RTL/ntv-Trendbarometer AfD erneut auf Höchstwert, Grüne verlieren leicht
05.12.2023, 14:19 Uhr Artikel anhören
Die Ampelparteien stagnieren weiter auf niedrigem Niveau, während Union und AfD zusammen auf 52 Prozent der Stimmen kommen. Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer kann zudem auch CDU-Chef Merz zulegen. Nur bei Frauen und Grünen-Anhängern punktet er nicht.
Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würde nur jeder dritte Wähler für eine der Regierungsparteien stimmen. Zusammen kommt die Ampelkoalition im neuen RTL/ntv-Trendbarometer auf nur noch 33 Prozent. Dagegen liegt die Union allein bei 30 Prozent, gefolgt von der AfD mit 22 Prozent. Dies ist der bisherige Höchststand der Partei im Trendbarometer, den sie so schon einmal Mitte September und Ende Oktober erreicht hatte. Während die AfD damit um einen Prozentpunkt zulegt, geben die Grünen im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt nach. Die übrigen Werte sind unverändert.
Würde am kommenden Sonntag gewählt, entfielen auf CDU und CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 2021: 24,1 Prozent) und auf die AfD 22 Prozent (10,3 Prozent). Die SPD käme auf 14 Prozent (25,7 Prozent), gleichauf mit den Grünen mit ebenfalls 14 Prozent (14,8 Prozent). Die FDP würde dem neuen Trendbarometer zufolge 5 Prozent erzielen (11,5 Prozent). Die Linke liegt bei 4 Prozent, die übrigen Parteien kommen zusammen auf 11 Prozent (6,7 Prozent).
Im direkten Vergleich der möglichen Kanzlerkandidaten fällt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck um einen Punkt und liegt nun bei 18 Prozent. Bundeskanzler Olaf Scholz erreicht mit 16 Prozent ebenfalls einen Punkt weniger als in der Vorwoche. CDU-Chef Friedrich Merz legt zwei Punkte zu und kommt auf 24 Prozent.
Würde anstelle von Habeck Außenministerin Annalena Baerbock für die Grünen kandidieren, käme sie unverändert auf 17 Prozent. Merz legt auch in diesem Vergleich zwei Punkte zu und klettert auf 27 Prozent. Scholz kommt in diesem Szenario unverändert auf 19 Prozent.
Grünen-Anhänger hätten lieber Scholz als Merz
In einer hypothetischen Zweierkonstellation, in der die Deutschen nur die Wahl zwischen Scholz und Merz hätten, kommt Scholz auf 36 Prozent, während 32 Prozent sagen, sie würden Merz wählen. Für keinen von beiden würden sich 32 Prozent entscheiden. Frauen würden häufiger Scholz wählen (40 Prozent), Männer dagegen häufiger Merz (37 Prozent).
Bei den Jüngeren ist der Unterschied zwischen Scholz und Merz noch deutlicher als bei den Frauen: Von den unter 30-Jährigen würden sich nur 15 Prozent für Merz, aber 45 Prozent eher für Scholz entscheiden.
Die Umfrage zeigt erneut, dass Scholz bei den SPD-Anhängern besser ankommt als Merz bei den Anhängern von CDU und CSU. 86 Prozent der SPD-Anhänger würden sich für den Amtsinhaber entscheiden, wenn sie die Wahl zwischen Scholz und Merz hätten. Von den Unionsanhängern würden sich 66 Prozent für Merz entscheiden.
Die Anhänger der Grünen würden sich mit großer Mehrheit (70 Prozent) für Scholz entscheiden, die FDP-Anhänger tendieren eher zu Merz (45 Prozent) als zu Scholz (28 Prozent). Auch die AfD-Anhänger sprechen sich deutlich häufiger für Merz als für Scholz aus, würden sich aber mehrheitlich (59 Prozent) für keinen der beiden entscheiden.
Wenige haben Hoffnung in Scholz
Allerdings traut nur eine Minderheit von 23 Prozent der Deutschen Scholz zu, das bei vielen Bürgern verlorene Vertrauen in die Bundesregierung wieder zurückzugewinnen. Drei Viertel (74 Prozent) trauen Scholz das nicht zu. Selbst unter den Anhängern der drei Regierungsparteien glaubt jeweils eine Mehrheit nicht, dass es Scholz gelingen wird, das verlorene Vertrauen in die Bundesregierung zurückzugewinnen.
Gefragt nach der Partei, die mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werde, nennen unverändert 15 Prozent CDU und CSU. Die SPD liegt weiter bei 7 Prozent, genauso wie die Grünen, die damit einen Punkt abgeben. Die AfD wächst von 7 auf 8 Prozent. Der FDP sprechen weiterhin nur 2 Prozent der Befragten politische Kompetenz zu. Dass keine Partei mit den Problemen in Deutschland fertig wird, sagen wie in der Vorwoche 59 Prozent.
Als wichtigste politische Themen nannten 50 Prozent der Befragten den Nahost-Konflikt, gefolgt vom Krieg in der Ukraine mit 30 Prozent. 29 Prozent nannten die Lage der Bundesregierung und 28 die Haushaltskrise. 17 Prozent treiben die Preissteigerungen und die wirtschaftliche Entwicklung um und 11 Prozent das Thema Asyl und Zuwanderung. Das Thema Klima, das derzeit bei der COP in Dubai verhandelt wird, bewegt nur jeden Zehnten.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 28. November und dem 4. Dezember erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zu einer Kandidatur von Scholz und Merz sowie zum Vertrauen in die Bundesregierung wurden am 1. und 4. Dezember erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, shu/hvo