Aubameyang-Festival in Hamburg BVB zerlegt den HSV, FC Bayern nur remis
05.11.2016, 17:27 Uhr
Und zur Belohnung ein kurzer Trip nach Mailand? Pierre-Emerick Aubameyang.
(Foto: imago/DeFodi)
Ist der Hamburger SV noch zu retten? Hm. Der BVB kennt keine Gnade, Aubameyang trifft viermal, dazu Dembélé - und dann geschieht ein kleines Wunder. Derweil erkämpft Hoffenheim im Topspiel beim FC Bayern ein Remis. Und Mario Gomez trifft.
FC Bayern - TSG Hoffenheim 1:1 (1:1)
Der FC Bayern hat sich ohne eigenen Treffer zu einem Punkt gegen die TSG Hoffenheim gemüht. Ein Eigentor von Steven Zuber (34. Minute) rettete den Münchnern beim 1:1 (1:1) wenigstens das Unentschieden und verhinderte die erste Niederlage des deutschen Fußball-Rekordmeisters in der Bundesliga nach 19 Partien. Kerem Demirbay (16.) hatte die mutigen Gäste in einem erst gegen Ende packenden Spitzenspiel durch einen sehenswerten Schuss früh in Führung gebracht. Bei zwei Pfostenschüssen in der Schlussphase hatten Mats Hummels (87.) und Thomas Müller (90.+2) den Münchner Sieg auf dem Fuß.
Hoffenheim bleibt wie die Münchner in dieser Liga-Saison ungeschlagen. Bei einem Sieg am Sonntag gegen den FSV Mainz könnte RB Leipzig punktemäßig mit Spitzenreiter FC Bayern gleichziehen. Nachdem die Münchner Miniflaute aus den ersten Oktoberwochen eigentlich beendet war, enttäuschten die Gastgeber nach zuletzt wieder dominanten Auftritten diesmal gegen Hoffenheim. Wiederholt leistete sich der Meister Nachlässigkeiten, nach vorne fehlten Tempo, Präzision und Kreativität. Die Strapazen der Englischen Wochen waren den Bayern jedenfalls anzumerken. Chancen gab es für die 75.000 Zuschauer in der ausverkauften Stadion in Fröttmaning gegen das defensiv sehr gut und entschlossen auftretende Team aus dem Kraichgau kaum zu bestaunen. Erst in der Schlussphase gaben die Münchner mit ihrer individuellen Extraklasse richtig Gas. Doch der nach 69. Minuten für Arturo Vidal eingewechselte Thomas Müller vergab kurz vor dem Abpfiff die große Chance, seinem Team doch noch den Sieg zu schenken. Und so bejublete der 29 Jahre alte Trainer-Junior Julian Nagelsmann bei seinem ersten Spiel gegen den großen FC Bayern und gegen den fast doppelt so alten Starcoach Carlo Ancelotti gleich einen Punktgewinn.
Hamburger SV - Borussia Dortmund 2:5 (0:3)
Borussia Dortmund hat Uwe Seeler den 80. Geburtstag gründlich verdorben. Dank ihres vierfachen Torschützen Pierre-Emerick Aubameyang (3., 23., 27., 48. Minute) gewannen die Westfalen auch in dieser Höhe verdient mit 5:2 (3:0) beim völlig indisponierten Hamburger SV. Ousmane Dembelé (77.) steuerte den letzten Treffer bei. Die Norddeutschen, bei denen Nicolai Müller (55./81.) traf, warten weiter auf den ersten Saisonsieg und festigten den letzten Tabellenplatz. Der BVB hingegen findet nach zuletzt vier Partien ohne Sieg mit nun 18 Punkten wieder Anschluss an die Bundesliga-Spitze. Vor der Partie war die Stimmung im mit 57 000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion noch gut. Seeler wurde mit "Happy Birthday"-Gesängen empfangen und von Clubchef Dietmar Beiersdorfer gemeinsam mit DFB-Präsident Reinhard Grindel und DFL-Chef Reinhard Rauball geehrt. "Wir sind ganz stolz auf diesen Ehrenbürger unserer Stadt und gratulieren ihm herzlich", sagte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz über "Uns Uwe". Vom Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga erhielt der DFB-Ehrenspielführer 100.000 Euro für die Uwe-Seeler-Stiftung. Der HSV spendete 80.000 Euro - mehr aber an diesem Nachmittag aber auch nicht.
Bayer 04 Leverkusen - Darmstadt 98 3:2 (1:0)
Bayer Leverkusen hat seine Woche der Wahrheit mit dem dritten Sieg im dritten Spiel beendet und damit vor der Länderspielpause wieder für Ruhe bei der Werkself gesorgt. Mit dem Rückenwind vom 1:0-Coup in der Champions League bei Tottenham Hotspur drei Tage zuvor in London setzten die Rheinländer beim verdienten und letztlich zu knappen 3:2 (1:0) gegen den SV Darmstadt ihre Aufholjagd in der Liga fort. Hakan Calhanoglu (32.), Julian Brandt (57.) und Charles Aranguiz (69.) sorgten bei Gegentreffern von Mirko-Antonio Colak (47.) und Mario Vrancic (85.) dafür, dass Bayer wieder dicht an die Europapokalplätze heranrückte. Darmstadt, das in dieser Saison auswärts weiter ohne Punkt ist, rutschte dagegen nach der dritten Pflichtspielpleite in Folge auf Rang 15 ab. Die Gäste kassierten zudem ihre fünfte Auswärtsniederlage in Folge und stellten damit einen negativen Vereinsrekord ein.
FC Ingolstadt 04 - FC Augsburg 0:2 (0:0)
Für Ingolstadts Trainer Markus Kauczinski wird die Luft immer dünner. Der FCI unterlag im bayerischen Derby gegen den FC Augsburg nach einer erschreckend schwachen und mutlosen Vorstellung 0:2 (0:0) und wartet auch nach zehn Spielen immer noch auf den ersten Sieg. Für Kauczinski (46), der erst im Sommer die Nachfolge von Ralph Hasenhüttl antrat, könnte es nun eng werden. Zehn Spiele ohne Sieg hatte es bei einem neuen Trainer in der Bundesliga-Geschichte erst einmal gegeben: 1985/1986 durch Helmut Kalthoff bei Hannover 96. Ingolstadt bleibt Vorletzter. Der FCA, der in einem Spiel auf niedrigem Niveau klar überlegen war, gewann durch einen Freistoß von Raul Bobadilla (86.) sowie einen Treffer von Halil Altintop (90.) und beendete eine Serie von vier Spielen ohne Sieg. Ingolstadts Tobias Levels sah in der 89. Minute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte.
SC Freiburg - VfL Wolfsburg 0:3 (0:1)
Nationalstürmer Mario Gomez hat den VfL Wolfsburg mit einem Doppelpack aus der Krise geschossen. Na ja, zumindest hat die Mannschaft nach drei Niederlagen und acht Partien ohne Sieg in Folge jetzt gewonnen. Beim Aufsteiger SC Freiburg setzten sich die Niedersachsen vor 23.500 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion gar 3:0 (1:0) durch. Die Wolfsburger brachten dem SC die erste Niederlage nach zehn Liga-Heimsiegen in Folge bei. Gomez traf in der 41. und 53. Minute, Ricardo Rodriguez (86., Foulelfmeter) stellte den Endstand her. Für Wolfsburgs Interimstrainer Valerien Ismael waren es die ersten Punkte im dritten Spiel. Freiburgs Christian Günter (85.) sah wegen einer Notbremse die Rote Karte. Ob der 41 Jahre alte Deutsch-Franzose Ismael in der nächsten Partie gegen Schalke 04 auf der Bank sitzen wird, ist dennoch offen. Als möglicher Nachfolger gilt Bruno Labbadia - auch wenn Sportchef Klaus Allofs eine Einigung mit einem anderen Trainer dementierte. "Valerien Ismael ist unser Trainer, wir arbeiten sehr eng zusammen und er ist über alles informiert", sagte Allofs vor dem Anpfiff bei Sky: "Ich kann versichern, es gibt keine Entscheidung für einen anderen Trainer."
Quelle: ntv.de, sgi/dpa/sid