Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:53 Pentagon: Keine nordkoreanischen Truppen in der Ukraine +++
Nach Informationen des US-Verteidigungsministeriums gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass sich nordkoreanische Truppen in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine befinden oder auf dem Weg dorthin sind. Bestätigen lasse sich aber die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten in der russischen Oblast Kursk, so Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.
+++ 22:55 Scholz wirbt im Wahlkampf mit seiner Ukraine-Politik +++
Bundeskanzler Scholz will im Wahlkampf die Ukraine-Politik zum Thema machen. Er habe als Kanzler dafür gesorgt, dass Deutschland der größte Unterstützer der Ukraine hinter den USA wurde, betont er im ZDF. Aber gleichzeitig habe er dem Druck standgehalten und keine Marschflugkörper geliefert oder die Erlaubnis gegeben, mit von Deutschland gelieferten Waffen Ziele im russischen Hinterland anzugreifen. "Ich glaube, dass das der Kurs ist, der eine Mehrheit hat bei den Bürgerinnen und Bürgern. Und den hat es nur gegeben, weil ich ihn vertreten habe", betont Scholz. Es sei "peinlich" von Kritikern, ihm vorzuwerfen, den Krieg innenpolitisch nutzen zu wollen.
+++ 22:19 Experte geht SPD wegen Ukraine-Politik scharf an +++
Der Politikwissenschaftler Thomas Jäger kritisiert die SPD in einem Beitrag auf X. "Die SPD-Führung versteht nichts von Sicherheitspolitik und wird es auch später nicht", schreibt er dort. "Wer nach drei Jahren nichts gelernt hat, kann es nicht. Den Preis zahlen andere - besonders die Ukraine." Hintergrund sind Aussagen von SPD-Generalsekretär Miersch im Deutschlandfunk, eine Eskalation wäre zwangsläufig die Folge weitreichender deutscher Waffenlieferungen.
+++ 21:54 Pistorius nach Treffen mit Partnerländern: Europa muss höhere Ziele verfolgen +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius will die Ukraine im Kampf gegen Russland weiter unterstützen. Die Ukraine müsse aus einer Position der Stärke heraus agieren können, sagt Pistorius nach einem Treffen im sogenannten Fünferformat mit Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen (Eintrag von 19:38). Europa müsse seine Anstrengungen stärker koordinieren, seine Maßnahmen harmonisieren und höhere Ziele verfolgen, um auch für die Vereinigten Staaten ein guter Partner zu sein. Pistorius äußerte sich vor dem Hintergrund des baldigen Amtsantritts des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Trump kritisiert die US-Hilfen für Kiew. In der Ukraine und bei ihren europäischen Unterstützern herrscht aus diesem Grund die Sorge, dass die USA in Kürze ihre Militärhilfen für das Land deutlich reduzieren könnten.
+++ 21:16 Historiker sieht "dramatische Auseinandersetzung" in westlichen Ländern +++
Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel fordert von Deutschland eine entschiedenere Unterstützung des Abwehrkampfes der Ukraine gegen den russischen Aggressor. Der Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 sei ein Schock gewesen, sagt Schlögel in Düsseldorf. Präsident Wladimir Putin habe "alles in den Schatten gestellt, was man nicht einmal einem Dämon zutraut." Schlögel ist einer der profiliertesten deutschen Kenner Russlands. Deutschland müsse "alles tun, um den Überlebenskampf der Ukraine zu unterstützen". Es werde in Deutschland, aber auch anderen europäischen Ländern und den USA eine "dramatische Auseinandersetzung" über die Frage geben, ob der Westen standhaft bleibe, sagt Schlögel. Es dürfe aber in dieser Frage kein Zögern geben.
+++ 20:46 Reserve-Major: Ukrainer setzen wegen massiver Überlegenheit der Russen auf Guerillataktiken +++
Die ukrainischen Streitkräfte setzen laut dem Reserve-Major Oleksii Hetman in der russischen Region Kursk Guerillataktiken ein. Diese würden es ihnen ermöglichen, trotz einer bis zu zehnfachen Überlegenheit der russischen Truppen Widerstand zu leisten und bedeutende Gebiete unter Kontrolle zu halten, wie Euromaidan Press unter Berufung auf Kyiv24 berichtet. Hetman erklärt, dass die Ukraine eine dynamische, manöverbasierte Kampagne auf russischem Gebiet führe, die darauf abziele, den Russen maximalen Schaden zuzufügen, während direkte Konfrontationen mit überlegenen Kräften vermieden werden. "Der Feind versucht, unsere Einheiten in Kämpfe zu verwickeln, da er uns zahlenmäßig - je nach Ort - um das Drei- bis Zehnfache überlegen ist. Es ist sinnlos, ohne Befestigungen direkt auf offenen Feldern oder in Wäldern gegen einen zehnfach überlegenen Feind zu kämpfen. Deshalb vermeiden wir solche Gefechte. Es kann grob mit Guerillakrieg verglichen werden."
+++ 20:06 US-Regierungsmitglied: China entnervt von Russland und Nordkorea +++
China sei zunehmend beunruhigt über Nordkoreas Engagement mit Russland und finde die wachsende Zusammenarbeit zwischen Pjöngjang und Moskau beunruhigend, sagt der stellvertretende US-Außenminister Kurt Campbell dem "Guardian". Peking sei entnervt von Russlands wachsenden Beziehungen zu Nordkorea, heißt es. Dem Bericht zufolge wird auch im japanischen Außenministerium bezweifelt, dass China die Entsendung nordkoreanischer Truppen unterstützt. Die Führung des Landes sei möglicherweise besorgt, dass die militärischen Absprachen in der Ukraine den amerikanischen Bestrebungen der Bildung eines Netzes von Bündnissen mit Südkorea und Japan in Ostasien zugutekämen, die China als Mittel zur Eindämmung seiner Macht betrachte.
+++ 19:38 NATO-Staaten wollen Rüstungsproduktion in der Ukraine stärken +++
Angesichts weiterer Eskalationsschritte Russlands im Ukraine-Krieg wollen Deutschland und andere NATO-Staaten die Rüstungsproduktion in der Ukraine weiter stärken. Das werde in einem ersten Schritt mit den Zinseinkünften aus eingefrorenem russischem Vermögen finanziert, sagt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit den Verteidigungsministern von Frankreich, Großbritannien, Polen und Italien. Geplant sei unter anderem, die Entwicklung und Beschaffung von Drohnen zu fördern, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Auch bei der Munitionsproduktion soll die Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Zu dem Treffen wurde für eine halbe Stunde der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow zugeschaltet. Pistorius sagt anschließend: "Unser Ziel: Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke agieren können." Er betont, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine kein regionaler Konflikt mehr sei: "Er hat eine internationale Dimension bekommen."
+++ 19:07 Jakowlew und Tupolew: Führung bei zwei großen Flugzeugbauern in Russland ausgetauscht +++
Die russische Luftfahrtholding OAK tauscht bei zwei der größten Flugzeugbauer des Landes, Jakowlew und Tupolew, die Führung aus. Entlassen worden seien der Generaldirektor von Jakowlew, Andrej Boginski, und der Verwaltungsdirektor des Flugzeugbauers Tupolew, Konstantin Timofejew, berichtet die russische Tageszeitung "Kommersant". Ihre Aufgaben werden vorläufig vom OAK-Generaldirektor Wadim Badecha selbst und seinem Stellvertreter Alexander Bobryschew übernommen. "Die Übergabe der Leitung auf die Ebene der Muttergesellschaft OAK erlaubt es, alle Ressourcen der Holding für die Erfüllung konkreter Aufgaben zur Zertifizierung und dem Start der Serienproduktion einheimischer Zivilflugzeuge zu bündeln", teilt der Pressedienst von OAK mit. "Kommersant" berichtet seinerseits unter Berufung auf Fachkreise, der Wechsel sei erfolgt, weil die Regierung unzufrieden sei mit den ständigen Rückschlägen bei der Entwicklung von Passagierflugzeugen. Konkret geht es dabei um das Mittelstreckenflugzeug MS-21, das eigentlich Mitte des vorigen Jahrzehnts ausgeliefert werden sollte, dessen Serienproduktion aber immer wieder verschoben wurde. Die jüngsten Verzögerungen hängen auch mit den westlichen Sanktionen zusammen. Insgesamt müssen rund 80 importierte Bauteile ersetzt werden, darunter auch die Triebwerke.
+++ 18:30 Westliche Bodentruppen in die Ukraine? Überlegungen sollen wieder Fahrt aufgenommen haben +++
Laut Quellen der französischen Zeitung "Le Monde" beraten Frankreich und Großbritannien darüber, westliche Bodentruppen und private Verteidigungsunternehmen in die Ukraine zu entsenden. Die Überlegungen, die es seit längerer Zeit gibt, sollen seit einem Besuch des britischen Premierministers Starmer in Frankreich vor zwei Wochen wieder Fahrt aufgenommen haben. Ein Vorstoß des französischen Präsidenten Macron Anfang des Jahres war unter anderem in Deutschland auf Ablehnung gestoßen. Der damalige Außenminister Séjourné hatte von Soldaten zur Minenräumung, Cyberabwehr oder der Herstellung von Waffen vor Ort gesprochen. Auch über Kräfte zur Ausbildung von ukrainischen Soldaten hat es immer wieder Debatten gegeben. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski bestätigte im März, dass westliche Soldaten bereits in der Ukraine seien. Er bezeichnete dies als "offenes Geheimnis":
+++ 17:57 Kurzfristig anberaumte Sitzung wegen "Oreschnik"-Rakete: NATO-Ukraine-Rat kommt zusammen +++
Wenige Tage nach dem erstmaligen Einsatz einer neuartigen russischen Mittelstreckenrakete im Angriffskrieg gegen die Ukraine tagt am Dienstag in Brüssel der NATO-Ukraine-Rat. Die kurzfristig anberaumte Sitzung auf Ebene der Botschafter hat Kiew beantragt, nachdem die russische Armee die neue Rakete namens "Oreschnik" auf die ukrainische Großstadt Dnipro abgefeuert hatte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine internationale Reaktion auf den Einsatz der neuartigen Waffe. Kreml-Chef Wladimir Putin hat Oreschnik als experimentelle "Hyperschall"-Rakete beschrieben, die auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden könne.
+++ 17:14 Ukraine könnte russischen Flugplatz mit ATACMS-Raketen getroffen haben +++
Zu den "wichtigen Zielen", die das ukrainische Militär getroffen haben will (Eintrag von 15:29 Uhr), könnte auch der Flugplatz Khalino in der Region Kursk gehören. Sowohl die "Kyiv Post" als auch OSINT-Kanäle berichten über Attacken mit ATACMS-Raketen aus den USA. OSINT-Experten werten frei zugängliches Bild- und Videomaterial aus. Darauf sind Explosionen und Feuer zu sehen. Auch ein modernes S-400-Flugabwehrsystem sei im Visier der ukrainischen Streitkräfte gewesen, heißt es. Bisher gibt es keine weiteren offiziellen Angaben aus Kiew. Der russische Gouverneur der Region, Alexei Smirnow, hatte auf Telegram Angriffe mit Raketen in Kursk bestätigt.
+++ 16:42 Großbritannien geht schärfer gegen Russlands "Schattenflotte" vor +++
"30 Schiffe der russischen Schattenflotte, die allein im vergangenen Jahr für den Transport von Öl und Ölprodukten im Wert von mehreren Milliarden Pfund verantwortlich waren, wurden heute von Großbritannien mit Sanktionen belegt", teilt das Außenministerium in London mit. Auch die Versicherer im Hintergrund würden ins Visier genommen. Russland wird bereits seit Langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für russische Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in Hand westlicher Reedereien sind oder nicht von westlichen Versicherungen versichert wurden. Nach Ansicht von Experten gibt es große Risiken für die Schifffahrt und die Umwelt: Die Tanker seien überaltert, viele wiesen technische Mängel auf, hätten zeitweise ihr automatisches Identifizierungssystem abgeschaltet oder Ladung auf See an andere Tanker übergeben.
+++ 16:07 Papst spricht von "Versagen der Menschheit" und "Arroganz der Angreifer" +++
Papst Franziskus zieht einen Vergleich zwischen dem Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten. "Ich nenne zwei Beispiele für das heutige Versagen der Menschheit: die Ukraine und Palästina, wo es Leid gibt und wo die Arroganz der Angreifer über den Dialog triumphiert", sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche in einer Ansprache im Vatikan. Russland führt seit mehr als zweieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Nahen Osten gibt es Krieg an mehreren Fronten - Israel reagierte auf den Terrorüberfall der Hamas mit dem Krieg im Gazastreifen. Über die Monate hat sich seither auch der Konflikt zwischen der Hisbollah-Miliz im Libanon und Israel zu einem Krieg ausgewachsen. Zudem kritisiert er Länder, die zwar vom Frieden redeten, aber gleichzeitig Krieg führten. "In einigen Ländern, in denen viel von Frieden die Rede ist, werden die rentabelsten Investitionen in Waffenfabriken getätigt. Diese Heuchelei führt uns immer zum Scheitern", sagt Franziskus.
+++ 15:29 Ukraine: "Eine Reihe wichtiger Ziele" in Russland getroffen +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben Ziele in den russischen Gebieten Brjansk, Kursk und Kaluga beschossen. Bei den nächtlichen Angriffen seien "eine Reihe wichtiger Ziele" getroffen worden, so etwa in Kaluga ein Öllager, teilt das Militär mit (Eintrag von 07:37 Uhr). Die Gebiete Brjansk und Kursk grenzen an die Ukraine, Kaluga liegt weiter im Landesinneren östlich von Brjansk. Alle drei befinden sich in der größeren Region Zentralrussland, in der auch die Hauptstadt Moskau liegt.
+++ 14:54 NATO-Vertreter: Firmen müssen sich auf Kriegsszenario vorbereiten +++
Der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Rob Bauer, fordert die Unternehmen auf, sich auf ein Kriegsszenario vorzubereiten. Sie sollten ihre Produktions- und Vertriebslinien anpassen, um weniger anfällig für Erpressungen durch Länder wie Russland und China zu sein. "Wenn wir sicherstellen können, dass alle wichtigen Dienstleistungen und Güter auf jeden Fall geliefert werden können, dann ist das ein zentraler Teil unserer Abschreckung." Diese gehe weit über militärische Fähigkeiten hinaus, da im Krieg alle verfügbaren Instrumente eingesetzt werden könnten und würden. "Wir sehen das an der wachsenden Zahl von Sabotageakten, und in Europa ist das bei der Energieversorgung zu beobachten", sagt Bauer in Brüssel.
+++ 14:27 Russland will mehrere ballistische Raketen der Ukraine abgeschossen haben +++
Das russische Verteidigungsministerium behauptet, zahlreiche von der Ukraine abgefeuerte ballistische Raketen abgeschossen zu haben, wie russische Medien berichten: "Die russischen Luftverteidigungskräfte haben in den letzten 24 Stunden acht ballistische Raketen sowie sechs gelenkte JDAM-Bomben aus US-Produktion und 45 flugzeugähnliche Drohnen abgeschossen", zitiert TASS das Ministerium. Die Behauptungen lassen sich nicht verifizieren. Das Ministerium sagt nicht, welche Art von Raketen eingesetzt wurde. Die US-Regierung erlaubte der Ukraine letzte Woche erstmals ballistische ATACMS-Raketen innerhalb Russlands einzusetzen.
+++ 14:00 Mehr Hilfe für Russlands Invasion? Nordkorea baut Raketenfabrik aus +++
Nordkorea baut Experten zufolge eine seiner wichtigsten Raketenfabriken aus. Die Erweiterung der Anlage, in der Kurzstreckenraketen gebaut werden, die von Russland im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen, gehe aus Satellitenbildern hervor, heißt es bei einer US-Denkfabrik. Das Werk "11. Februar" ist Teil der Anlage Ryongsong in Hamhung. Es sei das einzige Werk in Nordkorea, das die Rakete vom Typ Hwasong-11 baut, sagt der Forscher Sam Lair vom James Martin Center for Nonproliferation Studies (CNS). Laut der Ukraine nutzt Russland diese bei seinen Angriffen auf das Land. Sowohl Russland als auch Nordkorea haben dementiert, dass Nordkorea Russland Waffen liefert. Die beiden Länder haben im Juni allerdings einen Verteidigungspakt geschlossen und angekündigt, ihre militärischen Beziehungen zu stärken. Die Satellitenbilder, die Anfang Oktober von der kommerziellen Satellitenfirma Planet Labs aufgenommen wurden, zeigen offenbar ein im Bau befindliches zusätzliches Montagegebäude sowie eine neue Wohnanlage, die offenbar für Arbeiter gedacht ist, so die Analyse der Forscher am CNS. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, dass auf dem Ryongsong-Gelände derzeit Bauarbeiten stattfänden. Diese dienten der Modernisierung, heißt es.
+++ 13:34 Brigadier: Russland wechselt zu flexibler Kriegsführung +++
Die Ukraine rechnet jederzeit mit einer neuen Offensive auf Saporischschja. Der Militärexperte und Politikwissenschaftler Walter Feichtinger sagt, für Russland ergibt sich in der Region "eine Gelegenheit". Welche Taktik dahintersteckt und warum Moskau die Kriegsführung angepasst hat, erklärt der Brigadier a.D. bei ntv.
+++ 13:07 Mehr als 170 Geschosse - Ukraine fängt nur jede zweite russische Drohne ab +++
Die ukrainische Luftwaffe fängt nach eigenen Angaben seit Sonntagabend 71 von insgesamt 145 russischen Drohnen ab und zerstört sie. Weitere 71 Drohnen habe man aus dem Blick verloren, eine von ihnen sei Richtung Belarus abgedreht, teilt die Luftwaffe mit.
+++ 12:28 Russische Inflation geht durch die Decke - Einbrecher stehlen Butter aus Läden +++
Die Inflation in Russland ist weiterhin enorm. Derzeit erfasst sie besonders Grundnahrungsmittel, was die ärmere Bevölkerung besonders hart trifft und zu Einbrüchen in Supermärkten treibt. Kürzlich brechen zwei Männer in einen kleinen Laden ein - einer räumt die Kasse leer, der andere stiehlt kiloweise Butter. Die wird wie Gold betrachtet, sagt der Besitzer des Ladens dem US-Sender CNBC. Es soll zahlreiche weitere Vorfälle dieser Art geben. 200 Gramm Butter kosten derzeit 200 Rubel, also etwa 2 US-Dollar. Seit Dezember 2023 sei der Preis um rund 30 Prozent gestiegen, berichtet der staatliche Statistikdienst Rosstat. Auch alle anderen Grundnahrungsmittel werden immer teurer. Einzige Ausnahme: Buchweizen. Offiziell liegt die Inflationsrate im Oktober bei 8,5 Prozent - und damit weit vom Ziel der Zentralbank entfernt. Die peilt 4 Prozent Inflation an und reagiert mit einem Leitzins von 21 Prozent - dem höchsten seit 20 Jahren. An der Inflation ändert der aber nichts. Die Hälfte der Russen gebe den Großteil ihres Geldes für Lebensmittel aus, sagt der politische Analyst Anton Barbashin. Bisher kann die Bevölkerung noch mit verändertem Konsumverhalten oder aufgeschobenen Anschaffungen Geld sparen. Bei Grundnahrungsmitteln wie etwa Kartoffeln (plus 74 Prozent seit Dezember 2023) wird das aber auf Dauer schwierig. Experten machen westliche Sanktionen und die Umstellung Russlands auf Kriegswirtschaft dafür verantwortlich. Präsident Putin tritt Behauptungen, es gäbe einen Umschwung beim Fokus des Kremls - "Butter gegen Waffen" genannt - entgegen. Kritik an ihm wird bisher auch noch nicht laut.
+++ 11:57 Russland überzieht Ukraine mit Raketen - sechs Verletzte in Odessa +++
Russische Raketen treffen am Vormittag das Stadtzentrum der südukrainischen Stadt Odessa, so Gouverneur Oleh Kiper. "Bis jetzt haben wir sechs Verletzte zu verzeichnen. Fünf befinden sich in einem mittelschweren Zustand, ihr Leben ist nicht in Gefahr. Eine Person befindet sich in einem ernsten Zustand", sagt Oleksandr Kharlov, Kipers Stellvertreter. Ein Video in sozialen Medien zeigt eine Straße und rechts und links davon Wohngebäude und geparkte Autos. Die Gebäude sind erheblich zerstört, die Straße ist mit Trümmerteilen übersät.
+++ 11:33 Verwirrung um Nordkoreaner: Ukraine dementiert Anwesenheit in Region Charkiw +++
Ukrainische Militärs dementieren laut ISW Behauptungen über die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten im Gebiet Charkiw. Ukrainische Militärsprecher sollen gegenüber CNN zuvor erklärt haben, dass abgehörter Funkverkehr auf den Angriff nordkoreanischer Truppen in der Region Charkiw hindeute. Diese würde noch auf eine Verschlechterung der Wetterbedingungen warten. Die ukrainische Streitkräftegruppe Charkiw dementiert diese Berichte jedoch und erklärt, dass der in dem CNN-Bericht zitierte Sprecher kein offizieller Sprecher der Streitkräftegruppe Charkiw sei und die Situation außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs kommentiert habe. Reuters berichtet am Samstag, dass ein Großteil der 11.000 nordkoreanischen Soldaten im Gebiet Kursk noch in der militärischen Ausbildung stecke.
+++ 11:00 Trumps Friedensplan könnte Putin größten Wunsch erfüllen +++
Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland könnten bereits im Jahr 2025 stattfinden, aber sie könnten sich als "fragil" erweisen, wenn der gewählte US-Präsident Donald Trump sie nicht mit Garantien für die Sicherheit der Ukraine untermauert, sagen Experten. "Eine dauerhafte Vereinbarung muss die Stärkung der Ukraine und die Aufrechterhaltung ihrer Position umfassen, um Russland glaubhaft von einem erneuten Versuch abzuhalten", sagt Paul Cormari, Politikanalyst der RAND Corporation, gegenüber "Business Insider". Er weist darauf hin, dass Russland Erfahrung im Handeln habe, wenn es "Stück für Stück" gehe, auch in der Ukraine. Medien berichten zudem, dass Einzelheiten des möglichen Friedensabkommens zwar weiterhin ein Rätsel seien, es jedoch keine Unterstützung für den NATO-Beitritt der Ukraine beinhalten würde. Wladimir Putin fordert, dass jedes Friedensabkommen die Verpflichtung der Ukraine zur Neutralität enthalten müsse. Daher spekulieren Journalisten, dass Trump dieser Forderung zustimmt. Experten fürchten jedoch, dass genau diese Neutralität Putin zu weiteren Eroberungen ermutigen könnte. 2014 etwa war die Ukraine ebenfalls neutral, was Putin nicht von einem Angriff auf den Donbass und die Krim abhielt.
+++ 10:21 Darum verbietet Russland Werbung für Kinderlosigkeit +++
In Russland ist die positive Darstellung von einem Leben ohne Kinder ab sofort verboten. ntv-Korrespondent Rainer Munz erklärt die Hintergründe der bizarr anmutenden Regelverschärfung. Das tief in die Gesellschaft wirkende Gesetz kann kaum den gewünschten Effekt erzielen, wie der Russland-Experte ausführt.
+++ 09:49 Storm-Shadow-Angriff auf Russland soll Kreml-General und 500 Nordkoreaner getötet haben +++
Ein ranghoher russischer General und 500 nordkoreanische Soldaten sollen bei dem ukrainischen Angriff mit britischen Storm-Shadow-Raketen getötet worden sein. Bei dem von der Ukraine am 20. November durchgeführten Angriff wurden Generalleutnant Waleri Solodtschuk und 18 Offiziere von Putin getötet und weitere 18 verwundet, berichtet die "Daily Mail". Früheren Berichten zufolge wurde bei dem Angriff auch ein nordkoreanischer General verletzt, der Truppen befehligt, die Wladimir Putins Invasion in der Ukraine unterstützten. Der von der Ukraine durchgeführte Angriff war das erste Mal, dass britische Storm-Shadow-Raketen eingesetzt wurden, um Ziele tief in Russland zu zerstören. Die russischen Behörden haben die Verluste noch nicht bestätigt.
+++ 09:18 Russische Raketen treffen Charkiw - mindestens 13 Verletzte +++
Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw am Morgen werden dem Bürgermeister zufolge mindestens zehn Menschen verletzt. Der Angriff habe einen Brand in einer der zentralen Straßen ausgelöst, teilt Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Bürgermeister Ihor Terekhov berichtet gar von mindestens 13 Verletzten. Zivile Infrastruktur und Autos seien zerstört worden. Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine und ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte Stadt des Landes.
+++ 08:47 Russland erobert seit September fast dreimal so viel Gebiet wie im gesamten Jahr 2023 +++
Das "Institute for the Study of War" (ISW) meldet am Sonntag bedeutende russische Geländegewinne in der Südostukraine. Die Streitkräfte sollen mehrere Siedlungen in der Nähe von Wuhledar eingenommen haben und in der Region Welyka Nowosilka vorgerückt sein. Das Tempo der russischen Vorstöße hat sich seit September 2024 demnach deutlich erhöht, wobei die Streitkräfte "mindestens 1103 Quadratkilometer" in Richtung der Städte Pokrowsk, Kurachowe, Wuhledar und Welyka Nowosilka gewonnen haben. Im Jahr 2023 hatten die Russen 387 Quadratkilometer erobert. Nach Angaben des ukrainischen Militärbeobachters Kostyantyn Mashovets haben die russischen Streitkräfte Katerynivka, Yelizavetivka, Illinka und wahrscheinlich Romanivka nordöstlich von Wuhledar eingenommen. ISW berichtet, dass geolokalisierte Aufnahmen vom 24. November die russische Präsenz im östlichen Yelizavetivka und im Zentrum von Trudove bestätigen.
+++ 08:13 Nächtlicher russischer Angriff - Strom in ukrainischem Mykolajiw fällt aus +++
Die russischen Streitkräfte greifen in der Nacht zu Montag die Energieinfrastruktur in der südukrainischen Region Mykolajiw an. Daraufhin sei zum Teil der Strom ausgefallen, erklärt der Gouverneur der Region, Witalij Kim, auf Telegram. Bis zum Morgen sei die Stromversorgung für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wiederhergestellt worden.
+++ 07:37 Ukrainische Drohnen treffen russische Ölraffinerie in Kaluga - Großbrand hüllt Stadt in Rauch +++
Eine Ölraffinerie im russischen Kaluga gerät während eines ukrainischen Drohnenangriffs am Morgen in Brand, berichten lokale Telegram-Kanäle. Zahlreiche Videos in sozialen Medien zeigen eine dicke schwarze Rauchsäule, die über mehrstöckigen Wohngebäuden aufsteigt. Anwohner melden Geräusche von mindestens drei Drohnen und eine Explosion kurz vor dem Brand. Der Gouverneur der Region, Wladislaw Schapscha, behauptet, der "Brand auf dem Gelände eines örtlichen Industrieunternehmens" sei durch Trümmer von Drohnen verursacht worden, die von Flugabwehrsystemen abgeschossen worden seien. Die AG "Taifun", ein führendes Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes in Russland, das Waffensysteme für die russischen Streitkräfte entwickelt, herstellt und liefert, wird Berichten zufolge ebenfalls Ziel des Drohnenangriffs auf die Stadt.
+++ 07:04 Prorussischer Kandidat führt überraschend bei Präsidentschaftswahl in Rumänien +++
Der prorussische Kandidat Cailin Georgescu verschafft sich bei den rumänischen Präsidentschaftswahlen nach Zwischenergebnissen überraschend einen Vorsprung. Das Rennen läuft dabei auf eine Stichwahl mit Premierminister Marcel Ciolacu in zwei Wochen hinaus. 99 Prozent der Wahllokale melden, dass Georgescu - der für seine Anti-NATO-Stimmung kritisiert wird - mit 22,65 Prozent der Stimmen in Führung liegt. Der prowestliche Sozialdemokrat Ciolacu kommt nach Angaben der Wahlbehörde auf 19,45 Prozent der Stimmen. Die ebenfalls prowestliche Elena Lasconi von der Mitte-Rechts-Partei "Rettet Rumänien" wird mit rund 18,94 Prozent Dritter, während George Simion von der ultranationalistischen Allianz für die Einheit der Rumänen wohl 13,93 Prozent erreicht. Der 62-jährige Georgescu, der in den rumänischen Medien für seine prorussischen Äußerungen kritisiert wird, behauptet, sein überraschendes Wahlergebnis sei ein echter Sieg für Rumänien.
+++ 06:28 Ukraine entwickelt eigene gelenkte Bomben +++
Die Ukraine arbeitet aktiv an der Entwicklung eigener gelenkter Bomben, berichtet der Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte, Anatolij Barhylevych, am Sonntag: "Wir arbeiten aktiv daran. Ich denke, dass wir damit Erfolg haben werden", sagt er in der Sendung Yedyni Novyny. Barhylevych weist darauf hin, dass Russland den größten Bestand an Luftbomben aus Sowjet-Zeiten besitzt. Gelenkte Bomben sind präzisionsgelenkte Munition, die eine kürzere Reichweite als Raketen haben, aber viel billiger in der Herstellung sind. Wenn sie von Flugzeugen über russischem Territorium oder in russisch-besetzten Gebieten gestartet werden, sind sie außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftverteidigung.
+++ 05:52 Russen fangen sieben ukrainische Raketen in Kursk ab +++
Russische Luftabwehrsysteme fangen in der Nacht sieben ukrainische Raketen über der Region Kursk ab. Das teilt der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region mit. Die Luftabwehr zerstört zudem sieben ukrainische Drohnen, heißt es. Weitere Einzelheiten nennt er zunächst nicht. Der prorussische Militäranalyst Roman Aljochin, Berater des Gouverneurs, spricht auf seinem Telegram-Kanal von einem "massiven Angriff mit Raketen ausländischer Produktion auf Kursk".
+++ 05:00 Selenskyj freut sich über Multi-Millionen-Hilfen +++
Die Ukraine bekam nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere massive Unterstützung von ihren Partnern zugesichert. Neben neuer Waffen- und Munitionshilfe aus den USA im Wert von 275 Millionen Dollar (umgerechnet rund 263 Millionen Euro) schnürten die nordischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen ein Finanzpaket, das der ukrainischen Rüstungsindustrie zugutekommen soll. "Dänemark hat etwa eine Milliarde Kronen (entspricht etwa 134 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt", sagte Selenskyj. Schweden wolle sich dem dänischen Finanzierungsmodell anschließen, während Norwegen bereits eine erste Tranche vorbereitet habe. Die genauen Summen aus diesen Ländern nannte Selenskyj nicht. Auch Deutschland und Kanada hatten in den vergangenen Tagen neue Waffen und Ausrüstung zur Verfügung gestellt.
+++ 03:50 Russen nehmen britischen Söldner fest +++
Russische Streitkräfte haben nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria in der Region Kursk einen britischen Söldner festgenommen. Das berichtet die Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise. In einem über inoffizielle pro-russische Telegramkanäle verbreiteten Video ist ein junger bärtiger Mann in Militärkleidung zu sehen, der sich auf Englisch als James Scott Rhys Anderson vorstellt und angibt, früher in der britischen Armee gedient zu haben. Die Echtheit des Videos, das Aufnahmedatum und die Angaben von Ria konnten nicht sofort unabhängig verifiziert werden. Das britische Außenministerium reagiert zunächst nicht auf eine Anfrage, hatte aber zuvor laut dem Sender BBC mitgeteilt, die Familie eines britischen Staatsbürgers nach Berichten über dessen Festnahme zu unterstützen.
+++ 02:45 Anschläge auf ukrainische Polizisten werden live übertragen +++
In der Ukraine werden Polizisten zu Opfern von sadistischen Fallen. Ein Uniformierter entdeckte der "Ukrainska Pravda" zufolge ein Paket neben einem Auto. "Als er näher kam und sich bückte, um es zu untersuchen, wurde per Fernzugriff ein Sprengsatz gezündet", berichtete die Zeitung unter Berufung auf Quellen in der Behörde. Der Mann starb an seinen Verletzungen. Später wurde in der Nähe eine Kamera entdeckt, die die Szenen wohl übertragen hatte. Es sei nicht der erste derartige Vorfall gewesen: Mitte November wurden Ermittler in einen Hinterhalt gelockt, bei dem eine Granate explodierte. Sie konnten sich in Sicherheit retten.
+++ 00:50 Ukraine-Drohnen entfachen Brand in Russland +++
In der russischen Region Kaluga haben die herabfallenden Trümmer zerstörter ukrainischer Drohnen einen Brand in einer Industrieanlage ausgelöst. Insgesamt seien drei Drohnen abgeschossen worden, teilt der Gouverneur der Region, Wladislaw Schapscha, mit. Es habe keine Verletzten gegeben. Über die betroffene Anlage machte Schapscha keine Angaben.
+++ 00:11 Deutschland hilft Ukraine laut Robert Habeck "immer zu spät" +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht Fehler in der deutschen Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Es werde ein Fehler bleiben, dass die Bundesrepublik bei Waffenlieferungen "immer zu spät gewesen" sei, sagte der Grünen-Politiker in der ARD-Sendung "Miosga". Der Kanzlerkandidat verwies auf die anfängliche Zurückhaltung bei der Frage jeglicher Waffenlieferungen und auf die späte Lieferung von Leopard-Panzern. Das wiederhole sich nun, betonte Habeck mit Blick auf die Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
+++ 23:29 Russland wohl vor großem Angriff auf Saporischschja +++
Ukrainische Soldaten gehen davon aus, dass sich Russland vor einem Großangriff auf die Stadt Saporischschja befindet, berichtet "The Economist". Demnach befänden sich die Kremltruppen rund 30 Kilometer vor der Stadtgrenze. "Wann genau [sie zuschlagen], ist noch nicht klar, aber es macht durchaus Sinn", sagte ein Infanterist der 65. Brigade der Ukraine gegenüber der Zeitung. "Als eines der drei verbliebenen Zentren der Schwerindustrie im Land bleibt die Provinzhauptstadt für das Überleben der Ukraine als funktionierender Staat von entscheidender Bedeutung." Die Russen würden gründlich vorgehen: "Minenfelder, technische Hindernisse und Strukturen aus Beton und Eisen" hätten sie ringförmig um Saporischschja herum ausgelegt.
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Quelle: ntv.de, rog/als/mpa/dpa/AP/rts/AFP