Ratgeber

Größtes Shoppingevent aller Zeiten? So funktioniert Amazons "Prime Day"

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(Foto: imago stock&people)

Als Amazon vor einem Jahr seine erste Exklusiv-Aktion für Prime-Kunden startete, reagierten viele Nutzer enttäuscht. Zu wenig echte Preis-Knüller und die wirklich guten Angebote waren schnell vergriffen, so die Kritik. Dieses Mal soll alles besser werden.

Seit Tagen trommelt Amazon auf allen Kanälen für seinen "Prime Day". Heute Nacht fällt dann der Startschuss für die Rabattaktion, die der Onlinehändler als sein "größtes weltweites Shopping-Event aller Zeiten" bewirbt. Letztes Jahr hatte Amazon zu seinem 20. Geburtstag erstmals den "Prime Day" ausgerufen. Der war zwar gemessen an den nackten Zahlen ein Erfolg, ließ viele Kunden aber enttäuscht zurück. Auf Twitter machten sie sich unter anderem unter dem Hashtag #AmazonFailDay Luft. Was sollte man jetzt zur Neuauflage wissen?

Wie funktioniert Amazons Prime Day?

Das Wichtigste: Zuschlagen können – wie der Name schon sagt - nur Kunden, die Amazons Premium-Service Prime nutzen. Punkt Mitternacht fällt für sie der Startschuss für die Schnäppchenschlacht. Im Fünf-Minuten-Takt schickt Amazon neue Angebote auf die Seite. Ab sechs Uhr früh gibt es zusätzlich Hunderte weitere Deals im Stundentakt. Die Angebote gelten nur, solange der limitierte Vorrat reicht, höchstens für die von Amazon angegebene Zeit. Im vergangenen Jahr waren die besten Schnäppchen oft blitzschnell vergriffen, was bei vielen Kunden für Ärger sorgte. Dieses Jahr verspricht Amazon, mehr Produkte auf Lager zu haben. Die Stückzahlen seien "deutlich erhöht". 

Viel Zeit, um Kaufentscheidungen abzuwägen, hat man jedenfalls nicht. Die Angebote werden frühestens zwei Stunden im Voraus veröffentlicht. Wer die Amazon-App nutzt, kann kommende Aktionen beobachten und bekommt eine Nachricht, wenn der Verkauf startet.

Welche Produkte sind im Angebot?

Solange sie nicht veröffentlicht sind, lässt sich das nicht sagen. Amazon hat angekündigt, Produkte aus allen Kategorien auf den virtuellen Grabbeltisch zu schicken, vom Kopfhörer bis zur Kaffeemaschine, von Schuhen bis zu Spirituosen. Weltweit soll es 100.000 Angebote exklusiv für Prime-Kunden geben. Jedes Dritte soll von kleineren Händlern auf dem Amazon Marketplace stammen.

Weil sich die Amazon-Kundschaft im deutschsprachigen Raum besonders für Unterhaltungselektronik interessiert, liegt hier ein Schwerpunkt. 400.000 Produkte aus diesem Bereich sollen "mit großen Rabatten" angeboten werden, sagt Amazon. Einige dieser Technik-Schnäppchen hat die "Bild"-Zeitung bereits enthüllt. Amazon setzt demnach bei der hauseigenen Hardware den Rotstift an. So soll der eBook-Reader Kindle Paperwhite rund 70 Euro kosten, 50 Euro weniger als normal. Den FireTV Stick gibt es für 25 Euro statt für 40 Euro. Und wer mit dem Fire Tablet liebäugelt, bekommt es am Dienstag für 40 Euro statt für 60.

Lohnt sich das Ganze?

Die Preise für die Amazon-Hardware sind gut, das lässt sich jetzt schon sagen. Alles andere wird sich erst nach dem Start der Aktion zeigen. "Chip" fand beim "Prime Day" im Vorjahr zwar viele Schnäppchen mit zum Teil auch großen Preisnachlässen. Echte Highlights seien aber Mangelware, fand das Technikmagazin.

Verbraucherschützer hatten damals kritisiert, dass Amazon mit überzogenen Rabatten werbe. Oft orientiere sich der Nachlass nicht am vorher aufgerufenen Preis, sondern an der unverbindlichen Preisempfehlung. Wer prüfen möchte, wie gut der Rabatt tatsächlich ist, sollte immer auch mit dem vorher aufgerufenen Preis vergleichen. Amazon will diesmal mehr Transparenz walten lassen. Der alte Preis soll zusammen mit der UVP auf der Detailseite zum Produkt genannt werden. Sicher kann es aber auch nicht schaden, die Preise bei anderen Händlern zu vergleichen. Das muss schnell gehen, man hat nur 15 Minuten Zeit, einen Kauf abzuschließen. Danach fliegen die Produkte aus dem Warenkorb, damit andere Käufer auch noch eine Chance haben.

Soll man jetzt Prime-Kunde werden?

Ob sich die Sache lohnt, hängt vom eigenen Bestellverhalten ab. Für Amazon-Dauernutzer kann Prime eine interessante Option sein. Für 49 Euro im Jahr kann man zahlreiche Produkte portofrei ordern und bekommt sie schon am nächsten Tag geliefert. Teilweise ist ab einem Mindestbestellwert von 20 Euro auch die Lieferung am selben Tag möglich. Außerdem haben Prime-Nutzer Zugriff auf die Streaming-Dienste Prime Video und Prime Music. Kindle-Besitzer können die Kindle-Leihbücherei nutzen.

Prime ist jederzeit kündbar, wenn man aussteigt, werden aber die in Anspruch genommenen Vorteile angerechnet. Hat man also beispielsweise als Prime-Kunde bislang 20 Euro Porto gespart, bekommt man lediglich 29 Euro zurück – auch wenn die Mitgliedschaft nur zwei Monate gedauert hat.

Will man die Schnäppchen-Aktion auf jeden Fall ausnutzen, kann man eine 30-tägige kostenlose Probemitgliedschaft abschließen. Die muss man allerdings rechtzeitig kündigen, sonst werden nach einem Monat die 49 Euro fällig. Steigt man nach 30 Tagen aus, muss man nichts zahlen.

Was hat es mit Prime Now auf sich?

Prime Now ist ein Service für besonders Eilige, den allerdings nur Kunden in Berlin am Prime-Day nutzen können. Die Ware kommt binnen einer Stunde ins Haus oder in einem wählbaren 2-Stunden-Fenster zwischen 8 und 24 Uhr. Bestellt wird über die Prime Now-App, die Auswahl umfasst aber nicht das komplette Amazon-Sortiment, sondern nur bestimmte Produkte. Am Schnäppchen-Tag gibt es unter anderem Notebooks, elektrische Zahnbürsten, Bluetooth-Kopfhörer oder Notebooks im Angebot. Die Express-Lieferung binnen einer Stunde kostet 6,99 Euro extra, die Lieferung im Zeitfenster ist kostenlos.

Quelle: ntv.de

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