Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:28 Russen greifen erneut Charkiw an +++
Die Behörden in der ostukrainischen Großstadt Charkiw melden erneut schwere russische Raketenangriffe. Kurz nach dem Beschuss war von mindestens neun Verletzten die Rede. Die russische Armee habe mit umfunktionierten Flugabwehrraketen vom Typ S-300 angegriffen, schreibtder Charkiwer Militärgouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Es sei ein ziviles Objekt beschädigt worden. Neben Charkiw wird auch aus den Regionen Donezk und Dnipropetrowsk Beschuss gemeldet. Im Raum Charkiw war erst am Nachmittag eine Frau bei russischen Luftangriffen getötet worden.
+++ 22:15 Humanitäre Hilfe für Millionen Ukrainer: UN will drei Milliarden Dollar sammeln +++
Die Organisationen der Vereinten Nationen wollen nächste Woche um 3,1 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung der Ukraine-Hilfen in diesem Jahr bitten. Das sagt Edem Wosorno vom UN-Nothilfebüro OCHA dem UN-Sicherheitsrat. OCHA und das UN-Flüchtlingshilfswerk bereiten sich darauf vor, am 15. Januar ihre Hilfspläne für die Ukraine vorzustellen. Nach Angaben von OCHA werden in diesem Jahr mehr als 14,6 Millionen Menschen aufgrund der russischen Invasion im großen Stil humanitäre Hilfe benötigen - das sind 40 Prozent der ukrainischen Bevölkerung. Der Konflikt habe außerdem etwa 6,3 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen.
+++ 21:41 Nordkoreas Raketen eingesetzt: USA werfen Russland Missbrauch von UN-Stellung vor +++
Die USA und sieben weitere Staaten werfen Russland vor, nordkoreanische Raketen für den Einsatz im Ukraine-Krieg erworben und damit seine Stellung im UN-Sicherheitsrat missbraucht zu haben. Die vorgebrachte Erklärung wurde auch von Großbritannien, Frankreich, Malta, Slowenien, Südkorea, Japan und der Ukraine unterzeichnet. "Es ist abscheulich, dass ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates in flagranter Weise gegen die Resolutionen des Rates verstößt, um ein anderes UN-Mitglied anzugreifen", sagt der Vize-UN-Botschafter der USA, Robert Wood, vor dem Rat. Der Vorgang untergrabe unter anderem das globale System der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagt dagegen, offenbar handle es sich um eine Falschinformation. Ein Vertreter der ukrainischen Luftwaffe habe erklärt, dass es für den Einsatz der Raketen noch keine Belege gebe. Ein ausdrückliches Dementi gibt Nebensja jedoch nicht ab.
+++ 21:21 Selenskyj fordert mehr Flugabwehrsysteme +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert bei seinem ersten Auslandsbesuch in diesem Jahr mehr Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe. "Flugabwehrsysteme stehen an erster Stelle unter den Dingen, die uns fehlen", sagt er in Litauen nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Gitanas Nauseda in Vilnius. "Sie fehlen uns sehr". Russland setzte zuletzt seine schweren Luftangriffe auf die Ukraine fort. Nach Angaben Selenskyjs hat Russland zum Jahreswechsel mindestens 500 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. 70 Prozent davon seien von der Luftabwehr abgefangen worden. Nauseda sichert der Ukraine weitere militärische, wirtschaftliche und politische Unterstützung seines Landes zu. "Wir werden im Januar erneut Munition, Generatoren und Sprengsysteme in die Ukraine senden. Im Februar werden wir gepanzerte M577-Personentransporter liefern, ukrainische Soldaten ausbilden und die Kooperation mit der Verteidigungsindustrie stärken", kündigt er an. Die Hilfe soll rund 200 Millionen Euro umfassen.
+++ 20:37 "Werden euch niemals helfen" - Trump erteilte von der Leyen Absage für Angriffsfall +++
Donald Trump soll bei einem Treffen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2020, gesagt haben, dass die USA Europa im Falle eines Angriffs nicht unterstützen würden, berichtet Politico unter Berufung auf den europäischen Kommissar für den Binnenmarkt Thierry Breton. Bei einer Veranstaltung im Europäischen Parlament in Brüssel am Dienstag sagte Breton, dass Trump der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen gesagt habe, dass "Sie verstehen müssen, dass wir Ihnen niemals helfen werden, wenn Europa angegriffen wird". Breton, der ebenfalls bei dem Treffen in Davos anwesend war, sagte, dass Trump auch behauptet habe, dass die NATO tot sei und dass die USA aus dem Bündnis austreten würden. "Ihr schuldet mir 400 Milliarden Dollar, weil ihr, ihr Deutschen, nicht bezahlt habt, was ihr für die Verteidigung zahlen müsstet", sagte Trump laut Breton. "Das war ein großer Weckruf, und er könnte zurückkommen", sagte Breton auf der Veranstaltung.
+++ 20:05 "Besorgtes Peking": Kiew und Moskau sollen endlich Frieden verhandeln +++
Chinas Vertreter bei den Vereinten Nationen erklärt, Russland und die Ukraine sollten "ihr Engagement verstärken", damit die Friedensgespräche bald wieder aufgenommen werden können. Das berichtet Sky News. Er sagt demnach, beide Seiten sollten "ihre diplomatischen Bemühungen verstärken". China sei "immer für Frieden und Dialog" und sei "tief besorgt" über die Situation in der Ukraine. China rufe "alle Konfliktparteien auf, Ruhe zu bewahren und Zurückhaltung zu üben", so der UN-Vertreter. Peking unterhält trotz der Invasion in der Ukraine enge Handelsbeziehungen zu Russland, zudem verbreiten chinesischen Staatsmedien regelmäßig russische Propaganda.
+++ 19:34 Hoffnung für Stockholm: NATO-Beitritt in Türkei wohl bald auf Tagesordnung +++
Nach monatelangem Stillstand könnte bald Bewegung in den Antrag Schwedens auf NATO-Beitritt kommen. Der Vorsitzende der Parlamentsfraktion der regierenden türkischen AKP sagt, der Antrag Stockholms könnte "in den kommenden Wochen" auf die Tagesordnung gesetzt werden. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des türkischen Parlaments hat den Antrag im vergangenen Monat gebilligt und damit den ersten Schritt des Ratifizierungsprozesses eingeleitet, obwohl die vollständige Zustimmung des Parlaments erforderlich ist. Schweden beantragte im Mai 2022 nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine zusammen mit Finnland den Beitritt zur NATO. Obwohl Finnland dem Bündnis im April 2023 beitrat, wurde der Antrag Stockholms von der Türkei und Ungarn aufgehalten, die sich zunächst weigerten, ihn zu unterstützen.
+++ 19:08 Anschuldigung ohne Beleg: Ukraine soll Streumunition auf Belgorod gefeuert haben +++
Der russische Vertreter bei den Vereinten Nationen behauptet, die Ukraine habe bei einem Angriff auf die russische Stadt Belgorod im Dezember Streumunition eingesetzt. Beweise liefert Wassili Nebensja laut Sky News allerdings nicht. Er bezieht seinen Vorwurf auf einen Angriff auf Belgorod am 30. Dezember, bei dem 25 Menschen getötet wurden. Die Angriffe hätten Wohnviertel und einen Weihnachtsmarkt getroffen, auf dem "Kinder und ihre Eltern anwesend waren", sagt Nebensja. Er erklärt weiter, es seien keine militärischen Objekte in der Nähe gewesen und bezeichnet die Angriffe als "geplante Kriegsverbrechen". Der Abgeordnete kritisiert zudem die Reaktion des Westens und sagt, er habe "keine Worte des Beileids gehört".
+++ 18:41 Bomben auf Charkiw: 48-Jährige stirbt, Schule zerstört +++
Durch die russischen Luftangriffe auf die Region Charkiw wurde eine 48-Jährige getötet. Zudem soll eine Schule teilweise zerstört worden sein, erklären die Behörden. Wie der "Kyiv Independent" berichtet, erklärte der staatliche ukrainische Rettungsdienst, dass die russischen Streitkräfte am Nachmittag zwei gelenkte Bomben auf das Dorf Vilkhuvatka abgeworfen hätten. Eine der Bomben habe ein Feuer in einer örtlichen Schule ausgelöst und diese teilweise zerstört. Eine weitere Bombe, die in einem Wohngebiet des Dorfes einschlug, war nach Angaben der Behörden für den Tod der 48-jährigen Frau verantwortlich. Berichten zufolge wurden auch ein Geschäft und mindestens zehn Häuser beschädigt.
+++ 18:07 Pessimistische Prognose: Russische Bevölkerung könnte um 15 Millionen Menschen schrumpfen +++
Nach einer Prognose der russischen Statistikbehörde Rosstat könnte die Bevölkerung Russlands bis 2046 aufgrund rückläufiger Einwanderungszahlen und niedriger Geburtenraten auf 130 Millionen sinken, berichtet die Nachrichten-Website RBC. Rosstat prognostiziert in seinem im Oktober veröffentlichten wahrscheinlichsten Szenario einen Rückgang der Bevölkerung Russlands von derzeit 146,1 Millionen auf 138,8 Millionen im Jahr 2046. Im Worst-Case-Szenario geht Rosstat gar von einem Rückgang von 15,4 Millionen in den nächsten 22 Jahren aus. Im besten Fall nimmt die Population dagegen um 4,59 Millionen Menschen auf 150,87 Millionen im Jahr 2046 zu. Die Daten berücksichtigen nicht die ukrainischen Gebiete, die während der russischen Invasion erobert wurden, so RBC. Bei der pessimistischen Prognose von 130,6 Millionen Menschen geht Rosstat davon aus, dass der natürliche Bevölkerungsrückgang - bei dem die Zahl der Sterbefälle die der Geburten übersteigt - durchschnittlich 854.000 Personen pro Jahr beträgt. Die Zahl der nach Russland einwandernden Menschen wird auf 154.000 pro Jahr geschätzt.
+++ 17:35 Für den Fall, dass Orban "ja" sagt: EU bereitet Hilfen für Ukraine vor +++
Die EU treibt ungeachtet des anhaltenden Widerstands aus Ungarn die Vorbereitungen für neue Milliardenhilfen für die Ukraine voran. In Brüssel beschließen Vertreter der Mitgliedstaaten per Mehrheitsentscheidung, zu den Unterstützungsplänen Verhandlungen mit dem Europaparlament aufzunehmen, wie Diplomaten berichten. Ziel ist es demnach, das Hilfsprogramm nach einem möglichen Einlenken des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban möglichst schnell umsetzen zu können. Dafür braucht es auch die Zustimmung des Europaparlaments. Eigentlich hatte auf Ebene der Mitgliedstaaten bereits beim EU-Gipfel im vergangenen Dezember ein neues Ukraine-Hilfsprogramm über 50 Milliarden Euro für die kommenden vier Jahre vereinbart werden sollen. Dort brauchte es allerdings einen Konsens. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban verhinderte den Beschluss mit einem Veto.
+++ 17:08 Munitionsabwurf aus Versehen - London sieht große Schwächen in russischer Luftwaffe +++
In seinem jüngsten Geheimdienstbericht über die Ukraine erklärt das britische Verteidigungsministerium, dass russische Militärflugzeuge seit April 2023 bei drei Vorfällen versehentlich Munition über russischen und ukrainischen Dörfern abgeworfen habe. Das deute auf unzureichende Ausbildung, Übermüdung der Besatzung oder fehlerhafte Taktiken hin. Russische Luftstreitkräfte hätten umfangreiche Bomben- und Raketenangriffe auf die Ukraine geflogen und dabei nicht nur Frontgebiete, sondern auch Städte tief im Landesinneren angegriffen, was häufig zu Opfern unter der Zivilbevölkerung führte. In einigen Fällen hätten die Abwürfe von Luftmunition russische Truppen gefährdet.
+++ 16:29 Belgorod in Gefahr - Russen bringen knapp 100 Kinder aus der Stadt +++
Nach mehreren Angriffen durch die ukrainische Armee sind aus der russischen Stadt Belgorod in der Nähe der Grenze laut dem örtlichen Gouverneur knapp einhundert Kinder evakuiert worden. 93 Schulkinder seien in die Region Woronesch gebracht worden, teilt Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Ihm zufolge nehmen sie dort in den kommenden drei Wochen an Bildungs- und Freizeitaktivitäten teil. Bereits zuvor waren angesichts verstärkter ukrainischer Angriffe 300 Menschen aus der Stadt gebracht worden. Zudem sollte der Beginn des Schuljahres auf den 19. Januar verschoben werden. Belgorod liegt rund 30 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Bei ukrainischen Angriffen auf Belgorod Ende Dezember waren 25 Menschen getötet worden.
+++ 15:52 Awdijiwka-Front wird zu russischem Panzer-Friedhof +++
Awdijiwka ist eine Art Tor zur Region Donezk. Deshalb konzentriert Russland seine Angriffe auf die Kleinstadt. Durch Drohnenbeschuss der Ukrainer verschleißt nicht nur das schwere Kriegsgerät in hohen Zahlen, auch viele russische Infanteristen finden dort den Tod.
+++ 15:30 SPD-Außenpolitiker Schmid pocht auf weltweite Waffeneinkäufe +++
Angesichts der massiven russischen Angriffe auf die Ukraine fordert der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid, weltweit mehr Waffen zur Lieferung an die Ukraine einzukaufen. "Was Russland mit Nordkorea macht, sollten wir mit unseren Verbündeten auch tun: Das heißt, Munition und Waffen dort für die Ukraine einzukaufen, wo sie zur Verfügung stehen", sagt Schmid. Hintergrund ist etwa, dass Länder wie Südkorea noch über die besonders benötige Artilleriemunition des Kalibers 155 mm verfügen und Nordkorea Russland auch ballistische Raketen geliefert haben soll.
+++ 15:01 Nach Nackt-Skandal in Moskau: Behörden schließen Nachtclub +++
Nach empörten Reaktionen auf eine Party mit leicht bekleideten russischen Prominenten muss der berühmte Moskauer Nachtclub Mutabor für 90 Tage schließen. Ein Bezirksgericht ordnet die vorübergehende Schließung wegen des Verstoßes gegen "hygienische und epidemiologische Auflagen" an. Ende Dezember waren in Online-Netzwerken Videos aufgetaucht, in denen zahlreiche bekannte Gesichter aus der Unterhaltungsindustrie in Dessous und anderen freizügigen Aufmachungen zu sehen waren, die im Club Mutabor bei einer Party unter dem Motto "Almost Naked" (fast nackt) gemeinsam feierten. Während der Kreml jegliche Stellungnahme verweigert, sorgen die Aufnahmen bei mehreren konservativen Politikern für Empörung. Sie fordern Ermittlungen gegen die Teilnehmer. Der russische Rapper Vacio, der auf Bildern der Feier nur mit einer Socke über den Genitalien zu sehen war, wurde zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt und in ein Rekrutierungszentrum des Militärs einbestellt.
+++ 14:15 Täglich zwei Stunden Sport: 71-jähriger Putin hält sich für leistungsfähig +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hält sich trotz fortgeschrittenen Alters noch für voll leistungsfähig. Er treibe täglich zwei Stunden Sport, sagt er. Das sagt der 71-jährige Staatschef gut zwei Monate vor der russischen Präsidentenwahl bei einem Besuch in Anadyr, der Hauptstadt der fernöstlichen Region Tschukotka. "Ich spüre in mir die Kraft, die Energie zu arbeiten, um die vor dem Land stehenden Aufgaben zu erfüllen", sagt Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Der Besuch auf der abgelegenen Tschuktschen-Halbinsel gehört zu seinen Wahlkampfauftritten. Die staatliche Kontrolle über die Abstimmung am 17. März lässt kein anderes Ergebnis als einen Sieg Putins zu, trotzdem will er vorher wohl öffentliche Zustimmung für seine Herrschaft mobilisieren.
+++ 13:45 Kreml: Putin besucht erstmals nordöstlichsten Teil Russlands +++
Russische Medien berichten, dass Kremlchef Putin erstmals die Region Tschukotka im äußersten Nordosten des Landes besucht, die gegenüber des US-Bundesstaates Alaska liegt. "Das Staatsoberhaupt wird einen Ganzjahresgewächshauskomplex besichtigen, mit den Bewohnern sprechen und sich mit dem Gouverneur der Stadt Anadyr treffen", zitiert etwa die "Moskow Times" den Kreml. Als bisher einziger russischer Präsident habe Dmitry Medvedev Tschukotka im Jahr 2008 besucht, schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Tass. In sozialen Medien kursieren Videos, die Putin bei einer Führung durch das Gewächshaus zeigen sollen. Weitere Videos sollen die Fahrzeugkolonne von Putin zeigen, der bei der Präsidentschaftswahl im März ohne ernste Konkurrenz für eine weitere Amtszeit antritt. Derweil wird in sozialen Netzwerken darüber spekuliert, ob es sich um einen Doppelgänger Putins handeln könnte.
+++ 13:11 Charkiw baut aufgrund von Angriffen unterirdische Schule +++
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw soll wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs im März die erste unterirdische Schule in Betrieb gehen. Die ersten Betonkonstruktionen seien bereits errichtet, erklärt Bürgermeister Ihor Terechow. Es werde an Dämmung, Lüftung, Wasser- und Kanalisationssystemen gearbeitet. Eine zweite unterirdische Schule sei bereit geplant. Zuvor waren bereits mehrere Klassenzimmer in der U-Bahn der Großstadt eingerichtet worden. Abwechselnd lernen derzeit über 1000 jüngere Schulkinder in rund 65 Klassen unter der Erde.

Erst vor wenigen Tagen war in Charkiw nach Angaben der Behörden erneut eine Rakete eingeschlagen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Immer wieder werden bei den russischen Angriffen Wohnhäuser und andere zivile Ziele beschädigt.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
+++ 12:40 ntv-Reporter Munz: "Nächste Heizungsausfälle in Russland kommen" +++
Im März wählt Russland seinen Präsidenten. Gerade deswegen sei der Kreml bemüht, sich um funktionierende Heizungen und Strom zu kümmern, betont ntv-Reporter Rainer Munz. Diesen Winter ist es vermehrt zu Ausfällen bei Minustemperaturen gekommen, denn Sanktionen drücken auf die Stromversorgung.
+++ 12:04 Iran soll neue Angriffsdrohne für Russland entwickelt haben +++
Der Iran soll eine neue Angriffsdrohne für Russlands Krieg gegen die Ukraine entwickelt haben. Darüber berichtet der Sender Sky News und beruft sich auf eine nicht näher genannte Quelle aus Sicherheitskreisen. Die Shahed-107 wird demnach als Drohne mit Sprengstoff- und Aufklärungsfunktion beschrieben. Weiter heißt es, dass die Drohne möglicherweise mit einer Technologie ausgestattet sei, mit der hochwertige Ziele wie zum Beispiel amerikanische oder britische Mehrfachraketenwerfer-Systeme auf dem Schlachtfeld aufgespürt werden könnten.
+++ 11:30 ntv-Reporter Fritz: "Dass Charkiw angegriffen wird, ist kein Zufall" +++
Der NATO-Rat spricht über einen stärkeren Schutz der Ukraine, die erneut massiv von russischen Truppen aus der Luft beschossen wird. Welche Städte besonders attackiert werden und was das Land gerade am dringendsten benötigt, berichtet ntv-Reporter Gordian Fritz.
+++ 10:56 Nikopol berichtet von Angriffen mit Nachtsicht-Drohnen +++
Die Verwaltung in Nikopol berichtet, dass Russland bei seinen Angriffen auf die südukrainische Großstadt neue Drohnen mit Nachsichtkameras einsetzt. Diese würden an der Front zwar schon länger eingesetzt, in dieser Gegend sei es jedoch das erste Mal, sagt Jewgen Jewtuschenko, Leiter der Militärverwaltung des Bezirks. Er berichtet außerdem von einem Angriff auf Nikopol mit Kamikazedrohnen am späten Dienstagabend und Artilleriebeschuss auf eine Siedlung. Verletzt wurde demnach niemand, es wurden jedoch mehrere Gebäude beschädigt.
+++ 10:22 Selenskyj reist in baltische Staaten +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist überraschend zu Gesprächen nach Litauen gereist. Er werde mit Präsident Nauseda sprechen, wie das litauische Präsidialamt mitteilt. "Die Präsidenten werden den Krieg in der Ukraine, die Unterstützung für die Ukraine und ihre Integration in die Europäische Union und die NATO erörtern", heißt es. Auch eine öffentliche Rede Selenskyjs sei geplant. Dieser kündigt zudem an, in den kommenden Tagen auch die beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Estland zu besuchen.
+++ 09:53 ISW hält russische Forderungen nach "Pufferzone" in der Region Charkiw für unrealistisch +++
In Russland werden erneut Rufe nach einer großangelegten Offensive im Gebiet Charkiw laut, um eine "Pufferzone" zur russischen Region Belgorod zu schaffen. Ähnliche Forderungen von russischen Ultranationalisten habe es bereits im Sommer gegeben, meldet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Auf Telegram forderten russische Quellen nun eine "Pufferzone", die bis zu 15 Kilometer tief in ukrainisches Gebiet reicht. Dadurch solle Beschuss durch Raketen und Artillerie ferngehalten werden. Am Dienstag hatte Kreml-Sprecher Peskow erklärt, die russische Armee tue alles, um den ukrainischen Beschuss der grenznahen Stadt Belgorod zu stoppen. Das ISW hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass Russlands Militär in naher Zukunft in der Lage sein wird, eine Operation zur Einnahme bedeutender Gebiete im der Region Charkiw durchzuführen: "Ein russischer Einmarsch von 15 Kilometern Tiefe und mehreren hundert Kilometern Breite wäre ein massives operatives Unterfangen, das eine weitaus größere und wesentlich besser ausgestattete Truppengruppierung erfordern würde, als die russischen Streitkräfte derzeit entlang der gesamten internationalen Grenze zur Ukraine und schon gar nicht im Gebiet Belgorod konzentriert haben", heißt es in einer Analyse.
+++ 09:03 Nawalny-Unterstützer wollen weltweit protestieren – außer in Russland +++
Anhänger von Kremlgegner Alexej Nawalny rufen weltweit zu Demonstrationen anlässlich des dritten Jahrestags seiner Inhaftierung am 21. Januar auf. Kremlchef Wladimir Putin habe Nawalny hinter den Polarkreis wegsperren lassen, um ihn zum Schweigen zu bringen. "Lasst Putin nicht gewinnen", schreibt Nawalnys ins Ausland geflüchteter Chefstratege Leonid Wolkow auf seinem Telegram-Kanal. Geplant sind Demonstrationen allerdings nur im Ausland - auch wegen der starken Repressionen in Russland. In Deutschland soll in zehn Städten demonstriert werden, wie etwa Berlin, Hamburg, Köln und München. Nawalny ist seit Dezember in dem Gefängnis "Polarwelt" in der eiskalten sibirischen Jamal-Region.
+++ 08:35 Laut US-Umfrage unterstützen fast zwei Drittel der Russen den Krieg +++
Einer Umfrage aus den USA zufolge unterstützen 63 Prozent der Russen den Krieg gegen die Ukraine, der von der russischen Regierung als "spezielle Militäroperation" bezeichnet wird. Das National Opinion Research Center (NORC) der Universität von Chicago schreibt, Hauptgrund für die Unterstützung sei, dass die NATO und der Westen als Bedrohung wahrgenommen würden. Demnach sagten 64 Prozent der Befragten, dass sie den Konflikt in der Ukraine als Kampf zwischen Russland und dem Westen betrachten. 34 Prozent machten sich Sorgen, dass es zu einer direkten Konfrontation mit der NATO kommen könnte. 67 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Außenpolitik von Kremlchef Wladimir Putin befürworten, 58 Prozent befürworten die Innenpolitik. Zweidrittel sagten, dass sie bei der Präsidentschaftswahl im März für Putin stimmen wollen oder dazu tendieren, ihn zu wählen.
Laut dem US-Institut wurden für die Umfrage im November 1.046 Erwachsene in Russland und auf der von Russland besetzten Krim befragt, die eine Handynummer bei einem russischen Mobilfunkanbieter haben. Die Statistische Fehlertoleranz liegt den Angaben zufolge bei plus/minus 3,4 Prozentpunkten.
+++ 07:50 Charkiw: Russland zerstört Kindergesundheitszentrum bei Raketenangriff +++
Aus Charkiw kommen Berichte über Schäden nach russischen Angriffen in der vergangenen Nacht: Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, darunter eine gesundheitliche Einrichtung für Kinder, schreibt der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekhov. Nach bisherigen Erkenntnissen gibt es demnach keine Verletzten. Das Kindergesundheitszentrum sei leer gewesen. Terekhov wirft Russland vor, gezielt zivile Ziele anzugreifen. Der Gouverneur der Region veröffentlicht Fotos von zerstörten Gebäuden. Die medizinische Einrichtung, das Katinengebäude und das Gelände des Kinderzentrums seien zerstört worden, schreibt Oleg Sinegubov. Russland habe zwei S-300-Raketen auf Charkiw gefeuert.
+++ 07:22 Für Ukrainer startet der Tag mit Luftalarm +++
Die Behörden rufen um 7 Uhr unserer Zeit (8 Uhr Ortszeit) Luftalarm in der gesamten Ukraine aus. Vom Flugplatz Savasleyka in der russischen Region Nischni Nowgorod sei ein Kampfflugzeug gestartet, warnen die ukrainischen Luftstreitkräfte. Die Airbase liegt weniger als 300 Kilometer östlich von Moskau. Nach etwa 50 Minuten wird der Alarm fast überall aufgehoben.
+++ 06:54 Arzt in Dnipro: Klinik nimmt 30 Prozent mehr schwerverletzte Soldaten auf +++
Die Zahl der schwer verletzten ukrainischen Soldaten, die in einem Krankenhaus in Dnipro behandelt werden, nimmt laut einem der leitenden Ärzte zu. Die Zahl sei in den letzten Wochen um 30 Prozent gestiegen, sagt Dr. Sergii Ryzhenko dem US-Sender ABC News. Das Mechnikov-Krankenhaus nehme inzwischen jeden Tag 40 bis 100 schwerverletze Soldaten auf. Innerhalb von 24 Stunden seien es zwischen 50 und 100 Operationen, darunter viele Amputationen, erklärt Ryzhenko. Ihm zufolge haben die Mediziner der Klinik seit Kriegsbeginn bei rund 3000 Soldaten Gliedmaßen amputiert. Dnipro liegt knapp 100 Kilometer hinter der Front.
+++ 06:20 Moskau meldet Abschuss von Drohne, die tief in russischen Luftraum eindringt +++
Eine Drohne der ukrainischen Streitkräfte ist russischen Angaben zufolge tief in den russischen Luftraum eingedrungen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilt mit, dass eine Drohne über der Region Saratow abgeschossen worden sei. Saratow, durch das die Wolga fließt, liegt im südwestlichen Teil Russlands und grenzt an Kasachstan. In der Region Saratow befindet sich auch der Militärflugplatz Engels-2. Hier hat Russland strategische Bomber für Raketenangriffe auf die Ukraine stationiert. Erst im Dezember hatte Moskau Raketen von mehreren Bombern bei Engels abgefeuert. Engels ist mehr als 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Russland hatte nach eigenen Angaben bereits mehrfach Drohnen in der Region Saratow abgeschossen.
+++ 05:05 Charkiw in der Nacht unter Beschuss +++
In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind in der Nacht erneut Explosionen zu hören. Die grenznahe Stadt werde mit Raketen beschossen, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Zu Schäden ist bislang nichts bekannt. Die ukrainische Luftwaffe warnt auch vor russischen Angriffen mit Kampfdrohnen im Süden des Landes.
+++ 01:01 Selenskyj: Nachschub-Logistik muss schneller werden +++
Die Ukraine will den Nachschub für ihre Armee verbessern. Präsident Selenskyj berichtet in seiner abendlichen Videoansprache, er habe mit den Spitzen des Militärs und der zuständigen Ministerien über die Versorgung der Einheiten mit Munition und Drohnen, gesprochen. "Die Hauptsache ist, dass die gesamte Logistik schneller werden muss", so Selenskyj. Die ukrainischen Truppen leiden nach Berichten von der Front unter Munitionsmangel. Angesichts der häufigen russischen Luftangriffe gibt es auch Befürchtungen, dass der Flugabwehr die Munition ausgeht. In den USA als wichtigstem Unterstützer steckt die Gewährung neuer Militärhilfen im innenpolitischen Streit fest. Selenskyj gibt sich zuversichtlich, dass die Truppen trotz solcher Probleme mit dem Notwendigen versorgt werden können. "Wir haben auch über die Eröffnung neuer Produktionslinien für Waffen und Munition in der Ukraine gesprochen - in unseren Unternehmen und gemeinsam mit Partnern", sagt er.
+++ 23:21 Erklärung veröffentlicht: 50 Staaten missbilligen Nordkoreas Waffenlieferungen an Russland +++
Eine Gruppe von knapp 50 Staaten verurteilt die Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland und deren Einsatz gegen die Ukraine. Einer entsprechenden Erklärung, die das US-Außenministerium veröffentlicht, haben sich auch Deutschland und fast alle europäischen Staaten, dazu Kanada, Israel, Australien, Japan und Südkorea angeschlossen. "Der Transfer dieser Waffen vergrößert das Leid des ukrainischen Volkes, unterstützt Russlands Angriffskrieg und untergräbt das internationale Nichtverbreitungsregime", hieß es. Der Einsatz der nordkoreanischen Waffen durch Russland wirke sich auf die Sicherheitslage in Europa, auf der koreanischen Halbinsel, im Pazifischen Raum und in der ganzen Welt aus.
+++ 22:14 Anwälte ohne Zugang: Tausende ukrainische Zivilisten in russischen Gefängnissen +++
Russland soll in mehr als 30 Gefängnissen des Landes und in den besetzten Gebieten Tausende Ukrainer gefangen halten. Diese Menschen seien Zivilisten und keine Kriegsgefangene, heißt es in einer Recherche der russischen Redaktion der BBC. Es handelt sich der Recherche zufolge um Menschen, die nach der russischen Invasion vom Militär oder von Sicherheitsbehörden festgenommen wurden. Die Festnahmen fanden während der "Filtrationsmaßnahmen" oder einfach auf der Straße wegen des Verdachts des "Protestes gegen die 'spezielle Militäroperation'" statt, so die Recherche. Nach russischem Recht dürfen die Festgenommenen nicht länger als 30 Tage ohne gerichtliche Entscheidung gehalten werden, berichtet die BBC. Doch die Zeit, den Ort und den Grund der Festnahme der meisten Ukrainer seien nicht registriert worden, es gebe keine Ermittlungsverfahren gegen sie, wie es aus Gerichtsentscheidungen, die der BBC vorliegen, hervorgeht. Die Anwälte hätten keinen Zugang zu diesen Menschen. "Diese Menschen können auf dem offiziellen Weg nicht gefunden werden, für ihre Freilassung, im Gegensatz zu Kriegsgefangenen, gebe es keine Mechanismen."
+++ 21:41 Ukraine kann Drohnen gar nicht so schnell kaufen, wie heimische Unternehmen sie herstellen +++
Ukrainische Fabriken haben die Produktion von Militärdrohnen so weit hochgefahren, dass das Beschaffungsbudget Kiews dafür nicht mehr ausreicht, erklärt der Technologieminister Mykhailo Fedorov. Drohnen sind im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland alltäglich geworden, da sie von beiden Seiten massenhaft und kostengünstig aus leicht zugänglichen Materialien hergestellt werden können. "Heute ist der Markt viel schneller gewachsen als das Geld, um alle Drohnen zu kaufen", so Fedorov. "Deshalb müssen wir die Finanzierung erhöhen und die Märkte weiter öffnen, damit die Preise dank des Wettbewerbs sinken und die Lokalisierung von Teilen [der Produktion] beginnt", sagt er weiter. Nach Angaben des Ministers gibt es in der Ukraine inzwischen rund 200 Unternehmen, die Drohnen herstellen, und etwa 70 lokale Firmen haben Verträge zur Lieferung von Drohnen an den Staat unterzeichnet.
+++ 21:07 Kronen-Regen für Kiew: Schweden stellt Ukraine Millionen zur Verfügung +++
Schweden stellt rund 50 Millionen Kronen (4,46 Millionen Euro) für den NATO-Hilfsfonds für die Ukraine bereit, schreibt die schwedische Botschaft in Kiew auf X. Die Regierung wird zudem jeweils 5 Millionen Kronen (knapp 450.000 Euro) für Moldawien und Georgien bereitstellen. Das Geld wird unter anderem für die Beschaffung von militärischer Ausrüstung, Minenräumung, Krisenmanagement, Cybersicherheit und Bildung verwendet.
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Quelle: ntv.de, als/ino/hul/dpa/AFP/rts