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Hilfe gegen Abzocke Verbraucherschützer starten "Inkasso-Check"

Inkassofirmen

Neun Prozent aller Deutschen haben laut Forsa-Umfrage bereits eine oder mehrere Inkassoforderungen erhalten.

(Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa)

Fast sechs Millionen Deutsche haben bereits Post von einer Inkasso-Firma erhalten. Oft wissen Betroffene nicht, ob die Forderungen berechtigt sind und zahlen. Ein neues Tool der Verbraucherzentralen hilft dabei, den Vorgang richtig einzuschätzen und sich zu wehren.

Verbraucherschützer sprechen von der "Konsumentenplage des 21. Jahrhunderts". Gemeint ist die Tatsache, dass immer mehr Unternehmen mitunter ohne Mahnung ihre Forderungen an säumige Kunden an eine Inkassofirma weitergeben. Die ziehen dann oft auch noch mit Maximal- und Doppelgebühren gegen die Kunden zu Felde. Betroffene sind oftmals kaum in der Lage, zu beurteilen, ob die Zahlungsaufforderungen - auch in der Höhe - gerechtfertigt sind.

Häufig drohen Unternehmen mit der gerichtlichen Durchsetzung von Ansprüchen, unseriöse Firmen gar mit Lohn- und Gehaltspfändung oder Hausbesuch zur Pfändung von Wertsachen. Viele Empfänger fühlen sich dadurch genötigt zu zahlen, obwohl sie die Forderung eigentlich für unberechtigt halten.

Um dem Abhilfe zu schaffen, haben die Verbraucherzentralen einen neuen Online-Service ins Leben gerufen, den betroffene Verbraucher kostenlos nutzen können, um das Inkassoschreiben zu überprüfen. Mit dem "Inkasso-Check" können Ratsuchende selbst klären, ob eine Forderung berechtigt ist und falls ja, ob die volle Höhe der Kosten fällig ist. Das Online-Tool liefert Nutzern zudem einen für die jeweilige Situation passenden Musterbrief, um unberechtigten Inkassoforderungen zu widersprechen. Für den Service haben die Verbraucherzentralen rechtliches Wissen rund um Inkassoforderungen aufbereitet. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) fördert das innovative Projekt.

Und das tut not. Denn neun Prozent aller Deutschen haben laut Forsa-Umfrage bereits eine oder mehrere Inkassoforderungen erhalten. Umgerechnet sind das 5,8 Millionen Empfänger. Beim "Inkasso-Check" müssen Ratsuchende, die eine Inkassoforderung erhalten haben, online eine Reihe von Fragen beantworten. Am Ende erhalten sie eine individuelle rechtliche Erstinformation sowie einen eigens generierten Musterbrief, mit dem sie bei Bedarf das Inkassounternehmen anschreiben können. Bleiben nach Nutzung des Tools noch Fragen offen, können Verbraucher sich direkt an die Finanzexperten der Verbraucherzentrale wenden und dort eine unabhängige, persönliche Beratung in Anspruch nehmen.

Hier ist der neue Service der Verbraucherzentralen zu finden.  

Quelle: ntv.de, awi

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