beschäftigt, die Angriffe in den Außenbezirken der Hauptstadt abzuwehren, teilt das ukrainische Militär auf Telegram mit. Über die Zahl der eingesetzten Drohnen und mögliche Schäden gibt es noch keine Informationen. Der nächtliche Angriff reiht sich in eine Serie von russischen Luftschlägen auf die ukrainische Hauptstadt ein, die in den letzten Wochen verstärkt stattfinden.

+++ 01:32 Selenskyj: Wollen Kursk auf unbestimmte Zeit halten +++
Die Ukraine will die besetzten Gebiete in der russischen Oblast Kursk so lange halten, bis Kremlchef Putin an den Verhandlungstisch kommt. Das sagt Präsident Selenskyj im Interview mit dem US-Sender NBC News. Die Besetzung der Gebiete sei ein wesentlicher Bestandteil des "Siegesplans", so Selenskyj weiter. Generell brauche die Ukraine aber kein russisches Land. Selenskyj sagt nicht, ob die Eroberung von weiterem russischen Territorium geplant ist. Die Kursk-Operation sei ein streng gehütetes Geheimnis gewesen, auch US-Präsident Biden sei nicht eingeweiht gewesen.

+++ 00:47 Mehrere ukrainische Minister treten zurück +++
Vor einer erwarteten Kabinettsumbildung in der Ukraine reichen vier Minister ihren Rücktritt ein. Dabei handelte es sich nach ukrainischen Angaben um die stellvertretende Ministerin für europäische Angelegenheiten, Olga Stefanischyna, den Minister für strategische Industrien, Oleksandr Kamyschin - der eine wichtige Rolle beim Ausbau der Waffenproduktion spielte -, Justizminister Denys Maljuska und Umweltminister Ruslan Strilez. Noch ist unklar, ob die vier Minister auf andere hohe Posten ausweichen werden. "Wie versprochen, ist in dieser Woche ein großer Regierungsumbau zu erwarten", erklärt der Fraktionschef der Regierungspartei Diener des Volkes, David Arachamia, bei Telegram. "Morgen werden wir einen Tag der Entlassungen haben, den Tag danach, einen Tag der Ernennungen", kündigt Arachamia an, der als Vertrauter des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gilt.

+++ 23:16 Nach Raketenangriff auf Poltawa: Selenskyj dringt auf Einsatz weitreichender Waffen +++
Nach dem tödlichen russischen Raketenangriff auf die Großstadt Poltawa bittet der ukrainische Präsident Wolodymyr um die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Russland einsetzen zu dürfen. "Die russischen Schläge werden unmöglich, wenn es uns möglich wird, die Abschussrampen der Okkupanten dort zu vernichten, wo sie sind, und die russischen Militärflugplätze und die Logistik dazu", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Seinen Angaben nach ist die Zahl der Toten in Poltawa inzwischen auf 51 und die der Verletzten auf 271 gestiegen. Unter den Trümmern lägen noch weitere Menschen.

+++ 22:06 Selenskyj setzt den nächsten Top-Beamten vor die Tür +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt den stellvertretenden Leiter des Präsidialamtes, Rostislaw Schurma. Das geht aus einem Dekret auf der Website des Präsidenten hervor. Der Vorsitzende des Parlaments gibt zudem den Rücktritt von Olha Stefanischyna bekannt, die als stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für europäische Integration der Ukraine agiert. Zuvor hatten bereits mehrere andere Minister ihren Rücktritt eingereicht. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, es gebe Änderungen, um die notwendige Stärkung der Regierung zu gewährleisten. "Der Herbst wird extrem wichtig sein. Unsere staatlichen Institutionen müssen so strukturiert werden, dass die Ukraine alle Ergebnisse erzielen kann, die sie braucht."

+++ 21:42 ntv-Reporterin in Poltawa: "Anwohner sprachen von extrem beängstigendem Moment" +++
Die Ukraine meldet einen der schwersten Luftangriffe im Verlauf des Krieges. Es sterben Dutzende Menschen, mehrere Hunderte sind verletzt. ntv-Reporterin Kavita Sharma ist vor Ort und berichtet von einer "ziemlich angespannten Lage" und davon, wie die Menschen den Raketenangriff erlebt haben.

+++ 21:25 Ukraine wirft Russland Erschießung Kriegsgefangener vor +++
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft beschuldigt russische Soldaten, weitere Kriegsgefangene getötet zu haben. Es seien Ermittlungen wegen der Erschießung dreier Ukrainer im Raum Torezk im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgenommen worden, teilt die Behörde auf ihrem Telegramkanal mit. Den vorliegenden Informationen nach seien die Ukrainer mit erhobenen Händen aus einem Bunker gekommen. "Die Besatzer haben sie mit dem Gesicht nach unten auf die Erde gelegt und ihnen unmittelbar danach in den Rücken geschossen", schreibt die Behörde unter Berufung auf im Internet kursierende Videos.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, ino/rwe/hul/rts/AP/dpa/AFP

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