Der 33. Spieltag in der Übersicht VfB geschockt, Eintracht jubelt, S04 patzt
07.05.2016, 17:40 Uhr
Stuttgart stürzt unaufhaltsam in Richtung Liga zwei.
(Foto: dpa)
Der VfB Stuttgart ist der große Verlierer im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Gegen Mainz erleben die Schwaben das nächste Abwehr-Desaster. In Frankfurt ringt die Eintracht den BVB nieder und Gladbach träumt wieder von der Champions League.
FC Ingolstadt - Bayern München 1:2 (1:2)
Josep Guardiola verlässt den FC Bayern und die Fußball-Bundesliga als deutscher Meister. Die großen Bayern machten vier Tage nach dem deprimierenden Champions-League-K.o. ihren 26. nationalen Titelgewinn im kleinsten Erstligastadion mit einem hart erarbeiteten 2:1 (2:1) beim frechen Aufsteiger FC Ingolstadt perfekt. Für den zu Manchester City wechselnden Guardiola war es die dritte Meisterschaft im dritten Jahr, für die Münchner Startruppe sogar der vierte Titel nacheinander - ein Novum in der Bundesliga. Nach dem Abpfiff bejubelten die Gäste ihr Meisterstück. "Deutscher Meister wird nur der FCB", skandierten lautstark die mitgereisten Anhänger. Torjäger Robert Lewandowski war vor 15.617 Zuschauern im ausverkauften Ingolstädter Sportpark Bayerns Meistermacher. Der Pole verwandelte in der 14. Minute einen Foulelfmeter und legte in einer intensiven Partie auch das 2:0 nach (32.). Es waren seine Saisontreffer 28 und 29. Damit steht Lewandowski dicht vor dem Gewinn der Torjägerkrone. Für die mutig agierenden Gastgeber verwandelte im letzten Heimspiel unter dem zu RB Leipzig wechselnden Trainer Ralph Hasenhüttl Torjäger Moritz Hartmann einen Foulelfmeter zum 1:2 (42.).
Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund 1:0 (1:0)
Eintracht Frankfurt hat im Abstiegskampf sogar Vizemeister Borussia Dortmund geschlagen und steht nach dem dritten Sieg in Serie dicht vor dem Klassenerhalt. Mit nun 36 Punkten kletterten die Hessen nach dem 1:0 (1:0) auf den 15. Tabellenplatz, am letzten Spieltag in Bremen reicht der Eintracht nun sogar schon ein Punkt zur vor Wochen kaum möglich gehaltenen Rettung. Vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena erzielte Stefan Aigner in der 14. Minute den Siegtreffer für Frankfurt. Aigner hatte schon vor einer Woche im Derby bei Darmstadt 98 den entscheidenden Treffer erzielt. Die Frankfurter zeigten 75 Minuten lang eine beeindruckende Abwehrschlacht und wurden dafür am Ende belohnt.
Hertha BSC - SV Darmstadt 1:2 (1:1)
Darmstadt 98 hat im Abstiegskampf die Talfahrt gestoppt und den Liga-Verbleib geschafft. Die Lilien erkämpften bei Hertha BSC in einem mäßigen Spiel ein 2:1 (1:1), nachdem es zuvor zwei Niederlagen gegeben hatte. Jerome Gondorf (24.) glich Herthas Führung durch Vladimir Darida (14.) aus. Sandro Wagner (83.) traf zum Siegtor, flog allerdings in der 87. Minute wegen wiederholten Foulspiels per Gelb-Roter Karte vom Platz. Hertha schaffte auch im sechsten Ligaspiel in Folge keinen Sieg, kann aber weiter auf Platz vier und damit auf die Qualifikation für die Champions League hoffen. Am letzten Spieltag tritt die alte Dame bei Mainz 05 an, Darmstadt erwartet Mönchengladbach.
VfB Stuttgart - FSV Mainz 05 1:3 (1:1)
Der VfB Stuttgart kommt dem ersten Abstieg seit 41 Jahren immer näher. Nach einer im zweiten Durchgang erschreckend schwachen Leistung verlor der Tabellenvorletzte der Fußball-Bundesliga mit 1:3 (1:1) gegen den FSV Mainz 05. Kapitän Christian Gentner (6. Minute) hatte die Schwaben vor 60.000 Zuschauern zwar früh in Führung gebracht. Yunus Malli (37.), Jhon Cordoba (53.) und Youngster Karim Onisiwo (77.) drehten die Partie aber zugunsten des FSV und sicherten dem Klub damit die Teilnahme am Europapokal. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Kramny hat nach der zehnten Heimpleite in dieser Saison, was einen Vereinsnegativrekord bedeutet, dagegen kaum noch Chancen auf den Klassenverbleib.
1. FC Köln - Werder Bremen 0:0
Werder Bremen geht als Tabellen-16. ins Abstiegsendspiel, hat den Klassenerhalt aber weiter in der eigenen Hand. Nach dem 0:0 beim 1. FC Köln würde ein Sieg am kommenden Samstag gegen den 15. Eintracht Frankfurt den zweiten Abstieg nach 1980 sicher verhindern. In Köln blieben die Hanseaten im 33. Saisonspiel zum ersten Mal ohne Gegentor. Eine fatale Fehlentscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer, der ein eindeutig reguläres Tor aberkannte, verhinderte aber den Sieg. Die 25. Minute hätte eigentlich die Bremer Führung gebracht: Santiago Garcia hatte den Ball ins Tor geschossen, doch Schiedsrichter Zwayer verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Zu Unrecht, denn Kölns Keeper Timo Horn war bei seiner missglückten Abwehraktion von keinem Werder-Spieler, sondern zwei Kollegen behindert worden.
Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 2:1 (1:1)
Borussia Mönchengladbach hat die Champions-League-Playoffs fast sicher. Das Team von Trainer André Schubert besiegte Bayer Leverkusen verdient mit 2:1 (1:1) und verteidigte Platz vier mit dem besten Torverhältnis aller Mitbewerber. André Hahn (43./79.) traf doppelt für die Fohlen, die zum siebten Mal in Serie zu Hause gewannen. Charles Aránguiz (20.) hatte die bereits für die Königsklasse qualifizierte Bundesliga-Werkself zuvor in Führung gebracht. Leverkusen verpasste durch die erste Niederlage nach sieben gewonnenen Partien einen Vereinsrekord - acht Siege in Serie hätten eine Klubbestmarke bedeutet.
FC Schalke 04 - FC Augsburg 1:1 (0:0)
Ausgerechnet im pikanten Duell mit dem potenziellen neuen Trainer Markus Weinzierl hat Schalke 04 einen entscheidenden Dämpfer für seine Hoffnungen auf die Champions-League-Qualifikation kassiert. Die Königsblauen kamen im Rennen um Rang vier nur zu einem 1:1 (0:0) gegen den FC Augsburg, der mit dem Punktgewinn den Klassenerhalt so gut wie perfekt machte und dessen Coach seit Wochen als Nachfolger für den umstrittenen Schalke-Trainer André Breitenreiter gehandelt wird. Ob sich die Gelsenkirchener wieder mit der Europa League zufriedengeben müssen, entscheidet sich nun im Saisonfinale, wenn die Königsblauen bei 1899 Hoffenheim antreten. Die Chancen sind bei drei Punkten Rückstand auf den Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach allerdings nur noch theoretisch. Klaas-Jan Huntelaar (82.) ließ den Schalker Anhang zwar spät jubeln. Doch konnten die Knappen den Vorsprung nicht über die Zeit bringen und mussten noch den Ausgleich durch Daniel Baier (89.) hinnehmen.
Hamburger SV - VfL Wolfsburg 0:1 (0:0)
Kein drittes Relegationsdrama in Serie, der Klassenerhalt endgültig unter Dach und Fach: Der Hamburger SV kann trotz einer 0:1 (0:0)-Pleite gegen den VfL Wolfsburg beruhigt die Planungen für seine 54. Bundesliga-Saison vorantreiben. Das Team von Trainer Bruno Labbadia ist von den Kellerteams nicht mehr einzuholen. Auch der VfL behob letzte Zweifel. Der Treffer von Luis Gustavo (73.) reichte dem VfL zudem, um seinen Sinkflug nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Serie zu stoppen. Trotz einer enttäuschenden Saison ohne Europacup-Qualifikation verteidigten die Wölfe immerhin ihren Status als Nummer eins im Norden.
Hannover 96 - 1899 Hoffenheim 1:0 (1:0)
1899 Hoffenheim hat den Klassenerhalt nach langem Zittern geschafft. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann verlor zwar am 33. Spieltag bei Absteiger Hannover 96 0:1 (0:1), kann aber die Saison nicht mehr schlechter als mit Platz 15 abschließen. Hiroshi Kiyotake (28.) erzielte den umjubelten Siegtreffer für 96. Für Hannover war es das letzte Bundesliga-Heimspiel für mindestens 15 Monate - die Niedersachsen stehen schon seit dem 24. April als Absteiger in die 2. Liga fest. Mit dem vierten Heimsieg der Saison und einer ordentlichen Vorstellung verabschiedeten sich die "Roten" aber würdevoll von den Fans.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid