Technik

Prototyp kann 3D, Augmentierte und Virtuelle Realität Entwickler faszinieren mit Holodeck-Brille

Der neueste Prototyp des CastAR-Systems.

Der neueste Prototyp des CastAR-Systems.

(Foto: Technical Illusions)

Ein Traum für Technikbegeisterte, Spieler und Science-Fiction-Fans: die Holografie. Mit einer neuen Brille verschwimmen nun die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Dabei ist es wohl die Vielseitigkeit der Hardware, wegen der Unterstützer ein Ex-Valve-Entwicklerduo in zwei Tagen mit hunderttausenden Dollar überhäufen.

In zweieinhalb Tagen 460.000 US-Dollar - so viel haben Jeri Ellsworth und Rick Johnson bereits eingesammelt. Die beiden Entwickler arbeiten unter dem Namen Technical Illusions am "CastAR"-System; eine Brille, die wie in einem Science Fiction Film holografische Elemente erzeugen kann. Also Grafik, die in den realen Raum projiziert wird.

Insgesamt aber ist es wohl die Vielseitigkeit der Hardware, von der Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne so fasziniert sind. Denn neben den Projektionen kann die Brille auch Augmentierte Realität erzeugen, die von anderen nicht gesehen, die also auf den Brillengläsern erzeugt wird. Ein Prinzip, nach dem auch die Googles Datenbrille Glass arbeitet. Und als dritte Möglichkeit kann die CastAR auch für Virtuelle Realität genutzt werden, also die komplette Immersion in eine grafische Umgebung, in der die Augen nichts Visuelles mehr von der Außenwelt wahrnehmen.

Projizierte Grafik

Gegründet wurde das Startup Technical Illusions von zwei ehemaligen Mitarbeitern von Valve Software. In den Studios des US-Unternehmens entwickelten Ellsworth und Johnson auch die ersten Prototypen. Einer davon hieß "Headcrab" - dem Namen außerirdischer Viecher in den Half-Life-Titeln entlehnt.

Virtuelles Zaubern erlaubt: der Controller.

Virtuelles Zaubern erlaubt: der Controller.

(Foto: Technical Illusions)

Die CastAR ermöglicht die holografische Funktion über zwei kleine Projektoren, die auf den Brillengläsern sitzen und auf eine entsprechend präparierte Fläche grafische Elemente werfen. In dem Video sind mehrere Personen zu sehen, die sich so um einen Tisch versammeln, um etwa ein virtuelles Brettspiel zu spielen. "Verrückte können so einen kompletten Raum in eine Art Holodeck umwandeln", zeigt sich Co-Gründerin Ellsworth begeistert.

Der Clou ist die Kombination aus realen und holografischen Elementen: Über ein RFID-Raster wird die Position von Gegenständen - etwa Figuren, Spielkarten oder ein Spielbrett - auf der Oberfläche verfolgt. Der Controller sieht aus wie ein Zauberstab und dient auch als Steuerung für virtuelle Objekte. Spannend wird, wie bei der projizierten Grafik die Bewegung des Kopfes kompensiert werden wird, da die Projektoren auf der Brille montiert sind.

Nächste Entwicklungsstufe

Die CastAR kann auch als stereoskopische 3D-Brille im Zusammenhang mit einem Monitor genutzt werden. Die Umwandlung der Hardware in eine echte VR-Brille geschieht über ein zusätzliches Modul, das vorne auf die Gläser gesetzt wird. Der Träger sieht dann nur noch die computergenerierte Umgebung: die virtuelle Realität. Die Idee der totalen Immersion gibt es schon lange, aber populär wurden die technischen Umsetzungen bislang nie.

Momentan jedoch gilt VR unter vielen Branchenkennern als die nächste große Entwicklungsstufe im Unterhaltungsbereich. OculusVR verfolgt diesen Ansatz mit der "Rift" und hat mit John Carmack von id Software inzwischen einen der größten Namen der Spielewelt überhaupt in seinen Reihen.

Da das eigentliche Finanzierungsziel von 400.000 US-Dollar bereits erreicht ist, folgt nun die Kür. Vier Wochen noch können Unterstützer den beiden Entwicklern per Kickstarter unter die Arme greifen und Hardware vorbestellen. Und damit ein bisschen Holodeck für Zuhause. Der Preis für die Brille liegt derzeit bei rund 200 US-Dollar. Ab Ende 2014 soll die CastAR dann allgemein verkäuflich sein.

Quelle: ntv.de

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