PR-Katastrophe für Microsoft HP feiert Windows-7-Comeback
21.01.2014, 12:25 Uhr
HP gibt seinen Kunden, was sie wollen: Windows 7.
(Foto: Screenshot)
Das tut Microsoft sicher furchtbar weh: Premium-Partner Hewlett Packard bietet seine PCs wieder mit Windows 7 an und macht auch noch groß Werbung dafür. Deutlicher kann man Windows 8 nicht zum Ladenhüter abstempeln.
Windows 8 sollte eigentlich den PC-Verkauf anheizen, doch Microsofts neuestes Betriebssystem scheint eher das Gegenteil zu bewirken. So muss man jedenfalls die Werbung interpretieren, die Hewlett Packard jetzt groß und ganz oben auf seiner US-Webseite zeigt. "Back by popular demand" - "Zurück wegen großer Nachfrage" steht dort neben einem Desktop-Computer und einem Laptop. Und dazu das Angebot, bis zu 150 Dollar sparen zu können, wenn man einen neuen Rechner mit Windows 7 bestellt.
Die PC-Verkäufe sind weltweit weiter im Sinkflug, im vierten Quartal 2013 wurden die Hersteller erneut rund sieben Prozent weniger Geräte los als ein Jahr zuvor. Auch Hewlett Packard musste laut einer Gartner-Studie ein Minus von 7,2 Prozent hinnehmen. Zwar sind sich die US-Marktforscher und andere Analysten darüber einig, dass damit vermutlichTalsohle erreicht ist, aber laut "Statista" sind große Zuwächse auf dem PC-Markt auch bis 2017 nicht mehr zu erwarten.
Zu einem großen Teil ist der boomende Tablet-Markt für die vergangenen Hungerjahre der PC-Hersteller verantwortlich. Windows 8 hat die Situation für HP & Co aber nicht verbessert oder gar für einen Schub gesorgt, wie ihn der scheidende Microsoft-Boss Steve Ballmer zum Start des Betriebssystems im Oktober 2012 versprochen hatte. Die meisten Nutzer können mit Windows 8, das "das Beste von Tablets und PC" vereinen soll, nichts anfangen, da sie schlicht keinen Touchscreen haben. Windows-Tablets liegen wie Blei in den Regalen, auch Microsofts Surface-Serie. Selbst neue Notebooks mit berührungsempfindlichen Bildschirmen oder Hybrid-Geräte verbinden die beiden Welten nicht wirklich, der Wechsel zum Touchscreen bleibt aus, wenn eine Tastatur zur Verfügung steht.
Microsoft zieht Windows 9 vor
HP zieht jetzt also die Notbremse und lässt Microsoft im Regen stehen. Und das ist nicht der einzige Stich, den sein wichtiger Partner dem Software-Riesen versetzt. Er hat sich mit Microsofts großem Konkurrenten Google verbündet. HP verkauft günstige Android-Tablets und -Smartphones und hat Chromebooks im Laptop-Sortiment.
Wie das "Handelsblatt" vermutet, bietet HP seine Rechner wieder mit Windows 7 an, weil im April der Support für Windows XP ausläuft. Das Kalkül: Unternehmenskunden, die dann umsteigen, setzen auf das bewährte Betriebssystem und nicht auf Windows 8.
Zur Zeit dümpelt Microsofts ehemaliger Hoffnungsträger bei zehn Prozent Marktanteil herum. Wahrscheinlich kündigt die Software-Schmiede deshalb bei seiner Entwicklerkonferenz im April bereits für 2015 Windows 9 an. Es gibt sogar Gerüchte, wonach es bereits im Oktober veröffentlicht werden könnte. Vielleicht gelingt es ja dann, Tablets und PCs unter einem Betriebssystem zu vereinen.
Quelle: ntv.de, kwe