Technik

Nexus 6, Nexus 9 und Android L Google zeigt Herbst-Kollektion

Das Nexus 6 wird ein richtig großes Ding.

Das Nexus 6 wird ein richtig großes Ding.

(Foto: Google)

Google stellt heute wahrscheinlich das Motorola-Smartphone Nexus 6 sowie das HTC-Tablet Nexus 9 vor. Auf beiden Geräten ist das neue Betriebssystem Android L installiert, dessen finale Version ebenfalls heute Premiere feiern sollte.

Google macht aus der Vorstellung seiner Nexus-Geräte traditionell keine große Sache. Doch in der Technikwelt wird Nexus-Modellen stets viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sind bekannt für ihr gutes Preis-Leistungsverhältnis und dienen Google als Referenzgeräte zur Demonstration seiner mobilen Software. Mit dem Nexus 6 und dem Nexus 9 stellt das Unternehmen heute wahrscheinlich gleich zwei neue Geräte vor, die mit der aktuellen Software Android L kommen.

Möglicherweise sind auch die Preise schon bekannt. Media Markt und Saturn werden die Geräte angeblich in mehreren Varianten ins Sortiment aufnehmen, berichtet "Caschys Blog", das Screenshots aus dem Computersystem der Unternehmen zugespielt bekommen hat. Demnach soll das Nexus 6 mit 32 Gigabyte internem Speicher 569 Euro kosten, die Ausführung mit 64 Gigabyte soll für 649 Euro zu haben sein. Das Nexus 9 soll mit WLAN-Modul und 16 Gigabyte internem Speicher 399 Euro kosten, 32 Gigabyte schlagen mit 489 Euro zu Buche. Die LTE-Variante des Nexus 9 mit 32 Gigabyte internem Speicher soll den unbestätigten Angaben zufolge 569 Euro kosten.  

Nexus 6

Das Nexus 6 ist Googles neues Smartphone. Es wird von Motorola gefertigt und basiert, so wird vermutet, auf dem Moto X der zweiten Generation. Mit seinem 5,9 Zoll großen Display tritt es in direkte Konkurrenz zum iPhone 6 Plus, hat aber dank QHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) eine deutlich höhere Pixeldichte von 498 ppi. Das iPhone 6 Plus bringt es mit seinem 5,5-Zoll-Bildschirm auf 401 ppi. Die Abmessungen sind noch nicht bekannt, es ist aber davon auszugehen, dass das Nexus 6 trotz seines größeren Bildschirms nicht viel größer wird als das iPhone 6 Plus.

Das Nexus 6 soll dem Moto X ähnlich sehen.

Das Nexus 6 soll dem Moto X ähnlich sehen.

(Foto: @evleaks)

Das Gehäuse des Nexus 6 lässt die Verwandtschaft zum Moto X deutlich erkennen, es soll einen ähnlich geschwungenen Rahmen aus Aluminium haben und die gleichen Lautsprecher auf der Vorderseite ober- und unterhalb des Displays. Die Lautstärkewippe und der Einschalter an der rechten Geräteseite sind jedoch etwas tiefer platziert als beim Motorola-Vorbild. Auch die Rückseite ähnelt dem Moto X, sie soll die gleiche Kamera mit dem kreisrunden Dual-LED-Blitz haben. Während Käufer des Moto X beim Material jedoch unter anderem zwischen Leder, Bambus oder Kevlar wählen können, ist die Rückseite des Nexus 6 wohl aus Kunststoff.

Unter der Haube könnte das Nexus 6 stärker ausgestattet sein als das Moto X: Im Gespräch ist ein Qualcomm Snapdragon 805, der mit 2,7 Gigahertz taktet und von üppigen 3 Gigabyte Arbeitsspeicher flankiert wird. Wenn der Akku wie vermutet eine Kapazität von 3200 Milliamperestunden bekommt, beseitigt Google beim Nexus 6 eine der traditionellen Schwachstellen der Nexus-Reihe: Die schwache Akkuleistung war bislang ein Kompromiss, den man bei Nexus-Smartphones in Kauf nehmen musste.

Auch die Kamera könnte deutlich besser sein als noch beim Vorgängermodell Nexus 5: Eine 13-Megapixel-Kamera samt optischem Bildstabilisator würde das Nexus 6 auf das Niveau aktueller Spitzen-Smartphones heben. Die Frontkamera bleibt mit einer Auflösung von 2 Megapixeln jedoch im branchenüblichen Durchschnitt. Hier sind Hersteller wie HTC oder Huawei schon deutlich weiter.

Nexus 9

Googles neues Tablet wird von HTC gefertigt. Es ist für den taiwanischen Hersteller nicht nur der Wiedereinstieg in den Tablet-Markt, sondern gleichzeitig die Rückkehr in den Schoß von Google, nachdem er 2010 mit dem Nexus One das erste Nexus-Smartphone produziert hatte. Das Nexus 9 soll eine Displaygröße von 8,9 Zoll haben, es spielt damit in einer ähnlichen Liga wie Apples iPad Air (9,7 Zoll). Auch das Seitenverhältnis 4:3 ist das gleiche wie beim Apple-Tablet. Die Displayauflösung ist noch nicht bekannt, wahrscheinlich ist aber, dass Google bei seinem Tablet ebenfalls auf eine Auflösung in QHD-Dimensionen setzt. Bei den vermuteten 2560 x 1600 Pixeln hätte das Nexus 9 damit eine Pixeldichte von 339 ppi.

Das Gehäuse des Tablets ist aus Kunststoff - im Vorfeld war spekuliert worden, dass HTC das Tablet ähnlich wie bei seinen Spitzen-Smartphones HTC One (M7) und One (M8) in Aluminium kleiden würde. Aus den bisher veröffentlichten Bildern wird aber ersichtlich, dass das Nexus 9 wie das letzte Nexus 7 eine Rückseite aus gummiertem Kunststoff hat. Ein Merkmal teilen sich das HTC One und das Nexus 9: die "BoomSound"-Stereolautsprecher auf der Vorderseite, die bei Spielen und Videos für satten Klang sorgen.

Im Innern des Tablets taktet wahrscheinlich ein Chipsatz von Nvidia. Der Chiphersteller ist außerhalb des Tablet- und Smartphone-Sektors vor allem für seine Grafikkarten bekannt. Vom Tegra K1 gibt es zwei Versionen, eine mit vier Kernen und 32-Bit-Architektur und eine mit zwei Kernen und 64-Bit-Architektur ("K1 Denver"). Wahrscheinlich ist, dass Letztere zum Einsatz kommt, da auch die neue Android-Version 64-Bit-Prozessoren unterstützt. Der Chipsatz soll laut Nvidia der "schnellste Mobilprozessor der Welt" sein und neben seiner Schnelligkeit vor allem durch hervorragende Grafikdarstellung überzeugen. Das 32-Bit-Modell des K1 kommt in Nvidias Gaming-Tablet Shield zum Einsatz.

Weitere Informationen zur Hardware gelten bislang als nicht gesichert, zwei bis vier Gigabyte Arbeitsspeicher sind im Gespräch. Die Hauptkamera auf der Geräterückseite soll Fotos mit maximal acht Megapixeln aufnehmen, die Frontkamera eine Auflösung von 1,6 Megapixeln bieten.

Android L

Beide Nexus-Geräte werden ab Werk mit dem neuen Android L ausgestattet sein. Google hatte die neueste Version seines mobilen Betriebssystems bereits im März auf seiner Entwicklerkonferenz I/O vorgestellt und App-Entwicklern eine Vorabversion zur Verfügung gestellt. Das neue Android unterscheidet sich optisch deutlich von seiner Vorgängerversion, Google nennt den Neuanstrich "Material Design".

Die Auslieferung des Updates für andere Geräte soll ab dem 1. November erfolgen. Zuerst werden die Vorgänger-Generationen der Nexus-Reihe bedacht, danach werden auch Hersteller wie Motorola, Samsung, Sony, LG und HTC ihre aktuellen Spitzenmodelle mit der neuen Software versorgen.

Quelle: ntv.de, grt

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