Fußball

Mönchengladbach mausert sich Hamburger SV stürmt Red-Bull-Festung

Hammer: Filip Kostic, Walace, Kyriakos Papadopoulos und Gotoku Sakai jubeln nach dem 2:0 für den HSV.

Hammer: Filip Kostic, Walace, Kyriakos Papadopoulos und Gotoku Sakai jubeln nach dem 2:0 für den HSV.

(Foto: dpa)

Sieh an: Der Hamburger SV gewinnt am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga in Leipzig. Gut für die Rasenballsportler: Auch der BVB verliert - in Darmstadt. Also heißt der Gewinner wieder FC Bayern, obwohl die Münchner in Ingolstadt auch nicht glänzen.

RB Leipzig - Hamburger SV 0:3 (0:2)

Der Hamburger SV hat die Heimserie von RB Leipzig überraschend gestoppt. Die gegen den Abstieg kämpfenden Hanseaten besiegten am 20. Spieltag den Aufsteiger mit 3:0 (2:0). Die Gastgeber kassierten damit die erste Niederlage in der Fußball-Bundesliga in ihrer Red Bull Arena. Zudem verlor die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl im Oberhaus erstmals zwei Spiele nacheinander. Vor 42 558 Zuschauern brachte der jüngst erst von Leipzig nach Hamburg gewechselte Grieche Kyriakos Papadopoulus (18.) den HSV in Führung. Der brasilianische Winterzugang Souza Silva Walace (24.) erhöhte zum 2:0 - ebenfalls per Kopf nach einer Ecke. In der Nachspielzeit markierte der just eingewechselte Aaron Hunt den Endstand.

Gebrauchter Nachmittag: Timo Werner.

Gebrauchter Nachmittag: Timo Werner.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Der HSV setzte unter Markus Gisdol in dessen 100. Bundesligaspiel als Trainer den Aufwärtstrend fort: Es war der fünfte Sieg aus den vergangenen acht Spielen. Damit verließ der HSV, der unter der Woche im DFB-Pokal das Viertelfinale erreicht hatte, den Relegationsplatz. Die Leipziger verloren indes weiter Boden als vermeintlicher Verfolger des FC Bayern und liegen nun schon sieben Punkte hinter dem Tabellenführer. Auch die wohl offensivste Aufstellung seiner RB-Traineramtszeit konnte Hasenhüttl und seine Mannschaft nicht vor der verdienten Niederlage retten - zuletzt hatte RB am 15. April 2016 in der zweiten Liga (0:1 gegen Sandhausen) daheim verloren.

Mit dem zuvor rotgesperrten Emil Forsberg und den beim 0:1 gegen Dortmund grippeerkrankten Timo Werner, Diego Demme und Marcel Sabitzer startete Leipzig. Doch die Offensivkraft brachte keinen Ertrag. In der Defensive beendete Hasenhüttl der Experiment mit dem französischen Winterzugang Dayot Upamecano in der Startelf anstelle des gelbgesperrten Marvin Compper schnell wieder. RB startete mit viel Tempo. In der dritten Minute knallte Werner eine Eingabe von Marcel Halstenberg knapp über das Tor vom gebürtigen Leipziger René Adler. Zwölf Minuten später verfehlte der Stürmer nach einem Steilpass von Forsberg das HSV-Gehäuse deutlich. Glück hatte RB, als US-Stürmer Bobby Wood nach gewonnenem Zweikampf gegen Upamecano an Peter Gulacsi scheiterte. Bei der anschließenden Ecke setzte sich Papadopoulus im Kopfballduell gegen Halstenberg durch und sorgte für den ersten HSV-Treffer in dieser Saison gegen einen Aufsteiger.

Es kam gegen die zweikampfstarken Hamburger noch schlimmer für die Gastgeber. Nur sieben Minute später schnappte Olympiasieger Walace dem Griechen Papadopoulus den Kopfball weg und erzielte ebenfalls nach einer Ecke das 2:0. Die geschockten Gastgeber hatten in dieser Phase noch Glück: Nach einem Konter verpasste der freistehende Filip Kostic (25.) nur knapp das RB-Gehäuse. Hasenhüttl reagierte, wechselte den erst 18-jährigen Upamecano aus und beorderte den erfahrenen Stefan Ilsanker in die Viererkette. Vorne brachte er mit Yussuf Poulsen einen weiteren Offensivmann. Der Däne setzte mit einem Pfostenschuss (35.) gleich das Signal zur erhofften Aufholjagd. Doch die Sorgenfalten von Hasenhüttl wurden immer größer. Zwölf Minuten später musste Poulsen nach einem Tritt auf dem Fuß verletzt raus, für ihn kam Edeljoker Davie Selke. Die Leipziger, die nach Niederlagen immer eine positive Reaktion gezeigt hatten, versuchten alles. Doch es fehlte an Genauigkeit. Die RB-Offensive wirkte gegen eine klug stehende HSV-Abwehr zu verspielt. Stattdessen verpasste der HSV durch den eingewechselten Dennis Diekmeier (87.) bei einem Lattenschuss sogar das 3:0. Das erzielte nach einem stark herausgespielten Konter der eingewechselte Hunt mit seiner ersten Ballberührung

FC Ingolstadt - FC Bayern 0:2 (0:0)

Spät zählt auch: Arturo Vidal.

Spät zählt auch: Arturo Vidal.

(Foto: dpa)

Der FC Bayern hat eine schwache Generalprobe für das Champions-League-Highlight gegen den FC Arsenal hingelegt, die Tabellenführung aber ausgebaut. Im oberbayerischen Duell beim FC Ingolstadt waren die Münchner einmal mehr nicht überzeugend, es reichte durch die späten Tore von Arturo Vidal (90.) und Arjen Robben (90.+1) dennoch zu einem schmeichelhaften 2:0 (0:0). Vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse liegt die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti dank der Niederlage von RB Leipzig sieben Punkte vor dem ersten Verfolger. Im ersten Spiel nach der Rücktrittsankündigung von Kapitän Philipp Lahm zeigte der FC Bayern seine derzeit gewohnten Mängel. Es fehlten in der Offensive die zündenden Ideen und auch das Tempo, um die Schanzer vor unlösbare Aufgaben zu stellen. Im Duell mit dem deutschen Nationalspieler Mesut Özil und seinen Kollegen am kommenden Mittwoch (ab 20.45 Uhr vielleicht im Liveticker bei n-tv.de) muss da mehr kommen.

SV Werder Bremen - VfL Borussia Mönchengladbach 0:1 (0:1)

Werder Bremen stürzt nahezu ungebremst dem Abstieg entgegen. Die Hanseaten kassierten vor eigenem Publikum gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:1 (0:1) die vierte Niederlage in Serie und sind in dieser Verfassung nicht mehr erstligatauglich. Die Gäste hingegen feierten den dritten Dreier in Serie und setzten sich weiter ins Tabellenmittelfeld ab. Für den Treffer des Tages sorgte bereits in der zwölften Minute Mittelfeldspieler Thorgan Hazard, der einen sehenswerten Konter mit einem platzierten Flachschuss abschloss. Die Vorarbeit geleistet hatte Weltmeister Christoph Kramer mit einem Solo über das halbe Spielfeld - völlig ungestört von den Hanseaten. Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion war der zweite Auswärtssieg der Rheinländer in dieser Saison absolut verdient. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking wirkte gedanklich schneller und über weite Strecken auch ballsicherer.´

SV Darmstadt 98 - Bor. Dortmund 2:1 (1:1)

Borussia Dortmund hat zum Abschluss einer turbulenten Woche Nerven gezeigt und nach einer desolaten Leistung beim Tabellenletzten Darmstadt 98 verloren. Beim 1:2 (1:1) drei Tage nach dem Einzug ins Pokal-Viertelfinale gegen Hertha BSC präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel erschreckend schwach. Winterzugang Terrence Boyd brachte die Lilien mit seinem ersten Bundesliga-Tor in Führung (21.). Raphael Guerreiro erzielte zwar noch den zwischenzeitlichen Ausgleich (44.). Doch der eingewechselte Antonio Colak schoss die Lilien zum ersten Heimsieg seit dem 22. Oktober 2016 (67.).

Leverkusen - Eintr. Frankfurt 3:0 (1:0)

Trainer Roger Schmidt von Bayer 04 Leverkusen kann durchatmen. Im richtungweisenden Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt landete sein Team nach zuvor zwei Niederlagen einen 3:0 (1:0)-Erfolg. Der mexikanische Torjäger Javier Chicharito Hernandez traf doppelt (5., 63.) und erhöhte sein Konto damit auf acht Saisontreffer. In der 78. Minute markierte der eingewechselte Nationalstürmer Kevin Volland das erste Ligator für seinen neuen Verein.

Quelle: ntv.de, sgi/sid

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