Fußball

So läuft der 16. Spieltag Drei-Punkte-Stöger als Magier beim BVB?

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(Foto: imago/Christoph Reichwein)

Mit dem 1. FC Köln holt er drei Zähler, nun soll er die Dortmunder retten - kann Peter Stöger etwa zaubern? Die Fans in Hamburg lassen derweil ihren HSV im Stich. Und die grandiosen Freiburger müssen schon wieder ran.

Bringt Stöger den BVB in die Spur?

Am Anfang war das Starkreden: "Es geht darum, den Jungs klarzumachen, dass sie eine außergewöhnliche Qualität haben. Das haben sie auch in dieser Saison schon gezeigt." Gesagt hat das Peter Stöger, der seit Sonntag die Dortmunder Borussia trainiert, nachdem sie ihn beim 1. FC Köln vor neun Tagen entlassen hatten. Und nun? Steht an diesem 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga heute (ab 20.30 im Liveticker bei n-tv.de) beim 1. FSV Mainz 05 das erste Spiel an. Und die Frage ist: Was macht Stöger anders als sein Vorgänger Peter Bosz?

Da lief's noch beim BVB.

Da lief's noch beim BVB.

(Foto: imago/Uwe Kraft)

Zunächst einmal nichts. Das Training zu seinem Amtsantritt wurde abgesagt, da die Plätze auf dem Trainingsgelände in Brackel allesamt zugeschneit waren. Was blieb, waren ein paar Übungen in der Halle. Dem Ex-Kölner blieb also nur eine richtige Einheit am Montag, um seinen Spielern die Angst zu nehmen, etwas falsch zu machen, und der Mannschaft das abhanden gekommene Selbstbewusstsein zurückzugeben. Das nämlich dürfte nach dem 1:2 am Samstag gegen den Tabellenvorletzten SV Werder Bremen nicht allzu groß sein. Kann er in die Rolle des Psychologen schlüpfen? Oder gar in die des Magiers? Andere Trainer bekommen ein paar Wochen Zeit, der 51-Jährige nur drei Tage. Wird Stöger, der mit den Kölnern in dieser Hinrunde ganze drei Punkte holte, vom fliegenden zum siegenden Österreicher? In Dortmund geben sie sich optimistisch. "Der Trainer hat gezeigt, dass er eine Mannschaft zusammenfügen kann, wenn Risse da sind", sagte Geschäftsführer Hans Joachim Watzke. Klar, er hat ihn ja auch verpflichtet. Und Manager Michael Zorc betonte, Stöger habe "in Köln über vier Jahre hervorragende Arbeit geleistet und den Klub stetig entwickelt. Seine Mannschaft hat große Stabilität ausgezeichnet". Womit wir wieder beim Starkreden sind.

Der Mainzer Trainer Sandro Schwarz jedenfalls ist sich mit seinem Kollegen Stöger in einem Punkt einig: Was auch immer beim BVB geschehen ist, die "individuelle Qualität im Offensivbereich" sei unbestritten. Daher gelte: "Ein Spiel gegen Dortmund ist immer schwierig, egal wer auf der Bank sitzt. Wir brauchen eine flexible Startaufstellung, um auf alles reagieren zu können." Zuletzt gelang dem FSV, der in der Tabelle verdammt nahe an die Abstiegsplätzen steht, immerhin ein 2:2 bei den Rasenballsportlern in Leipzig. Unser Tipp: Nach acht sieglosen Ligaspielen hintereinander gewinnt der BVB nun mit 2:0. Was das allerdings mit Peter Stöger zu tun hat, vermögen wir nicht zu sagen. PS: Dortmunds "individuelle Qualität im Offensivbereich" ist dem neuen Trainer übrigens bestens bekannt. Am vierten Spieltag dieser Saison trat Stöger mit den Kölnern im Westfalenstadion an - und verlor mit 0:5. Magisch.

Und was passiert sonst noch?

VfL Wolfsburg - RB Leipzig, 18.30 Uhr: Eröffnet wird dieser 16. Spieltag im Stadion am Mittellandkanal. Und während sich die Leipziger nach der Niederlage in Sinsheim und dem Remis gegen Mainz möglichst als Tabellenzweiter in die Winterpause retten wollen, stemmen sich die Wolfsburger nach dem Null-zu-null in Hamburg weiter gegen den Abstieg. Doch RB-Trainer Ralph Hasenhüttl redet den Gegner stark: "Wer gegen Borussia Mönchengladbach 3:0 gewinnt, kann nicht ganz so schlecht sein." So geschehen am 14. Spieltag. Tipp: 0:2.

SC Freiburg - Bor. Mönchengladbach, 20.30 Uhr: Nach dem grandiosen 4:3 nach einem 0:3 Rückstand in Köln dürfen sich die Freiburger getrost als Mannschaft der Stunde bezeichnen. Und Nils Petersen, der drei Tore erzielte, geht locker als Spieler des Spieltags durch. Das alles ändert aber nichts daran, dass der Sportclub weiter auf dem drittletzten Platz rangiert - und 52 Stunden nach dem Schlusspfiff in Müngersdorf nun schon wieder spielen muss. Trainer Christian Streich mag sich aber nicht öffentlich aufregen: "Ich sage nichts dazu, ich wackele nur leicht mit dem Kopf. Wenn sie meinen, wir sollten kicken, dann kicken wir halt." Tipp: 1:1.

Hamburger SV - Eintracht Frankfurt, 20.30 Uhr: Das "Hamburger Abendblatt" macht sich Sorgen: "Erkaltet die Liebe der HSV-Fans?" Für die Partie gegen Frankfurt seien bisher knapp 40.000 Karten verkauft worden. Es drohe die schlechteste Stadionauslastung seit mehr als zehn Jahren: "Am ersten Spieltag der Saison 2005/06 wohnten nur 41.877 Zuschauer am Volkspark dem 3:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg bei - damals waren die Schulferien in Hamburg allerdings noch nicht zu Ende." Tipp: 0:0.

Wer spielt das beste Phrasenschach?

"Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, wäre ich ausgerastet. Es ist fast schon ein bisschen ungerecht, fast schon irregulär." Matthias Sammer steht als Experte beim Sender Eurosport dem Freiburger Sportdirektor Jochen Saier bei. Der hatte auf die Frage, ob es von der DFL nicht unglücklich sei, den Sportclub nach nur 52 Stunden wieder antreten zu lassen, geantwortet: "Unglücklich ist milde formuliert."

Quelle: ntv.de

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