Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:50 Baerbock bekräftigt Unterstützung für Moldau +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat der Republik Moldau weitere Unterstützung zugesagt. "Wir stehen geschlossen, solidarisch und entschlossen gegen jeden Versuch, ein Mitglied unserer europäischen Familie zu erpressen oder gefügig zu machen", erklärte die Grünen-Politikerin vor ihrem Abflug nach Paris, wo sie am Montag an einer Geberkonferenz für die Ex-Sowjetrepublik teilnimmt. "Gemeinsam haben wir in den letzten Monaten gezeigt, dass Europa nicht klein beigibt, wenn ein Mitglied unserer Familie mit einem Angriffskrieg gegen sein Land, gegen seine Freiheit und Demokratie überzogen wird", betonte die Ministerin mit Blick auf die russische Invasion der Ukraine. Durch die russische Aggression würden auch andere Staaten der ehemaligen Sowjetunion bedroht. "Deshalb haben wir von Beginn an Moldau geholfen, sich gegen Putins hybride Aggression zu wappnen", erklärte Baerbock.
+++ 22:11 Weiter schwere Kämpfe im Donbass +++
Die schweren Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine dauern nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter an. Vor allem das Gebiet um Donezk sei schwer umkämpft, sagt Selenskyj am Abend in seiner täglichen Videoansprache. "Obwohl es wegen der Verschlechterung des Wetters weniger Angriffe gibt, bleibt die Zahl der russischen Artillerieüberfälle leider hoch." Auch aus dem Gebiet Luhansk gebe es Berichte von Gefechten. Allein am Sonntag seien dort von russischer Seite fast 400 Granaten abgefeuert worden, sagt Selenskyj.
+++ 21:37 Ukraine stellt 2,6 Millionen Euro für befreite Gebiete in Cherson bereit +++
Für den Wiederaufbau in den befreiten Gebieten Chersons stellt die ukrainische Regierung rund 2,6 Millionen Euro bereit. In einem Facebook-Post schreibt der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal, dass das Geld zunächst für die lebenswichtigen Bedürfnisse der Bewohner der Region gedacht sei. Dabei gehe es um Energie, Wasser, Medizin und Kommunikation.
+++ 20:58 Selenskyj: Russland hat bereits 4700 Raketen auf Ukraine gefeuert +++
Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zufolge bereits rund 4700 Raketen auf Ziele im Nachbarland abgefeuert. Allein am vergangenen Dienstag habe Russland knapp 100 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. "Hundert verschiedene Raketen gegen unsere Städte, gegen Wohngebäude, gegen Unternehmen, gegen Kraftwerke", sagt Selenskyj in einer Videobotschaft an die internationale Organisation der Frankophonie, deren Vertreter sich im tunesischen Djerba treffen. Als Folge dieser Angriffe seien über 20 Millionen Menschen zeitweise ohne Stromversorgung gewesen.
+++ 20:29 Ukraine weist Berichte über Hinrichtung russischer Kriegsgefangener zurück +++
Kiew weist Berichte über die angebliche Hinrichtung russischer Kriegsgefangener durch ukrainische Soldaten zurück. Die ukrainischen Truppen hätten sich vielmehr gegen russische Soldaten zur Wehr gesetzt, die ihre Kapitulation nur vorgetäuscht hätten, erklärt der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, auf Telegram. Diese Woche waren in russischen Onlinenetzwerken Videos aufgetaucht, die angeblich die Hinrichtung von rund einem Dutzend russischer Soldaten durch ukrainische Streitkräfte nach ihrer Kapitulation zeigen sollten.
+++ 20:07 Bericht: Briten beziehen offenbar über Schlupfloch russisches Öl +++
Einem Bericht der britischen "The Sunday Times" zufolge lässt sich Großbritannien über einen Umweg russisches Öl liefern. Demnach nutze das Vereinte Königreich beim Einkauf ein legales Schlupfloch: Bevor das Öl nach Großbritannien gelangt, werde es auf dem Meer auf ein nicht russisches Schiff geladen. In der britischen Statistik tauche dann nicht Russland als Absender der Ware auf, heißt es bei "The Times". Insgesamt belaufe sie die seit März gelieferte Summe Öl auf etwa 200 Millionen Pfund (230 Mio. Euro).
+++ 19:29 Kiew: Russische Truppen klauen Fahrräder in Region Cherson +++
Nach ihrem Rückzug auf das Ostufer des Flusses Dnipro bei Cherson in der Südukraine bauen russische Soldaten dort nach Angaben aus Kiew neue Abwehrstellungen aus. Gleichzeitig seien sie etwa im Bezirk Kachowka vermehrt dazu übergegangen, Fortbewegungsmittel der Zivilbevölkerung zu stehlen, teilt der ukrainische Generalstab in Kiew mit. "Sie stehlen der Bevölkerung ihre Privatautos, Motorräder und sogar Fahrräder", heißt es in der Mitteilung. Derartige Raubzüge in besetzten Gebieten seien meist Vorboten weiterer Rückzüge der Truppen. Schon beim Abzug russischer Einheiten aus Isjum in der Region Charkiw im Osten der Ukraine hätten sich die Besatzer an den Fahrrädern der Bevölkerung "bedient", da ihnen der Treibstoff für ihre Fahrzeuge ausgegangen sei, heißt es weiter.
+++ 19:05 US-Verteidigungsminister fürchtet atomare Aufrüstung +++
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin warnt davor, dass der russische Überfall auf die Ukraine zu einer weltweiten atomaren Aufrüstung führen könnte. Austin sagt laut "Politico" auf dem Internationalen Sicherheitsforum im kanadischen Halifax, dass besonders Autokraten versuchen könnten, sich Nuklearwaffen zu beschaffen. "Sie könnten zu dem Schluss kommen, dass der Besitz von Atomwaffen ihnen einen eigenen Jagdschein verschaffen würde. Und das könnte eine gefährliche Spirale der nuklearen Proliferation in Gang setzen", sagt der US-Verteidigungsminister. Russland hat während des Überfalls auf die Ukraine immer wieder auch mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
+++ 18:43 Frankreich schickt weitere Systeme zur Flugabwehr +++
Frankreich hat der Ukraine zwei weitere Systeme zur Luftabwehr und zwei Multiple-Raketenwerfer zugesagt. Das sagt der Verteidigungsminister Sébastien Lecornu in einem Interview mit der Zeitung "Le Journal du Dimanche". Demnach beschäftige sich Paris auch mit der ukrainischen Forderung nach Radarsystemen. Insgesamt belaufe sich die Militärhilfe Frankreichs auf 550 Millionen Euro, so der Verteidigungsminister. Hinzu komme auch die Ausbildung von 2000 Soldaten.
+++ 18:11 Video zeigt Festnahme russischer Kriegsdienstverweigerer +++
Ein Video soll die Festnahme zweier russische Wehrpflichtigen zeigen, die den Kriegsdienst verweigern. Wie das belarussische Oppositionsmedium NEXTA berichtet, soll die Aufnahme aus der russischen Stadt Belgorod stammen und auf einem russischen Militär-Telegram-Channel veröffentlicht worden sein. Demnach seien zwei Männer dort demonstrativ festgenommen worden, nachdem sie Befehle nicht befolgt hätten.
+++ 17:45 Kiew: Fünf Millionen Menschen haben wegen Krieg Job verloren +++
Rund fünf Millionen Menschen haben in der Ukraine wegen des russischen Angriffskriegs ihren Job verloren. Das teilt das ukrainische Wirtschaftsministerium laut "Kyiv Independent" mit. "Der Krieg zerstört den ukrainischen Arbeitsmarkt", wird die stellvertretende Wirtschaftsministerin Tetyana Berezhna zitiert.
+++ 17:27 Schulze sichert Ukraine weiter "massive" Hilfe zu +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze sagt der Ukraine angesichts der russischen Angriffe auf die Infrastruktur weitere Hilfen zu. "Ja, wir werden von Deutschland aus massiv mithelfen, dass die Ukraine diesem Krieg standhält", sagt die SPD-Politikerin der ARD. "Wir liefern Generatoren. Wir helfen Stromleitungen, Wasserleitungen, Gasleitungen zu reparieren."
+++ 17:06 Getötete Kriegsgefangene? Ukraine will Video untersuchen +++
Vor einigen Tagen kursiert in den sozialen Medien ein Video, das erschossene russische Kriegsgefangene zeigen soll. Die Ukraine hat nun angekündigt, den Vorfall zu untersuchen. Demnach sagte die stellvertretende Premierministerin Olha Stefanishyna der Nachrichtenagentur AP zufolge: "Natürlich wird die Ukraine das Video untersuchen." Es sei aber "sehr unwahrscheinlich", dass die kurze Aufnahme das zeige, was der Kreml behaupte.
+++ 16:44 Kiew: Russen verlegen Einheiten in die Ostukraine +++
Die russischen Streitkräfte verlegen nach Erkenntnissen des ukrainischen Generalstabs aus dem Gebiet Cherson abgezogene Einheiten in die Gebiete Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine. In Luhansk richteten die Besatzer demnach zusätzliche Kontrollpunkte ein, um Deserteure zu identifizieren und festzunehmen. Die russische Armee greife zwar massiv mit Raketen an, es sei aber wahrscheinlich noch zu früh, von einer neuen Großoffensive zu sprechen, sagt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, dem Internetportal "Ukrajinska Prawda" zufolge im ukrainischen Fernsehen. Im Donbass in der Ostukraine komme es aber zu schweren Kampfhandlungen.
+++ 16:07 Ukraine spricht von mehr als 45.000 Kriegsverbrechen +++
Die ukrainischen Behörden registrierten bislang mehr als 45.000 Kriegsverbrechen. 216 Personen seien als mutmaßliche Kriegsverbrecher gemeldet worden, darunter 17 russische Kriegsgefangene, heißt es. Von 60 angeklagten Personen seien zwölf verurteilt worden. In den befreiten Gebieten rund um Cherson, Charkiw und Donezk stoßen die Ukrainer nach offizieller Darstellung auf immer mehr Beweise für Gräueltaten der einstigen russischen Besatzer.
+++ 15:52 Geberkonferenz soll erneut Hilfen für Republik Moldau sammeln +++
Für die unter den Folgen des Ukraine-Kriegs besonders leidende Republik Moldau wird am Montag in Paris eine internationale Geberkonferenz organisiert. Dabei geht es um weitere Hilfszusagen für die zwischen Rumänien und der Ukraine liegende ehemalige Sowjetrepublik. An dem Treffen ist auch Außenministerin Annalena Baerbock beteiligt. In Land mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern kamen zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine Hunderttausende Geflüchtete. Davon sind 90.000 weiter im Land, deshalb benötigt es Unterstützung.
+++ 15:25 Gouverneur: Ukraine stellt Mobilfunk in Region Cherson wieder her +++
Nachdem sich die russischen Besatzer Anfang November aus der Oblast Cherson zurückgezogen haben, laufen dort die Wiederaufbaumaßnahmen weiter. Wie der "Kyiv Independent" mit Verweis auf den Gouverneur Yaroslv Yanushevich berichtet, seien in den befreiten Teilen der Region bereits 52 Mobilfunk-Basisstationen wiederhergestellt worden. Demnach sei in 13 Siedlungen auch die Gasversorgung wieder funktionstüchtig. In fünf Siedlungen gebe es wieder eine zentrale Wasserversorgung.
+++ 14:59 Deutsche Kampfpanzer für die Ukraine: Hofreiter kritisiert Baerbock +++
Anton Hofreiter, Grünenpolitiker und Vorsitzender des Europa-Ausschusses des Bundestags, fordert von seiner Partei mehr Entschlossenheit bei der Unterstützung der Ukraine durch die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart. Seine Kritik richtet sich im Besonderen an die Außenministerin und Parteikollegin Annalena Baerbock, die sich zunächst ebenfalls für Kampfpanzer ausgesprochen hatte, dann aber von ihren Forderungen abgerückt war. "Frau Baerbock steht auf der Seite der Ukraine. Wir müssen uns als Grüne aber auch durchsetzen, wo wir uns einig sind", sagt Hofreiter dem "Spiegel". "Warum spielen wir nicht stärker die Machtkarte? Wir glauben allzu oft, dass das bessere Argument reicht."
+++ 14:37 Zweites Opfer des Raketeneinschlags in Polen beigesetzt +++
In Polen ist das zweite der beiden Todesopfer des Raketeneinschlags im Grenzgebiet zur Ukraine mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt worden. Die Beerdigung des 60-jährigen Traktorfahrers in dem kleinen Dorf Przewodow fand auf Wunsch der Angehörigen ohne Beteiligung des Militärs statt, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtet. Bereits gestern war das erste Opfer in Przewodow beerdigt worden, eine Ehrenkompanie der polnischen Armee hatte dem 62-jährigen Lagerverwalter das letzte Geleit gegeben.
+++ 14:08 Betreiber: Russland steckt hinter Beschuss auf AKW Saporischschja +++
Nach Aussage des ukrainischen Betreibers des Kernkraftwerks Saporischschja stecken russische Streitkräfte hinter dem Beschuss von Samstagnacht und Sonntagmorgen, was Moskaus Behauptung widerspricht, dass der Angriff von der Ukraine kam. Das Kernenergieunternehmen Energoatom sagt, es habe mindestens zwölf Treffer auf die Infrastruktureinrichtungen des Kraftwerks gegeben und veröffentlichte auf Telegram eine Liste der beschädigten Geräte. Diese deute darauf hin, so das Unternehmen, dass die Angreifer "genau die Infrastruktur anvisierten und deaktivierten, die für den Neustart des 5. und 6. Kraftwerks erforderlich war" und die Wiederherstellung der Stromerzeugung für die Ukraine.
+++ 13:46 Exekutionen und Folter: Opfer berichten von russischem Gefängnis +++
"Das Loch" - so wird das wohl schlimmste der russischen Gefängnisse in Cherson genannt. Mehrere Insassen erzählen, wie sie dort gefoltert wurden. Auch Exekutionen sollen stattgefunden haben.
+++ 13:19 Selenskyj-Berater: Verhandlungen mit Moskau kämen Kapitulation gleich +++
Die Ukraine weist Vorschläge zu Verhandlungen mit Russland erneut zurück. "Wenn man auf dem Schlachtfeld die Initiative ergreift, ist es ein wenig bizarr, Vorschläge zu erhalten wie: 'Ihr werdet sowieso nicht alles mit militärischen Mitteln erreichen, ihr müsst verhandeln'", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in Kiew. Dies würde bedeuten, dass das Land, "das seine Gebiete zurückgewinnt, vor dem Land kapitulieren muss, das verliert". US-Medien hatten kürzlich berichtet, hochrangige US-Vertreter würden die Ukraine zunehmend dazu drängen, Verhandlungen mit Russland in Erwägung zu ziehen. Podoljak zufolge hat Moskau Kiew bislang "keinen direkten Vorschlag" für Friedensgespräche unterbreitet. Stattdessen ziehe Russland es vor, diese über Vermittler zu überbringen und einen Waffenstillstand ins Gespräch zu bringen. Kiew betrachtet solche Gespräche als Manöver Moskaus, um Zeit zu gewinnen und eine neue Offensive vorzubereiten. "Russland will keine Verhandlungen. Russland führt eine als 'Verhandlungen' bezeichnete Kommunikationskampagne", sagte Podoljak.
+++ 12:53 IAEA-Chef Grossi: Beschuss des AKW Saporischschja "Spiel mit dem Feuer" +++
Die Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen, die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), verurteilt einen Angriff auf das von Russland kontrollierte Kernkraftwerk Saporischschja. Generaldirektor Rafael Grossi sagte einem Tweet der IAEA zufolge, dass die Verantwortlichen für "mächtige Explosionen" in der Gegend gestern Abend und heute am Morgen "mit dem Feuer spielen". Wer auch immer dahinterstecke, müsse sofort aufhören, so Grossi. Er erneuerte seine Forderung nach einer nuklearen Sicherheitszone um das Atomkraftwerk (AKW).
IAEO-Experten des AKW Saporischschja hätten von mehr als einem Dutzend Explosionen durch offensichtlichen Beschuss berichtet, schreibt die IAEA bei Twitter. Die Werksleitung teilte den IAEA-Experten in der Anlage mit, dass einige Gebäude, Systeme und Ausrüstung beschädigt worden seien, aber "bisher nichts davon" kritisch für die nukleare Sicherheit sei.
+++ 12:34 London: Führungsschwäche und Vertuschungskultur in Russlands Truppen +++
Trotz eines relativ geordneten Rückzugs der russischen Truppen aus dem ukrainischen Gebiet Cherson sind Moskaus Streitkräfte nach Einschätzung britischer Militärexperten von Führungsschwäche und einer Kultur der Vertuschung geprägt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach mangelt es auf mittlerer und unterer Befehlsebene an militärischer Führung. Während des Rückzugs aus dem Gebiet und der Stadt Cherson nordwestlich des Flusses Dnipro hätten die Russen zwar eher wenige Fahrzeuge verloren und einen Großteil der zurückgelassenen Ausrüstung erfolgreich zerstört, damit sie nicht in die Hände der Ukrainer falle. Dies sei wahrscheinlich zum Teil auf ein effektives Kommando unter dem Befehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, General Sergej Surowikin, zurückzuführen. Auf unterer und mittlerer Führungsebene sehe es anders aus: "So sind beispielsweise in den letzten Monaten zwei dem östlichen Militärbezirk unterstellte Kompanien geflohen, nachdem ihr Kommandeur getötet worden war", heißt es in dem Bericht der Briten. "Andere Offiziere haben wahrscheinlich gelogen, um den Vorfall zu vertuschen."
+++ 12:12 Keine Ermittler mehr am Raketeneinschlagsort in Polen +++
Nach dem tödlichen Einschlag einer Rakete im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine haben Einsatzkräfte und Ermittler den Ort der Explosion vorerst verlassen. Am Ortseingang des Dorfes Przewodow seien keine Polizisten mehr zu sehen, die zuvor das Gelände um die Einschlagsstelle gesichert hätten, berichtet ein Reporter der Nachrichtenagentur PAP. Von offizieller Seite gab es keine Angaben dazu. Auch auf dem Gelände des Getreidespeichers, das von der Rakete getroffen wurde, seien keine Einsatzkräfte, Ermittler und Experten mehr tätig. Dort klafft den Angaben zufolge ein fünf Meter tiefer Einschlagskrater. In dem Dorf nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine war am Dienstag eine Rakete eingeschlagen. Zwei Menschen wurden getötet. Zurzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde.
+++ 11:48 AKW Saporischschja nach russischen Angaben unter Beschuss +++
Das Atomkraftwerk Saporischschja wird russischen Angaben zufolge beschossen. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass zitiert den russischen Energiekonzern Rosenergoatom mit der Darstellung, die Ukraine habe in die Nähe einer nuklearen Lagereinrichtung geschossen. Messungen zufolge sei keine radioaktive Strahlung ausgetreten.
+++ 11:20 Munz: "Es gibt in Russland eine verdeckte Mobilmachung" +++
Offiziell ist die Teilmobilmachung in Russland beendet, aber in der Realität sieht das ganz anders aus, so Rainer Munz. In sozialen Medien seien viele Klagen der Reservisten über Ausbildungscamps zu lesen. Zudem habe Russland offenbar nicht aufgehört, Männer einzuziehen, berichtet der ntv-Reporter aus Moskau.
+++ 10:41 Neuseelands Verteidigungsminister Henare besucht Kiew +++
Der neuseeländische Verteidigungsminister Peeni Henare reiste für einen Besuch in die Ukraine. In der Hauptstadt Kiew traf er auf seinen ukrainischen Amtskollegen Oleksii Reznikov und zollte den Gefallenen für die Ukraine an der "Mauer der Erinnerung" Respekt. Wie die neuseeländische Zeitung "The New Zealand Herald" berichtet, sagte Henare, der Besuch sende eine "starke Botschaft, dass Neuseeland zu den Menschen in der Ukraine steht und dass unsere Unterstützung für die ukrainischen Verteidigungsbemühungen gegen die illegale Invasion Russlands unerschütterlich ist". Er unterstrich die Unterstützung Neuseelands für die territoriale Integrität der Ukraine und ihre Bevölkerung und verurteilte die "russischen Aggressionen". Reznikov schrieb bei Twitter: "Ich war froh, meinen Kollegen in Kiew begrüßen zu dürfen. Wir haben über unsere gemeinsamen Projekte, Wege zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten und koordinierte Anstrengungen zum Wiederaufbau nach dem Krieg gesprochen."
+++ 09:56 Russische Truppen ziehen "in relativ guter Ordnung" aus Cherson ab +++
Die russischen Truppen ziehen sich nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums in "relativ guter Ordnung" aus Cherson zurück. Ein "effektiveres, einheitliches Einsatzkommando" habe möglicherweise zu einem geordneteren Rückzug geführt als frühere große russische Rückzüge während des Krieges.
+++ 09:10 ntv-Reporter Richter: "Noch ein Angriff, dann bricht das Stromnetz zusammen" +++
Die russischen Truppen nehmen gezielt die ukrainische Infrastruktur ins Visier. Immer wieder sind ganze Regionen vom Strom abgeschnitten. Landesweit steht die Energieversorgung "auf extrem wackeligen Beinen", wie Stephan Richter aus Kiew berichtet.
+++ 08:19 Russisches Militär richtet zusätzliche Kontrollpunkte rund um Luhansk ein +++
Das russische Militär richtet im Oblast Luhansk zusätzliche Kontrollpunkte ein. Das berichtet "Kiyv Independent" unter Berufung auf den ukrainischen Generalstab. Demnach dienen die Checkpoints dazu, um Deserteure zu identifizieren und festzunehmen.
+++ 07:26 Selenskyj: Größten Probleme bei Stromversorgung im Raum Kiew, Odessa und Charkiw +++
Trotz fortdauernder russischer Raketen- und Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine hat die Wiederherstellung der Stromversorgung im Land nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj höchste Priorität. "Wir arbeiten im ganzen Land daran, die Lage zu stabilisieren", sagte er. "Die meisten Probleme mit Elektrizität gibt es in Kiew und Umgebung, Odessa und Umgebung, Charkiw und Umgebung." Alles werde getan, "um den Menschen ein normales Leben zu ermöglichen".
+++ 06:38 Mehr als 700 Leichen bislang in befreiten Gebieten gefunden - 90 Prozent Zivilisten +++
In den befreiten Gebieten der Oblaste Charkiw, Donezk und Cherson wurden in den vergangenen zwei Monaten mehr als 700 Leichen gefunden. Das berichtet "Kiyv Independent". Nach Angaben des ukrainischen Generalstaatsanwalts Andriy Kostin waren fast 90 Prozent Zivilisten. Zudem wurden in den Gebieten bislang mehr als 20 Orte gefunden, an denen Ukrainer gefoltert worden sind. "Wir haben praktisch in fast jedem Dorf in der Region Charkiw Stellen gefunden, an denen sie friedliche Zivilisten getötet haben", sagte Kostin im ukrainischen Staatsfernsehen.
+++ 06:04 Kiew: Moskau verstärkt russische Truppen in Luhansk +++
Die russischen Streitkräfte erhöhen nach Erkenntnissen des ukrainischen Generalstabs ihre Truppenpräsenz im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine. Um die vielen Soldaten unterzubringen, werde ein Teil der Zivilbevölkerung zwangsumgesiedelt, erklärte der Generalstab in Kiew. Die ostukrainische Region Luhansk grenzt an Russland.
+++ 05:40 Russland verliert seit Kriegsbeginn mindestens 1500 Panzer in der Ukraine +++
Nach Angaben des unabhängigen Portals Oryx verliert Russland seit Beginn der Invasion mindestens 1500 Panzer in der Ukraine. Der Großteil von ihnen wird durch ukrainische Truppen zerstört, mehr als 500 Fahrzeuge werden jedoch auch erobert. Insgesamt, so die Experten, verliert Russland seit dem 24. Februar mehr als 8000 Fahrzeuge, Fluggeräte und anderes Militärgerät. Aus dem Iran gelieferte Drohnen befinden sich nicht in der Auflistung. Die Experten dokumentieren nur anhand von Fotos oder Videos belegte Verluste.
+++ 04:28 Widerstand gegen Medien-Zusammenarbeit: Kreml schickt Russen in besetzte Gebiete +++
Russland schickt seine Propagandisten in die besetzten Gebiete der Ukraine, um Fernsehsendungen zu machen und lokale Zweigstellen der Allrussischen Staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft einzurichten, erklärt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem jüngsten Update unter Berufung auf das Ukrainische Widerstandszentrum. Berichten zufolge plant Russland zunächst, lokale Medienspezialisten zu kooptieren, entscheidet sich aber dann stattdessen, eigenes Personal einzusetzen, nachdem sich lokale ukrainische Medienspezialisten weigern, mit dem russischen Besatzungsregime zusammenzuarbeiten, so das ISW.
+++ 03:26 Strominfrastruktur unter Kontrolle: Energieministerium widerspricht Warnung vor Abschaltung +++
Die Ukraine sieht die Versorgung mit Strom im Land trotz der zahlreichen russischen Angriffe auf die Stromerzeugungsinfrastruktur unter Kontrolle. "Wir dementieren die in sozialen Netzwerken und Online-Medien verbreiteten Panikmeldungen und versichern Ihnen, dass die Lage zwar schwierig, aber unter Kontrolle ist", erklärt das ukrainische Ministerium für Energie am Samstag. Zuvor hatten die Kiewer Behörden erklärt, dass eine vollständige Abschaltung des Stromnetzes in der Hauptstadt nach den russischen Angriffen nicht auszuschließen sei.
+++ 02:19 Laut Ukraine sterben mehr als 8300 Zivilisten seit Kriegsbeginn +++
Russlands Krieg gegen die Ukraine kostet seit dem 24. Februar 8311 Zivilisten, darunter 437 Kinder, das Leben. Mehr als 11.000 seien zudem verletzt worden, sagt der ukrainische Generalstaatsanwalt Andriy Kostin im Fernsehen, berichtet "Ukrainska Pravda". Kostin sagt auch, dass die Generalstaatsanwaltschaft mehr als 45.000 Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte registriert habe.
+++ 01:26 US-Verteidigungsminister Austin warnt: Autokraten könnten sich Beispiel an Putin nehmen +++
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine "bietet einen Vorgeschmack auf eine mögliche Welt der Tyrannei und des Aufruhrs, in der niemand von uns leben möchte", sagt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einer Rede vor einem Sicherheitsforum in Kanada. Lloyd sagt auch, dass "Putins Mitautokraten zuschauen und zu dem Schluss kommen könnten, dass der Besitz von Atomwaffen ihnen einen eigenen Jagdschein verschaffen würde", was zu einer "gefährlichen Spirale der nuklearen Weiterverbreitung" führen würde.
+++ 00:08 Iran und Russland haben laut US-Medien Produktion von Drohnen vereinbart +++
Die Washington Post berichtet unter Berufung auf neue Geheimdienstinformationen, die den USA und anderen westlichen Sicherheitsbehörden vorliegen, dass der Iran und Russland "in aller Stille" eine Vereinbarung treffen, mit der Montage von "Hunderten unbemannter waffenfähiger Flugzeuge" auf russischem Gebiet zu beginnen. Iranische und russische Beamte schließen die Vereinbarung bei einem Treffen im Iran Anfang November ab, und "die beiden Länder bewegen sich schnell, um Entwürfe und Schlüsselkomponenten zu übertragen, die es ermöglichen könnten, die Produktion innerhalb weniger Monate zu beginnen", berichtet die Washington Post. Russland setzt seit September iranische Kamikaze-Drohnen des Typs Shahed-136 gegen die Ukraine ein.
+++ 22:59 Generalstaatsanwalt: 90 Prozent der Toten in befreiten Gebieten sind Zivilisten +++
Nach Angaben des Generalstaatsanwalts Andrij Kostin handelt es sich bei fast 90 Prozent der in den befreiten Siedlungen der Gebiete Charkiw, Donezk und Cherson gefundenen Leichen um Zivilisten. Das berichtet der "Kyiv Independent". Am Freitag erklärt der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, es seien neue Folterungen entdeckt worden, die russische Truppen den Bewohnern des Gebiets Cherson während der Besetzung zugefügt haben sollen, darunter eine Folterkammer mit einer separaten Zelle, in der Jugendliche festgehalten wurden.
+++ 21:52 Estland schickt 27 Busse und 13 Stromgeneratoren in die Ukraine +++
Estland weitet seine Unterstützung für die Ukraine aus. Wie der "Kyiv Independent" mit Verweis auf das estnische Medium ERR berichtet, soll das EU-Mitglied Busse, um "den Nahverkehr herzustellen", und Generatoren, damit "Schulen und Einrichtungen für Kinder in Notunterkünften weiterbetrieben werden können", in das Land geschickt haben.
+++ 21:11 US-Verteidigungsminister sieht Parallelen zwischen Russland und China +++
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zieht Parallelen zwischen Russland und China. Die Regierung in Peking strebe ebenso wie die in Moskau eine Welt an, in der "Macht Recht schafft", sagt Austin in Kanada einer Rede vor einem Sicherheitsforum. Chinesische Flugzeuge würden fast täglich in rekordhoher Anzahl in der Nähe Taiwans fliegen und die Zahl "gefährlicher Abfangmanöver" Chinas gegen US-amerikanische oder verbündete Streitkräfte auf See oder in der Luft nehme zu. Die USA würden aus der Ukraine-Entwicklung ihre Lehren ziehen, um die Fähigkeiten ihrer indopazifischen Partner zur Selbstverteidigung zu stärken. Austin sagt zudem, würde die Hilfe scheitern, der Ukraine eine eigene Zukunft zu sichern, könne das in eine "Welt der Tyrannei und des Aufruhrs" führen.
+++ 20:42 Heftige Kämpfe bei Bachmut +++
Das russische Verteidigungsministerium meldet die Abwehr aller ukrainischen Angriffsversuche im Gebiet Luhansk und eigene Angriffe im südlich davon gelegenen Gebiet Donezk in der Ostukraine. Gerade die Kämpfe im Gebiet Donezk haben zuletzt deutlich an Intensität zugenommen. Ein ukrainischer Soldat berichtet in sozialen Netzwerken von den bisher schwersten Kämpfen, seit er an die Front nahe der Kleinstadt Bachmut versetzt worden sei. Bachmut ist Teil des ukrainischen Verteidigungsriegels östlich des Ballungsraums zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Seit Monaten versuchen Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe die Kleinstadt zu erstürmen, zuletzt wurden weitere russische Einheiten in die Region verlegt.
+++ 20:18 Selenskyj nennt Orte mit meisten Stromproblemen +++
Trotz fortdauernder russischer Raketen- und Luftangriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine hat die Wiederherstellung der Stromversorgung im Land nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj höchste Priorität. "Wir arbeiten im ganzen Land daran, die Lage zu stabilisieren", sagt er am Abend in seiner täglichen Videoansprache. "Die meisten Probleme mit Elektrizität gibt es in Kiew und Umgebung, Odessa und Umgebung, Charkiw und Umgebung." Allerdings seien auch Orte wie Winnyzja, Ternopil, Tscherkassy, Tschernihiw und andere Regionen betroffen. Es werde alles getan, "um den Menschen ein normales Leben zu ermöglichen".
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, als/rts/AFP/dpa