Stern-RTL-Wahltrend Merkel verliert etwas in der Wählergunst
24.08.2016, 07:38 Uhr
Sigmar Gabriel will mit seiner SPD wieder den Kanzler stellen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Merkel gegen Gabriel: Im Hinblick auf die Beliebtheit von Kanzlerin und Vize-Kanzler war dies bisher ein sehr ungleiches Duell. Aber seit Beginn der Flüchtlingskrise hat sich Merkels Vorsprung halbiert.
Sigmar Gabriel kann sich im neuen Stern-RTL-Wahltrend über einen kleinen Zuwachs beim Wählerzuspruch freuen. In der Kanzlerpräferenz klettert der SPD-Chef im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 17 Prozent. Dagegen verliert Angela Merkel in der Wählergunst erneut. Die Kanzlerin rutscht wie schon in den Vorwochen einen weiteren Punkt ab und steht bei 43 Prozent.
Zwar liegt Merkel damit noch immer deutlich vorn. Doch der Trend entwickelt sich eindeutig zu Gunsten des Sozialdemokraten. Noch im Frühjahr 2015, also vor dem Beginn der Flüchtlingskrise, lag die Popularität Merkels bei mehr als 60 Prozent. Der Vorsprung auf Gabriel betrug damals mehr als 50 Punkte, nun sind es nur noch 26. Beide haben bisher noch nicht offiziell erklärt, ob sie ihre Parteien im kommenden Jahr als Spitzenkandidat in den Wahlkampf führen.
Auch ansonsten gibt es in der Forsa-Umfrage leichte Veränderungen zu Lasten der Union. Die Sozialdemokraten gewinnen einen Punkt hinzu und können sich auf 22 Prozent verbessern. CDU und CSU verlieren einen Punkt und erreichen zurzeit 35 Prozent. Die Debatte um mögliche Maßnahmen für die innere Sicherheit, etwa in Form eines Verbots der Vollverschleierung, hat der Union offenbar zumindest kurzfristig nicht geholfen.
Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün
Zulegen kann in dieser Woche die AfD. Die Partei klettert einen Punkt auf 10 Prozent. Linke und FDP stehen unverändert bei 9 beziehungsweise 6 Prozent. Die Grünen büßen in der Wählergunst ein und erreichen nur noch 12 Prozent. Die Aussichten für eine rot-rot-grüne Koalition nach der Bundestagswahl bleiben daher schlecht. SPD, Grüne und Linke kommen aktuell zusammen nur auf 43 Prozent. Für die Bildung einer Koalition wären mindestens 47 Prozent nötig.
Eine Große Koalition hätte weiterhin eine deutliche Mehrheit. Möglich wäre theoretisch auch ein schwarz-grünes Bündnis. Union und Grüne erreichen 47 Prozent. Schwarz-Gelb (41 Prozent) oder Rot-Grün (34) haben keine Chance, gemeinsam eine Regierung bilden zu können.
Für den Stern-RTL-Wahltrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 15. bis zum 19. August 2504 Personen. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Punkten.
Quelle: ntv.de, cro