Ratgeber

Jemand zu Hause? Polizei warnt vor neuer Einbruchsmasche

In der Ferienzeit haben Einbrecher Hochsaison. Bevor sie einsteigen müssen sie aber erstmal prüfen, ob eine Immobilie tatsächlich gerade leer steht. Seit dem letzten Jahr beobachtet die Polizei einen neuen Trick.

Klar gibt es professionelle Einbrecherbanden. In den meisten Fällen macht aber erst die Gelegenheit Diebe.

Klar gibt es professionelle Einbrecherbanden. In den meisten Fällen macht aber erst die Gelegenheit Diebe.

(Foto: imago/Westend61)

Nachts einbrechen, wenn die Bewohner schlafen? Ziemlich riskant. Viel praktischer ist es, dann einzusteigen, wenn die Bewohner im Urlaub sind. Die Polizei warnt jetzt vor einer besonderen Methode, mit der Kriminelle vor einem Einbruch überprüfen, ob die Wohnung länger nicht aufgesucht wird.

"Die Masche ist seit etwa einem Jahr bekannt", erklärt Mainzer Polizeisprecherin Heidi Nägel. Das Vorgehen ist einfach: Die Einbrecher biegen einen maximal vier Zentimeter langen durchsichtigen Kunststoffstreifen in U-Form und klemmen sie zwischen Haustür und Rahmen oder fixieren sie an Garagentoren und Gartentüren. Sind die Streifen noch Tage später unverändert da, haben die Einbrecher freie Bahn. "In der Ferienzeit werden die Plastikstreifen besonders häufig als Ausspähungsmittel eingesetzt", warnte Nägel.

Sind die Bewohner daheim, fallen die Plastikstreifen beim Öffnen der Tür meist unbemerkt zu Boden - und niemand ahnt, dass Einbrecher das Haus ausgespäht haben. Wer die Streifen bemerkt, sollte die Polizei informieren, rät Nägel. "Am besten in ein Tütchen stecken und uns Bescheid geben." Auf diese Weise könnten sich die Ermittler ein besseres Bild machen, wie häufig Täter diesen Trick einsetzen.

Am besten schützen sich Urlauber, indem sie Nachbarn oder Verwandte bitten, regelmäßig nach ihrem Haus zu schauen. "Ein zu voller Briefkasten sendet eine klare Botschaft: Das Haus ist zurzeit nicht bewohnt, die Gelegenheit für einen Einbruch ist günstig", sagt die Bundesgeschäftsführerin des Weißen Rings, Bianca Biwer. Die mit der Betreuung beauftragten Nachbarn sollten auch auf die verdächtigen Plastikstreifen an Gartentüren, Garagentoren und Haustüren achten, rät die Polizei.

Über 152.000 Einbruchsfälle hat die Polizei im letzten Jahr gezählt, gut jedes dritte Mal blieb es aber beim Versuch. Meist kamen die Eindringlinge über leicht erreichbare Fenster oder Wohnungstüren. Oft handle es sich bei den Tätern nicht um gut ausgerüstete Profis, sondern um Gelegenheitseinbrecher, die sich durch sichtbare Sicherungstechnik schon abschrecken ließen, so die Polizei.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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