Ratgeber

Regionale Mineralwässer Drei sind nicht ganz sauber

Mineralwasser ist der Inbegriff von Reinheit. Doch in einigen regionalen Wässern fand die Stiftung Warentest jetzt Süßstoffe, Pestizid-Abbauprodukte oder Korrosionsschutzmittel. Die Verunreinigungen sind für Menschen zwar nicht gefährlich, deuten aber darauf hin, dass etwas im Argen liegt.

Wasser ist nicht gleich Wasser. Unterschiede gibt es nicht nur im Mineraliengehalt, sondern auch im Geschmack.

Wasser ist nicht gleich Wasser. Unterschiede gibt es nicht nur im Mineraliengehalt, sondern auch im Geschmack.

(Foto: imago/Science Photo Library)

Mineralwasser muss seinen Ursprung in unterirdischen Wasservorkommen haben und von "ursprünglicher Reinheit" sein, so schreibt es die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung vor. Absolut rein waren im jüngsten Vergleich der Stiftung Warentest aber nur 6 der 20 regionalen Kandidaten. Manche fielen wegen ihres leicht fremdartigen Geschmacks auf, in drei Wässern fanden sich oberirdische Verunreinigungen. Gefährlich waren die Werte nicht, sie weisen aber darauf hin, dass die natürlichen Quellen nicht ausreichend geschützt sein könnten.

Während Leitungswasser so weit wie möglich von allen unerwünschten Stoffen befreit wird, dürfen natürliche Mineralwässer nicht aufbereitet werden. Erlaubt sind nur wenige Behandlungsverfahren, etwa das Entfernen von Eisen. Im Wasser spiegeln sich die geologischen Besonderheiten einer Region wider. Die Zusammensetzung von Mineralstoffen und Spurenelementen zeigt, durch welche Gesteinsschichten das Wasser geflossen ist. Flachlandwasser enthält in der Regel weniger Mineralstoffe als Wasser aus bergigen Regionen. Reichhaltig waren beispielsweise Carolinen aus dem Teutoburger Wald, Extaler Mineralquell aus dem Weserbergland und das schwäbische Ensinger Sport. Wenige Mineralien findet man hingegen in den Wässern von Supermärkten und Discountern, die aus unterschiedlichen Quellen stammen.

Der Mineralstoffgehalt ist eine Frage persönlicher Vorlieben. Ihn hat die Stiftung Warentest nicht bewertet, wohl aber den Geschmack, die mikrobiologische Qualität und eventuelle oberirdische Verunreinigungen. Krankheitserreger fanden sich in keinem Produkt, lediglich im Christinen Medium und im Harzer Grauhof Medium entdeckte das Labor Bakterien, allerdings nicht in alarmierender Menge. Menschen mit schwachem Immunsystem sollten diese Wässer zur Sicherheit besser abkochen, empfehlen die Tester.

Im Geschmack waren die meisten Kandidaten gut, lediglich das spritzige Bad Liebenwerda aus Brandenburg schnitt nur "befriedigend" ab. Die Tester schmeckten Acetaldehyd heraus und störten sich an der leichten Fremdnote. 

Brunnen nicht ganz dicht

Drei Wässer im Vergleich wiesen oberirdische Verunreinigungen auf. Im Harzer Grauhof fanden sich unter anderem Acesulfan und Pestizide, das Glashäger Classic aus Mecklenburg-Vorpommern enthielt Spuren von Korrosionsschutzmittel und im Original Selters gab es daneben auch noch den Süßstoff Cyclamat. Solche Verunreinigungen können entstehen, wenn Abwässer aus der Landwirtschaft oder aus Haushalten und Industrie ins Grundwasser gelangen und dann in tiefere Schichten sickern. Riskant waren die gefundenen Werte nicht - allerdings ein bisschen bedenklich. Sie zeigten, dass die Quellen nicht ausreichend vor Umwelteinflüssen geschützt seien, so die Tester. Das ist meist dann der Fall, wenn ein Brunnen fehlerhaft ausgebaut ist, so dass Wasser von der Oberfläche einströmen kann.

Wer die Wahl hat zwischen großen Marken und regionalen Wässern, greift besser zum heimischen Produkt. Denn Traditionsbrunnen setzen meist auf Mehrwegflaschen. Die aus Glas können bis zu 50 Mal wiederverwertet werden, Kunststoffflaschen immerhin bis zu 25 Mal. Die Einwegflaschen von Volvic, Vittel oder Evian können da nicht mithalten. Das Herstellen einer neuen Flasche ist teurer als das Wiederbefüllen.

Quelle: ntv.de, ino

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