Forsa-Ranking für ntv Pistorius und zwei CDUler sind beliebteste Politiker
12.09.2023, 12:36 Uhr Artikel anhören
Nach wie vor ist Verteidigungsminister Pistorius der beliebteste Politiker in Deutschland, wie das Forsa-Ranking im Auftrag von ntv zeigt. Doch gleich dahinter folgen zwei Ministerpräsidenten aus den Reihen der Union. Die Erhebung zeigt auch einen großen Vertrauensverlust für Sahra Wagenknecht.
Der beliebteste Politiker in Deutschland ist noch immer Boris Pistorius. Der Verteidigungsminister aus den Reihen der SPD kommt im neuen Politiker-Ranking des Meinungsforschungsinstitut Forsa auf 57 Vertrauenspunkte - zwei Punkte weniger als im Juni. Auf den nächsten drei Plätzen folgen drei Ministerpräsidenten: Daniel Günther aus Schleswig-Holstein (47 Punkte, plus 2), Hendrik Wüst aus NRW (46 Punkte, plus 1) und Winfried Kretschmann aus Baden-Württemberg (46 Punkte, plus 1). Damit sind Günther und Wüst die beliebtesten Politiker der CDU.
Weitere Schlussfolgerungen aus der Erhebung im Auftrag von RTL und ntv: CDU-Chef Friedrich Merz kommt nicht vom Fleck, die AfD-Führung profitiert nicht vom Umfrage-Höhenflug ihrer Partei und Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht verliert in ihrer Partei deutlich an Rückhalt. Und: Die SPD verfügt über das beliebteste Personal. In den Top 10 der Liste tummeln sich fünf Sozialdemokraten, drei von der Union und zwei Grüne.
Bundeskanzler Olaf Scholz liegt in der Rangfolge auf Platz 8 und kommt auf 39 Vertrauenspunkte (minus 1). Er ist damit allerdings nur der drittbeliebteste SPD-Politiker in der Regierung. Knapp vor ihm liegt noch Hubertus Heil (40 Punkte, minus 3). Auf den gleichen Wert kommt SPD-Chef Lars Klingbeil (minus 1). Schaut man nur auf die SPD-Anhänger, sieht die Rangfolge dagegen anders aus. Hier liegt Scholz (78 Punkte) knapp vor Pistorius (76) und Klingbeil (69) auf Platz 1, Heil dagegen nur auf Platz 4.
Merz hinter Söder, auch unionsintern - Scholz bei SPD-Anhängern vorn
Keine ermutigenden Nachrichten hält die Erhebung für CDU-Chef Friedrich Merz bereit. Er verliert 2 Vertrauenspunkte, kommt nun auf 32 und landet wie im Juni im hinteren Bereich des Rankings. Sein möglicher Rivale um die Kanzlerkandidatur der Union, CSU-Chef Markus Söder, ist demnach wesentlich beliebter. Der bayerische Ministerpräsident bewegt sich mit 40 Punkten (plus 2) auf dem Niveau von Kanzler Scholz. Allerdings liegt auch er noch deutlich hinter Hendrik Wüst, der im Sommer ebenfalls Spekulationen über Kanzler-Ambitionen Nahrung gegeben hatte. Schaut man nur auf die Unionsanhänger, liegt Merz mit 58 Punkten ebenfalls nur auf Platz 4 hinter den drei prominenten Ministerpräsidenten. Allerdings genießt Markus Söder hier mit 78 Punkten das größte Vertrauen. Es folgen Wüst (66) und Günther (63).
Der beliebteste Kopf der Grünen aus der Bundespolitik ist Annalena Baerbock (37 Punkte, minus 1), die im Ranking direkt auf Scholz folgt. Sie liegt damit knapp vor FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner (Platz 11, 36 Punkte, plus 2) und ihrem Parteifreund und Wirtschaftsminister Robert Habeck (34, plus/minus 0). Auch parteiintern liegt Baerbock vorn, gefolgt von Habeck und Kretschmann. Der einzige Grünen-Ministerpräsident ist also in Deutschland beliebter als in der eigenen Partei.
Wagenknecht bei Linken abgeschrieben
20 Politiker und Politikerinnen stehen auf der Forsa-Liste. Sechs gehören der SPD an, fünf der Union, jeweils drei Grünen und FDP, jeweils zwei AfD und Linken. Dabei fällt auf, dass das AfD-Führungspersonal nicht vom Umfrage-Höhenflug der Partei profitiert. Die Vorsitzenden Alice Weidel (14 Vertrauenspunkte) und Tino Chrupalla (13) liegen auf den letzten beiden Plätzen und verlieren je einen Vertrauenspunkt. Unter den eigenen Anhängern sieht es allerdings anders aus. Weidel gewinnt 4 Punkte und steht bei 70 Punkten, bei Chrupalla steht ein Plus von 7 Punkten. Insgesamt kommt er auf 59 Vertrauenspunkte bei den eigenen Anhängern.
Bei den Anhängern der Linken verliert Sahra Wagenknecht massiv an Vertrauen. Ihr Wert bricht um 12 Punkte auf 40 ein. Damit liegt sie nun hinter Janine Wissler (46, plus/minus 0). Wagenknecht liebäugelt seit Langem mit der Gründung einer neuen Partei, der insbesondere in Ostdeutschland großes Potenzial zugeschrieben wird. Diese offene Frage spaltet die Partei bis in die Führungsebene hinein. Die Fraktionsvorsitzende Amira Mohamed-Ali sympathisiert mit Wagenknechts Idee.
Quelle: ntv.de, vpe