SMS von Tochter oder Sohn Fiese Whatsapp-Abzocke nimmt wieder zu
10.10.2023, 13:30 Uhr Artikel anhören
Gegen die Betrugsmasche hilft eine einfache Maßnahme.
(Foto: IMAGO/Westend61)
Die Verbraucherzentrale warnt vor einer Masche, mit der Betrüger wieder vermehrt versuchen, Eltern erwachsener Kinder über Whatsapp abzuzocken. Die Formulierungen variieren, aber am Ende bitten die Gangster immer um finanzielle Hilfe.
"Hallo papa, das ist meine neue Telefonnummer. Speicher sie bitte ab und melde dich über Whatsapp bei mir." So oder so ähnlich lauten SMS, die aktuell wieder massenhaft verschickt werden. Die Nachricht, die auf den ersten Blick harmlos wirkt, ist ein Versuch von Betrügern, das Vertrauen meist älterer Menschen zu erschleichen, um ihnen letztlich Geld aus der Tasche zu ziehen.
Die Masche ist nicht neu, aber offenbar nehmen die Abzock-Nachrichten aktuell wieder zu und die Gangster nutzen laut Verbraucherzentrale neue Formulierungen. Weit verbreitet ist "Hallo Mama, mein alte handy ist kaputt gegangen und liest meine simkarte nicht mehr. Dieser ist meine neue Nummer, diese kannst du dir abspeichern. Kannst du mir ein Nachricht schicken auf Whatsapp." Seit Mai schreiben die Gangster auch "Hallo, das hier ist jetzt meine neue Nummer. LG dein lieblingskind" oder "Mama schick bitte eine Nachricht über Whatsapp an diese Nummer unten, das ist meine neue Nummer".
Eigentlich leicht durchschaubar
Auffallend sind fast immer Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Verdächtig seien auch SMS, die mit "Hallo Mama, hallo Papa" beginnen, schreibt die Polizeidirektion Görlitz. Denn im Normalfall wüssten Kinder, ob sie ihrer Mutter oder ihrem Vater schreiben.
Auf Rückfragen reagierten die Betrüger in einigen Fällen nicht, da nicht immer eine Person, sondern ein Computer die SMS verschicke, heißt es in der Pressemitteilung. Falls doch, würde man merken, dass man es mit Betrügern zu tun hat, so die Görlitzer Polizei. "Einem direkten Gespräch werden die Täter nicht zustimmen und Ihnen eine Ausrede auftischen, wie das Mikrofon sei kaputt oder noch nicht aktiviert."
Geht man den Betrügern auf den Leim, gibt es gewöhnlich zunächst einen Austausch banaler Nachrichten, um das Vertrauen der Opfer zu erschleichen. Danach bitten die vermeintlichen Kinder um finanzielle Hilfe. Die Verbraucherzentrale nennt als Beispiel ein angeblich verlorenes Smartphone. Tochter oder Sohn könnten deshalb nicht mehr aufs Online-Banking zugreifen, müssten aber dringend eine wichtige Überweisung tätigen.
Im Zweifel Anruf bekannter Nummer
Im konkreten Fall ging es um 1100 Euro, die eine ältere Dame fast überwiesen hätte, wenn die Betrüger nicht einen ausländischen Empfängernamen angegeben hätten. Das machte sie aber stutzig und sie reagierte so, wie sie es von Anfang an hätte machen sollen: Sie rief ihre Tochter unter deren bekannter Nummer an.
Wenn man eine solche verdächtige Nachricht erhalte, sei dies der einfachste Weg, schreibt die Görlitzer Polizei. Die Nummer des Absenders könne man blockieren, um keine weiteren Nachrichten zu erhalten. Ist man bereits auf die Betrüger hereingefallen, sollte man die Nummer aber nicht löschen und bei der Polizei Anzeige erstatten, rät die Verbraucherzentrale. In vielen Bundesländern ist das auch online möglich, eine Liste mit entsprechenden Web-Adressen findet man beim Bundeskriminalamt.
Quelle: ntv.de, kwe