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VfB Stuttgart Star in München, Trainer in Köln

Sein Auftrag: Tore, Tore, Tore. Pawel Pogrebnjak kam aus St. Petersburg und soll Mario Gomez ersetzen.

Sein Auftrag: Tore, Tore, Tore. Pawel Pogrebnjak kam aus St. Petersburg und soll Mario Gomez ersetzen.

(Foto: dpa)

Was ist neu?

Mario Gomez fehlt – und damit fehlt ein Stück VfB. Dem großen Geld gefolgt, hinterlässt er eine Riesenlücke in der Stuttgarter Offensive: Die soll nun mit Pawel Pogrebnjak von Zenit St. Petersburg geschlossen werden. Aber wer kann Gomez ersetzen, den Mann, den Berti Vogts auf der ganz großen Bühne des Weltfussballs sieht? Er hat in der letzten Saison ja gewissermaßen den Alleinunterhalter des Schwabensturms gespielt; mit 24 Toren war er weit vor den sieben Toren seines Kollegen Cacau. Und nicht nur seine Tore wird man in Stuttgart vermissen, er war ein Führungsspieler. Ein Dreh- und Angelpunkt des Stuttgarter Spiels. Der Neue kann nur scheitern, denn er wird an Gomez gemessen werden.

Was bringt das?

Schwierigkeiten. Alexander Hleb kommt zwar zurück, um das Mittelfeld zu verstärken - aber wirklich torgefährlich wird er nicht werden. Im Mittelfeld sind die Stuttgarter gut aufgestellt: Sami Khedira, Thomas Hitzlsperger, Roberto Hilbert werden zusammen mit Hleb solide Arbeit leisten, sie sorgen für Stabilität im Stuttgarter Spiel. In der Offensive sind junge Talente da, kein Zweifel – aber Ciprian Marica, Cacau und der neue Pawel Pogrebniak bleiben die einzigen etablierten Stürmer. Der Gomez-Weggang kann zu einem Einbruch im Schwaben-Sturm führen. Oder er führt dazu, dass sich die jungen Spieler wie Julian Schieber und Ciprian Marica entfalten können und sich prächtig entwickeln, ohne den Schatten Gomez.

Wie ist die Stimmung?

Gomez' Torjubel wird den Schwaben bitter fehlen.

Gomez' Torjubel wird den Schwaben bitter fehlen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Durchwachsen, weil ungewiss. Unter Trainer Markus Babbel hat der VfB eine sensationelle Punktebilanz von 2,3 Punkten pro Spiel vorzuweisen – der Trainer wird allerdings nächste Saison gut beschäftigt sein, und zwar nicht mit dem Team. Der 36-Jährige muss seinen Trainerschein in Köln machen und wird deswegen für zehn Monate lang jede Woche drei Tage nicht im Ländle sein. Eine Zusatzbelastung der Mannschaft durch eine erfolgreiche Champions-League Qualifikation im August könnte auch noch dazu kommen. Die Stuttgarter wissen, dass die folgende eine harte Saison wird.

Wie wollen sie spielen?

Babbel setzt auf das Mittelfeld, wie er es auch schon vorige Saison getan hat. Hier ist das Herzstück der Mannschaft, die Basis. Mit Sami Khedira, Thomas Hitzlsperger und Martin Lanig hat die Mannschaft drei torgefährliche Mittelfeldspieler, die auch nicht davor zurückscheuen in der Defensive auszuhelfen. Der Trainer wird beim bewährten 4-4-2 bleiben, warum auch ein funktionierendes System ändern. Ob's auch nächste Saison klappt, bleibt abzuwarten.

Was ist das größte Problem?

Wird er weiterhin so erfolgreich sein? Markus Babbel hat große Ziele.

Wird er weiterhin so erfolgreich sein? Markus Babbel hat große Ziele.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Sturm. Man darf gespannt sein, wie gut sich die Stuttgarter Offensive schlägt. Eingespielt sind sie noch nicht - das liegt auch daran, dass Gomez-Nachfolger Pawel Pogrebniak erst so kurz vor Saisonbeginn verpflichtet wurde. Potential ist da, und wenn die Stuttgarter es schaffen, trotz dem Abgang der Leitfigur Gomez an ihre Leistung der Rückrunde anzuknüpfen, könnten sie sich ganz gut schlagen.

Wo geht's hin?

Für den VfB wird es keine glorreiche Saison. Junge Talente, die es im Team gibt und die auch hochmotivert sind, werden ihren Platz in der Mannschaft erst einmal finden müssen. Die Abwesenheit des Trainers, die Qualifikation für die Champions-League: Die Stuttgarter werden leicht überfordert sein in der kommenden Saison. Die Konkurrenz ist stark, und so wird die Mannschaft aus Schwaben in der Bundesliga nicht mehr schaffen als im Mittelfeld der Bundesliga mitzuplantschen – und den glorreichen Platz drei der letzten Saison diesmal nur von Ferne betrachten. Der angepeilte fünfte Tabellenrang wirkt angesichts der Umstände eher utopisch als realistisch.

Wer ging, wer kam?

Hin: Pawel Pogrebnjak (Zenit St. Petersburg/4,8 Millionen Euro), Alexander Hleb (FC Barcelona/ausgeliehen/2 Millionen), Stefano Celozzi (Karlsruher SC/2 Millionen), Alessandro Riedle (Grasshopper Zürich/150 000), Manuel Fischer (TuS Koblenz/war ausgeliehen), Matthias Schwarz (FC Ingolstadt), Julian Schieber, Daniel Didavi, Patrick Funk (alle VfB Stuttgart II)

Und weg: Mario Gomez (FC Bayern München/30 Millionen), Danijel Ljuboja (Ziel unbekannt), Georges Mandjeck (1.FC Kaiserslautern)

Und die anderen?

VfL Wolfsburg
FC Bayern München
VfB Stuttgart
Hertha BSC
Hamburger SV
Borussia Dortmund
TSG Hoffenheim
FC Schalke 04
Bayer 04 Leverkusen
SV Werder Bremen
Hannover 96
1. FC Köln
Eintracht Frankfurt
VfL Bochum
Borussia Mönchengladbach
SC Freiburg
FSV Mainz 05
1. FC Nürnberg

Quelle: ntv.de

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