Ratgeber

Ranzig, stichig oder alt Olivenöl? Fast 50 Prozent sind "mangelhaft"

(Foto: imago/blickwinkel)

Die Etiketten versprechen allerhöchste Qualität. Olivenöl steht für gesunden, mediterranen Lebensstil. Doch Liebhaber des "grünen Goldes" müssen jetzt tapfer sein, denn bei Warentest fällt fast jedes zweite Produkt krachend durch.

Fast 500 Millionen Olivenbäume stehen auf dem Boden der Europäischen Union - hauptsächlich rund um das Mittelmeer. Am meisten Öl stellen aus diesen Beständen die Spanier mit einem Anteil von gut 40 Prozent her, gefolgt von Italien ( 25 Prozent) und Griechenland (18 Prozent).

Beim Konsum liegt - wen wundert's - ebenfalls Südeuropa an der Spitze. Allen voran die Griechen, deren Pro-Kopf-und-Jahr-Verbrauch bei rund 20 Litern liegen soll. Der Durchschnittsdeutsche bringt es im selben Zeitraum gerade einmal auf knapp einen Liter. Bleibt für die Hellenen zu hoffen, dass die Qualität ihrer Öle besser ist als jene, die hierzulande zu haben sind. Denn auch bei der diesjährigen Untersuchung des "grünen Goldes" konnten laut der Stiftung Warentest 10 von 24 Produkten überhaupt nicht überzeugen und erhielten infolgedessen ein "mangelhaft".   

Viele der im Supermarkt oder beim Discounter angebotenen Olivenöle schmecken laut der Untersuchung ranzig, stichig oder alt. Und das, obwohl die Ware als "natives Olivenöl extra" deklariert ist, was für die höchste Güteklasse des Produktes steht. Außerdem fielen einige Öle auch durch die Belastung mit Schadstoffen auf. Alle Olivenöle im Test wiesen Mineral­ölbelastungen auf - fast jedes zweite ist deutlich damit belastet. Ein Öl enthielt zudem den Weichmacher DEHP - dieser kann sich vermindernd auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken. Eine akute Gesundheitsgefährdung geht aber laut Warentest von keinem der getesteten Olivenöle aus.

Aber eine kulinarische Offenbarung sind sie allesamt nicht. Vielmehr handelt es sich laut der Tester nur um durchschnittliche Massenware, bei denen die individuellen Noten wenig ausgeprägt sind. Konsequenterweise wurde auch kein Öl besser als "befriedigend" bewertet. Verzichten sollten man aber auf Olivenöl dennoch nicht. Denn es besteht zu mehr als zwei Dritteln aus Ölsäure. Diese einfach ungesättigte Fett­säure kann helfen, das schlechte LDL-Cholesterin im Blut zu senken. Allerdings nur, wenn sie gesättigte Nahrungsfette ­ersetzt und die Qualität des Produktes stimmt.

Und immerhin muss man für die drei am besten bewerteten Produkte nicht allzu tief in die Tasche greifen, denn die gibt es allesamt beim Discounter. Allen voran den Testsieger von Aldi Nord (Gut Bio/6,25 Euro pro Liter/"befriedigend"/2,9). Aber auch die Ware von Lidl (Primadonna/5,05 Euro pro Liter/"befriedigend"/2,9) und Netto (Vegola/5,05 Euro pro Liter/"befriedigend"/2,9) weiß halbwegs zu überzeugen.

Im Gegensatz zu den zehn "mangelhaften" Kandidaten, unter denen sich auch zwei teure Bio-Öle finden. Aber für das "Carpeli Bio" (14,40 Euro pro Liter) und das "Pietro Corecelli II" (12 Euro pro Liter) hat es sensorisch (ranzig, stichig, alt) einfach nicht gereicht.    

Quelle: ntv.de, awi

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