So läuft der 18. Spieltag Der FC Bayern trifft sein Lieblingsopfer
27.01.2017, 14:35 Uhr
Lieblingsgegner? Jedenfalls traf Robert Lewandowski zum Saisonauftakt dreimal gegen den SV Werder.
(Foto: imago/Team 2)
Der SV Werder ist schlau und schaut nicht zurück. Aber sieht die Gegenwart so viel besser aus, wenn es gegen den FC Bayern geht? Derweil sorgen sie sich beim BVB um Mario Götze. Und Nagelsmann will nix vom Plastico in Leipzig wissen.
Kantert der FC Bayern wieder?
Das Hinspiel verloren die Bremer mit 0:6, davor gab es ein 0:5, ein 0:1, ein 0:4 und ein 0:6. Überhaupt hat der SV Werder die jüngsten zwölf Spiele gegen den FC Bayern alle verloren - mit einem Torverhältnis von 6:51. Wenn sich beide Mannschaften nun an diesem 18. Spieltag zur besten Fußballzeit am Samstagnachmittag im Weserstadion gegenüberstehen, trifft die schlechteste Abwehr der Bundesliga auf den besten Angriff. Noch Fragen? Ja, wie wappnen sich die Bremer? "Wir wissen, was auf uns zukommt, werden aber nicht vor Ehrfurcht erstarren", sagt Trainer Alexander Nouri. "Wir tun gut daran, an uns zu glauben. Wir können den Moment beeinflussen, ich schaue nicht in die Vergangenheit."
Das gilt allerdings nicht für Claudio Pizarro. Der 38 Jahre alte Peruaner mit dem W auf dem Trikot ist mit seinen 190 Toren der erfolgreichste ausländische Angreifer der Liga. Selbst Münchens Pole Robert Lewandowski, zehn Jahre jünger, ist mit 135 Treffern von dieser Bestmarke noch weit entfernt. Was ihm, wie er dem "Münchner Merkur" sagte, aber auch egal ist: "Weil Claudio fast sein ganzes Leben in der Bundesliga spielt. Da muss ich ja wirklich noch sehr lange spielen. Auf so etwas schaue ich nicht." In der Tat bestreitet Pizarro just seine 17. Saison im Oberhaus, Lewandowski seine siebte. Und er ist noch bis 2021 an den FC Bayern gebunden. Pizarro jedenfalls zittert: "Ich hoffe, er schafft das nicht." Von Münchens Trainer Carlo Ancelotti jedenfalls bekam er ein Lob: "Ich habe Pizarro in Chelsea trainiert, ich kenne ihn sehr gut. Er ist ein gefährlicher Stürmer im Strafraum, sehr intelligent." Aber Lewandowski sei halt auch nicht schlecht. "Ich bin sehr zufrieden und ich hoffe, dass er uns in den nächsten Monaten helfen kann." Ansonsten sei es so, dass er es sich gut vorstellen könne, länger als bis 2019 beim FC Bayern zu bleiben. "Ich finde mich sehr gut zurecht hier im Klub, mit der Mannschaft, in dieser fantastischen Stadt. Aber das ist nicht der richtige Moment, über meinen Vertrag zu sprechen. Ich habe viel Zeit. Ich möchte eine gute Saison spielen." Unser Tipp: 0:3.
Der n-tv.de Geheimtipp
Mit Vergleichen ist es im Fußball wie im richtigen Leben so eine Sache. Als Alen Halilovic Ende Juli für fünf Millionen Euro vom FC Barcelona zum Hamburger SV kam, eilte dem 20 Jahre alten Kroaten der Ruf voraus, über außerordentliches Talent zu verfügen. Wahlweise "Balkan-Messi" und "Mini-Messi" haben sie ihn genannt. Nun verleiht ihn der HSV, nachdem Halilovic nur sieben Mal gespielt hat, an den spanischen Erstligisten UD Las Palmas. Und wir werden ganz genau beobachten, was aus dem Schweden Alexander Isak wird, der für neun Millionen Euro von AIK Solna zum BVB wechselte. Isak ist 17 Jahre alt - und gilt als der neue Zlatan Ibrahimovic. Ohne Messi und ohne Ibrahimovic - welch' Überleitung! - spielen die Hamburger als Drittletzter der Tabelle am Samstag in Ingolstadt beim Vorletzten. Bis zu 13 Grad minus sind vorhergesagt: Abstiegskampf in der Eistruhe. Dazu passt, dass Hamburgs Trainer Markus Gisdol "kühlen Kopf" bewahren will. Unser Tipp: 1:0.
Leipzig liebt RB, der BVB stärkt Götze
Die Leipziger lieben ihre Rasenballsportler. Und dass nicht nur, weil sie erfolgreich Fußball spielen. Wenn es nun gegen die ungeschlagenen Remiskönige aus Hoffenheim geht, ist viel von einem Spitzenspiel die Rede. Das ist es ja auch, trifft doch am Samstag der Tabellenzweite auf den Dritten. Es ist nur so, dass sich RB Leipzig auf dem Platz hinter dem FC Bayern in relativer Sicherheit wähnen darf. Acht Punkte Vorsprung sind es auf Hoffenheim. Nie war ein Aufsteiger erfolgreicher. Und nie, seit es für einen Sieg drei Punkte gibt, also seit 1996, hat ein Tabellenzweiter mehr Punkte gesammelt als die 39, die RB auf dem Konto hat. Da ist es den Beteiligten leidlich egal, wenn der Rest der Republik über das Duell der Sponsorenklubs spottet. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann sagte: "Ob es El Plastico oder El Gigantisimo heißt, ist mir völlig wurscht." Und Kollege Ralph Hasenhüttl gab zu Protokoll: "Ich glaube, euch ist es auch lieber, ihr seht ein Spiel, das ein bisschen anders genannt wird, aber wo viel drin steckt als ein Spiel, das toll genannt wird, aber nur heiße Luft drin ist." Unser Tipp: 2:1. Wie toll die Partie der Dortmunder beim FSV Mainz am frühen Sonntagabend wird, wissen wir leider nicht. Wahrscheinlich aber wird Pierre-Emerick Aubameyang, just mit Gabun beim Afrikapokal gescheitert, wieder mitspielen. Zudem versicherte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dass Trainer Thomas Tuchel stets genau informiert werde: "Wir haben in der ganzen Ära Tuchel noch nicht einen Spieler verpflichtet, den der Trainer nicht haben wollte." Das gelte auch für den Transfer von Mario Götze, der im Sommer zurück vom FC Bayern kam. Der werde beim BVB noch voll einschlagen. "Ich bin ganz sicher, dass noch einige Leute Abbitte bei Götze leisten müssen", sagte Watzke der "Fußball Bild". Unser Tipp: 1:2.
War sonst noch was?
FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt (Freitag, 20.30 Uhr): Für die Schalker und Trainer Markus Weinzierl geht es darum, sich irgendwie für den Europapokal zu qualifizieren. Ein Sieg gegen die acht Punkte bessere Eintracht wäre da zur Eröffnung der Rückrunde keine schlechte Idee. Allerdings war das 1:0 gegen Ingolstadt im jüngsten Heimspiel keine Offenbarung. Tipp: 1:1.
SV Darmstadt 96 -1. FC Köln: In Darmstadt behaupten sie, der Fall Änis Ben-Hatira um seine Salafisten-Affäre sei abgeschlossen. Nun wollen sie sich ganz dem Kampf gegen den nicht unwahrscheinlichen Abstieg widmen. "Jetzt sollte man es aber gut sein lassen und sich auf den Fußball konzentrieren", forderte Trainer Torsten Frings vor dem Spiel gegen Köln. Tipp: 0:1.
VfL Wolfsburg - FC Augsburg (beide Samstag, 15.30 Uhr): Dass sie in Wolfsburg von einer Siegesserie sprechen können, gleicht einer kleinen Sensation. Aber der VfL hat tatsächlich dreimal hintereinander gewonnen. Und Mario Gomez hat zweimal hintereinander getroffen. Aber Valérien Ismaël, ganz Trainerfuchs, warnt: "Die Lage bleibt gefährlich." Unser Tipp: 2:0.
Bayer 04 Leverkusen - Borussia Mönchengladbach (Samstag, 18.30 Uhr): Im, nun ja, Topspiel am frühen Samstagabend treffen sich zwei Europapokalanwärter, die bisher enttäuscht haben. Die Gladbacher sogar so sehr, dass sie Trainer André Schubert entlassen und Dieter Hecking geholt haben. Der sagt über seinen Leverkusener Kollegen Roger Schmidt: "Wie ich ihn kenne, hat er die letzten Wochen, seit ich in Gladbach bin, ganz genau auf uns geschaut." Unser Tipp: 2:1.
SC Freiburg - Hertha BSC (Sonntag, 15.30 Uhr): In Berlin wollen sie sich ja angeblich ein neues Fußballstadion neben das Olympiastadion bauen. Ansonsten ist die Hertha wie der SC Freiburg mit einer Niederlage in Jahr gestartet, aber immer noch Tabellenfünfter. Und nun? Unser Tipp: 1:1.
Wer spielt das beste Phrasenschach?
"Ich bin im Austausch mit Ralph Hasenhüttl und Thomas Tuchel. Wir einigen uns gerade, wer Trainer und wer Co-Trainer wird." Julian Nagelsmann, Hoffenheims Trainer, reagiert darauf, dass der FC Bayern angeblich an ihm und seinen Kollegen aus Leipzig und Dortmund interessiert sei. Hasenhüttl findet's witzig: "Der Spruch ist richtig gut, den lasse ich einfach mal so stehen. Passt."
Quelle: ntv.de