Ratgeber

Teures Autofahren Die Postleitzahl macht den Unterschied

Viele Versicherer kalkulieren ihre Beiträge mittlerweile nicht mehr nach den Regionalklassen, sondern nach lokalen Schadensrisiken.

Viele Versicherer kalkulieren ihre Beiträge mittlerweile nicht mehr nach den Regionalklassen, sondern nach lokalen Schadensrisiken.

(Foto: dpa)

PKW-Besitzer können ihre Kfz-Versicherung grundsätzlich einmal pro Jahr wechseln - und dadurch viel Geld sparen. Doch unabhängig von Versicherer, Tarif und persönlichen Merkmalen kann die Halter-Postleitzahl die Policen preiswerter oder teurer machen.

Wer einmal im Jahr seine Kfz-Versicherungen überprüft und gegebenfalls den Anbieter wechselt, kann mitunter einige hundert Euro sparen. Machen diese doch einen Großteil der Fixkosten eines Autos aus. Insofern ist ein regelmäßiger Preisvergleich sinnvoll. Dabei wird die Höhe des Beitrages auch dadurch beeinflusst, welches Auto gefahren wird, bei welcher Gesellschaft man versichert ist und welche Merkmale man als Kunde aufweist. Bin ich Garagen- oder Laternenparker, welchen Beruf übe ich aus, besitze ich eine Bahncard, bin ich Mitglied eines Automobilclubs und in welcher Region lebe ich?

Doch immer mehr Kfz-Versicherer sind dazu übergegangen bei der Berechnung ihrer Beiträge die Postleitzahl des Wohnortes des Versicherungsnehmers zu berücksichtigen - statt wie bisher nur die Regionalklassen. Dies geschieht vor allem in Großstädten. Dadurch kann es in Städten wie Berlin bei sonst identischen Tarifmerkmalen zu großen Unterschieden bei den Beiträgen kommen, wie das Vergleichsportal toptarif.de bei einer Untersuchung herausgefunden hat.

Quelle: Toptarif.de

Quelle: Toptarif.de

Die Preisunterschiede können bis zu 166 Euro betragen. Entscheidend ist, ob der Halter in einem Randbezirk lebt oder im Stadtzentrum. Einer der Gründe für diesen Umstand ist die höhere Unfallrate in Stadtzentren, da hier deutlich mehr Autos auf sehr engem Raum unterwegs sind. So ist beispielsweise eine Kfz-Versicherung in Teilen von Berlin-Kreuzberg deutlich teurer zu haben (durchschnittlich rund 650 Euro) als im beschaulichen Treptow-Köpenick (auch Berlin, knapp 500 Euro).

Doch selbst innerhalb einer Straße können die Tarife variieren - wiederum bei identischen Tarifmerkmalen. Dafür muss die Straße nur lang genug sein, um in verschiedene Postleitzahlen aufgeteilt zu sein, wie zum Beispiel die Landsberger Allee in der Hauptstadt. Laut der Untersuchung sind Unterschiede von rund 30 Euro pro Jahr - oder fünf Prozent - möglich. Wer in 12679 Marzahn lebt, muss demnach 561,42 Euro pro Jahr berappen. Wohnt dieser jemand hingegen in 10249 Friedrichshain, sind es 592,74 Euro. Der Unterschied ist darauf zurückzuführen, dass die Schadensbilanz (Unfälle und Diebstähle) der Autofahrer im Friedrichshain höher ausfällt.

Wer derartige Bewertungen bemängelt, muss entweder in den sauren Apfel beißen und zahlen, ins Grüne ziehen oder vielleicht darüber nachdenken, ob ein Wagen im Innenstadtbereich unbedingt notwendig ist. Denn wenn diese Frage verneint wird, lässt sich am meisten Geld sparen - unabhängig von der Postleitzahl.

Quelle: ntv.de, awi

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen